Urkundenbuch zur Geschichte der Bischöfe zu Speyer, Nr. 721, S. 702
Urkundenbuch zur Geschichte der Bischöfe zu Speyer, Nr. 721, S. 702
Wir Ruprecht der elter von Gotes gnaden pfaltzgrave by Rine, des heiligen Romischen richs oberster druchses vnd hertzog in Beyern, vnd wir Ruprecht der junger von den- selben gnaden pfaltzgrave by Rin vnd hertzog in Beyern, bekennen vnss oflenbar mit diesem briefe. Wann wir vmb sunderlich gnade vnd fruntschaft, die wir haben zu dem stifft zu Spire von dem wir belehend sin, den erwirdigen in Got vatter herrn Niclas bischoff zu Spire, vnsern lieben herrn yn vnd sinen stifft vnd die sinen, God zu lobe vnd eren in vnss versprechen vnd verantworte genomen vnd empfangen haben, nemen vnd empfaen sie mit craft diz brie- fes, daz wir vnd vnser erben, yn, sinen stifftvnd die sinen versprechen vnd verantworten sollen vnd wollen zum rech- ten vnd beholffen sin getruwelich sin lebtage wer sie verun- recht, so wir des von ym ernant worden ane geverde vnd auch obe er, sin stifft vnd die sinen angegrifien wurden wider recht oder sost verunrecht, daz sollen wir, vnser ampt- lude vnd vndertanen so wir oder sie des ermant oder sost gewar worden, getruwelich helffen weren vnd beschudden alz ginge ez die vnsern selbir an ane furzog vnd geverde. Desselben glichen sol vns vnd den vnsern von dem obge- nant vnserm herren von Spire vnd sinen amptluten vnd vndertanen getruwelich auch widerumb gescheen, wo wir oder die vnsern angegriffen worden wider recht oder sost verunrecht ane furzog vnd geverde. Auch wer, daz dem obgenant vnserm herren von Spire vnser hilfie alsso not dete alz vorgeschriben stet in daz Westerich gen Elssas oder in ander gegende, da wir mit vnssern slossen vnd lan- .den sinen vienden bass gelegen weren dann er mit sinen slossen vnd lande, so sal er alz dann sine diener deste fol- leclicher legen zu kriegen in dieselben vnser slosse die gen sienen vienden alsso gelegen sint in der massen daz dann zytlich vnd glich sy, damit er dann auch mit vnser hilff sinen vienden deste bass widersten mogen alzdann Rudolff von Zeissekeim vnd Hanneman von Sickingen vnser vitztum zu Nuwenstad, die wir von beiden sytten darzu geben bil- lich vnd zytlich duncket ane geverde. Gingen aber diesel- ben zwen oder irer eine abe, so sollen wir beder syte an-
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der an derselben ahegangen stad wider darzn vberkomen ane geverde. Wer auch daz hernacfa icht bruche, offleuffe oder zweyunge off erstunden zuschen vnss hertzog Ruprecht dem jungern, dem eltern oder vnss hertzdg Ruprecht vnsern erben oder den vnsern, den wir ane geverde mehtig mogen sin vff eine syte vnd vnsern bern von Spire oder den sinen, den er ane geverde mehtig moge sin off die anHern syt. Ist dann die clage vnd ansprache von vnss den hertzogen oder vnsern er- ben oder den vnsern, so sollen wir vnser erben oder die vn- sern die daz angeet ane geverde einen obmann nemen, einen vss des egenannten bischoff Niclas mannen oder reten, vnd wir oder vnser erben sollen einen ratman darzu schicken vnd vnser herre von Spire auch einen ratman darzu schicken, die sollent alz dann gen Heidelberg komen in die stad vnd sol- lent in dem nechsten mande darnach beider parthien an- sprage vnd antworte verhoren vnd die sache gutlichen richten mit beider parthien wissen vnd willen obe sie mogen, oder mit dem rechten off ir eyde alz sich daz heischet in dem riech- sten mande alz sie gen Heidelberg komen wern vnd sollent anch nit von dannen komen, sie haben dann daz recht ge- sprochen vnd beschriben vnd versigelt geben obe sie ez mit gutlichen gerichten mogen alz vorgeschriben stet Welcher ratman auch daz recht in der sachen vspricht vnd beschri- ben vnd versiegelt gibt dem obgenanten obman, der mag von dannen ryten, wann er wil, ez mag sich auch der ob- man des rechten erfaren in den nehsten virtzehen tagen ane geverde nach dem obgenant mande vnd waz dann die obgedachten ratlude vnd obman oder daz mern teil vnder yn zum rechten wisset beschriben vnd versigelt geben, daz sal von beiden syten gehalten vnd vollezogen werden ane geverde. Vnd vnser herre von Spire sol auch den obman den wir vss sinen reten oder mannen alsso kiesen werden, darzu halten alz wie er dann mocht ane geverde, daz recht zu sprechen alz vorgeschriben stet, ez wer dann daz er ver- redt hette recht zu sprechen oder abelibig wurde ane ge- verde, so sollen oder mogen wir oder vnser erben einen andern obman kiesen an desselben stad der desselben bi- schoffe man oder rat sy vnd des er mechtig sy ane geverde. Ist aber die clage vnd ansprach off vnsers herren von Spire syt, so sollent er oder die sinen die daz anget ane geverde einen obman nemen einen vss vnssern hertzog Rnprecht des eltern, oder hertzog Kuprecht des jungern re-
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fen, den sollen wir in den nehsten viertzehen tagen so w» des von yn ermant worden, schicken gen Brussel in die stad vnd sollent die obgenant vnser here von Spire einen ratman vnd wir einen ratman darzu schicken, die dry sollent von beiden parthien ansprache vnd antworte verhoren vnd die sachen gutlichen richten mit beiden parthien wissen vnd willen ob sie mogen, oder mit dem rechten off ire eide alz sich daz heischet in dem nehsten mande alz sie dann gen Bruchsel komen wern vnd sollent auch nit von dannen ko- men, sie haben dann daz recht gesprochen vnd beschriben vnd versigelt geben obe sie ez mit gutlichen geriehten mochten alz vorgeschriben stet. Welch ratmann auch daz recht in der sachen vssspricht vnd beschribet vnd vevsigelt gibt dem obman vorgenant, der magvondannen ryten wann er wil, ez mag sich auch der obman des rechten erfaren in den nehsten virtzehen tagen ane gevede nach dem obge- nant mande vnd waz dann die obgenant ratlude vnd obman oder daz mer teil vnder yn zum rechten wissent beschriben vnd versigelt geben, daz sol von beiden syten gehalten vnd follenzogen werden ane geverde. Wir vnd vnser erben sojlen auch den obman der gekorn wird darzu halten alz wie wir dann mochten ane geverde daz recht zu sprechen alz vorgeschriben stet, ez wer dann daz der obman verrefd hette recht zu sprechen oder abelibig wurde ane geverde, so sat vnd mag der vorgenant vnser here von Spire einen- andern obman vss vnsserm rate kiesen an desselben stad des wir mehtig sin ane geverde. Doch waz erbe vnd eigen^ slosse, herschafft vnd herlichkeit antriffet, daruber sollent die obgenant ratlude vnd obman nit macht han zu spre- chen. Item hetten oder gewonnen auch vnser diener dehein hande, ansprach oder furderunge an vnserm heren von Spire oder an sine diener, oder sine diener an vnss oder an vnser diener, welcher dann vnder vnss heren oder vnsern dienern cleger ist vnd dem andern zusprichet, derselbe here sol den andern von sin selbe obe yn die sache antriffet oder von sins dieners wegen darumb beschriben vnd der ander bestellen, daz die clage abegetan vnd hingeleget werds alss wie vnsser iglicher mag, mocht abir daz nit gescheen, ist dann die clage vnss hertzoge oder dheins vnsers die- ners der wir mechtig sin ane geverde, so sollen wir einen gemeinen man vss vnsers heren von Spvre rade oder man» nen nemen alz vorgeschriben stet. Ist die clage abir des
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egenanten vnsers heren von Spire oder debeins sins dieners des er mechtig sy ane geverde, ao sal er einen gemeinen man vss vnserm rate nemen alz vorgeschriben stet, vnd zu den gemeinen sollent vnser iglich einen siner frunde off den- selben tag vnd an dieselben stad alz fur gelutet ist schicken, vnd die sollent soliche bresten vnd clage innemen vnd ver- horen vnd daz mit einem samtlichen rechten miteinander vberdragen vnd richten, obe sie sich gutlich darumb nit vereynen mogen vnd waz sie oder der mer teil vnder yn darumb entscheident, daz sol alsso gehalten werden ane ge- verde. Wer auch daz vnser burger vnd vndertanen sie wern in stetten oder in dorffern hinder vnss gesessen an ein- ander icht zu zusprechen hetten oder gewonnen vmb schulde, eigen oder erbe, da sol ir iglich dem andern nachfaren fur die gerichte, da sie gesessen sint oder da erbe oder eigen gelegen sint vnd sollent daselbs des rechten pflegen vnd daz einander widerfaren Iass"en ane geverde, ez wer daun vmb frevel vnd bruche, die sol man bessern vnd handeln in den gerichten, da daz gefrevelt wer ane geverde. Auch waz sachen vmb leben wern die sal man von dem lehen hern vsstragen alz sich daz heischet. Auch nemen wir vss vnser n heiligen vatter den pabest, den stule zu Rome, den allerdurchluchigisten, hochgeborn fursten hern Wentzelahe Romische konig vnd sinen landfriden by dem Rine vnd daz heilige Romsche riche, den margraven von Baden vnsern oheim vnd die erwirdigen hern Conrad ertzbischoff zu Mentze vnd die ertzbischove zu Triere vnd zu Collen. Vnd allez daz davor geschriben stet, globen wir die obgenant hertzogen mit guten truwen vnd sunderlich wir hertzog Ruprecht der junger vorgenant alz verre vns daz antriffet veste vnd stete zu bal- ten ane alle geverde. Vnd dez zu vrkund han wir fur vnss vnd vnser erben alz vorgeschriben stet vnser ingesiegele an diesen brieff tun hencken. Datum Heidelberg in die sanctae Margaretae virginis anno Domini IICCC. nonagesimo secundo.
Urkundenbuch zur Geschichte der Bischöfe zu Speyer, ed. Remling, 1852 (Google data) 721, in: Monasterium.net, URL </mom/BischoefeSpeyer/d628ae92-fea6-4fb0-aae5-b23c17d7309a/charter>, accessed at 2024-11-24+01:00
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