Charter: Hauptarchiv - Urkunden (1177 -1526) 5993
Signature: 5993
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1512 VII 30
Kaiser Maximilian I. trägt den Beschwerden Rechnung., welche burgermaister, richter und ratt der stat Wienn anstat ir selbst und irer mitbu/oger kaufleut gemainklich daselbst beim öbristen haubtman, stathalter und regenten der Niderösterreichischen lande vorgebracht haben, dardurch die burgerschaft in egemelter ... stat me/orkhlichen abne/amen muß, und zwar werden: A. die Vorstellung der Wiener Kaufleute dargelegt: und ne/omlichen das die auslendigen, oberlendischen frömbden kaufleut wider ir privilegien und freiheit, so sy der kaufmanshe/andl halben, wie, in was gestalt und mass dieselben gebraucht solten werden, von des Kaisers vorfordern, fursten in Österreich, hetten, dermassen beswert wurden, das die maist handtierung auch gewe/orb und gewinn hie in der stat alain bei den auslendern we/or, dardurch inen ir narung abgeschnitten und sy in me/orklichen nachtail und schaden gewachsen. So we/ar auch in verschinenjaren dieselb . . . stat durch das gewerb und handtierung, so bei inen, den burgern und inwanern daselbst, gewest, me/orklich gereicht worden, und yetz, nachdem inen dasselb entzogen in grössern abfal kämen. Damit aber im Interesse des Kaisers die . . . stat widerumben in gut vermugen gebracht werde, bitten sie, sy bei iren alten freihalten, auch weilend . . . kaiser Friderichen und des Ausstellers confirmacion und beste/att vorbemelter freihait handzuhaben. ...
B. Darauf . . . die auslendigen und frömbden kaufleut, so in ... Wienn ir handtierung bisher gehabt, dagegen auch ir einred, warumben sy bei solichen hergebrachten handlungen in . . . Wienn beleiben und dieselben inen nicht gespe/orrt werden solten, notturftigclich getan.
C. Sonach haben . . . öbrister haubtman, stathalter und regenten nach sölicher genugsamer verhör und baider partheien furbringen, auch anderr gruntlicher erlernung, erwegung und erforung und sonderlich dieweil nach gelegenhait aller sachen die stat Wienn mit den kaufmanshe/andln - was auch schon die Privilegien früherer fursten von Österreich bezweckt - wo dieselben he/andl durch Wiener burger . . . geübt, am maisten geholfen, . . . inen disen nachvolgenden abschied gegeben:1
1. Also das nu hinfür alle die kaufleut, die in das fürstenthumb Österreich arbeiten, mit irer kaufschatz die gemain strass auf wasser und auf land für sich ge/on Wienn faren sullen und ir kaufschatz da nyder legen und nyndert anderstwo.
2. * Wer der wär der * fürfür ge/on Hungern oder anderstwo mit seinem kaufschatz, fur das er in das land kumbt, alles das das er füret, das sol man * ziehen * in kaiserliche gewalt auf genad.
3. Ferrer sol fürbas kain gasst oder frömbder kaufman, der in dem gemelten ... furstentumb Österreich nit haus hat oder selber darinn nit gesessen ist, kain recht oder gewalt haben in . . . Wienn, kaufens oder verkaufens, ain gast wider den andern gast, es sei in seiner herberg oder ausserhalb der herberg, ausgenomen in den zwaien jarme/orkhten daselbs zu Wienn sullen die oberlendischen und frömbden kaufleut, die zeit wei sy bisher in gebrauch sein ze handlen recht haben, on irrung und verhinderung derselben von Wienn.
4. Es mugen auch die burger und die kaufleut die da sind gesessen in den stetten in Österreich, ainer von dem andern * ze Wienn kaufen * kaufschatz über ain viertail aines zenten und nicht darunder, es sei parchant, sche/atter, phe/offer oder ander ding * die man verkaufftet, mit der wag, mit der zall oder mit der1 masse, und süllen dieselben kaufleut kainen kauf * haben oder treiben in der stat zu Wienn mit * gesten die ausserhalb landes sind gesessen.
5. Item * kain gastgeb sol mit kainem gast kainer slacht kaufschatz kaufen oder verkaufen.
6. Es sol auch kain burger durch leutkauf, noch durch kainen pösen list mit kainem gast kaufen noch verkaufen, da den kaufleuten * von Wien ir recht mit zerbrochen wurd.
7. Es sol auch kain gastgeb zu Wienn in seinem hauß gestatten kains kaufs anders dann wie hievor begriffen ist.
8. Item die fronwag zu Wienn, so die kaufleut und cramer zu Wienn mit alter gewonhait herbracht haben, auch fürbas in irer gewalt beleihen und in daran nyemand gewalt oder ungemach tun sülle; und süllen * auch sy zu derselben wag ainen man setzen, den man wol für ainen getrewen geschikhten mann gehaben und gehaissen müg on aller stat, der armen und reichen, baid gesten und bürgern zu recht weg, * wie dann die bestimbten artigkhl der gedachten von Wienn freihaiten und brief mitsambt den pe/oen dar inn begriffen, so sy deshalben haben, vermügen.
Die nun folgende Promulgation ist sonderlich an den hannsgrafen in Österreich gerichtet.
Source Regest:
Quellen zur Geschichte der Stadt Wien, Bd. II/4, Nr. 5993
Quellen zur Geschichte der Stadt Wien, Bd. II/4, Nr. 5993
Current repository:
Wiener Stadt- und Landesarchiv
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mit wohlerhaltenem Siegel in rotem Wachs an Pergamentpressel = Posse, Die Siegel III, Taf. V, Fig. 2.Besiegelung bleibt unerwähnt.
- notes extra sigillum:
- Auf der Plika: Comissio domini imperatoris in consilio.
Original dating clause: Geben an freitag nach sand Jacobs tag des heiligen zwe/alfpoten. . . .
Notes:
1Vergl. die entsprechenden Bestimmungen in n° 5992.
1Heute sagen wir: «.mit dem Maße, nach Maß».
Wiener Stadt- und Landesarchiv, Hauptarchiv - Urkunden (1177 -1526) 5993, in: Monasterium.net, URL </mom/AT-WStLA/HAUrk/5993/charter>, accessed at 2024-12-22+01:00
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