Urkunden der Benedictiner Abtei unserer Lieben Frau zu den Schotten in Wien vom Jahre 1158 bis 1418, Nr. CCCLXVI. , S. 457
CCCLXVI.
Wir Chonrat von gottesgenaden (abbt) vnnd ichGörg (prior) vnnd derConuentgemain des Gotteshausvnserfrawen zwFarnpach, gelegen auf den Inn in Bayrn zwischen Scherdinng vnnd Newnburg derVesst vnnd mPassauerBistumh, veriehen für vnns vnd all vnserNachkhomen vnndthuen khunt mit dem Brieffallen leutten, dieinsehenl oderhörent lesen, die nu lebent oder hernach künfftig sinndt, das wir mit pedach- tem mut vnd mit veraintem Rat vnsers Conuentszw der Zeit, da wir es mit Recht wohl thun mochten, vnnd durch rechter echafter mereklicher not vnsers Gottshaus recht vnd redlich mit rechter Fürzicht ver- chaufft haben die guter, die hernach benannt sint, dye zw vnserm
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Gottshaus gehört haben, vnnd die vnser rechts freyes aygens gut gewesen sein, vnnd die da ligen in Österreich in dem Gerieht zw Newnburchmarghthalben. Des Ersten ain ganntzDorf genant Nitlern Rorbach, ausgenomen ains lehens, das do gehort zw dem Gottslmus ze Newnburg klosterlialben, vnnd den Pan vnd das gericht in dem selben Dorf von ainem Vallthor hintz dem andern, vnd dieMül dapey, do man alle jar von der Mül dienet dreissig ?ptеии«* Pfenning an sant Mii-helstag, auch dient man von dem Hof genannt der Münichhofie Nidern Rorbach all jar Sechs mutt Chorn vnd drey mutt habern an Sant Giligentag, vnd ein pfunt Wienner Pfenning an sant Michels tag. Auch haben wir in demselben Dorf verkauft auf behausten Hollden vierthalb pfunt vnnd sechsthalben Pfenning gruntrechts, das man järleich dient an sannt Michelstag. Auch sol ein herr, wer das Dorf inn hat, all jar habn ain Nachtsidl in dem Dorf, ob er will, mit sech zehn Pfärden, vnnd des sulln die hollden wol pflegen. Auch hab wir verkhauft auf behausten Hollden zw Flandorf Neun Schillinng vnd sechs pfenning gruntrechts, das man alle Jar dienet an sannt Mi chelstag, vnnd drey Schilling auf aynen Lehen zw Steffen, vnnd ze Hagenprun auf einer Hoflstat funf vnd Sihentzig phenning vnd den Zehent von derselben Hoflstat, vnnd drey Schilling phenning von Purgrecht, Ackher vnd Weingarten, die do ligent in Spilinger vnd im Nyder Rorbacher Velld, ze dienn alle Jar an Sant Margrethen tag. Auch hab wir verkhauft den Traydzehent vnnd Weinzehent, des ersten ze Nartzendorf auf zwelfthalb lehen Traidzehent vnd Wein zehent, vnnd zw Enchschueld auf Dreyzehen lehen, vnnd auf zwayn Hoflstetentraidzehend vnd Weinzehent, vnd ze Khunigsprun auf Neun lehen vnd auf ainen Viertl ains lehenns Traydzehent vnnd Wein zehent, vnnd den Weinzehent halben auf den Neunperg vnnd ander Prenleitten, der ander halb tail ist der Herren ab dem Köttweig, vnnd der zwayr perg ist gestifft vnd vngestift vierzigk Jeuch. Auch hab wir verkauft den Traidzehent vnd Weinzehent halben auf den Vier Pergen, der vnser ist gewesen an der obern Pewnt ze Holeraw an dem Trauttnperg vnd an dem Topel, vnd den Traydzehent vnd Weinzehent halben auf den Acht jeuchen an dem Echsenholtz vnnd den zehent von ainen lehen ze Embersdorf zenachst dem Pharrhof, das die zeit inne het der Stockel, die zehent ligen all in sanndt Veilspfarr bei Pysenperg. Auch haben wir verkhauft den Traydze hent auf zwelif Jeucharten in Gaunser Velld gelegen bey der Aw
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genant der manntet; vnnd der zehent auf zwelf Jeucharten gelegen in Statter Velld genannt die Lanndstras, do man gect vber den Teurtz, vnnd den zehent auf Vier Jeuchartn, do man geht vber den Hirschpühel. Die ecgenanten gueter alle vnnd als, das wir vnd vnser Gottshaus gehabt haben enhalb Tuenaw in sannt Veitts Pfarr bey Püsenberg, ausgenomen das Kirchlehen der obgenanten pfarr datz sannt Veit zeEmbersdorf, es sei traydzehent oder Weinzehent, es sei Purgrecht oderPergkrecht, Gruntdiennst oderPurkrechtdiennst, essey auf pehausten holden oder auf lehen oder auf purgkrechtackhern, oder was wir vnnd vnser Gottshaus daselbs enhalb Tunaw gehabt haben, es sey gestift oder vngestift, versucht oder vnuersucht, wie so das ge nannt ist, oder wo das alles gelegen ist, mitsambt dem Dorf vnd der Mül zeNider-Rorbach, als das vorbenant ist, mit aller Zugehorung nichts aussgenamen, das haben wir alles verkauft durch mergklei- cher nodturft wegen vnsers gottshaus vnnd geben mit allen den Ehrn, nutzn vnd rechten, als wir die vnuersprochenleich mer dann recht tag in aigensgwecr herpracht haben, vnengolten der Vogtey, wo die auf den guetern ligkund ist, vmb Sibenhundert pfunt wienner pfenning vnd funfzig guter guidein, der wir an'vnnsers Gottshausstat vnd gar verricht vnnd gewert sein ze rechten tagen, dem erwirdigen herren Brobst Petern des Gottshaus vnser frauen ze Neunburg klosterhalben, vnd demselbigen seinen Gottshaus, allen seinen frumen damit ze schaffen, verkauffen, versetzen vnnd geben, wem er well, an allen irrsall, ails es seinen Gottshaus vnser frauen ze Neunburg allerbest fuegundt ist, vnnd sullen auch die gueter nutzen vnd niessen, alls wir vnnd vnser vorfordern der genossen haben. Auch sey wir, der Abbt Chonradt vnnd vnnser Conuendt des Goltshaus vnnser fraun zw Formbach vnnd all vnnser nachkhomen, der egenanten gueter, so die vor benannt sinndt, nichts ausgenomen, des obgenanten Probst Petreins vnnd seins Gottshaus vnser fraun ze Neunburg recht Gwecr vnnd Scherm für alle ansprach, alls freyes aigens guets Recht ist vnnd des Landess Recht in Osterreich. Wer aber, das sy icht krieg oder ansprach gewunnen an den guetern allen, so vor benannt ist, es wer mit geistlichem oder weltleichem gericht, was si dann des schaden nement, es sey mit Potschaften, mit nachraisen, mit zerung, von wel cherlei das ist, das Schaden gehaissen mag, das sullen wir in alles ab legen , aussrichten vnd widerlegen an allen iren schaden vnd mue, vnnd was in daran abgeht, das sulln sy haben auf allem dem gut, das
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vnnserr Gottshaus zw Formbach hat in Bayrn oder in dem lanndt ze Osterreich, es sey erbgut oder varundgut oder aigens gut, Purgkrecht oder Pergrecht, nichts aussgenomen, wir sein Lebendig oder Todt. Vnnd das der Kauf vnnd der Schermb furbas also stät vu im] gantz vnd vnzerbrochen peleib, so geben wir Abbt Conrat des Gottshaus vnnser trauen ze Formbach fur vnns vnnd all vnnser Nachkhomen dem obgenanten Erwirdigen herren Brobst Petrein vnnd vnnser Frawn Gotsshauss zu Neunburg Chlosterhalben den Brief besigelten mit vnserm Insigel vnnd mit vnsers Conuents anhan- gunden Insigel, der geben ist noch Christs geburd Dreuezehenhun- dert Jar darnach in dem Funf vnd Neuntzigisten jar, an Sandt Veyts abendt.
Copie saeculi XVI. Huf Papier.
Urkunden der Benedictiner-Abtei Unserer Lieben Frau zu den Schotten in Wien, ed. Hauswirth, 1859 (Google data) CCCLXVI. , in: Monasterium.net, URL </mom/BenedictinerAbteiWien/dbec6a3a-df4c-4e6e-adf6-1fbda7802f6e/charter>, accessed at 2024-12-04+01:00
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