Urkunden der Benedictiner Abtei unserer Lieben Frau zu den Schotten in Wien vom Jahre 1158 bis 1418, Nr. CCCLXXXIV. , S. 484
CCCLXXXIV.
Ich Nielas der Gauster zePulka vnd ich Лииа sein bausfraw, ich Symon vnd ich Wolfgang ir peder Sün, vnd all vnser erben verieben offenleichmitdemprief, daz wir di zeit, vnd wir daz wol getuen mochten, mit wnl wed uchlcm muet, mit willen vnd gunst vnsers rechten grunt- herrendes erbern frumen vnd geistleichen priester hern Andres, di zeit Spitalmaisterze^</enÔM^,vns selber vnd allen vnsern vodern vndnach- komen ze hilf vnd ze trost eins ewigen selgeretvnd eins weleibleiben Jartag gedacht haben ze stiflten zu einer ewigen gedecbtnüss nach dem spruchsand Johans, daz iedem menschen nach dem vergenchleiben leben nichts anders nachuolgt vnd ze staten chümpt, wenn seinew werich vnd tat, di er vor seinem tod geworht hat, vnd darvmb
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haben wir vns gedacht eines weleibleiben selgeretvnd ein ewigew ge- dechtnüss ze legen, stiften vnd machen auf vnsern Paungarten, ge legen doselbs zePulka niderhalb des marchts pei derPatmgart Mül. vnd tuen auch duz wizzenleich mit dem gegenwürtigen prief auf den selben paungarten, den wir ze purchrecht haben von dem erst genanten erbern priester hern Andres, dovon wir im all jar jerleich dienen an sand Michelstag zehen wyenner phenning ze purchrecht vnd nicht mer, mit sechs Schillingen wyenner phenningen mit seinem willen vnd gunst, als vor wenant ist. Diselben sechs schilling schnllen wir selben, oder wer denselben paungarten nach vns inn hat vnd wesiczt oder wem wir den verchauffen, all jar jerleich ralben vnd geben zu demselben jartag Sechczk phenning dem frumen vnd geistleiben priester hern Merten dem Ochem, di zeit Captan zu den heiligen pluet ze Pulka, vnd allen seinen nachkämen, vnd daz halb phunt zu sand Michelschirhen doselbs dem pharrer, wer der ist. Vnd derselb Jartag schol all jar jerleich we- gangen werden an sand Wolfgangs tag, der all jar geuelt an aller heiligen abeut in der mazz, desselben abent vor schol der pharrer ze Pulka lazzen ein vigili singen gancz mit nawn leczen vnd darczu lazzen mit allen gloken lewten, als von alter gewonhait ist gewesen vnd also herchömen, vnd auch sechs cherczen dopei lazzen [Irin nen, vnd di schol er selb darczü geben vnd di von den vorgenanten halben phunt auzrichten, vnd schol auch di vigili dovon auzrichteu zwain gesellen vnd dem schulmuister vnd auch dem Mesner, igleichem einen grozzen oder siben phenning, vnd des margens an sand Wolf gangstag so schul der obgenant her Mert vnd sein nachkömen vmb di ecgenaut Sechczk phenning singen auf sand Wolfgangs alter dacz den heiligen pluet ain ampt von sand Wolfgang. Vnd denn ze rechter singczeit pei der obgenanten sand Michels pharrkirhen so schol der pharrer doselbs lazzen ein selampt singen, als gewöndleich pei der selben pharrkirhen ist vnd auch dopei lazzen piinnen di cherczen, als oben wegriffen ist, vnd auch vmb di sel lazzen piten, von den di gedechtnüss her ist chömen. Ez schol auch all weg der obgenant her Mert vnd sein nachkomen des Jartags, als vorgeschoben ist, hincz vns, vnd wer den vorgenanten paungarten inn hat vnd wem wir den geben oder verchauffen, allzeit maner sein, daz erwegangen werd vnd auz- gericht nach sag des prief, vnd schol auch den prief selber inn haben vnd wehalten, als wir im des wesunder getrawn. Ob wir aber den
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selben Jartag verczugen vnd di vorgenanten sechs schilling nicht dar geben vnd raichen, also, daz nicht wegangen wuerd, als vorgescho ben ist, vnd an den vorgenanten tag, so sei wir darvmb schuldig vnd phflichtig einer pen, daz ist eins phunt wachs, vnd dasselb phunt wachs schol man machen zu einer cherczen, di schol all tag tegleieh prinnen pei allen gotsdinst zu dem heiligen pluet, vnd wenn di gar verprint, vnd ob wir denn in der zeit den vorgenanten Jartag nicht wegan- genhieten, so schüllen wir aber derselben pen veruallen sein vnd aber ein phunt wachs prenneu als vor, vnd als offt di saumung geschieht, als oft schol auch di selb peu auf vns vnd auf den oft genanten paun- garten sein vnuerschiden des obgenanten rechten gruntherren zins vnd rechten. Vnd ob di obgenanten all herMert vnd sein nachchömen vnd auch der pharrerze Pnlka indert saumig darinn wer n in demselben Jartag, wenn wir diselben sechs schilling dargeraibt bieten, daz er nicht wegangen wuerd nach des priefs sag, so sind sew auch aller der pen veruallen, dew wir vmb diselben saumung veruallen sein, als oben geschriben ist. Ob wir aber dasselb gescheft nicht auzrichteu vnd vreueleich saumig darin wern, von welhen tail daz geschech, so schol der vorgenant her Mert vnd sein nachkömen di Chaplan dacz dem heiligen pluet vnd auch der pharrcr doselbs di herschaft, wer di ist di zeit, darvmb anrueffen, daz di mit irem gewalt vnd mit rechter vogtei vnd daiczü halt vnd nött, daz wir allez daz volfuern vnd volpringen, daz vor an dem prief geschriben ist. Vnd gelüben auch daz stet ze haben vnd laisten vnd auch anzeuengen vnd an- zehefen pei vnsern Lebtegen zunachst an sand Wolfgangstag, der schirist chumpt, mit vnsern trewn an ayds stat an allez geuer mit vrkund des prief wesigelt durch vnser vleizzigen gepet willen mit der obgenanten peder erbern priester hern Andres vnd hern Merten vnd mit der frumen vnd weschaidenn mann peder Jacobs von Leutaker, di zeit hofrichter vnsers gnedigen herren Graf Hansen von Mayd- wurg, vnd Hansen von Pergaw, mitpuiger ze Pulka, anhangunden nsigeln, in allen an schaden, wenn wir selb nicht aigen Insigl heten. Geben nach Christs gepurd dreuezehen hundert Jar darnach in dem Nawn vnd Newenzkisten Jar, des nachsten Samcztags nach sand Jörgen tag des heiligen Martrer.
Original auf Pergament mit vier Siegeln.
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Urkunden der Benedictiner-Abtei Unserer Lieben Frau zu den Schotten in Wien, ed. Hauswirth, 1859 (Google data) CCCLXXXIV. , in: Monasterium.net, URL </mom/BenedictinerAbteiWien/cc0f961a-68e2-4f22-9926-15a367e5214f/charter>, accessed at 2024-12-04+01:00
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