Ich Steffan Fuchêr, richter ze Styfen, bechenn offenl(eich) mit dem bri^ef umb alle die krieg und sto^ezze, so gewesen sein czwischen dem erbern Hainreichen vom O^esreichs¹ ayns tails und Affrann Niclas des Puelêr tachter des andern umb zwen weingarten gelegen ze Styfen, ayner genant der Pendel, der ander genant das Gerel, und als sich auch derselb Hainr(eich) von dem O^esreichs mit seinem brif gegen dem edeln meinem gena^edigen herren, hern Otten von Moissawe, o^ebr(isten) marschalich und o^ebristen schenkchen in Osterr(eich), hat verlu^ebt und verschriben auf aynen tag, wann ich im den benenn, fu^er mich gen Styfen ze ko^emen und umb die benanten sto^ezze alle auf denselben tag ayn gancz recht zu u^eberstenn, das ich demselben Hainreichen von Osreichs mit meinem offen brif nach des aygens ze Styffen rechten und auch nach dem, als er sich verlubt und verschriben hat ze laden, hann sich gegen der vorgenanten Affrann des Pu^echler tochter oder irem anbalt ze verantburten und ist auch also hewt fu^er mich ko^emen und fu^er den geswaren rat ze Styfen ko^emen, da wir sassen in offner schrann an dem rechten der yecz genanten Affrann anbalt mit einem offen brif und i^erem gantzen gewalt und auch sein vorsprechen und wartteten auch da hie den ganczen tag und inne die nacht gênczlich nach unsers aygens rechten, als er zu recht soll, und da fragt der yecz genanten Affran anbalt vorsprech, was recht wêr. Der warde gefragt und erchannt das zu dem rechten, seÿd der egenante Hainr(eich) vom Osreichs recht und redl(eich) mit einem ladbrif geladen und der im zu haws und ze hoff komen wêr und dennoch weder er noch nymant ander von seinen wegen auf antwu^ert wêr ko^ernen, so hiet die egenant Affra dieselben weingarten mit irer zu^egeho^erung gênczleich behabt und ich solt auch ir des eynen behabbrif geben mit des gruntherren und perkcherren under des andêchtigen herren, hern Johansen prior zu Achspach meines gena^edigen herren insigel. Und des ward i^er auch von dem geswarn rat und dem erbern geding, die des tags bey mir an dem rechten sassen, verfoliget mit u^erkund des bri^efs versigelten mit desselben yecz genanten meines genedigen herren anhangunden insigel. Geben nach Kristi gepurde virczehen hunder jar darnach in dem aindtlefften jare an suntag vor sand Bartholomestag des heyling zwelifpoten.

Source Fulltext: FUCHS, Aggsbach (=FRA II/59, 1906) S. 210-211