Ich Ludwig Peuntner, die zeit hoffrichter im closter zu Aggspach, Carthauszer orden, bekhenne, als ich sasz in offner schrann zu Aggspach an dem rechten am mantag vor mitterfasten desz zwaÿundneunzigisten jahrs, dasz fu^er mich kham der ehrwu^erdig und geistlich herr, herr Thoman die zeit schaffer unszer frauen gottshausz desz closters daselbs mit seinem weisszer und angedingten retner und bracht fu^er, wie die erbarn Wenzela Ziegelmaister und Michael Ziegelmaister sein sohn, baidte wonhafftig zu Aggspach, unszer lieben frauen gottshausz zu Aggspach schuldtig waren vierunndsechczig pfundt vier schilling sechsz pfenning und khundt der ann hilff und an recht nicht bekhamen und zaiget auf ain hausz gelegen zu Aggspach oben an sanct Niclas khirchen mit aller seiner zugeho^erung, dasz zu lehen ist von dem benanten gottshausz, darumb sie baidte geschriben sind, und klagt da auf mit recht. Nun mo^echt ich obgenanter richter undter desz gottshausz leuten an den enden sovil fu^ersichtiger man, die zu dem rechten fu^eeglich waren unnd ain urthaill erkhennten, nicht gehaben und habe zu mir erbetten und an die schrann geseczt die hernach geschriben erbern man mit namben: Steffan Mulbacher und Wolffgang Doppler, baide burger zu Mo^elckh, item Thoman Maurer, Collman Fro^elich und Wolffgang Khaÿser all dreÿ geseszen in der herrschaft Weittenekh; item Hannsz Zigelmaister und Steffan Hueber von Ga^enczbach; item Hannsz Lang, Veit Perckhhammer, unterm Aggstain gesessen; item Michael Aichberger, ambtman zu Wolfstain; item Niclas Peckh und Petter Verig von Aggspach. Die benanten erbern leut hab ich an die schrann gesetzt durch besser sicherhait und erleutrung der rechtsecz, dasz dem rechten nicht entzogen wurdt. Da begert der anclager rechtens. Da fragt ich ain der an der schran rechtens. Der sprach zue recht, so erben oder mit erben die vermaintten gerechtigkheit zu dem hausz zu haben vorhandten werden, die solten billig von heut vierzehen tag zu recht geladten werden. Der rechtspruch ward verfoligt. Si wurden auch geladten auff den andern rechttag. Sie khamen aber nicht noch iemandt von ihrentwegen. Esz kam aber der benandt schaffer zum rechten und clagt wie vor. Ich wurdt zu dem andern rechten gefragt alsz richter, ob aber die thaill zu recht geladen waren. Darzu gab ich antwurtt, wie [ich]^a sie in aigner person und jeden in sonderheit geladen hett. So begehrt der clager aber rechtens. Da fragt ich ain an der schrann. Der sprach zu recht, so die thaill zue recht geladen waren und nicht khummen, so war ieczt die zeit, dasz alle recht wurden aufgehebt vierzehen tag^b auf den nachsten rechttag, doch dasz sie darauf geladen werden zu recht. Sie wurden auch geladen zu recht auf den mantag nach sanct Pangraczentag. Sie kammen aber nicht noch niemandt von ihren wegen. Da begehrt der vorgenant cager^c aber rechtens. Da wurt mir alsz richter zu dem dritten mall zugesprochen, ob die thaill zu recht geladen waren. Darzu redt ich, sie wahren geladen, sie wolten mir aber nicht zusagen, ob sie wolten khammen oder nicht. Da ruefft der an clager aber an umb recht. Da fragt ich ain an der schrann rechtens. Der bedacht sich mit den andern und sprach: seit den thaillen genuegsamblich zu recht geladten und ansagt war und nicht in antwurtt erschinnen, noch iemant von ihrentwegen mit vollma^echtigen gewaldt. so hiet der benant clager anstatt unszer lieben frauen gottshausz dasz hausz mit aller seiner zugeho^erung gehabt und gewunnen mit der mainung. Wurt dasz hausz teuer verkhaufft, wan die geldtschuldt war, so wer die ubermasz billig der Zigelmaistern. Wurdt es aber leichter verkhaufft, so mocht dasz gottshausz seiner abgeng auf ander ihrem guett bekhamben. Der war verfoligt von man zu man, die desz tags beÿ mir sassen an der schrannen. Solches rechten hat^d mich der clager in desz zu geben meinen gerichtsbrief, der war im auch mit echt erkhanndt, den ich im gib noch lautt der gesprochnen rechten und wan ich obgenanter richter aigen insigl nicht enhab, so hab ich mit vleisz gebetten den edl und vesten Eustach Mullbanger am Grabenhoff.¹ dasz er sein insigl an meiner statt an den brief gehangen hat, doch im und seinen erben an schaden. Geben nach Christi gebuhrt tauszent vierhundert und im zwaÿundneunzigisten jahr am mantag nach sanct Pangrazentag.

Source Fulltext: FUCHS, Aggsbach (=FRA II/59, 1906) S. 326-327