Ich V^olrich von der Hohen Clingen frijer herre lantrichter in Turgo^vwe¹ tůn kunt mit disem brief, daz ich || ze der Lo^vben² an dem lantag des nehsten donstags nach sant Johans des To^vffers tag, da ich offenlichen ze || gerichte sass, der erbern lúte des burgermaisters des rates vnd der burgere gemainlich der statt ze sante || Gallen offenlich ir brief vnd vrkúnde gesehen han besigelt mit des hocherbornen des Ro^emschen kayser Karlen ingesigel³, daz in der obgenante kayser Karle die gnade getan hat vnd in dú frihait vnd rechtung geben hat vnd beste^attiget mit sinem brief, daz nieman enhain burger von sant Gallen vsser ir statt fúr andrú gerichte vszúhen noch fúrladen sol, won wer an si icht ze klagenne hat, der sol recht von in nemen vor ir gerichte ze sant Gallen, es were danne, daz thain kleger da selbs bi in rechtlos gelazzen wurde, der mag den, v´ber den er zeclagende hat vnd von des wegen im gerichte versait ist, vf andrú gerichte twingen, da es billich vnd zitlich ist. Vnd vmb daz, won ich ir frihait gesehen han, so hab ich in nach rechter vrtail disen brief geben besigelt mit des lantgerichts insigel in Turgo^vwe. Der geben wart an dem vorgeschriben lantag, nach Kristi geburdt drúzehenhundert iar, fúnfzig iar, dar nach in dem achtenden jare.

Source Fulltext: Chartularium Sangallense VII, Nr. 4548, S. 392.