Charter: Hauptarchiv - Urkunden (1177 -1526) 5801
Signature: 5801
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1504 XI 20, Klosterneuburg
Da Anndre Landshüeter, burger zu KlosterNewnburg . . . auf der .. . geistlichen frawen Dorothea Schiemerin, d. z. abbtessin, . . . und des ganzen convent Sand Claren goczhauß zu Wienn schriftlichen gebete und der urtail demnach darauf ausgangen in hernachbenannter sach in der vonn2 Schotten hof zu Kloster Newnburg zu gericht gesessen, kam vor ihn und ain erbers geding . . . V/olrich Clösterle/ar, des egenanten goczhauß schaffer, und klagt in dessen Namen auf ettlich heuser, weingärten, gründ und güeter, in des berürten goczhauß ambt gehörig zu/o und umb ClosterNewnburg gelegen, die verlesen warden, das dieselben lange zeit unverdient und also ains teils zu frömbder hand, auch ettlich ganz öd und reisig lägen, darauf ine, berürtem gotzhauß, die gerechtig-kait abgieng und die pillich verfallen und vermangt wären; die Klage erfolgt zu dem Zwecke, damitsy ine stiftlich gelegt, die dienst, pergkhrecht, voytrecht und ander ir gerechtigkait davon bekömen möchten. Und sein das die gueter in clag begriffen : A) die öden und reisigen: I. In der Plahen: a) Item ain viertail weingarten, darumb her Jörig Mayr doctor nutz und gewer stet, dient ainen emmer most pergkrecht und zwen pfennig voitrecht; ausstand 16 jar (ist Connradten Mayr ze wissen than).1b) Item 1/4 weingarten, darumb Wenntzel Ghrichtel stet, dient I emer most pgr, 2 dn voitrecht, ausstand 16 jar (ist Bärtlmeen Ghrichtel z. w. th.). 2. In der Stegleutten: a) Item '/e jeuch wg. .. . der Burger spital zu Kloster Newnburg ...; dient anderthalben (1 1/2) emer most pgr. 2 dn voitr; ausstand 16 jar (ist Anndreen Perger als spitalmaister z. w. th.). b) Item 1/4 wg.; Fabian Man; dient1/2 e. most prgr. I dn voitr; ausstand 14 jar. c) Item 1/4 wg.; Hanns Mayrhofer; dient 1/2 e. m. prgr. I dn voitr. ausstand 16 jar. d) Item 1/4 wg.; Hanns 2 Alltman; dient3/4 most prgr. 3 helbling voitr. ausstand 15 jar. 3. In der Ödngrüeb: a) Item 5/4 wg.; pfarrer zu Kirchling; dient 5 c. m. pgr. 5 dn voitr. ausstand 17 jar (ist dem pfarrer und den zechleuten z. w. th.). b) Item ¼ wg.; Bärtelme Geyr; dient 3/4 most pgr. 3 helbling voitr., ausstand 14 jar. 4. In der Reysen: Item ain virtail (1/4) weingarten, darumb Hanns Puchperger stet, dient dreu viertail most pergkhrecht und drei helbling voitrecht, ausstand sechzehen (16) jar. 5. In Henngstperg: a) Item ain rahen . . . Jacob Ruedl . . . dient ¼ most prgr. I helbling voitr. ausstand 17 jar. b) Item ain rahen . . . Hanns Piberger . . . dient 1/4 most prgr. I helbling voitr. ausstand 4 jar; (ist im z. w. th.). 6. Im Obernschlatt: a) Item 1 rahen wg. . . . Hanns Pelstorffer . .. dient 1/4 m. prgr. / helbling voitr. ausstand 16 jar. b) Item / rahen .. . Andre Zechfinger; dient: 1/4 most prgr. I helbling voitr., ausstand 16 jar. c) Item I virtail wg. . . . Erhart Winnkhart; dient 1/2 e., zwo stauf most prgr. I dn voitr., ausstand 15 jar. d) Item I rahen . . . Hanns Vischer; dient ¼ m. prgr. I helbling voitr., ausstand 16 jar. e) Item I rahen . . . Sigmund Enttenperger; dient 1/4 m. prgr. / helbling voitr., ausstand 16 jar. f) Item I rahen . . . Cristan Smidtperger; dient 1/4 m. prgr. I helbling voitr., ausstand 16 jar. g) Item 1rahen . . . HannsZwickhl; dient 1/4 m. prgr. I helbling voitr., ausstand 16 jar (ist im z. w. th.). h) Item I rahen, . . . Wolfganng Heyssnperger; dient 1/4 m. prgr. I helblingvoitrecht; ausstand 6 jar (ist Lienharten Swartzen als gerhaben z. w. than). i) Item anderthalb (1 1/2) rahen, darumbHanns Piberger stet, dient neun (9) stauff most pergkhrecht und dreu (3)ort1voitrecht; ausstand zeehen (16) jar (ist im z. w. th.). B) Die zu frömbder hand: Item ain virtail (1/4) weingarten im Aychperg, genannt im Krumpschinckhen, darumb Cristina, Cristan des Purgler hausfrau, stet, dient 5/4most pergkhrecht und 3 helbling voitrecht; ausstand 3 jar. C) Die gepauten und unverdienten: Weytgassen: a) Item ain halbs haus und hofstat . . . Hanns Hueber . . . dient 20 dn grunddienst, ausstand 16 jar (ist darumb geladen). b) Item ain halbs haus und hofstat, . . . Anna Hueberin . . . dient 20 dn grunddienst, ausstand 16 jar. D) Behauste güeter so ungepawt auch unverdienet: 1. Walichgassen: a) Item ain haus, . . . Cristan Franckh peckhin . . ., dient 5 dngrdd., ausstand 16 jar. b) Item ain haus, . . . Lienhart Pawngartner . . ., dient 8 dn grdd., ausstand 16 jar. c) Item ain haus, . . . Anna Prihenfridin . . ., dient 16 dn grdd., ausstand 16 jar (ist geladen). 2. Kirchlinggassen: Item ain ausgestainter fleckh, .. . Thoman Wisennt . . ., dient 2 dn grdd., ausstand 24 jar (darumb ist Ambrosy Wisent geladen). Auf Veranlassung des Klägers stellt der Richter die Rechtsfrage und hat das erber geding A) der reisigen gueter halben zu recht erkennt, nach demdie verlesen und ze gericht erlegt, das die gesworen vierer geschickht, die darumben . . . besichten und beschawn söllen, B-D) von der gueter wegen, so gepawt, unverdient oder zu frömbder hand ligen, . . . das alle die so sölhe gueter innhaben oder gerechtigkait darzu/o ze haben vermainen, zu recht geladen werden söllen. Mit Bezug auf die Gruppe A findet der Richter die geswornen viere/ar nämlichen: Petern Newnburger, Thoman Wild, Micheln Mayr und Symon Weygel auf die obestimbten gründ . . ., die haben nachmalen vor Richter und . . . geding bei iren eegethanen aiden, so sy von ambts1 wegen gesworen, gesagt, das die vorberürtn gründ, so öd und reisig genennt, all öd und reisigs gu/ot wären. Auf Veranlassung des Klägers wird nunmehr der Richter beauftragt, daß er allen den so solhe gueter innhaben oder gerechtigkait darzu ze haben vermainen, ain zewissen thun ergeen sol lassen, ob sy sölhe güeter oberurter herrschaft in rechten tägen . . . stiftlich legen und sich darumben vertragen wollten, die söllen die herrschaft guetlich aufnemmen, welh aber daruber also nit kämen, alsdann söllen solhe güter oberürter herschaft dem gotshauß verfallen sein. Nachdem solches geschehen, erklärt der fronbot vor .. . dem ... geding bei seinem aide .. ., er hab allen den, so bei oberürten reisigen güetern «ze wissen than» geschriben stee, 2 sölhs oberürter massen ze wissen than, und innhaber der andern reisigen gueter hiet er nit erfragen künden. Noch einmal erfolgt Verständigung; der fronbot söll vor der thür offenlich beruefen zu dreien malen: wer gerechtigkait zu sölhen reisigen guetern und gründen ze haben vermain oder haben, die söllen noch kömnen zum ersten, zum andern und zum dritten mal, so well man sy güetlich aufnemen . . .; nach dem nyemand sölher gueter halben vor gericht erschin, wird Richter beordert, er soll vierzehen täg stillhalten, ob noch yemand käm, die söllen die herrschaft güetlich aufhemmen, ob aber nyemand käm, als des beschehen, so sol es bei obenannter gesprochen urtail der reisigen güeter halben beleiben, doch in albeg unvergriffen den ungevogten kinden. Mit Bezug auf B - D) hat auch der fronbot . . ., zu ladung auf verantburtung zu solher clag geschickht, aber1 vor . .. dem . . . geding bei seinem aide gesagt, er hab alle die so oben bei sölhen güeteren «geladen» geschriben, 2 yeden zu/o dreyn malen zu/o sölhem rechten geladen. Vom Kläger veranlaßt, ist auf des Richters frag3 durch das erber geding zu recht erkannt: 1. Hinsichtlich der Güter der Klasse B, so zu frömbder hand sten und aus der lini und sibtsal kömmen sein, und do man nymands erkunden hab mögen, der gerechtigkait daran hiet oder gehaben möcht, die selben güeter, was der sein, die sein oberürtem gotzhauß laut der clag vermangt und verfallen; doch was säcz, gemächt, geschäfft purgkhrecht oder ander verpfentung auf sölhen güetern wären, denselben unvergriffen. 2. Hinsichtlich der Gruppen C und D, also von wegen der andern gueter, die gepaut und unverdienet seien, ist zu recht erkannt, das den grundfrawen .. . sovil daran haimgesprochen, das sy iren grunddienst darob bekömmen söllen, mitsambt dem was in mit recht darauf gangen ist; doch in albeg hierinne unvergriffen den ungevogten kinden, auch den so ausser lands und mit ladung nit begriffen sein, auch bevor unvergriffen künigklicher Mayestat kamergu/ot, der stewr und gerechtigkait so gemainer stat hie auf sölhen guetern ausstuenden. Auch sollte Richter mit verfertigung sölhs gerichts unz auf sand Mertten tag, das ist ungevärlich bei acht wochen stillhalten . . ., ob ettwar4 kam so dozwischen des clager willen begreifen wöllt, der söll guetlich aufgenommen werden. Nachdem solche Frist nutzlos verstrichen ist, fordert Kläger Gerichtsurkunde. Das Gericht erkennt sonach zu Recht, Richter solle seine gerechtigkait nemmen und sölhs gericht noch vierzehen tag bei sich halten, ob noch ettwar1 dozwischen käm, sich mit ine vertragen wollt, die sollen sy guetlich aufnemmen.Source Regest: Quellen zur Geschichte der Stadt Wien, Bd. II/4, Nr. 5801
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an dem Ende der Seidenschnur Reste eines Siegels: Sigill........vter in gebrochener Wachsschale.Siegler: Der Aussteller
- notes extra sigillum:
- Nur der Innenbogen ist ganz beschrieben, vom äußeren die erste Seite und das letzte Blatt, bis auf die Dorsualnotien, leergelassen; diese lauten: I. vorne: Gerichtsbrief von Anndreen Lanndshüeter zu Closterneuburg wegen etlicher gründ und weingärten halber ergangen. 1504 - Grintzing (bis auf die Initiale auf Rasur) Stiftungen St. Clarae (dieselbe Schrift und Tinte wie
G) - N° 27 - 2. rückwärts: N° 265.
- Nur der Innenbogen ist ganz beschrieben, vom äußeren die erste Seite und das letzte Blatt, bis auf die Dorsualnotien, leergelassen; diese lauten: I. vorne: Gerichtsbrief von Anndreen Lanndshüeter zu Closterneuburg wegen etlicher gründ und weingärten halber ergangen. 1504 - Grintzing (bis auf die Initiale auf Rasur) Stiftungen St. Clarae (dieselbe Schrift und Tinte wie
Original dating clause: Geschehen zu KlosterNewnburg, an mitichen nach sand Elisabethen tag. . . .
Notes:
2 d. i. von den.
1Diese und die folgenden in Klammern gesetzten Vermerke rühren, wie eine spätere Stelle besagt, ursprünglich vom Fronboten her, dessen Eintragungen in die Liste der reklamierten Güter mit dieser in den Gerichtsbrief übergegangen sind.
2 Fol. 2a.
1Fol. 2b.
1Fol.3 a.
2 Siehe oben S. 159 b, Anm. 1; die etwas unbeholfene Wendung will besagen: allen denen, bei deren reisigen Gütern «z. w. t.» geschrieben steht.
1d. i. abermals.
2 Vergl. S. 160b, Anm. 2.
3 Fol. 3b
4 d. i. irgendwer, noch heute führt der bayrisch-oberösterreichische Dialekt eppar in diesem Sinne.
Siehe Anm. 4 auf nebenstehender Spalte.
Places
- Klosterneuburg
Wiener Stadt- und Landesarchiv, Hauptarchiv - Urkunden (1177 -1526) 5801, in: Monasterium.net, URL </mom/AT-WStLA/HAUrk/5801/charter>, accessed at 2024-11-29+01:00
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