Charter: Hauptarchiv - Urkunden (1177 -1526) 6124
Signature: 6124
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1517 V 16, Wien
Vor Hanns Rinner, derzeit burgermaister, und den rate gemain der stat Wienn kommt in . . . offenn rate: I. (1511)1Eberhart marschalh zu Reichenaw, als gwalttrager herrn Larenntzen Haiden se/aligen sechs töchter . . . wider die edlen herrn2 Lassla Edlasperger und Anndreen Meichsner, als gerhaben hern Hainrichs Haiden3 gelassen kind, und frawen Barbaren, bemelts Haiden gelassen wittib, und bringt vor, die Aussteller, das ist der Wiener Gemeinderat als Richter, trüegen gut wissen, zu was abpaw und . . . schaden das leibgeding weilent des alten Hainrichen Haiden4 komen we/ar, laut der verfertigten beschaw zedlen, die beim statschreiber le/agen, von welchem Zustande, als mänig hie wessten, auch etlich aus dem. mitel des rats; und der Schaden nähme täglich zu, das im anstat seiner hausfrawen, irer mitgeswistrheiten, als gewartunden erben, dhains wegs zu sehen gebüret noch zu leiden. Dieweil auch der knab, Larenntz Haiden, auf welchen das leibgeding gestanden, mit tod abgangen und dhain me/andlicher erb des stamens mer verhanden - wiewol von der muter, ungegründt zweiflich, noch von ainem sun anzaigen beschäch - und wo dhain sun verhanden, als er auch nicht anders wesst, so we/ar sölch leibgeding auf sein hausfrawn gefallen. Es we/ar wie es wolt: dieweil wissenlich, das verderben des hauss, weinge/arten, holden zu Nusdorff, auch das die gruntherrn die weinge/arten durch abpaw und verdienst, willens einzuziehen we/aren, die witib ires gefallens und nun die gerhaben mit sölchem leibgeding handleten - in als gewartunden erben vor augen1 - in hangunder sachen an abpaw und pesserung verzogen wurd2 der wittib noch gerhaben nicht vermüglich, 3 sölch haus und weinge/arten pewlich ze underhalten - mit grund und warem wissen vor augen - so begeret er, im das leibgeding mit der Aussteller wissen und aines genannten einzuantwurten. We/ar dann ain knab oder mendlicher erb verhanden, des stamen beibracht wurde, des zu recht genug we/ar nach gebrauch diser stat, der fund es lieber in gutem paw und wesen, dann in abpaw und eingezogen. Nur verlange der Marschall Ersatz der Mehrauslagen; überhalten wolle er den Erben nicht.4Bäte, 5 auf sein zimlichs6 erbieten sölch leibgeding als gwalttrager der wartunden erben7zuzestellen, damit sölch gueter nicht verödt wurden, und als öden eingezogen. Das sölchs billich we/ar, wolt er sich anstat seiner hausfrawen und irer geswistrheit als gwalttrager d. w. e. zu sölchem leibgeding mit recht darumb entschaiden lassen, mit vorbehaltung aller rechtlicher behelf. . . .
II. (1512?) Darwider . . . Barbara, hern Hainrichen Haiden gelassne witib . . . protestiret, das sy sich auf die vermaint clag Eberharten marschalh, als gwalttrager der sechs . . . töchter, hiemit in antwurt nit eingelassen wolt haben: ursach, dann sölch leibgeding anstat ires suns, der noch ungevogt we/ar, auf ir erbieten, beim Kaiser gethan, innhiet, welhes erbieten Ir Maiestat für zimlich . . . geacht und darauf den Ausstellern bevolhen, innhalt aines von ihr übermittelten bevelhs . . ., sy auf sölh erbieten bei dem leibgeding bis zu den vogtpern jaren ires suns, berueblich . . . beleiben ze lassen, auf das sy die weinge/arten, als me/anigclich se/ahe, nach irem höchsten vermügen gepawt und sich des1 leibgedings understanden, verhoffet über sölhen kaiserlichen bevelh auf der widerparthej verwe/andt clag nit schuldig sein2 ze antwurten.
III. (1512/13.)3Demnach ist auf beder tail anrüeffen zu recht erkannt: die bemelt fraw Barbara mitsambt hern Lassla Edlasperger und Andreen Meichsner sein zu des bemelten marschalh clag, das leibgeding berüerend, schuldig ze antwurten. . . .
IV. (1513.) Nach eröffnung sölcher urtl gab . . . Eberhart marschalh zu erkennen: dieweil die gerhaben sambt der witib über die ergangen urtl und erledigung, . . . noch in dise stund nicht antwurteten . . . diewitibsich alain underschrib und dhain gerhab nicht, und vermainet die witib, sy we/ar noch nicht ze antwurten schuldig, in ansehung der kaiserlichen erlangten bevelh, den sy on grunt erworben mit verhaltung der warhait (dann me/anigclich wissen, wie sy derzeit als sy den bevelh erworben, das leibgeding in ainem wesen gehalten und noch damit handlet on wissen der Aussteller und der gerhaben, wie sy wolt; sy hiet nichts daran und wurd ir also von den Ausstellern1zugesehen, das sy sölch leibgeding verderbet und unverait2 innhiet, und wo ge3leich ain sun verhanden, so würde der4füran an die Aussteller als die öbristen gerhaben, 5 darumb suchen6 oder sein tail, als d. w. e., mit Umgehung der Aussteller, 7nit lassen; wo diese a. d. ö. g., sölch offen verderben zusehen von des knaben wegen (so der verhanden sein solt) sovil mer als gwalttrager der w. e. nicht gebüren zuzesehen, und rueffet auf die ergangen urtl und declaration auf der gerhaben und witib ungehorsam laut seiner clag, an umb recht, in hoffnung, im wurde sölch leibgeding on mitl in ain vermugliche dritte hand zugestellt auf raitung bis zu erkundung des knabens. . . .
V. (1513/14.) Dawider ... Lasslaw Edlasperger, Andre Meichsner, als gerhaben hern Hainrichs Haiden gelassen kinder, und Barbara bemelts Haiden gelassen witib . . .: auf marschalhs andre schrift, das leibgeding betreffend, wollten sy der doctor Haidnin vorig exception wider repetirt haben und zu/o seiner8 eingefürten ungegründten schrift the/aten sy . . . dise underricht:
a) Nachdem widertail anzaiget, das stadträtliche9urtl vermocht, 10 die fraw sambt den gerhaben we/aren zu marschalhs clag schuldig ze antworten etc (vergl. III), we/ar war, aber in (den Vormündern des Knaben und der Witwe) wer die clag erst nach der urtl geantwurt worden und wäre erstlich nur umb das verpot ain clag eingelegt, in auch umb dhain anders nicht1 wissen, aber nachvolgend erst umb das leibgeding fürkomen, darumb sich die urtl nur auf die erst clag, das verbot betreffend, erstrekhen the/at.
b) Sy2 begereten auch in irer andern clag zuestellung und einantwurtung des leibgeding, nenneten aber nymands, wer sölhs thun solt, begereten auch von in, gerhaben, dhain überantwurtung, darumb sy (Gerhaben) in dhain antwurt noch überantwurtung, sonder die davon sy es begern, 3 zu thun schuldig we/aren. Aussteller als richter der sachen könnten abnemen, das ir (des Marschalls und seiner Klientel) begern unbillich unddhains wegsanzenemenwe/ar.
c) So we/ar auch ain mändlicher rechter leibserb noch in leben verhanden, das die muter vor Gericht4bewisen. Begerten deshalb dieselb weisung zu verlesen und in die gerichts acta zu bringen, wann sölch weisung von Ausstellern nie widertriben noch ungenu/ogsam ze sein nit erkennt, sonder also fur teuglich und gemäss stillsweigend geacht worden. Wo aber ainicherlai abgang der kuntschaft vor Gericht gemelt we/ar worden, wer die fraw urpütig gewesen und sei es5noch dasselb nach vermügen der recht zu erstatten. Vermainte aber marschalh bas zu wissen, das der knab tod6 sein solte, des doch nit we/ar, des bre/acht er glaubwirdig für, das er dann als clager zur Widerlegung der gegenteiligen Behauptung1ze thun schuldig we/ar. . . .
d) Dieweil auch marschalh zu den kindern umb ain mergclich summa schulden zu clagen und nun zum tail clagt hiet, 2 wer zu besorgen: wurde im das leibgeding in sein gwaltsam, 3 der recht vorgeund erb bre/acht es weder mit noch on recht aus seiner gwalt nymer, 4 er zallte im dann sein anvordrung nach seinem gefallen, 5 mon we/ar im die schuldig oder nit. Sy hieten auch denn6 und das recht nicht, von wew zu underhalten. Der erb, wann er gevogt wurd, zu wider erobrung des leibgedings het nichts noch mit weu des widertails vermainten anvorderung verantwurten solte, müest abermals aus unvermugen unbillicher weis von dem leibgeding gedrungen werden. Darumb sich nit gebüren wolt, seinem veind, in zu slahen, dy weer zu raichen.7
e) Und ob etwo durch die weinzürl ainicherlai nachtail die weinge/arten geliten hetten - beschehe mer leuten - so we/aren sy doch yecz in gutem paw und von tag zu tag pessert.8
f) So hiet widertail in leben des erben dhain gerechtigkait zum leibgeding, das es dem marschalh nit seinem begern nach zu dritter hand innzuhaben, zugestellt solt werden. We/ar darumb marschalh alain under seinen mitverwonten und sein hausfraw burger hie. Stünd in übung, die burgerlichen heüser und güeter zu verkaufen und vere/andern, deshalb er auf das land geraten möcht und das burgerrecht aufsagen, dardurch die verwaltung des leibgedings von der stat auch der stadträtlichen öbrigkait, die auch tail darinn gewartund und darinn aufseher und oberhand geseczt we/aren, in frömbd hend gezogen wurde. Solt es dann in ain andre dritte hand gestellt werden, des sy ... doch nit recht zu sein achteten, so sollten Aussteller dieselben auch zu gerhaben seczen; wann, so sy nichts innhieten, davon sy das recht verlegen möchten, we/aren sy das ir für die kinder darzustrekhen nit schuldig. Darumb dweil widertail, weil noch ain erb verhanden in leben we/ar und das leib-geding in zimlichen gutem paw wer und von tag zu tag pessert1 wurd, zu dem leibgeding nichts zu sprechen hiet und das in sambt der frawen durch die kaiserlichen bevelh und die Aussteller innzehaben erlaubt und bevolhen worden, we/ar ir begern, sölch leibgeding in iren henden ze lassen und we/aren aus angerürten ursachen zu des marschalh vermaint clag nit schuldig zu antwurten, wollen also die sachen2 damit zu . . . rechtlichen erkhanntnuss geseczt haben. . . .
VI. (1514/15.) Darauf . . . Eberhart marschalh zu Reichenaw anstat Larennczen Haiden sex töchter . . .: auf der gerhaben, frawen Haidinn duplicirte exception3 . . . wer sein antwurt und befro/embet in nicht unbillich ir auszug, die nicht antwurten wolten und doch antwurteten.
a) (ad Va) Es wurd nicht befunden, das in die clag nach urtl4 zuegestellt; die urtl we/ar vor ainem jar ausgangen, 5 das die gerhaben sambt der frawen verantwurten solten und nach der erledigung we/ar sonderlich die clag von newem zugeschikht, des sich die fraw alain zu verantwurtenunderstanden, daz wider1 vermügen der urtl we/ar, die sich auf das leibgeding lenden2 the/at und nicht auf das verpot, als sy anzaigten.
b) (ad V b, S. 398) Sy zaigten an, sein clag we/ar umb das leibgeding inzuantwurten gestellt, aber nyemant vermeldet, wer das thun solt. Saget er, das Aussteller es3a. d. ö. g.4 thun solten durch erkanntnuss des rechtens, auf das es nun gefallen und in verwüestung ligen5 we/ar, darauf Aussteller die urtl geben, 6 das die nachgeseczten gerhaben sambt der frawen dieselb sein clag verantwurten solten, des sy gedingt und durch die kaiserlich declaracion dieselb urtl zu creften erkannt, derselben declaration, als sy vermaineten, noch nicht antwurt zu geben schuldig sein solten. War we/ar, das er das leibgeding im zuzestellen begeret oder aber in die dritt vermüglich hand, sölchs in der Aussteller, a. d. ö. g. willen stuend, zu welcher sie, d. h. der Stadtrat, das stellen, 7 so lang unz die fraw und gerhaben nach vermugen gemainer stat freihaiten glaublich auszugen, den knaben scheinig für augen8 und zu recht umb sein gebürt vor den Ausstellern gesagt wurde, und wo sy schen beibre/achten, so we/ar das leibgeding in der frawen noch diser gerhaben handen nichtz9 zu lassen, dann sy bisher dhain rechnung davon gethan, das pöslichen versehen, wie bewisen. Die gerhaben kriegten das leibgeding der wittib und nicht dem su/on;10 die gerhaben wessten das leibgeding nicht, hieten sein nicht acht, liessen es die gruntherrn einziehen unverantwurt, es wer dhain rechnung bisher von inen des leibgeding halben genomen.
c) (ad V c) Wann sy gleich noch ainen sun het, der zu seiner zeit bei den Ausstellern, a. d. o. g., auch darumben wissen wolt und ersuchen, we/ar dann dhainer verhanden, so we/ar sölch leibgeding sambt der nuczung auf sein (des Marschalls) hawsfraw gefallen, die in auf beden tailen entzogen1 wurde, als d. w. e., es we/ar der sun, sein (wieder des Marschalls) hausfraw oder ander w. e., weih nutzung die witib und gerhaben mit der rechtfertigung anwurden und verderbeten on2 die Aussteller, a. d. ö. g. einziehen3liessen.
d) (ad V e, auf V d wird nicht reagiert) Als sy anzaigeten, das die weinge/arten in gutem paw und noch pessernuss gewartund we/aren, mo/echt ainstails4 aber nicht all5 noch das haus gepessert noch versehen wurde; es le/agen etlich gar öd, etlich eingezogen, das inen, a. d. w. e., dhains wegs zuzesehen gebüret, und wo Aussteller, a. d. ö. g., die sachen bei dem tag ersehen wolten, als sie das zu thun schuldig, wurden sie befinden, das die weinge/arten und am meisten die pesten die fraw noch die gerhaben dhain selbs pawen, wie sy anzaigeten, sonder die auf jar und leibgeding von in lassen an der Aussteller wissen, das sy nicht macht hieten; darzue ime anstat seiner hausfrawen irer geswistrheit, als die des leibgedings w. e. we/aren, zuzegeben nicht gebüret, desgeleichen, wann ain sun verhanden we/ar, als sy anzaigeten, noch weniger leiden möcht und aller nachtail bei den Ausstellern, a. d. ö. g., wie sich des zutrueg gesuecht wurde.
e) (ad Vc) Sy zaigeten an, wo die weisung ainn6 abgang und die stillsweigund genüss achteten, zu sein begerten, dieselb zu verlesen und zu gericht acta zu bringen und waz7 von verfahung des kriegs und mit der kinderschrift1 nit einkomen we/ar, auch im nicht zugestellt ain copej solt zu gerichtzacta nit . . . zugelassen werden. Wolten auch nur das widerspil, als solt er (der Marschall) weisen, ob der sun lebentig oder tod we/are, auflegen,2 das wider ordnung aller recht we/ar, alain umbflucht3 und4 bei urtl verhoffet5 nit gestatt werden. Sonder wolten sy des leibgedings geniessen, daran sy nichts hieten, sy füereten dieselb weisung, wie sich gebüret. Und saget6 das er sölche ir fürbracht weisung oder kuntschaften offenlich widersprochen und Aussteller dis gleich sehen7 teten, so we/ar die nach ordnung aller rechten noch nach . . . stat auch landsrechten nit genug; dann nyembt darumb, wie sich zu recht gebüret, gesagt hiet, Aussteller wessten . . . recht und . . . gebrauch, das der knab, so er ihnen furgestellt, gesehen, sein geburd muntlich gewisen oder vor den räten herzog Wilhelms8 durch unparteisch weisung, die _ auch der geburd wissen trügen, mit dem höchsten beibracht werden soll, damit in dhain gefallen erb dhain frömbder erb geseczt wurde; und wann nun die geburd ge9wisen, so hiet doch die wittib aus nachvolgenden ursachen sambt disen gerhaben nichts bei sölchem leibgeding sonder muesst durch Aussteller, a. d. ö. g, sölch leibgeding aus der frawen henden und gerhaben genomen werden und dem sun auf raitung zu andern gerhaben henden zugestellt werden.
a) Was hülf den sun, wo er in leben we/ar, das die muter und gerhaben das leibgeding möchten verechtnen und in abpaw komen lassen; was man davon aufhueb, an wurde. Doctor Hainrich Haiden hiet die wittib mit dem verme/acht nit auf das leibgeding weisen mögen, dann es nit sein aigen erbgut, alain sein lebenlang, nyemands nach seinem tod darauf verphenden mögen, deshalb die fraw nichts daran hiet. Warumb soll ir dann von Ausstellern und irer, als d. w. e. zugesehen werden, das dem sün zu verwüesten; sy we/ar irem aigen sun selbs widerwertig.
ß) Zum andern we/ar offenwar vor augen das verderben des hauss, darzue der weinge/arten und dhain nucz des leibgedings bei der frawen noch disen gerhaben zu erharren, an mergclichen schaden. Dann in irem anzaigen selbs abgenomen möcht werden, das sy anzaigeten, wo sy das leibgeding nicht hetten, hieten sy auch das recht nicht zu verfueren. We/ar swe/arlich zu verantwürten, das sy dem sun, wo der verhanden, oder seiner (des Marschalls) hausfrawen iren geswistreiten, die wartund erben we/aren, zusambt andern, das leibgeding verrechten wolten, als sy anzaigeten, und des mit iren fluchten guten schein geben, zum end1 nicht wolten.
γ) Es wolt auch nit von nöten sein, we/ar auch nit recht, das er weisen solt, ob der knab lebentig oder tod we/ar, des ze thun schuldig, den knaben furzestellen und sein geburt weisen, wie recht we/ar,2 damit Aussteller weiter mit dem leibgeding, a. d. o. g., mit urtl oder zu unverde/achtlicher gerhaben handen ze stellen, die dem sun, wo er verhanden, oder den w. e. das leibgeding zu ainem nutz und nit also,3 und nit zu verderben auf gute raitung handlen te/aten, nit als dise gerhaben te/aten, und zusehen und zu verderblichen schaden. Der ain, als Meichsner, wolt nit darumb wissen.
f) (ad Vf) Sy zaigeten an, er (Marschall) sei in willen, seine güeter zu verkaufen zu Wienn und nachmals das burgerrecht aufzesagen und auf das land ziehen,1 mit vil spiczigen worten, die er wol zu verantwurten wesst. Was gieng sy an, er verkaufet oder saget das burgerrecht auf. Es stuend in sölchem zweifl2 des suns halben mit dem leibgeding, der Aussteller aufsehen ze haben von kunftiger ansprach wegen, als wol als im anstat der3 w. e. Es we/ar das recht und das verbot bald ab den Ausstellern. Sprächen nur urtl darinn, das sy das leibgeding nicht verrechtnen bedörften; dieselb sach we/ar ze recht geseczt.
g) (ad II) Den kaiserlichen4 bevelh, so sy auf anbringen erworben, gäb in nicht zu, das leibgeding innzuhaben, das die kaiserlich Maiestat verhalten werden. Hiet die Haidnin Kay Mt derzeit, als sy den bevelh erworben, ir gute wirtschaft sambt der gerhaben im grund anbracht, sein Maiestat hiet villeicht den bevelh nicht ausgeen lassen; der bevelh ne/am seiner hausfrawen, iren geswistreiten, a. d. w. e., ir anfallende gerechtigkait nit ab.
Verhoffet nach laut seiner clag, unangesehen der witib und gerhaben schimphlich eintragen, auf dieselb sein clag, geschrift und gegengeschrift,5 auch aus erzelten ursachen, das bemeit leibgeding wurde im oder in ain andre vormügliche dritte hand zugestellt auf raitung bis die fraw und gerhaben mitlerzeit doctor Haidens sun, des sy sich berüemen te/aten in leben zu sein, für uns zu stellen, dweil die güeter under den Ausstellern und in disem land le/agen, und sein eeliche geburd scheinlichen, wie recht ist, bewisen, damit nach sölcher weisung ferrer beschehen möcht was recht we/ar, dadurch dem sun, wo er verhanden, oder den w. e., der6 gwalttrager er we/ar, dhain weiter schaden erraichet, auch gemainer stat. Das solchs recht we/ar, seczet er zu der Aussteller rechtlichen erkanntnuss.
VII. (1516.) Dawider die Gegenpartei vorbringt:
a) dy urtl als widertail in seiner triplicen1 anzaiget, we/ar von ainem rat wol entschidweis anzaigt und nit urtlweis gangen; davon sy auch dieselben stund zu appellirn willens; aber warumb es nit beschehen funden die Aussteller in dem gerichtsbuch eingeschriben; Aussteller hieten auch deshalb einn entschid zwischen irer gethan, des mon sich alles in ihrem buech erkunden möcht und in dem, wann in die urtl geöffnet und sy davon appellirt hieten, darumb sy es auch bei irem warhaftigen anzaigen beleiben liessen.
b) Sy liessen es auch bei irer andern schrift2 beleiben mit beger, die wol zu verlesen und nochmal zu vernemen, ne/amlich daz sy genugsam gewisen und von den Ausstellern darfür angenomen, das noch ain sün, dem das leibgeding zugehörig, in leben verhanden we/ar. Wolt aber widertail sölch weisung widertreiben, das solt er mit ainem merern recht3me/assigen grund, dann er the/at, thun. Im gebüret sein Nain, das widerspil so er anzaiget (das diser knab dhain erb oder Haiden sein solt oder nit leben) zu approbiern und die sag der frommen leut zu anullitirn4 und rechtme/assig zu vernichten. Es we/ar auch nit zimlich, kainem5 unzimlichen begern zu vervolgen, als widertail begerend we/ar, die leut so umb des knaben gebürt sagen wolten, sambt dem knaben für recht hie zu stellen, des sy6 nicht thun möchten, das inn wissund, darumb er unzimlich begeret, in zu vervolgen nit gebüret; wann dhain mensch zu Wienn, der in kennet, in hie nit gemacht, geboren noch erzogen, aber die muter, so in getragen und am pesten darumb wesst, hiet den für die ordenlich öbrigkait gestellt und dy jenn7 erbern personen, so umb sein geburd wessten, nach irem landgebrauch, wie recht we/ar, darumb gesagt, des sy verhofften genug ze sein. Wo aber nit all punct und artigkhl diser stat Wienn gebraucht, darinn gehalten oder angezaigt we/aren worden, so hieten sy doch nach ordnung der recht gehandlt, we/aren aber willig, so Aussteller es haben wolten, noch mallen sovil müglich und gebürlich zu merer erleuterung zu thun, und auf des widertails begern, der lieber säch,1 das dhain Haiden in leben we/ar, denn auch wissen, so der knab herke/am, das seines lebens, lufts, trankhs und ander kindlichen notdurft halben nit lang we/are, als andern auch beschehen, den knaben herzustellen nit schuldig und also auf die fleischpankh zu geben nit gebüren wolt, dweil ain gnugsame kuntschaft seines lebens schriftlich vor augen we/ar, die dann auch billich in die acta ke/amen und damit verlesen wurden, wann die auf sein selbst begern und der Aussteller haissen, zu rechtlicher erkanntnuss eingelegt we/ar worden.
c) Aussteller wessten, das dhain gerhab nicht schuldig, sein gut für das phlegkind zu verrechten, sonder die rechtfertigung von des kinds güetern zu verlegen und es davon zu ziehen recht. Nun hiet das kind sonst nichts dann das leibgeding um den väterlichen erbtail, hiet in bisher widertail mit seiner unpillichen rechtfertigung, davon es noch in verbot hieng, bracht, zu welher des leibgedings nützung, als widertail vermainet, er dhain zuspruch umb den minsten haller, weil der sun in leben we/ar, nye gehaben hiet mügen und noch nit möcht, sonder es we/ar plösleich des suns und möcht damit thün wie er wolt, sy sambt den frawen, we/aren alzeit erpütig gewesen damit erschinen und noch rechnung ze thun, was yeder2 tail in seiner gerhablichen verwaltung gehandlt hiet. Aber widertail hiet es albeg geirrt. Ein weil hiet er nit hie sein mügen, ain weil hiet er sonst auszug gefunden und zum letsten, als er nit weiter gemöcht, hiet er anzaigt, als wol war we/ar, hiet nichts darinn ze thun, damit aber zerstossen; und wie wol sy gern geraitt, so hieten Aussteller doch, mit anzaigen weiter darinn ze handien, die sachen hinzelegen verhindert; darumb der gebruch an in nit gewesen und der unbillichen des widertails zicht we/aren sy billich erlassen, damit nit mer unlust erweckt wurde. Und ob sy gleich die weingärten, wie widertail anzaiget, des sy im doch, wie er anzaiget, dhains wegs gestüenden, umb je/arlichen zins hinlassen oder verlassen heten, so te/aen es doch nach gebrauch ander gerhaben; auch wurd ainem yeden zugeben, merern nucz mit dem zins dann dem paw zu scharfen und sy gleich das auch te/aten, und nur nicht lenger verliessen, dann sy gerhaben we/aren mit nuez des kinds; hofften recht daran than haben. Darumb nit der widertail sonder das kind als nagster erb, wo er die weinge/arten nit in gutem paw funde, wann er gevogt oder etwas - nachtailigs damit gehandlt vermainet wurde, darzu zu sprechen hete; wurde des auch wol wissen ze suchen, wie recht we/ar, und sie in den Ausstellern dermassen zu verunglimphen, dann inen ains merern vertrawt wurde, in pessern eerlichern lob und ver-mugen geacht we/aren, als widertail in zu verleczung anzaiget. Und ob nachtail an dem leibgeding bisher beschehen we/ar, nyemand dann widertail mit irem unzimlichen umbfueren daran schuldig, die se/atz nur kriegen und rechtnen und des nit fueg hieten, dem armen waisen und das sein, damit mon die gueter ste/atlich erpawen hiet mügen, unpillich bre/achten. Dann widertail re/achtlich noch nichts, weil der sun in leben, darzue zusprechen, wann im (dem Sohn) die nutzung zugehöret, das sy auch sein sprüch umb1 die unpillich umbfüerung vorbehalten haben wolten; im we/ar auch aus angezaigten vil ursachen, darumb Aussteller ir voreingelegt schriften erwegen und besehen möchten, der knab noch das leibgeding nit zuzestellen. Sy achteten nit, wer an irer stat gerhab we/ar, damit der knab bas versehen und die nichts inen selbs zu nuez davon gewartund we/aren.
d) (Vergl. dazu Vd, in VI nicht berücksichtigt.) Als der widertail sich mit anvordrung grosser mergclicher schulden1 (er hiet es recht, oder nit) hören liess. Solt im das leibgeding bis auf die gevogten jar des kinds zugestellt we/ar2en, so machet er ain raitung, das das leibgeding sovil nit wert we/are; wie wolt in der arm wais aus der possess bringen, er vergnueget in dann seins gefallens. Damit belib im das leibgeding, des Aussteller gemainer stat, als die allweg lenger lebt weder dhain geschle/acht,3 das leibgeding a. w. e einzogen wurd.
e) Darzu wo ainer ainen ziehen solt, darvon er zu erben vermaint, we/ar besorglich schlechte wartung zu nachtail und eeren4 tod der person vermuetlich, als Aussteller die und merer ursachen, darumb in der knab5 noch das leibgeding nit zuzestellen we/ar, bas dann sy erwegen mochten, die sy auch von kürz wegen anzuzaigen erliessen, wie wol sy leiden möchten, an irer stat ander gerhaben ze seczen; wolten, umb das sy gehandelt, all stund gern raitung thun, damit der sun nur wol versehen wurd. Darumb we/ar des widertails unzimlich begern nit stathaft, aus vil erzelten und mer erweglichen ursachen.
Aber ir beger wer, in davon zu weisen, Q6326mit recht zu erkennen, daz des6 suns sippzall genugsam gewisen sei und irem erbieten nach, ob etwas nach diser stat brauch ubersehen noch des zu erstatten zugelassen werden, damit nyembt7 unrecht beschech, im auch, soferr er die genugsam eingelegt, kuntschaft verwerffen wolt, die, wie sich nach ordnung der recht gebüret ze thun auferlegt wurde, auch die zu den actisen8 zu legen, aus vor angezaigter ursachen pillich und recht ze sein erkennen, das sy auch oder ander gerhaben und nit er das leibgeding billich innhieten. Sölches alles begerten sy mit recht, darumb entschiden weren,1 und seczten es damit zu der Aussteller rechtlichen erkanntnuss. . . .
VIII. (1517) Darauf gab . . . Eberhart marschalh zu erkennen, als die gerhaben in irer triplic das leibgeding betreffend ain lange geschrift und newrung einfüerten, welh artigkl vormal zum tail genugsam verantwurt, sovil mer, das er in sölher newrung nicht gestüend, das sy des knaben halben genugsam gewisen, und noch zu diser zeit auch von den Ausstellern nicht angenomen, dann wo2 die kuntschaft gleich formlich nach gewonhait der recht oder der stat ordnung aufgericht we/are, das nit we/ar. We/aren sider vil zeit verschinen, wesst nyembt,3 ob er lebentig oder tod we/ar. Im wolt auch nit gebüren, des knaben geburd, auch ob er in leben sei oder nicht zu weisen; we/ar wider vermögen der recht; die wittib und4 gerhaben, als die so das leibgedinge aus vermuten des knabens in nücz und gebrauch hieten, we/aren zu recht genug fürzubringen schuldig.
a) (vergl. VI e) Dann der fürstlichen räte zu Münchens5 kuntschaft erstreket sich auf der eltern frawen von Ross sag und furstellung ains knaben, we/ar in nagster geschrift verantwurt, dieweil die rät die geburd des knaben nicht wessten noch erkennten, dann aus anzaigen derselben frawen, die vermuetlich irer tochter, der wittib, zu gut, damit sy ir underhaltung möcht haben, ainen frömbden knaben het mugen fürstellen. Was wessten die re/at darumb;6 es hiet sonst nyembt3 umb die geburdt vor in gesagt.
b) Zum andern, als sy anzaigten, wie die muter als die, so umb solche geburd am pasisten wissen hiet, den knaben für die öbrigkait gestellt, the/at er widersprechen. Dann die muter, sider sy herab we/ar,1 nye hinauf komen; wo es geleich beschehen we/ar, trüeg es verde/achtnuss auf im, in massen wie mit doctor Haidnin muter, der alten frawen vom Ross.
c) Es befund sich auch in der kuntschaft nicht, das yemand, wie recht we/ar, darumb gesagt hiet. Es we/ar gegrundt recht, auch der stat freihalten, wer was erben wolt auf dem land und bei gemainer stat, sollt sein sippzal weisen und fürgestellt werden, dhain phentung in erbschaft einkamen lassen, der wartunden erben, als seiner parthej, zu nachtail; der halben der knab für Aussteller2 gestellt und bracht solt werden, sein gebürd, wie sich gebürt, geweist, unangesehen der gerhaben flucht seiner zarthait, weter und lufthalben.3
d) (ad VIIe) Dann irer schimphlichen zumessung halben, the/at er diser zeit offenlich widersprechen bis zu geburlicher antwurtung vorbehalten. Das er die kinder umb das ierig mit dem rechten gebracht solt haben, the/aten sy im unrecht, wolt den Ausstellern, als den richtern geburen zu verantwurten, dann wer recht suchet, wolt nit unrecht; in wolt auch nit bekumern, den auszug irer raitung auch hochs beruemen ires lobs und ; vermügens höhers dann er geacht ze sein;4 mon erkennet in5 als ainen fromen landman seines nomens, vermügen und herkomen, pas dann jenicher Lasslawen geschlecht, des gesle/acht auf ainem pawrntorf in dem Landt ob der Enns bei Wülfering6 erzogen und herkomen we/aren..
Und demnach vernewet er sein eingelegt clag und schriften und sein nagst begern in seiner7 nagsten schrift gethan, mit widersprechung durchaus all eingefürt newrung, durch den widertail gethan, darauf auch nichts gehandelt solt werden, mit vorbehaltung aller notturft und widerlegung der sche/aden.
IX. (I5I7.) Also ist ferrer von gemainem rat mit recht und urtl erkannt und gesprochen das
a) sölch angezaigt leibgeding werde auf zimlich und billich verschreiben Eberharten marschalh als gwalttrager Larennczen Haiden se/aligen sechs töchter mitsambt den nuczungen desselben billich eingeantwurt,
b) Es sein auch die bemelten gerhaben und witbe sölches leibgedings abzetreten schuldig,
c) Es sol auch marschalh dasselb innhaben, nuczen und niessen bis auf vogtperkait des rechten erben, wo er im leben we/ar, in gericht angezogen und
d) Je/arlich von sölchem seinem innemen und ausgeben raitung thun und alsdann dem rechten erbe
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Quellen zur Geschichte der Stadt Wien, Bd. II/4, Nr. 6124
Quellen zur Geschichte der Stadt Wien, Bd. II/4, Nr. 6124
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Wiener Stadt- und Landesarchiv
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Hängesiegel fehlt.2 Nur das erste Blatt ist unbeschrieben geblieben, vom letzten ward noch die Hälfte der Vorderseite für die Niederschrift des Instruments verwendet.
- notes extra sigillum:
- Aufschriften: 1. auf der Rückseite des letzten Blattes: Wr. Archiv 7/1517; 2. auf der Vorderseite des ersten: 151716./5.
Original dating clause: Beschehen ze Wienn, an sambstag nach sand Pangratien tag. . . .
Notes:
1Nach n° 6166 von 1518, August 10, ging der Prozeß damals schon bis in die acht jar, sein erstes Stadium müßte demnach in das Jahr 1511 gesetzt werden. Mit dem Datum des Kodizills und der Bürgermeisterschaft läßt sich das allerdings nicht vereinigen, doch ist solches auch bei anderen derlei Rechtsurkunden der Fall. Vgl. oben 6112, wo Paul Keck gleich anfangs als verstorben erwähnt wird, aber doch im Laufe der Erörterung als lebend erscheint und wacker drauf los prozessiert. 2 hern am Zeilenende auf Rasur.3 Dieser Heinrich ist zufolge n° 6166 der Bruder der sechs Schwestern, also auch Schwager des Eberhard Marschall von Reichenau. Dieser hatte nach der Starkenfels-Erzstättschen Ausgabe des Oberösterreichischen Adels von Siebmacher (IV. Bd., 5. Abt.) S. 757 aus der Ehe mit Klara von Hayden einen Sohn Joachim (geb. 1500, Jänner 1, † 1548/50). 4 Vielleicht der Vater des Lorenz Haiden. Wenn die hier genannten Hayden zu der in Starkenfels, a. a. O. S. 110 f. behandelten Familie Hayden von Dorff gehören, dann bieten n° 6124 und 6166 wichtige Beiträge zu deren Geschichte und Genealogie.
1D. h. im Angesichte des Marschalls von Reichenau, seiner Gattin und seiner Schwägerinen. 2 Auf Rasur in etwas gedrängter Schrift.3 D. h. möglich. 4 Dies der kurze Sinn der etwas ungelenken Ausführung im Texte: doch wo Er mitsambt den, so im wie vor angezaigt zu verordent wissen und willen, icht über das einkomen darlegten und ain glaublicher erb herfür ke/arn, das in sein gebürliche darstrekhung, was sich des in redlicher raitung funden, zugestellt wurde. Dann er wolt im dardurch nichts sonders zu ziehen dann so vil er fueg und recht hiet. Von Dann ab bis hierher samt dem folgenden Bäte auf Rasur? 5 Fol. 2b. 6 Aus zimliche. 7 Ich kürze in der Folge d. w. e.
1vn sich des auf Rasur in gedrängter Schrift. 2 sey.3 Wenn das in VIa erwähnte Urleil sich auf n° III bezieht und nicht etwa auf den in n° II erwähnten Befehl, so trifft meine gewiß ganz schematische Datierung der einzelnen Prozeßphasen annähernd zu; denn das urtl, von dem 1514/15 gesprochen wird, war eben vor ainem jar ausgangen.
1vo vns auf Rasur und über das Zeilenende hinausgehend. 2 D. h. unverrechnet; die Vorlage hat: vnnerait.3 Fol. 3a. 4 Vorlage bloß wurd. 5 Ich kürze in der Folge: a. d. ö. (o.) g. 6 D. h. er würde sein Ansuchen nur an den Wiener Stadtrat als Gericht stellen. 7 vns vnersu/ocht. 8 D. h. des Marschalls von Reichenau. 9 Vorlage: vnser. 10 s. v. w. verfüge.
1Mit Bezug auf n° 6112 insoferne wichtig, als dadurch der fortgesetzte Gebrauch der «Duplex negacio» neben der vereinfachten Form bewiesen wird. 2 D. h. der Marschall und die sechs Töchter; es wird in der Folge fast schwer, die richtige Beziehung für die verschiedenen sy und in zu finden.3 D. h die Ungenannten, von welchen der Marschall und seine Klienten zuestellung und einantwurtung des leibgeding forderten. 4 vor vns'. 5 Dafür bloß Sy, also als Pronomen, vielleicht aus sf verschrieben. 6 Fol. 3b.
1zu vernainen das ja. 2 hiet bezieht sich auch auf zu clagen; die heutige Syntax erfordert in solchen Fällen Wiederholung, also: «zu klagen hätte und nun zum Teil geklagt hat.»3 D. h. wenn es ihm überantwortet würde, wenn er es in die Hand bekäme. 4 Sie oben zu S. 38o b, Anm.9, u. ö. 5 D. h. außer: der Erbe fügt sich in alle Gegenforderungen des Marschalls von Reichenau. 6 denn scheint einigermaßen zur Füllung einer leer gelassenen Stelle gedient zu haben; offensichtlich fehlt hier etwas, was der Schreiber des Gerichtsbriefes in seiner Vorlage, der Satzschrift, nicht lesen konnte. 7 D. h. einem Gegner, den man treffen will, darf man nicht die Waffen ausliefern. 8 so, für gebessert, siehe unten VI d, S.400a, bei Anm. 4 und 5; oder ist vnd relativisch und soll es heißen: was sich von Tag zu Tag bessert ?
1Siehe oben S. 398, Spalte b, Anm. 8. 2 Fol. 4a.3weis gethan, das sich hier anschließt, scheint znm mindesten überflüssig. 4 D. h. nach dem Urteil. 5 Vergl. den darauf gebauten Datierungsversuch bei n° III.
1dz wider auf Rasur in gedrängter Schrift, das folgende v außerhalb des Schriftrandes. 2 s. v. iv. lehnen.3wirs. 4 Ich kürze auch weiterhin für alsdie öbristen gerhaben: a. d. ö. g. Siehe oben S. 397, Anm. 5. 5 Für ligend oder für gelegen. 6 D. h. gegeben. 7 D. h. ob dem Kläger oder der dritten Hand. 8 D. h. augenscheinlich. 9 So, nichtzzulassen ist indistinkt geschrieben, also vielleicht nicht zuzulassen. 10 D. h. für die Witwe, nicht für den Sohn.
1Fol. 4.b. Die Stelle besagt: Leibgeding und Nutzung -wird beiden Parteien entzogen, sowohl dem angeblichen Sohn der Witwe, als ihrer Schwägerin, der Gattin des Marschalls. 2 -beten o auf Rasur, on im Sinne von entgegen ohne Wissen.3Ein zum Teil auf Rasur. 4 Zu ergänzen ist: gelten. 5 D. i. nicht für alle. 6 Vorlage am. 7 wz.
1Welcher? 2 das widerspil . . . auflegen.3 Bloße Ausflucht. 4 wird ? 5 D. i. hoffentlich. 6 Nämlich der Marschall sagt es. 7 Etwas über das Zeilenende hinausgehend und indistinct von gleich. 8 Herzog Wilhelm, am 13. November I493 zu München (vergl. unten VIIIa, Anm. 5, S. 404.) geboren, stand damals im 24. Lebensjahre. Während dieses Prozeßstadiums bestanden sehr lebhafte Beziehungen zwischen München und Wien. Mitte 1515 waren die Brüder Wilhelm und Ludwig zu Besuch beim Kaiser Max und entwickelten bei ihrem Einzuge in Wien große Pracht. Zur Zeit der Ausstellung der vorliegenden Gerichtsurkunde dürfte Wilhelm im Gefolge des Kaisers in den Niederlanden gewesen sein. Riezler, Gesch. Baierns IV, 38. 9 Fol. 5a.
1D. i. schließlich, eigentlich. 2 Hier wäre zu ergänzen: ist Sache der Gegner.3 Es liegt ein sehr flüchtiger Auszug vor.
1Siehe oben S. 398, § V, f. 2 D. h. es handelt sich vielmehr darum, ob . . .3 Fol. 5b. 4 So, statt: Der kaiserliche. 5 D. i. I, IV und VI. 6 D. i. deren.
1D. i. in VI a. 2.D.i.V.3 Fol. 6 a. 4 So! 5 Mit unverkennbar positivem Sinn. 6 Nämlich die Leute und der Knabe. 7 Jen offenbar für jenen, d. i. jenigen.
1sähe. 2 Fol. 6b
1Schon sprüch ragt mit seiner zweiten Hälfte über den Schriftrand hinaus und vollends umb, das schon die Mitte des leer gelassenen Pergamentstreifens überschreitet.
1Zur Sache, vergl. oben S. 398, § d. 2 Fol. 7a; wohl richtiger wird -en.3 D. h. die Stadt Wien überlebt die Geschlechter der Stadt. 4 eer auf Rasur; eeren s. v. w. früheren, eheren. 5 Weshalb ihnen weder der Knabe . . . 6 dz des auf Rasur in gedrängter Schrift. 7 Unser dialektisches neambt. 8 So!. statt zu den actis oder acten.
1werden (?). 2 S. v. w.: außer, ausgenommen wenn.3 Unser dialektisches neambt. 4 Fol. 7 b 5 Vergl. oben S. 400, Anm. 8 zu VI. 6 Hier scheint ein Wachsknötchen angebracht worden und abgefallen zu sein.
1Nach Wien gekommen war. 2 D. h. nicht bloß vor dem herzoglichen Rat in München.3 Vergl. VII c. 4 ze s auf Rasur. 5 D. h. man kennt ihn. 6 Wo? Vielleicht Wilhering. 7 Fol. 8a.1So! 2 Randspuren auf der Rückseite des letzten Blattes weisen auf Pettenegg, Gesch. der Stadt Wien II/I, S. 26, Fig. 18.
Places
- Wien
Wiener Stadt- und Landesarchiv, Hauptarchiv - Urkunden (1177 -1526) 6124, in: Monasterium.net, URL </mom/AT-WStLA/HAUrk/6124/charter>, accessed at 2024-12-22+01:00
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