Charter: Aggsbach, Kartäuser (1281-1780)Aggsbach, Kartäuser (1281-1780) 1430 XI 11
Signature: 1430 XI 11
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11. November 1430
Gängel Pöhem, Bürger zu Wösendorf, Magdalena, seine Frau, und Katharina und Elisabeth, deren Töchter, erhalten von der Kartause Aggsbach einen Wein- und Obstgarten auf ihre Lebenszeit zu Leibgeding unter angegebenen Bedingungen.Source Regest: FUCHS, Aggsbach (=FRA II/59, 1906) S. 253, Nr. 291.
Kopie in A fol. 49' f. (B).
Ich Gaengel Poehem, burger zu Wesendarf, vergich und wechenn offenlich an dem brief fuer mich und fuer Magdalen, mein hausfrawen, und fuer all unser erben, daz ich mit guter vorbetrachtung und nach zeitigem rat recht und redleich bestanden hab zu vier leiben, daz ist auf mich selben, auf die benante Magdalen mein hawsfrawen, auf Kathrein mein eltiste toechter und Elzpeten mein jungiste tochter von den geistlichen leweten, pruder Johannsen die zeit prior und von dem ganczen convent des goczhaws unser frawn porten ze Axpach des ordens von Carthus iren weingarten dacz Wesendarff, genant daz Himelreich. und iren paungarten dapey gelegen, der do haisst die Stetten, die payd zwen grunt paungarten und weingarten hab ich bestanden von dem benanten goczhaws auf unser obgeschriben vier leib unser lebtag in bestandsweis innzehaben in solichen rechten und beschaidenhait, als hienach geschriben stet und als auch ir brief laut, den sy uns daruber geben habent: von erst so sullen wir oder auf welhem under uns vieren dieweil der benant standt stet von den benanten zwain grundten dem egenanten goczhaws vorauz alle iar dienen und raichen albeg an sannd Merteintag zway pfunnt pfenning unverczogenlich und darzu alle jar in dem lesen volchomenleich halben bein, waz des gewachsen wirt in dem benanten weingarten und denselben halben tail sullen sy nemen selber auz dem granndt in der press und in ire aigne vas giessen und darumb sullen wir nimmer chains iars an iren willen und an ir wizzen lesen, sunder wir sullen in alle iar dreyr oder vier tag vorhin enpieten, daz sy sich darczu fuegleich weraitten und iren poten darzu senden mugen. Wir sullen auch nimer chains iars ichtcz von weinpern vor ee, daz sy darzu koemen oder senden, ausprechen oder lesen weder vil noch wenig angevaer, awer ander frucht und obs, waz des ist im pawmgarten und in dem weingarten, muegen wir und sullen die nueczen und messen zu unsern frumen alspald, so yecleichs zeitig wirt, doch alzo das wir die pawm im weingarten nicht meren sullen, sunder wann der alten aincz oder mer abgent oder verderbent, so sullen wir weinstokch an dieselben stat ziehen. Auch sullen wir die oftgenanten zwen grundt pawmgarten und weingarten, dieweil wirs in bestandweis innhaben, alczeit bewaren mit guten friden, als ez in notdurft und von alter herchomen ist, und von den pawmgarten sullen wir alzeit halten mit pawmen, ez sey mit den alten, die nu darinn sind, oder mit jungen darin ze pringen, alz es von iar ze iar notdurft und nuczleich wirt. Dann den weingarten sullen und wellen wir alczeit halten in gutem voderm paw mit mist mit stechchen mit grubm mit hawn mit aller arbait und notdurftichait, so darzu gehoert, uber iar winter und sumêr nichcz auzgenomen an allez gevaer und allez verziechen oder sawmung yede arbait zu ir zeit fuderlich auszerichten, alz daz recht und gewoendleich ist solicher arbait in der Wochaw. Und daz die egenanten geistleich leut besichert und gewizz sein, daz in die obgeschriben puennt und all artikel alzo von uns gaenczleich gehalten werden, so haben sy gewalt, daz sy mugen zu yeder arbaitzeit und sunderlich zwier im iar ainst umb sannd Jorgentag und ainst umb sannd Gilgentag senden vier mann, die darzu kumen, die es uberall schawen, und ob dieselb vier funden und erkanten, daz sy gesprechen mochten pey iren trewen ungesworn, daz dem pawmgarten oder dem weingarten ichtcz enczogen wêr worden in allen artikeln und punndten, so hie oben geschriben stend, ez waer vil oder wenig, so hieten wir alle unsere recht an dem benanten bestannd verlorn und solten und mochten sich dann die egenanten geistleich leut ir paÿder gruendt, pawmgarten und weingarten, wie sy zu derselben zeit erfunden wuerden, wider freÿleich underwinden an maenicleichs widerred und darzu, wes sy dez encziechens und abgangs der vorgeschriben artikeln schêden hetten genomen, wie die genant oder geschaeczt wurden von den vier beschawern nach ir gewissen iren slechten worten ungesworn ze gelauben, die sol in gaenczleich abtragen und widerchern, welh under uns obgenanten viern dieselben zeit den bestannd zu seinen henden hiet. Auch wann der letst leib, darauf der bestannd wirt sten, mit dem todt abget, zu welher zeit im iar daz wirt, so sullen und mugen sich die oftgenanten geystlich leut payder ir gruennt pawmgarten und weingarten, mit welherlay arbait oder nuczaen sy dieweil stuenden, wider underwinden. Doch waen sy merkchleich erger worden von encziechens wegen der obgeschriben artikeln ains oder mer‚ waz in daz schêden praecht daran, daz vier fruemer mann moechten mit guter gewissen gesprochen, daz sullen in dezselben erben gênczleich widercheren und zu pesser sicherhait, das den benanten geistlichen leweten nichtcz an uns ab sull gen, so hab ich obgenanter Gaengel Poehem fuer mich und mein erben in gesaeczt mit purkchherren hannden Irrenfrids des Tawben mein haws dacz Wessendorff zenaechst dem Geblin, davon man dem benanten purkchherren iaerleich dient an sand Michelstag vierczechen pfenning zu purkchrecht und nit mer, und secz in auch dazselb mein haws wissentlich mit chraft dicz briefs ze pfannd alzlanng der westandt auf uns obgenant vier leib wirt weren alzo weschaidenleich, ob in icht scheden oder abgangkch in dem westanndt von unsern wegen geschêchen, wie die genant oder geschaeczt wurden, alz vor begriffen ist, daz sy dann dieselben schaeden auf dem yecz genanten pfannt haben suelten und davon wechomen moechten an aller unser erben widerred und moechten ez auch alz lanng zue iren henden halden, uncz daz sy dann dieselben schaedn auf dem yeczgenanten pfannt haben suelten und davon wechoemen moechten an all unser erben widerred und moechten ez auch alz lanng zue iren henden haelden, uncz daz sy aller schêden, darin von unscrn wegen, alz vor beruert ist, sy komen wern, gênczleich wurden ergeczt. Wenn aber die obgenanten vier leib all abgeunt mit dem toedt oder benanter bestandt fuerist widergieng von und wie sich daz gaeb, und sy auch aller scheden, darynn sy leicht chomen waern, von uns oder unsern erben gênczleich ergêczt wurden, so ist daz haws dann ledig und get unsern naechsten erben, den ez rechtleich zupuerd, wider haym an alle irrung. Und wann ich obgenanter Gaengel Poehem nit insigil hab, so hab ich und mein benante hawsfrawe Magdalen vleissicleich gepeten Irrenfrid den Tawben, des benanten meins hawss purkchherren, daz er den sacz des pfanntcz westaet, und wann er awer auch nicht aigen insigel hat, so hat er mitsampt uns vleissicleich gepeten den erbern Michel den Reczaer, richter in der Wochaw, daz er die sach westaet hat mit seinem anhangunden insigil im und seinen erben an schaden. Auch hab ich mitsampt meiner hawsfrawn vleissicleich gepeten den erbern Hannsen Gagerer in der Wochaw,1 daz er der sach aller czeug sey mit seinem anhangunden insigil im und seinen erben an schaeden, under den ich mich und mein hausfrawn und die benanten mein zwue toechter verpint peÿ unsern trewen an aydes stat allez daz stêt ze halten, daz hie oben geschriben stet an dem brief, den ich den egenanten geystlichen daruber gib zw westaetigung zeugnuezz und gedaechtnuzz aller obgeschriben handlung. Geben nach Cristi gepuerd in dem vierczehenhundert iar und dreissigistem jar an sand Mertentag dez heiligen pischolff.
Source Fulltext: FUCHS, Aggsbach (=FRA II/59, 1906) S. 252-256
Original dating clause: an sand Mertentag dez heiligen pischolff
Language:
Notes:
1 Ist hier wieder im engeren Sinne als Weißenkirchen aufzufassen (vgl. Nr. 19, Anm. 1).
1 Ist hier wieder im engeren Sinne als Weißenkirchen aufzufassen (vgl. Nr. 19, Anm. 1).
Places
- Aggsbach, Kartause (GB ME)
- Wösendorf (GB KR)
geographical name
- Himelreich
- Regular Form: Himmelreich, Weingarten bei Wösendorf (GB KR)
- die Stetten
- Regular Form: Baumgarten bei Wösendorf (GB KR)
- wochaw
- Regular Form: Wachau, Donautal zwischen Krems und Melk
Persons
- Elisabeth, Tochter des Gängel von Wösendorf
- Gängel Pöhem, Bürger von Wösendorf, Aussteller
- Hans Gangerer, Bürger von Weißenkirchen, Siegler
- Hausbesitzer in Wösendorf
- Irnfried der Taube
- Johannes II. Span, Prior der Kartause Aggsbach (1422-1435)
- Katharina Tochter des Gängel von Wösendorf
- Magdalena, Frau des Gängel von Wösendorf
- Michael der Retzer, Richter der Wachau, Siegler
Aggsbach, Kartäuser (1281-1780)Aggsbach, Kartäuser (1281-1780) 1430 XI 11, in: Monasterium.net, URL </mom/AggOCart/1430_XI_11/charter>, accessed at 2024-11-22+01:00
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