Wir Albrecht von gots genaden ertzherczog ze O^esterreich, ze Steir, ze Kerndn und ze Krain, herre auf der Windischen march und ze Portenaw, grave ze Habspurg, ze Tyrol, ze Phirt und ze Kyburg, marggraf ze Burgaw und lantgraf in Elssassen, bekennen, daz uns der erber und die geistlichn, unser lieb andechtig, der prior und convent zu Agspach, Carthuser ordens, Passawer bistumbs, durch ainen brief von weilend herczog Albrechtn, auch fursten und herren der obgenantn lannde, unsers vorvodern lo^eblicher gedechtnu^ess briefe auszgangn, underrichtet hat ettwaz gnad gab und freihait, damit sŷ von im gnediclich furgesehen sein, nêmlich wie dhain lantrichter uber ir do^erffer ho^ef noch gu^eter nicht richten sol allain hindangeseczt, waz den tod berurt, mit underschaid nach sag desselben briefs, wie sich auch ir undertan umb solch sach auszreden mugn, die dann ain lantrichter aufnemen und schirmen sol on gab, darnach das der benant herczog Albrecht in drey mutt habern gelts auf dem dorff ze Seyternstorff^a mit sambt der aygenschafft und allen andern rechten desselben dorffs, darczu aus unserm ambt und syeden ze Hallstat alle jar ewiclichen gegeben hat sechczig fuder salczs zu notdurfft des gotshaws ze furen mit einander oder zu ainczig on alle maut und zolle. Sy sein auch ewiclich gefreyet, all ir hab zu irer notdurfft des gotshauss auf wasser und lannd ze furen on all zoll und mautt und on all ander irrung. Uns und unsern erben als o^ebristen vogt und herren ist auch vorbehalten in ainen vogt und schirmer ze geben, umb wenn sy bittn, den haben sŷ dann zu verkern, als offt sy wellen, so su^ellen wir in dann ainen andern geben, darumb sy uns bitten. Zuletzt ist in inwendig der mawr geben ain freyung. Wer darinn ko^emet und weichet, dacz der ganntzen frid und freyung haben sol umb all erber sach und getat, als dann die stuck und puncten all der egemeltn herczog Albrechts brief aigentlicher begreiffet. Darauf baten uns derselb prior und convent diemuticlichen, daz wir solh ir gab und gnadenbrief zu bestêtten genediclichen geruchten und wan nw wir genaygt sein allen geistlichen stand zu fu^erdern und in sunderheit die person. die in strengem geordentem leben den go^etlichen dinst on underlosz obligen, des nw der benant prior und sein convent lobsam beru^embt werden, davon haben wir in und allen iren nachkomen so^elich ir fu^erstlich gab gnad und freihait bestêtt und bestêttn die wissentlich mit dem brief, der furbas zu ewign zeitn vo^elliclichen zu genŷessen und zu geprauchen, wie der benant herczog Albrechts brief das allenthalben innhaltet on irrung menigclichs. Davon gepietn wir den edeln und unsern lieben getrewn, allen unsern haubtleuttn graven herren rittern und knechten phlegern burkgrafen burgermaistern richtern mauttern zollnern ambtleutten und allen andern unsern undertanen und getrewn, den der unser brief furbracht wirdet, und wellen ernstlich, daz sy die benanten prior und convent und ir nachko^emen beÿ solhen iren gnaden freihaitn und diser unserr bestettung vesticlichen hanthaben und dawider nicht dringn oder beswêrn noch yemand ze tun gestatten in dhain weis beÿ unsern ungnaden zu vermeyden. Das ist unser maynung. Des zu urkund haben wir unser gross fu^erstlich insigel an den brief lassen hengken. Geben ze Lynncz an suntag oculi in der vassten nach Kristi gepurd virczehenhundert und in dem newnundfu^enfczigisten jaren.

Source Fulltext: FUCHS, Aggsbach (=FRA II/59, 1906) S. 313-314