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Charter: Aggsbach, Kartäuser (1281-1780)Aggsbach, Kartäuser (1281-1780) 1319 IV 03
Signature: 1319 IV 03
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3. April 1319, Rom
Johannes, Bischof von Nepi, päpstlicher Generalvikar, erteilt auf Bitten eines gewissen Otto Auxwuerw der St. Peterskirche zu Gerolding (Gerulfin) 40tägigen und 20tägigen Ablaß zu erteilen.*
Source Regest: LAMPL, Nachträge (1907) S. 193, Nr. 1.
 

orig.
Current repository
HHStA Wien AUR (http://www.oesta.gv.at)

Siegel fehlt. Material: Pergament
  • notes extra sigillum
    • Rückaufschriften 1. Alt, vielleicht gleichzeitig, in der rechten Ecke: Otto Auxwuerb. $$2. Bis auf duligenetas (?) unlesbar. $$3. Spätere (durchstrichen) N 3, daneben N 1. $$4. Jüngste: J. N. 6 in einer auch in anderen Aggsbacher Dorsualnotizen begegnenden Schrift. - Fehlt in FRA., LIX, woselbst sie die dritte Stelle einnehmen würde.
Graphics: 
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Universis1 presentes licteras inspecturis frater Johannes miseratione divina episcopus Nepisinus et domini pape in urbe in spiritualibus vicarius generalis salutem in domino. Quoniam, ut ait apostolus, omnes stabimus ante tribunal Christi recepturi prout in corpore gessimus, sive bonum fuerit sive malum, oportet nos diem messionis extreme misericordie operibus prevenire, ac eternorum intuitu seminare in terris, quod reddente domino cum multiplicato fructu recolligere debeamus in celis, firmam spem fiduciamque tenentes, quoriam qui parce seminat parce et metet, et qui seminat in benedictionibus de benedictionibus et metet vitam eternam. Cum igitur ex parte dilecti filij nostri Otto Auxwuerw2 nobis fuerit humilitur supplicatum, ut omnibus venientibus ad ecclesiam sancti Petri* in Gerulfin1, velimus indulgentiam exibere. Nos vero de omnipotentis dei misericordia et beatorum Petri et Pauli apostolorum eius auctoritate confisi omnibus2 vere penitentibus et confessis qui vel que predictam visitaverint ecclesiam in ipsius festivitatibus seu etiam sollempnitatibus3: Nativitatis domini, circumcisionis, epiphanie, resurrectionis, asscensionis, pentecostes, trinitatis, dedicationis ecclesie, sancti Johannis baptiste, sanctorum apostolorum Petri et Pauli et aliorum apostolorum et in festo omnium sanctorum ac per eorum octavas4, manusque porrexerint adiutrices, quadraginta dies de iniunctis sibi penitentijs misericorditer in domino relaxamus. Ceteram cum maxima devotio a populo habeatur, cum corpus Christi ad infirmos a sacerdote defertur, auctoritate nostra concedimus predicte ecclesie5 sacerdoti, ut cum eum contingat corpus Christi infirmis deferre indulgentiam possit dare viginti dierum, dummodo ad id diocesanus eius concedat assensum. In cuius rei testimonium presentibis nostrum sigillum duximus apponendum. Datum Rome apud ecclesiam sanctorum Laurentij et Damassi, die Ilj mensis aprilis, pontificatus domini Johannis XXij anno tertio.
Source Fulltext: LAMPL, Nachträge (1907) S. 193-194.

Original dating clausedie Ilj mensis aprilis



LanguageLatein

Notes
* Wie sich schon aus der dritten textkritischen Note ergibt, war der Ablaßbrief ursprünglich für eine andere Kirche erteilt, deren Name wegradiert und durch den übrigens nicht ganz gut verstandenen von Gerolding ersetzt wurde. Dem gegenüber muß auffallen, daß nicht auch der Name des Supplikanten - fuerit humiliter supplicatum - auf Rasur steht. Sollte nicht jener Otto Auxwuerw oder, wie er in dorso rechts unten heißt: Otto auxwuerb für jene andere Kirche suppliziert und man nur vergessen haben, seinen Namen durch den des Geroldinger Supplikanten zu ersetzen! Leider ist eben das Faktum von 1319 in der Niederösterreichischen Topographie noch nicht verwertet worden, dort würde man Aufschluß über den rätselhaften Namen des Ablaßwerbers suchen dürfen. An ein verderbtes Pseudonym, etwa ein in tiefgehender Demut erwähltes »Auswurf« möchte ich doch nicht denken, natürlich auch nicht an einen Bischof von Augsburg, der damalige war Friedrich I. Späth von Faimingen. Aber vielleicht liegt in auxwuerw ein verderbtes, mißverstandenes »Augsburg« vor.
1 Es folgt Rasur.
2 Beide Namen von anderer Hand in einen aufgesparten Raum eingetragen, denselben nicht ganz füllend.
1 Desgleichen, und zwar auf Rasur, die unmittelbar nach sci beginnt und erst etwa drei Buchstaben nach dem Beistriche endet. Es stand mithin dort ursprünglich ein längerer Name; doch auch von diesem weggelöschten Namen ist der aufgesparte Platz nicht ausgefüllt worden.
2 Dasselbe Wort darüber noch einmal mit großem Initiale und gleicher Abkürzung Omibz.
3 Hier ist nachträglich eine Vertikallinie eingesetzt worden, auf die am linken Rande durch ein Kreuz, am rechten durch ein langobardisches a mit Abkürzungszeichen aufmerksam gemacht wird.
4 Vor octavas, womit die Zeile beginnt, ein Merkzeichen am Rande.
5 Auch an die beiden Enden dieser mit dem Satzanfange Ceterum beginnenden Zeile sind Zeichen (drei oder vier mit einem Kolon ein Kreuz bildende Punkte) angesetzt.
* Wie sich schon aus der dritten textkritischen Note ergibt, war der Ablaßbrief ursprünglich für eine andere Kirche erteilt, deren Name wegradiert und durch den übrigens nicht ganz gut verstandenen von Gerolding ersetzt wurde. Dem gegenüber muß auffallen, daß nicht auch der Name des Supplikanten - fuerit humiliter supplicatum - auf Rasur steht. Sollte nicht jener Otto Auxwuerw oder, wie er in dorso rechts unten heißt: Otto auxwuerb für jene andere Kirche suppliziert und man nur vergessen haben, seinen Namen durch den des Geroldinger Supplikanten zu ersetzen! Leider ist eben das Faktum von 1319 in der Niederösterreichischen Topographie noch nicht verwertet worden, dort würde man Aufschluß über den rätselhaften Namen des Ablaßwerbers suchen dürfen. An ein verderbtes Pseudonym, etwa ein in tiefgehender Demut erwähltes »Auswurf« möchte ich doch nicht denken, natürlich auch nicht an einen Bischof von Augsburg, der damalige war Friedrich I. Späth von Faimingen. Aber vielleicht liegt in auxwuerw ein verderbtes, mißverstandenes »Augsburg« vor.
1 Es folgt Rasur.
2 Beide Namen von anderer Hand in einen aufgesparten Raum eingetragen, denselben nicht ganz füllend.
1 Desgleichen, und zwar auf Rasur, die unmittelbar nach sci beginnt und erst etwa drei Buchstaben nach dem Beistriche endet. Es stand mithin dort ursprünglich ein längerer Name; doch auch von diesem weggelöschten Namen ist der aufgesparte Platz nicht ausgefüllt worden.
2 Dasselbe Wort darüber noch einmal mit großem Initiale und gleicher Abkürzung Omibz.
3 Hier ist nachträglich eine Vertikallinie eingesetzt worden, auf die am linken Rande durch ein Kreuz, am rechten durch ein langobardisches a mit Abkürzungszeichen aufmerksam gemacht wird.
4 Vor octavas, womit die Zeile beginnt, ein Merkzeichen am Rande.
5 Auch an die beiden Enden dieser mit dem Satzanfange Ceterum beginnenden Zeile sind Zeichen (drei oder vier mit einem Kolon ein Kreuz bildende Punkte) angesetzt.
Places
  • Gerolding (GB ME)
  • Kirche zu den Hll. Laurentius und Damasus in Rom
  • Peterskirche in Gerolding
  • Rom (Roma, I)
Persons
  • Johannes, Bischof von Nepi, päpstlicher Generalvikar, Aussteller, Siegler
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