Urkunden der Benedictiner Abtei unserer Lieben Frau zu den Schotten in Wien vom Jahre 1158 bis 1418, Nr. CLXVI. , S. 205
CLXVI.
Ich Chunrat, ze den zeiten Hubmaister in Osterreich, vergich an disem Prief vnd tun chunt allen den, di in lesent oder hórent lesen, die iiv lebent vnd hernach chunftich sint, daz ich mit zeitigem rat meiner pesten vreund vnd mit guetem willen vnd gvnst aller meiner Erben, ze der zeit, da ich iz wol getvn mocht, geben han meinez rechten Perchrechtez, daz mein recht anerstorbens guet ist von vater vnd von Muter, hintz vnserr vrawen Chloster der Schotten ze Wyen durch meiner vnd meiner Hausvrawn vravn Preiden, der got gnad, vnd aller vnserr vodern sel willen ain Viertail weingarten mit wein mit alle an dem Nusperg gelegen zenechst der nunnen wein garten ze Diernstain vnd stozzet oben auf den Weingarten, der da haizzet der Colein, da man ellev iar von dient ze rechtem Perchrecht dritthalb viertail weinez vnd ainen phenning ze Voytrecht vnd nicht mer, mit allem dem nutz vnd recht, vnd ich iz in perchrechtez gewer herpracht han, vnd ist daz geschechen mit meinez perchmaisters bant, hern Chunrades des Nustorfer ze den zeiten phleger dez Chlosters ze Neunburch vnd Purchgraue auf dem Challenperg, also beschai- denleichen, daz mein herr der apt vnd di Samnung vor vnserm tod vnd darnach vnser paider iartach an ainem tag davon begen suln, daz ist, ellev iar an dem Montag in der ersten gantzen vastwuchen, vnd schol daz geschehen mit selmessen, mit langen vigilien, di dem selben tages von den herren mitsampt den Schulern nach alter gwon- hait suln gesungen werden in aller der mazz, als iz meinem vater vnd meiner muter, den paiden got gnad, in irm geschaeftprief emaln auch verschriben ist, vnd schol auch der apt dezselbens tages der
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Samnung zwo guet rieht von vischen geben zv irr pfruend vnd dez pesten weinz vnd protez, so iz daz Cbloster hat, swaz ir notturf be darf. Man schol auch den Schulern von dem Chloster in di vigili geben ainen Emer weinz vnd dem Schiilmaister vier vnd zwaintzich phenning, vnd dem Mesner zwelf phenning. Si suln auch dezselben tages tailn vnder armev leut prót, daz auz zwelf metzen Rocken ge- pachen wirt, vnd sechs Emer weinz, so daz verrist gelangen mach. Doch han ich daz vorgnant viertail weingarten dem egnanten Chlo ster in der meinung geben, daz iz ewichleichen dapei bleiben schol vnd davon nimmer verchumbert werden, weder mit verchauffen noch versetzen pei dhainer zeit, wan vnser iartach davon ewichleichen schol begangen werden. Wer aber daz, daz der vorgnanten pund an dem oftgnanten selgerait von den vorgnanten herren icht abgieng, dez ich in doch nicht gelraw, so suln sich mein nechst vreund vnd Erben dez egnanten viertals weingarten mit irm gueten willen vnder- wintten vnd suln iz geben in der Purger Spital ze Wyen vnd davon daselb den egnanten vnsern iartach hegen nach irn trewen, so si pest mugen. Ich lob auch vner mich vnd vnr all mein Erben daz vorgnant viertal weingarten dem egnanten Chloster ze schermen vor all an sprach, als perchrechtez recht ist vnd dezLandez recht in Osterreich. Wer auch daz getan, dez got nicht engeb, daz ich in sogtan noti- chait vnd armuet gevil, daz ich von meinez selbez guet nicht erleich mócht bestattet werden, swo ich dann inner landez sturb, so suln mich di vorgnanten herren mit irm guet vnd mit irr mv zv irm Chlo ster pringen vnd mich da bestatten nach meinen Er n vnd nach irn trewn. Daz ditz dinch allez also gantz stet vnd vntzeprochen bleih, daz bestetig ich vorgnanter Chunrat der Hvbmaister in Osterreich mit disem prief versigilten mit meinem Insigel vnd mit meinez vor gnanten perchmaisters Insigel, hern Chunrates von Nustorf, vnd mit meinez pfarrer Insigel hern Arnoldex, ze den zeiten pfarrer datz sand Michel, vnd mit meinez vetern Insigel hern Weichartez pei den prudern, vnd mit meinez Ohaimz Insigel Nichlases von Eslarn, di diser sach gezeug sint mit irn Insigeln. Der prief ist geben nach Christes gepurd vber dreutzehen hundert lar vnd darnach in dem dreizzigistem iar, an vnsers herren Leichnamz tach. Original auf Pergament mit fünf Siegeln.
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Urkunden der Benedictiner-Abtei Unserer Lieben Frau zu den Schotten in Wien, ed. Hauswirth, 1859 (Google data) CLXVI. , in: Monasterium.net, URL </mom/BenedictinerAbteiWien/2e361b27-e08a-4d38-8535-20f89ed63721/charter>, accessed at 2024-12-04+01:00
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