Urkundenbuch des Benedictiner Stiftes Seitenstetten, Nr. CCXXVI. , S. 261
Urkundenbuch des Benedictiner Stiftes Seitenstetten, Nr. CCXXVI. , S. 261
CCXXVI.
1364. 21. April. Seitenstetten. — Spruchbrief in Lehenssachen.
Ich Chunrad von flachenekk vnd ich Ott sein pruder, vnd ich Chunrad von Awra. vnd ich Hans von Saewsenekk. vnd ich Ruger zawehinger. vnd ich Hans in glaeuss. vnd ich Lienhart von Hersdorf. wir vergehen mit dem offenn brief, Daz vns vnd
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menigern andern sein vnd seins Gothhaus man, der wirdig geist- leich her abbt Engelschalch ze Sytanstetn fur sich vordert vri pat gegen Sytanstetn, daz wir ain recht erchennen vnd sprechen da solten czwisschen den czwain erbern chnechtn Hansen des Snekkenrowter an aim tail, vnd Hansen des Tesschebperger, vnd seinem ohaim Ruppel dem czaendel am andern tail, vmb den hof ze Prumleitten, vnd dar zu gebort, der von ihm vnd von dem genanten Gotshaus ze lehn ist, nach paider tail furleg. daz habn wir getan, als verr, daz die chrieg mit paider tail wil- chur nach vier erbern mann rat, di dar zu benant sind, ze tragen vnd gericht sulln werden. Da vragt vns der genant her Abbt Engelschalch, er hiet vil vngemachs vnd etwenn zuspruechh von chriegigen lehn, wie er di furbaz leichn solt, daz er vnd sein Gotshaus des vnentgoltn belibn. Da ertailt wir all gemain- lich auf vnser ayd. vnd trew, daz vns recht zam, vnd auch recht ist, Chumt ain man, der des wert ist, fur in oder ainn andern herrn, vnd spricht, her ew sind lehn ledig worden, di sind mich anerstorbn, vnd sult auch mir di rechtlich leichn, pit ich ew, daz ir mir di leicht, da sol der her nicht lenger waygern, nur er leich im mit solichen warten. Ich leich dir alles, daz .ich dir rechtleich an den lehn leichen sol. Chumt dar nach der wydertail, vnd vordert auch in der weys. als der vorder, dem sol er auch leichn als dem erstn, also daz er im vor chunt schol tun, wie vnd wem di lehn ee gelihn sein, vnd sol sein trew dar vmb nemen, wann er im wider disem tail teeg fur sich vnd fur sein man darvm geb, daz er die besuech, sust leich er im nicht vnd gech auch im nicht lehns. So daz ge- haizzen wirt vnd gelichn, so sol der her teeg inner iars vrist darvmb gebn fur sich vnd fur sein man, was er lenger ver- czug an ehaft not, da tet gewalt in, ob es die tail paid, oder ir ainer in der czeit gesuecht, vnd geuordert hietn, sust nicht, vnd schol di teeg paiden tailen chunt machn. chomen di fur, so geschech vor den mann vnd vor dem herrn, oder wen er darzu schafft, daz recht sei. Welicher tail aber nicht cheem, an ehaft not, der schol seine recht verlorn habn an den lehn, wer dar vber dem oder aim andern hern zuspraechh, oder in ze schadn, oder ze mue dar vmb praecht, ez waer mit chost, mit laden fur di hern, oder fur den herczogen, oder in di hof- schrann, oder fur den geistlichn gwalt, oder wie daz waer, waz er des schaden naem, den scholt er im allen ablegn. Daz ertail
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wir all auf vnaer ayd vnd trew, vnd gebn auch dar vmb ze vrchund den offenn prief, besigilt mit vnser aller di vor daran geschribn sind, vnd mit wernharts des pernrowter vnd mit Michels des proter, die ez mit sampt vnd ertailt habnt, anhan- gundon Insigiln. Daz ist geschehen nach Christi gepurde vber dreuzehn hundert iar, dar nach im vier vnd sechezgisten iar, am naesten Suntag vor sand Georig Tag.
Aus dem Pergament Codex Bl. CHI.
Brunnleiten, wahrscheinlich der Brunnhof O. W. W. Pfarre Haiders- hofen Decan. Haag.
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1366. 22. Juni. Sine loco. — Katharina von Pirbaum und ihre Kinder verkaufen dem Stifte ihren Hof daselbst.
Ich katrey weilnt Haugeins von Pirboem hausvraw, vnd wir fridreich. lienhart vnd Jans ir sun, vnd wir Margret vnd Chunigund, Anna und Ehbet ir tochter. vnd mit vns all vnser erben, wie die genant sind, vergehen offenbar mit dem gegn- wurtign brief vm den hof cze Pirbaem, in Wolfspekcher pfarr gelegn, auf dem der vorgenant haug, dem Got gnad, ist ge- sezzen, den wir von dem Gotshaus vnd von dem erwirdigen Abbt cze seydnstetn, vnserm gnaedigen herrn czu einbrecht ge habt habn, Daz wir mit wolbedachtem mut vnd mit gutem willn, nach vnserr pessten vrewnt rat, cze der czeit, da wir ez wol getun machtn, den genantn hof ze Pirbaem habn redlich cze chauffn gegebn obgenanten Gotshaus, vnd vnserm gnaedign, erwirdign herrn, hern Engelschalichen cze der czeit Abbt, vnd pfleger cze seydnstetn, vnd allen seinen nachchomen, mit allen den rechtn vnd nuezzn, die durch recht von alter dar czu gehornt, cze veld vnd cze holez, gestift vnd vngestift, besuecht vnd vnbesuecht, wie die genant sind, als vil wir dar an recht gehabt habn, vmb sechs und czwainczik pfunt wienner pfenning, vnd vm ainn mutt chorn, vnd ain mutt habern, vnd dar czu vm sechezik wienner pfenning, di vns cze furezicht sind ge- sprachn wardn, des wir alles gancz vnd gar gericht vnd gwert sein, jn der beschaidenhait, daz wir vnd all vnser erbn vnd auch nachchomen nimer mer dhain ansprach, oder recht dar czu habn oder gewinnen sulln, weder wenich nach vil. vnd
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seu sulln den obgenanten hof cze Pirbaem bestiften vnd dar auf seczzn, wer in dar czu geuelt, mit vnserm vnd aller vnserr eribn vnd vrewnt gutlichm willn, also daz wir seu dar an sulln weder mit wortn, nach mit werchn ninndert irren. Vnd daz des daz offt genant Gotshaus cze Seydnstetn furbaz von vns vnd von alln vnsern erbn vnd vrewntn vnentgoltn vnd an schadn beleibe, daz verhaizz wir alle, di vor geschribn stent, mit vnsern trewn, an aydes stat. Geschaech awer, :daz vnser dhains daz vberfur. vnd praech, vnd gestund dem ee genantn Gotshaus cze Seydnstetn dhain schad oder mue da von auf, den sulln wir im allen auzrichtn vnd widerchern, vnd den sol ez habn auf vns vnd auf all vnser hab, di wir habn oder nach ge winnen mugn. Vnd swelichz vnder vns daz praech, swo daz daz selb gotshaus cze Seydnstetn oder sein pfleger an- chommet. in stetn. in maerchten. vnd in dorffern, auf wazzer oder auf land, da sol ez dem selbn Gotshaus cze Seydnstetn mit leib vnd mit gut veruallen sein, an chlag vnd an allez recht. Daz di red also von vns allen staet vnd vnczebrochen behaltn werd, dar vber gebn wir den offenn brief czu einem sichtigen vrchund, vnd czu einer gutn geczeugnuss. wann wir aygner jnsigl nicht enhabn, versigilten mit des erbern Ritter hern Chunrats von Aura, vnd mit der erbern Dytreichs - des Czauhin- ger. cze der czeit Richter cze seydnstetn vnd fridreichs des Waczzn von Chrenstetn, anhangunden jnsigiln, in an schadn, die der sache damit geczeug sind wardn, durch vnsers vleizzigen pets willn, hinder die wir vns auch verpunden haben allez daz staet cze habn, daz oben geschribn ist. Der red sind auch ge- czeugn Chunrad der smid, vnd Nycla, mein vorgenanter kathreyn bruder, vnd Chunrat neythart von Aschpach, mein vrewnt, di der obgeschribn handlung sind taidinger gewesn, vnd anderr erberr laeut genug. Der brief ist gegebn nach Christi gepurde vber dreuczehen hundert jar. dar nach in dem sechs vnd sechczgistn jar, an sand Achacij Tag.
Original auf Pergament, von den drei Siegeln ist das letzte sehr verletzt.
Urkunden des Benedictiner Stiftes Seitenstetten, ed. Raab, 1870 (Google data) CCXXVI. , in: Monasterium.net, URL </mom/BenedictinerStiftesSeitenstetten/f172362d-543b-4a5b-99a1-685bdf3ec0ef/charter>, accessed at 2024-12-26+01:00
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