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Charter: Hauptarchiv - Urkunden (1177 -1526) 5814
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Signature: 5814
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1505 VIII 05
Vor Paul Ke/akh, z. d. z. burgermaister und den offenen Rat der stat Wienn kam 1. Leopold Schrutawer mit folgenden Ausführungen: Nachdem in vergangen te/agen durch R. k, Mt ... camergericht zu der Newnstat zwischen sein und der Kessen ercle/art we/ar, das er (Schruttauer) ferrer in der haubtsachen2 zu volfaren schuldig sei, gebe er nun zu der Ke/ossen und irer miterben clag in der haubtsachen sein antwurt dahin: Es we/ar war, das ir mu/oter, seines bruder Virgilien Schrutawers se/aligen hausfraw, umb das halb beclagt haus, an Sannd Peters freithof gelegen, nutz und gweer stuende, da sein Bruder sy aus kanlicher lieb zu im schreiben lassen, mit dem Vorbehalte, ob ine ichts anstiess, das er dasselb haus on me/onnigclichs irrung verkaufen möcht. Nu/o hiet sy sich von im in seinem leben gethan, ine verlassen . . . und darzu/o sich seiner gu/oter . . . understanden, so sei sie gestorben. Virgil hätte in craft solch zu/osatzs und vorbehaltung macht gehabt, das ganz haus frei zu verändern, das auch getan, indem er ihm, Leopold, das Haus und all sein gu/ot geschafft; und soferr die widerparthey des in abre/od steen wolte, erpiet er sich zu weisen. An die Spitze des Beweisverfahrens setzt Leopold Schruttauer die Grundbuchseintragung des Virgil Schruttauer von 1472, März 3, zugunsten seiner Hausfrau Hedwig, die auch im Gerichtsbriefe gebracht und vollinhaltlich transsumiert wird;1 sie nimmt etwa 16 Zeilen Text ein. 2. Der gegnerische Anwalt Paul Frölich, Wiener mitburger, führt anstat . . . der Kessen Folgendes an: Es möcht sein, doch wolt er des nit bekennen (d. h. zugeben), das im (d. i. sich) Virgili Schrutawer sölhe vorbehaltung gethan, so hiet er doch solh haus in seinem leben unverkummert und unvere/andert lassen, dasselb weder verkauft noch verphent, . . . deshalben es in den erbtail kömnen we/ar. Wenn wirklich ein Testament Virgils vorläge, darin das Haus dem Leopold vermacht sei, möcht solh gesche/afft . . . nit stathaben, dann er hiet nit macht gehabt, seiner hausfrawn tail zu verschaffen; die clau/osl und vorbehaltung in der gwe/ar . . . erstrekhet sich nit auf das geschefft, sonder, ob in not angestossen hiet, er sölhs mu/ogen verkaufen oder versetzen. . . . 3. Leopold Schruttauer besteht auf seiner Auffassung, das der widerparthey das halb beclagt haus nit zu/ogehöret, unangesehen (d. h. ungeachtet) das ir mu/oter des nutz und gwe/oer geschriben gestanden, aus nachvolgunden u/orsachen: a) Zum. ersten so we/ar dasselb haus seines bru/odern . . . alain gewesen, er alain des nutz und gweer gestanden, nachmals hiet er seiner hausfrawn, der widerparthey mu/oter, alain aus kanlicher lieb, das halb tail geben, doch mit solher vorbehaltung, das er das verkaufen möcht, innhalt der eingelegten gweer. . . . Durch welhs wort «verkaufen»2 wurde alle verandrung nach ordnung der rechten verstanden, es we/or durch letzten willen oder contract: nu/o hiet er das verändert, wenn er hiet im das ganz haus geschafft, des er (Leopold) sich, soferr not wer, erput ze weisen. b) Zum andern so wolten die recht, wo ainer ainem ain gab te/ate, wo schon dhain vorbehaltung darinn besche/ahe die zu widerru/offen, so möchte die nicht de/ostminder widerrufft werden, aus ursachen der undangkhperkait: wenn so das1 dem die gab beschehen undangkhper we/ar derselben gu/ottat, so verwürkhet er die (Guttat) mit der tate. Nu/o we/ar der widerparthey mu/oter solher gab undangkhper gewe/osen, in vil weg: sy hiet iren hauswirt, seinen bru/oder hoch belaidigt, dann sy hiet im merkhlich seines gu/ots empfrömdet und enttragen, seine clainat, parschaft, wein, silbergeschirr und anders, ine damit hoch verde/orbt und sich von im gethan und geeussert, on all gebürlich ursachen ettliche jar und so lang das sy gestorben, das dann wider die känlich lieb, phlicht und trew we/ar, dadurch hiet sy sich aller gu/ottat und gab selbst geunwirdigt, er auch die widerruft und im (dem Leopold Schruttauer) das ganz haus, wie vor stüende, geschafft; we/ar ye nit billich, das ir oder iren erben seines gu/ots solt etwas werden, sie doch so gar u/obl an im gethan hiet. c) Zum dritten so wolten die recht, das die gaben, so zwischen eeleuten besche/achen, we/aren nit anders cre/oftig, sy wu/orden dann mit dem tod beste/att des, so die gethan hiet; das we/ar, das er (Virgilius) desselben willens, die gab bei cre/often zu lassen gestorben sei. Nu/o in disem val we/ar sein (Leopolds) bru/eder nit also gestorben, dann er hiet das widerru/offt und im (dem Leopold) das ganz haus geschafft und zu/ogeaigent, dadurch in solhe gab berewt hiet und soferr not te/ate, erput er sich, das zu weisen. Aus den und andern u/orsachen hiet die widerparthei gar dhain gerechtigkait an dem haus, in craft der vermainten gab der gwer, und Leopold begeret sich also von solher clag ledig und müssig zu erkennen, mitabtragcost und scheden. 4. . . . der Ke/ossen gwalttrager hinwieder macht geltend: ad a), das die Hedwig, der Ke/ossen mu/oter, noch auf heut im Wiener gruntpu/och umb das halb haus nutz und gweer geschriben stuend, ferner wie schon oben in 2, daß Virgili nit macht gehabt, iren (Hedwigs) halben tail zu verschaffen, gestuend auch dem wider-2 tail nit, dasdaswort «verkaufen» inimbeslu/osse alle veränderung; dann «verkaufen» we/ar ain sonder contract, hiet wenig gemainschaft mit den gesche/afften, so stuende auch in sonderhait in der gweer, das Virgili Schrutawer alain macht gehabt hiet, das halb haus zu verkau/ofen in seinem leben, soferr es im not gethan hiet, das aber nit beschehen we/ar; es hiet im auch nit not gethan, dann er hiet on das sein ze/orung und notdu/orft gehabt; darumb we/ar es also unverkauft und unverändert in seinem leben beliben, nachmals auf die Kessen und ir miterben, als der Hedwigen erben gevallen. ad b) wird bemerkt:1 «Was ainer heut von ihm ge/abe, we/ar morgen nimmer sin.» Der Kessen Anwalt gestüende der widerparthey solhs rechtens nit, als sy anzaiget; er wolt auch ditzmals, ob die Hedwig was wider irn hau/oswirt verwürkht hiet oder nit, nit verantwürten, wolte auch hiemit nit bekennt haben, sonder wenn er ir erben vor iren ordenlichen richtern furne/am, wie recht we/ar, würden ime gu/ot antwu/ort gegeben. ad c) Der dritten ursachen, das die gaben zwischen den eeleuten allererst mit dem tod beste/att solten werden, gestund er auch nit, und we/ar in warhait kindisch zu hören, dann wo es die notdürft eraischet, möcht er im vil händl und gab anzaigen, die zwischen eeleuten beschehen in irem leben, die cre/oftig we/aren und für creftig mit recht und urtail erkennt würden, und wolt darauf seinen rechtsatz hiemit gethan haben wie in der clag, mit vorbehaltung gewöhnlicher protestation. 5. Nun bringt Schruttauer neuerdings vor: a) daß, wenn man von der angezogen gweer absehe, die nur aus känlicher lieb geben sei, und daß durch das wort «verkaufen» jeder Veränderung Raum gegeben sei, eine Auffassung, der auch Virgil durch Vererbung des Hauses an ihn entsprochen habe, so kämen doch noch andere Momente in Betracht, auf die schon 1501 (n° 5713) hingewiesen ist. Durch das Verhalten von Virgils hausfraw, der widerparthei muter, gegen ihren Gemahl sei dieser allerdings bewegt das zuthun, denn Hedwig hiet in nachmals hoch belaidigt und verderbt, wie hernach volget. Und wurden die zu/ogesetzten wort der gab nit verstanden als die widerparthei1 saget. b) Zum andern: Wann schon dise vorbehaltung solt sich nit erstre/okhen auf die veränderung durch geschefft und die gab kre/oftig und unwiderrüfft . . . wer, so erstre/okhet sich doch dise vorbehaltung und pact, so der gab zu/ogesetzt we/ar, auch auf in, als seines bru/oders erben, denn durch das das Virgil sich2vorbehalten hiet, das gu/ot zu verändern, hiet er auch seinen erben das vorbehalten, 3 demnach er die nit ausgeslossen, dann die erben wurden ain person mit dem gestorben geacht, 4 dadurch ob schon dhain meldung in den contre/acten besche/ane von den erben, wu/orden sie nicht destminder verstanden, ingeslossen und benennt ze sein, sy wu/orden dann mit augedrugkhten worten abgeschieden, das dann in disem val nit beschehen; es we/are auch glaublich, das ainer sich nit alain sunder auch sein erben versehen wolt haben. Das Gericht sehe, das die leidlichen phlicht und beswe/ard wurden in sy zogen, warumb auch nit die gewindlichen aus gleichme/assiger u/orsach; es wer auch offenwar dem Gericht und andern, was yetzund an in (Leopold) gestössen, dadurch er der und anderer güter nottürftig; der Ste/oger we/ar der angesetzt. c) Zum dritten hiet er vorgesagt, das die gaben, so zwischen den eeleuten nach der heirat aus känlicher lieb besche/ahen, we/aren im rechten verboten und uncreftig aus ursachen, villeicht dem Gericht wissen, d. i. bekennt, außer sie blieben unwiderru/offt von dem der die gethan hiet, und also mit dem tod bekre/oftigt; das we/arn gemaine recht, der sich sein bru/oder se/aliger nit verzigen hiet noch verzeihen (begeben) hiet mügen. Denn so die recht etwas verbu/oten, möchten die partheien von demselben rechten nit vallen oder etwas cre/aftigs dawider handln. Und wiewol die widerparthey saget: «Was ainer ain fart (einmal) von im ge/ab, we/ar nit mer sein», so gelte das doch nur soferr die gaben kre/aftig we/arn noch ursach geben wu/orde, die zu widerrüffen. Nu/o we/ar dise vermainte gab beschehen lang nach der heirat und aus känlicher lieb, dann das haus we/ar seines bru/oder .. . alain gewe/osen, innhalt der gewe/ar usw. Virgil habe dem Leopold sölh haus mitsambt andern seinen gutern nachmals geschafft, mithin die gab widerru/offt, wiewol die an ir selbs uncreftig; sy (Hedwig) wer auch vor im gestorben in ungehorsam. d) Zum virden wissentlich we/ar; das alle gaben, so schon zwischen unverboten personen besche/ahen möchten, werden aus nachvolgender undangkhperkait1 widerrueft, unangesehn, ob die im anfang kre/oftig we/arn gewesen, das doch dise nit we/ar; und sölhs we/ar gegrünt auf ain natürliche u/orsach. Nu/o we/ar seins bruders hausfraw, der widerparthei mu/oter, sölher gu/ottat undangkhper worden, sy hiet in (Virgili Schruttauer) nachmals hoch belaidigt, 2 an seinem gu/ot und sunst. Wenn als die Römisch ku/onigclich Maiestat hiet dise stat nach abgang kunig Mathiasen eingenomen, 3 hiet sy im in seinen nöten, als er von hinnen mit herrn Christoffen von Liechtnstain gezogen we/ar, 4 sein gelt, ettlich hundert guldein, ring, silbergeschirr, brief und sigl enttragen, sein wein in seinem abwesen ausgeschenkht, seine heuser und weingärten ob vir jaren inngehabt, genossen, damit nach iren gevallen gehandelt; das hiet also mussen gedulden, demnach, im nit fu/oglich we/ar hie zu sein, und also von ir not leiden und sy sich mit solhem gu/ot von im getan, sein geewssert on all gebürlich ursachen, und er in rechtfertigung des gu/ots halben gegen ir gestanden, während welches Prozesses (in hangunder sach) sy also von im gestorben. Er (Virgil) des seinen also müssen geraten, das im (dem Leopold) dann als seinem (Virgils) erben noch ausstunde, das alles wider känliche lieb und trew we/ar. Aus dem hiet er gebürlich ursach gehabt, solch gab zu widerrüffen, als er dann das durch widerwertige geschicht gethan hiet; denn er hatte Leopold zu seinem Erben gemacht, auch hinsichtlich des Hauses, was doch der vermainten gab widerwe/artig we/ar. ... Es we/ar sein gemüt nit gewesen nach solher unbillicher belaidigung, 1 das sy ettwas von im solt haben. Auf Schruttauers Erbieten, seine Behauptungen zu erweisen, ist: A) von gemainem rate ... zu recht erkhannt: Weise Schrutawer . . ., das weilent He/adwig, Virgilien Schruttawer seines bru/oder hausfraw, se/alige, die känliche lieb und trew an gemeltem irem2 hauswirt verprochn oder verwu/orkht, in massen er dann das in gericht angezogen hat, süll gehört werden. 6. So/elcher weisung hat sich Leopold Schrutawer zu thu/on verfangen mit ettlichen briestern und frömbden personen, in der Steyrmarch wonhaft, darauf remissori brief an . . . Leonharten erzbischofen zu Saltzburg etc begert und im . . . von gerichts wegen gegeben worden sein. Also hat nachmals . . . Schrutawer widerumb ain verslossen schreiben mit ettlichen eingeslossen kuntschaften von . . . hern Gregorien Mänttler, pharrer zu Üblpach, als commissarien des . . . erzbischoven zu Saltzburg ... für gericht bracht, folgenden Inhalts: a) Am ersten hat ... Gregori Rayner, geistlicher rechten doctor und erzbriester in der Unndern Steirmarch, vor dem yetzgemelten commissari . . . gesagt, das weilent Virgili Schrutawer . . . aufain zeit, als vor acht jarn ungeve/arlich1 im als erzbriester geschriben hab und in von ambts wegen beru/efft, sein weib, die wider seinen willen zu Grätz in aines briester haus, hern Vlrichen Einpacher, irs frondts, sich enthielt, . . . mit geistlichen censuren anzuhalten, damit sy nach Satzung des heiligen sacraments der khanschaft sich zu im als ihrem hauswirt thu/o und2 fu/oge. Rayner hätte nun die frawn fu/or sich erfordert, ir sölh ires hauswirts begern ... fürgehalten, auch von seines ambts wegen ihr befohlen (mit ir verschafft), das sy sich 3 wider den willen irs hauswirts in dem district4 nit enthielt, widrigenfalls er sich genötigt sehen würde (sonder er würd geursacht) weiter, wie recht ist, wider sy zu/o verfaren. Ob sy aber irm hauswirt ... vil oder wenig enttragen hab, als ain articl anzaigt, we/ar im nit wissen, auch wo sy gestorben, hiet er auch nit acht gehabt. b) Herr Ladislaws Liechtenste/oger briester hant auch vor dem bestimbten commissari gesagt, wie recht ist, das im wol wissen sei, das . . . Andreen Ke/ossen mu/oter, ettwenn Virgilien Schrutawer hausfraw, zu Grätz bei herrn Vlrichen Einpacher, irem brudern gewesen, wo sy aber undangkhper irm hauswirt gewesen sei, oder im das sein emphrömbdet hab, als der artikhel5 anzaiget, auch wo sy gestorben, we/ar im nit wissn, auf die andern artikhl wesst er nichts zu antwu/orten. 7. Dane/oben führt Schruttauer noch andere Zeugen, Wiener mitburger, die vor Gerieht wie folgt aussagen. a) Sigmund Sibenburger: ... das weilent He/adwig . . . bei . . . irm hauswirt ain gu/ote zeit nit gewe/osen, darnach widerumb durch mittl gu/oter leut in sein gewalt getaidingt worden, dabei sy also ain gu/ote zeit gewont, und nachmalen widerumb unzt in ir end von . .. irem hauswirt getrennt gewesen sei. Wie sy sich aber mit iren we/osen gehalten, oder ob sy demselben irem hauswirt ettwas enttragen hab oder nit, sei ime nit wissen. b) Hainrich Vorster und Geörg Zeller, der kürsner, haben als zwen genannt burger .. . von HannsenPrunner dem öler, auch .. . mitburger, der krankheithalben seines leibs nit hat vor Gericht erscheinen mügen ... ain kuntschaft aufgenomen ...: ... Als er vor ettwo vil vergangen jaren in des Virgili Schrutawer haus an Sannd Petersfreithof gelegen ettliche jar nach einander ain inman gewesen, hiet sich begeben, das derselb Virgili Schrutawer auf ain zeit in trefflichen potschaften und Sachen we/og geritten und ettlich te/ag aus gewesen we/ar und als er in ainer nacht spat wol umb zehen u/or hie bei der stat eingelassen und seine Frau nit daheim gefunden, demnach er im hof bei dem thor gestanden in mainung zu sehen, wo sein hausfraw herkomen würd, und als man preim leutet, wer sie daher körnen, und als er sy mit ertlichen vil Worten wo sy gewesen gefragt, hiet sy in gebeten, er solt dhain je/ach an ir begeen. Darnach hiet er sy gelegt in ain vängkhnüß, darinn sy ettlich tag gelegen we/ar. Also hiet er (Virgil) auf ainen tag geschikht nach im (Hannsen Prunner) und begert seines rats, wie er ir thun solt, hiet er im geraten, das er sy wider aufne/ame und die sachen taidingen liess, hiet er ye gemaint, er wolt sy sein lebte/ag vängkhlich halten, also we/ar durch herren Hannsen Häml, 1 diezeit burgerrnaister und ander herren dazwischen getaidingt, das er sy widerrumb in gnad aufgenomen hiet. Darauf we/ar sy also in der kanschaft ettliche jar, im nit aigentlich wissend2 bei im beliben, aber darnach widerumb von im gewesen und bis in ir end nit zu im körnen; ob sy im aber ainicherlei enttragen hab, davon sei im nichts wissen. c) Georg Zeller der kürsner hat insonderhait und für sich selbs .. . bekannt . . ., das He/adwig ... nit bei demselben Virgilien . . . sondern ausserhalb seines hauss mit tod abgangen sei. 8. Nach verhör sölher kuntschaft tritt Andre Schimpher, der redner, anstat Hannsen Gleyssmuller, gegen Leopolden Schrutawer in den Prozeß ein, bestreitet, daß Schruttauer den angebotenen Beweis erbracht habe, auch die vermainten kundschafter mit irer sag nit miteinander concordirten, sonder an einander ganz widerwertig we/arn, doch selbst wenn ihm (Schruttauer) der Beweis gelungen wäre, was aber Redner nicht zugebe, so trüg es dannoch in recht nichts auf im.3 . . . 9. Schrutawer wendet ein, als Andre Schimpher vor eingang der freiung yetz zu phingsten4 ain schrift als procurator Hannsen Gleissmüller wider in (Schruttauer) hiet eingelegt, we/osst er (Schruttauer) gar nit, das er im rechten . . . mit dem Gleissmu/oller zu thu/on hiet, auch kain weisung gegen im (Gleißmüller) laut der Aussteller urtails zu volfu/oren, sonder gegn den Ke/ossen, innhalt der acta, wie man in allen eingele/ogten schriften cle/arlichen vernemen könne. Sonach bittet er, in von der Ke/ossen clag, nachdem sy der nit nachke/amen, zu absolviren. . . . Vermeint aber Gleissmuller in spruch und vordrung nit zu erlassen, we/ar er (Schruttauer) willig, im alsdann an gebürlichen enden verhör und rechtens sein. . . . Und das solchs billich we/ar, setzet er zu des Gerichts recht-1lichen erkanntnuss, doch mit vorbehaltung aller seiner rechtlichen behelf und reconvencion, ... weiter gegen im fu/orzubringen. ... B) Also ist auf beder tailen furbringen von gemainem rate ferrer mit frag und urtail zu recht erkhannt, Schrutawer hab das so im vormals mit urtail und recht zu weisen aufgelegt ist, nit gewisen.
Source Regest: Quellen zur Geschichte der Stadt Wien, Bd. II/4, Nr. 5814
 


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Wiener Stadt- und Landesarchiv

auch fehlt das Siegel.Schruttauer verlangt und erhält gerichtsurkund . . . under . . . anhangunden stat innsigl.
  • notes extra sigillum
    • Die Aufschrift besagt: Hannsen Gleysmüllner von Sannd Veyt in Kha/ernten an stat Andre und Hannsn der Kelsen von Grätz sambt iren miterben zu weilend Hedwigen des Virgily Schrotauer seligen hausfrawen verlassen guet an ainem und Leopolden Schrotauer des Virgilien brueder anders tails ghrichtz handlung2 ain haus undern satlern betreffend. Datum usw. - Unten rechts: Nota diß haus haben jetz Bartlme Freisleben erben.
Graphics: 
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Original dating clauseBeschehen an eritag nach sand Stephans tag seiner erfindung, . . .



Notes
2 Vergl. den Prozeßgang in n° 5713, besonders Schluß von Spalte III a.
1Siehe unten Nachtrag zu Bd. III, S 170 nach n° 4421.
2 Fol.3 a.
1Nämlich das Wesen, das Individuum; ähnlich wie Grimm, D. W, II, 965, h.
2 Fol. 3b.
1Zu der andern Ursachen saget er: . . .
1Fol. 4a.
2er im.
3 Es ist nicht ganz ersichtlich, was mit diesem Argument für Leopold Schruttauer gewonnen sein soll, da es ja eben fraglich ist, ob er allein oder auch die Erben der Hedwig an dem Haus am St. Petersfreithof erbberechtigt sind.
4 Es ist das eben die römisch-rechtliche und in der Folge gemeinrechtliche Auffassung von hereditas.
1Fol. 4b.
2 D. i. beschädigt. Vergl. Apostelgeschichte 27, 10 in Luthers Übersetzung c. 1522.
3 König Matthias Corvinus, † 1490, April 6, zu Wien, woselbst König Maximilian am 19. August einrückt; am 29. erst ergab sich die Burg. Huber, Gesch. Österreichs III, 293 - 300.
4 Längere Zeit notgedrungen auf Hunyadys Seite, hatte sich Christoph III. von Liechtenstein nach Matthias1 Tode -wieder zu Maximilian I. geschlagen und ist mit anderen dessen Gesandter bei den Preßburger Verhandlungen, auf die hier wohl angespielt ist. Christoph stirbt 1506. Falke, Gesch. des Hauses Liechtenstein I, 501 f.
1Siehe S. 169 b, Anm. 2.
2 Fol. 5a.
1Das wäre also Mitte 1497 gewesen.
2t. u. wiederholt.
3 In kleinerer Schrift über der Zeile nachgetragen,
4 Der kirchliche Wirkungskreis eines Erzpriesters.
5 Fol. 5 b.
1Fol. 6a.
2 D. h. «wie lange, wüßte Zeuge nicht.»
3 D. i. auf sich.
4 Mai II.
1Fol. 6b.
2gh. h. unter dem Text nachgetragen.
 
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