Charter: Hauptarchiv - Urkunden (1177 -1526) 798
Signature: 798
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1371 X 21, Wien
Lienhart der Poll, purger ze Wienne, und Elsbet, seine Hausfrau, stiften nach dem Rathe des Priesters hern Hannsen von Waidhofen, Kaplans ihrer Kapelle sand Philipps und sand Jacobs, der zwelifpoten, in ihrem Hause in der Hindern Pekchenstrass eine tägliche Messe auf Unser Frowen altar in der abseiten derselben Kapelle, dotieren dieselbe mit 17 lb minner 30 dn. geltes purchrechts und verleihen sie dem Priester hern Weikcharten von Zistestorf. Das Burgrecht ist folgendermassen angelegt: a) 3 lb 60 dn. auf Jacobs haus des Günser, des sneider, gelegen in der Strauchgassen ze Wienne, zenechst Maricharts seligen chinder haus des Hausleitter;
b) 3 lb dn. auf Albrechts haus, des sneider von Mu/enster, gelegen an dem Hohenmarcht ze Wienn und sto/esst mit ainem tail auf hern Stephans gwantcheller des Pollen;
c) 2 lb dn. auf Otten haus des Mairs und auf der hofstat weingarten daran, gelegen vor Stubentor ze Wienn in dem Graeut zenachst Trautmanns haus, des ledrer;
d) 2 lb dn. auf Hainreichs haus des Eisschiels, des sneider, gelegen gegen den Langen Tu/echlauben über ze Wienn, zenachst dem haus, das weilent Hainreichs des Wambeiser gewesen ist;
e) 2 lb dn. auf Philipps haus, des pinter, und auf allem dem das darzue gehört, gelegen ze Neunburch chlosterhalben an der Vischerzeil zenêchst dem haus, das weilent des Morner gewesen ist;
f) aindlef sh. dn. auf Ulreichs haus, des zingiesser, gelegen an dem Alten Cholmarcht ze Wienne zenêchst Hainzmans haus, des sneiders;
g) 1 lb dn. auf Jansen haus des Pehems, des vasszieher, gelegen an dem Alten Rossmarkcht ze Wienn, zenêchst Jacobs haus, des münzer;
h) 10 sh. dn. auf einem Weingarten, der weilent Erbeins, des hauer, gewesen ist, gelegen ze Grinzing in dem Langenraeut zenêchst der geistleichen herren weingarten von Sant Pölten;
i) 1 lb• dn. auf Niklein des Fürstleins schergadem und auf der gru/eb darunder, gelegen an dem Hohenmarkcht ze Wienn zenêchst Chunrats schergadem, des tu/echscherer.
Source Regest:
Quellen zur Geschichte der Stadt Wien, Bd. II/1, Nr. 798
Quellen zur Geschichte der Stadt Wien, Bd. II/1, Nr. 798
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Wiener Stadt- und Landesarchiv
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Vier anhangende Siegel, 2. roth u. Sch., spitzoval, 3. spitzoval, 4, ungefärbt in Schale.Besiegelt mit den Siegeln: 1. des Ausstellers, 2.
- notes extra sigillum:
- Dorsual: Daz ist ein stift brief unser der Chappellen sand Phylipps littere altari beate virginis
Ich Lienhart der Poll purger ze Wienne und ich Elzbet sein hausvrow und alle unser erben Wir vergehen und tuen kunt allen den, die den brief lesent oder hoerent lesen die nu lebent und hernach chunftig sint, das wir mit guetem willen mit wolbedachtem muet und mit gesambter hant zu der zeit do wir es wol getuen mochten und auch nach Rat willen und gunst des erbern priesters hern Hannsen von Waidhofen zu den zeiten chapplan unserr chappellen sand Philipps und sand Jacobs der zwelefpoten gelegen in unserm haws in der hindern Pekchenstrazz ze Wienne Recht und redleich lawtterleich durch Got und unserr vrowen willen gevidemt und gestifft haben in der vorgenant chappellen auf unser vrowen altar in der abseitten ein ewige messe die man fuerbas têgleich und ewichleich auf demselben altar haben und sprechen sol, Got und unser vrowen ze lob und ze Ern, und unser und aller unserr vodern und Nachkomen selln und auch aller der selen davon es herchômen ist ze hail und ze trost, und haben auch wir zu derselben ewigen messe ledichleich gemacht und gegeben, sibentzehen phunt minrr dreizzig phenning wienner muenzz geltes, purchrechts die auf den hernach geschriben guetern gelegen sint Des ersten drew phunt und sechtzig phenning geltes, auf Jacobs haws des Guenser des sneider gelegen in der Strawchgazzen ze wienn zenechst Maricharts seligen chinder haws des Hawsleitter, und drew phunt geltes, auf Albrechts haws des sneyder von Muenster gelegen an dem Hochenmarcht ze wienn und stoezzt mit ainem tail auf hern Stephans Gwantcheller, des Polln, und zwai phunt geltes, auf Otten haws des Mairs und auf der Hofstat weingarten hinden daran gelegen vor Stubentor ze wienn in dem Graewtt, zenachst Trawtmans haws des ledrer, und zwai phunt gelts, auf Hainreichs haws des Eysschials dez sneider gelegen gegen den langen Tuechlauben ueber ze wienn zenachst dem haws das weilent Hainreichs des Wambeiser gewesen ist, und zwai phunt geltes auf Philipps haws des Pinter und auf allen dem das dartzue gehoeret gelegen ze Newnbuerch chlosterhalben an der Vischertzeil zenêchst dem haws daz weilant des Morner gewesen ist und ayndlef schilling geltes, auf Ulreichs haws des zingiesser gelegen an dem Alten Cholmarkcht ze Wienne zenêchst Haintzmans haws des sneider, und ain phunt geltes, auf Jansen haws dez Pehemis des vasczieher gelegen an dem Alten Rozzmarkcht ze Wienn zenêchst Jacobs haws des muenzzer und zehen schilling gelts auf einem weingarten der weilent Erbeyns des hawer gewesen ist gelegen ze Grintzing in dem Langenraewtt zenechst der Geistleichen herren weingarten von sand Poellten, und ayn phunt geltes auf Nikleins des fuerstleins schergadem und auf der Grueb darunder gelegen an dem Hohenmarkcht ze wienn zenêchst Chuenrats schergadem des Tuechscherer also daz man die vorgenant sibentzehen phunt minrr dreizzig phenning gelts purchrechts zu der egenanten ewigen messe fuerbas dienen und raihen sol mit allen den nuetzen und rechten alz man uns die gedient hat, nach sag der brief die wir darueber haben, und sullen auch wir und alle unser erben unde Nachkomen die das vorgenant unser haws innehabent und besitzent der vorgenanten ewigen messe mitsamt der Guelt die dartzue gehoeret als vorgeschriben stet, ewichleich Recht lehen herren sein, und sullen die leihen alz oft die ledig wiert immer, einem erbern priester der uns wol dartzue gevellet, und haben auch die Recht und redleich verlihen dem erbern priester hern Weikcharten von Zistestorf, also mit ausgenomer red, daz derselb her Weikchart und all sein Nachkomen der egenanten messe chapplan dieselben messe mit jn selber, oder mit einem andern erbern priester auf dem egenanten altar tegleich und ewichleich verwesen und sprechen sullen in den ern unser vrowen denne besunderleich alle sambstag sol dieselb messe gesungen werden und nicht gesprochen, und sol auch der vorgenant her Hans obrister chapplan der vorgenanten chappellen und sein Nachkomen den egenanten unser vrowen altar mit wachschertzen belaêwchten ze messe ze vesper und ze metten und sol auch altzeit yede chertzen ze dem miniisten von einem vierdung wachs gemacht werden, und darumb so sol der vorgenant Weikchart und sein nachkomen dem egenanten hern Hansen und seinen Nachkomen ain phunt wienner phenning ierleich und ewichleich raihen und dienen, wêr aber, daz der egenant her Hans der obrist chapplan und sein Nachkomen den egenanten altar umb daz phunt gelts, nicht belaewchten wolten oder moechten, so sol der offtgenant her Weikchart und sein Nachkoemen denselben iren altar selber belaêwchten in der weise so vorgeschriben stet und sullen auch denne das vorgenant phunt gelts dem egenanten hern Hansen und seinen nachkomen nicht mer gepunden sein ze dienen, Es sol auch ein iegleicher chapplan der vorgenanten ewigen messe, einen iegleichen obristen chapplan der vorgenanten chappellen altzeit gehorsam und undertênig sein, also das er messe haben sol wenne es dem obristen chapplan fuegleich ist, und sol jm auch helffen ze singen ze lesen ze messe ze vesper ze metten ze vigili alsoft man das in der vorgenanten chappellen beget in seinem chorrokch an all widerred, und sol auch mit dem oppher swaz in der vorgenant chappellen geopphert wiert nichts zeschaffen noch ze tuen haben weder vil noch wenich, und wer das, daz der obgenant her Weikchart und sein Nachkomen chapplan der egenanten messe, an derselben messe oder an andern Gotstdiensten, oder sachen so vorgeschriben stet ze ainem mal, oder zwier sawmig und ungehorsam erfunden wuerde, daz er des mit einer warn chuntschafft uebervarn wuerde, so sol der obrister chapplan der egenanten chappelle wer der ye ist, das, einem andern erbern priester enphelhen alslang untz daz er volpringet, swaz der egenant chapplan der egenant messe, an derselben messe und an ander Gotstdiensten versawmet hat, und swaz das chostet daz sol derselb chapplan von seinem gelt bezalen und ausrichten an alle widerred, Wir lueben auch und verpinden uns mit unsern trêwen an gevêr, ob daz geschech daz an der obgenant Guelt die zu der egenant messe gehoeret, icht chriegs, oder ierrung auferstuend von wem daz wêr, daz wir und alle unser erben und nachkomen die daz vorgenant unser haws innehabent und besitzent das gêntzleich ausrichten sullen, also daz dieselb messe dester minner abgê und ewichleich volfuert werde in der weise so vorgeschriben stet, wer auch daz, das yemant gnad zu der egenant messe gewinne und die pezzert mit swen, daz wer, des sullen wir denne auch mitsambt andern gutern die dartzue gehoret recht lehenherren sein, Es sullen auch die zwo messe die vormalen in der egenant chappellen gewidemt und gestifft sint dester minner nicht gesprochen werden, und swaz nuetz und Guelt von alter zu denselben zwain messen gewidemt sint die sullen ewichleich dapei beleiben also daz ainer messe von der andern nichts geergert noch entzogen werden sol in dhaynen weg, und daz die widem und stifftung fuerbas also steter und untzebrochen beleib darumb so geben wir jn den brief zu einem warn urkuend und zu einer ewigen vestnung der sache versigilten mit unserm insigil und mit des erbern herren insigil hern Petrems pharrer datz sand Peter ze Wienn, und zu den zeiten official und verweser des hochwierdigen fuersten Bischof Albert von Pazzow in Geistleichen sachen in Oesterreich den wir des gepeten haben daz er desselben amptes insigil zu einer gezeugnuezz der sache an den brief gehangen hat, und mit unsers lieben Oehams insigil hern Jacobs des Pollen zu den zeiten chapplan der chappellen unser vrowên gelegen in dem alten Rathaws ze wiennn hern Otten Haymen sêligen stifftung, und mit des Erbern priesters insigil dez vorgenanten hern Hannsen obrister chapplan der vorgenant unsrer chappellen sand Philipps und sand Jacobs, die wir des auch vleizzichleich gepeten haben daz si der sach gezeugen sint mit iren angehangen insigilen, Der brief ist geben ze Wienn nach christes gepuerde drewtzehenhundert jar darnach in dem ayns und sibentzigistem jare an der heiligen ayndlef tausent Maide tag.
Source Fulltext: Peter Peusquens nach: Albert Camesina in Notizenblatt der Akademie 6 (1856), 6.
Original dating clause: ze Wienne, an der heiligen Aindleftausend Maide tag.
Editions:
- Camesina in Notizenblatt der Akademie 6 (1856), 6.
Places
- Wien
Wiener Stadt- und Landesarchiv, Hauptarchiv - Urkunden (1177 -1526) 798, in: Monasterium.net, URL </mom/AT-WStLA/HAUrk/798/charter>, accessed at 2024-12-22+01:00
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