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Charter: Hauptarchiv - Urkunden (1177 -1526) 5779
Fonds > AT-WStLA > HAUrk > 5779
Signature: 5779
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1504 I 29, Wien
Vor Sigmund Pernnfues, d. z. stat richter zu Wienn, kommt, als er in der burgerschran daselbs zu Wienn zu gericht sas, . . . frau Vrsula, Micheln Prugkner hausfrau, die emallen maister Me/ortten Stadler, den kotzenmacher, weilent vor Stubentor auf der Wienn gesessen, mitburger zu Wienn, auch elichen gehabt hat, und legt mit fürsprechen dar, . . . daz weilent Thoman Te/anntzel auf das Haus der Genovefa, Hainrichen Krapmer etwann auch mitburger zu Wienn hausfraun ..., gelegen mit ainem tail in die1 Wolzeyl, und mit dem andern in die1 Vorderpekhenstrass, umb 272 fl. Rh. anse/atz erlangt sowie einen Gerichtsbrief, den ihr der Vorfahr des Ausstellers, Lorenz Hittendorffer .. . stat richter, ddo. Wien, 1502, August 5,2 ausgestellt hat, den sy da fürbracht und hörn lassen hat. . . . Darauf lies sie ferrer reden, daz gemelter Thoman Te/anntzl ihren ersten Gatten zum Erben eingesetzt, von welchem dieses Gut mit anderem auch mit gesche/afft an sy kömen und gefallen were, laut ir beder gesche/afft in'm statbu/och hie zu Wienn geschriben, die sy da in recht auch fürbracht und hörn lassen hat. Dieweil aber nu dasselb haus verkauft und der daraus erzielte Ertrag bei der stat hie zu Wienn gruntbu/och erlegt worden we/are, so erhebt die Ursula Prugkner Anspruch darauf. Daentgegen kam Geörg Jordan, burger zu Wienn, auch vor den Aussteller in gericht . . . und gab zu versteen, daz er anstat Steffan Sybenburger, den man auch nennt Gerhart, umb schuld, die weilent Gilig Pawm, laut brieflicher urkund in recht ligund, dem ... Sybenburger . . . schuldig beliben und noch unbezalt ausstu/onden, auf desselben Giligen Pawm haus in der Wolzeyl gelegen, als des Sybenburger rechten gelter gu/ot, verpot getan hiete...; dieweil nun Gilig Pawm des bestimbten hauß noch nu/otz und gewe/or geschriben stu/onde, so hiete Te/anntzl auf sein vermaint behabnu/oss auf demselben hauß rechtlichen nichts erlangen mu/ogen noch auch die vorgenannt Stadlerin auf ir vermaint gesche/afft rechtlichen auch nicht daran ze haben und belib billich in seinem getanen verpot hinzsolang er den gewalt so im zu bringen aufgelegt sei, erlangen müge; und ob das billich sei satzte er zu recht. - Vrsula Stadlerin macht dawider durch ihren Vorsprecher geltend, sy stunde des Giligen Pawm gu/ot nicht nach, sondern der genannten Genovefa Krapmerin gu/ot, die umb das haus in gericht angezaigt vor verkaufung desselben hauss nutz und gwe/or geschriben gestanden und nicht Gilig Pawm. Wäre das Gegenteil der Fall, so wolt sy weiter auf dem hauss nichts haben noch su/ochen und dem Jordan kain irrung tu/on; zu gleichem Verzicht ist die Gegenpartei bereit, wenn Ursula Brugkner-Stadler Recht behalten sollte. Da sich nun dieses Recht aus dem von Ursula produzierten und im Gericht verlesenen Grundbuchsauszuge von 1494, Juni 20,1 ergibt, so tritt Jordan durch sein redner vom Prozesse zurück, worauf Ursula den Rechtsspruch provoziert, dahin gehend: Nachdem Genovefa Krappmerinn des hauß in gericht angezaigt nutz und gwe/or geschriben gestanden und weilent Thoman Te/anntzl zwaihundert und zwenundsybenzig gulden Reinisch auf demselben hauss die davon zu bekömen erlangt und behabt hat, we/olhe behabnüß dann von . . . Te/anntzel an Me/ortten Stadler und nachmallen von demselben Städler an die gedacht Vrsula sein gelassne hausfrawn mit gesche/afft kömen ist, alles innhalt und ausweisung der Krappmerinn gewe/or, erlangtem gericht und beder gesche/afft, die da in recht fürbracht und gehört worden sein, so werde der genannten Vrsula Stadlerinn auf sölh ir vorangezaigt fürbringen und begeren billich ain genu/ogen getan.
Source Regest: 
Quellen zur Geschichte der Stadt Wien, Bd. II/4, Nr. 5779
 


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Wiener Stadt- und Landesarchiv

Siegel fehlt.Auf ihr Verlangen erhält Ursula einen Gerichtsbrief mit des Ausstellers Siegmund Pernfuß anhangundem insigel.
  • notes extra sigillum
    • Rückaufschrift: Ursula, Micheln Pruckhners hausfrawen, so vormaln den Mert Stadler kottzenmacher auch eelich gehabt, gerichtzbrieff von wegen der zwaihundert zwen und sibenzig gulden, so dem Thoman De/anntzl seligen auf Haynrichen Khrapmers haus in der Woltzeyl ligend, laut seiner behabnus zuerkennt sein und ire durch gedachten Tänntzl2 ubergeben, des darum usw.
Graphics: 
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Original dating clauseGeben zu Wienn, an mantag vor unser lieben frawntag der liechtmeß. . . .

Editions
  • Wr. Archiv 12/1504.

Comment

Original,


Notes
1So!
2an freitag nach sand Stefanstag der erfindung .. . fünfzehenhundert und darnach im andern jare.
1Actum an freitag nach Viti, anno domini etc LxxxxIIIJto. Vergl. Nachtrag nach 55II.
2 Die Rückaufschrift bringt die beiden großen Anfangsbuchstaben T und D so ähnlich, daß hier nicht leicht zu entscheiden ist, welcher zur Anwendung zu kommen hat.
Places
  • Wien
     
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