Allen den, die disen brief an sehent ho^erent lesent, vergihe ich Hainrich Rietman des Rietmanss seligen sun von Watwile¹ || vnd tůn kunt, das ich dem edeln wolerborn minem genedigen herren graf Ffriderrichen von Tockenburch² gelopt vnd gehaissen || han vnd och des gesworn ze den hailigen ainen gelerten ayd mit vf gehabenner hant, das ich Adelhayten Chunis des || Wolfes elichen tohter div och min êlichiv husfrôwe ist vnd diu mins obgenempten herren von Tockenburch^a) aygen ist von dem lip, vnd ob ich liperben bi der selben frôwen gewunne, das ich die selben min elichiv husfrôwen noch div kint minem obgescriben herren von Tockenburch noch von sinan erben niendert anderswar enphu^eren noch entpheremden sol in dehainer wise, es wer danne, das mich êha^eftigiv not ald gevehschaft dar zů brehte, an geuerde, ald ob mirs min egenempter herre von Tockenburch ald sin su^en ie der ehest erlobte, so mag ich wol anderswar varn. Wann och div eheftig not ald div gevehschaft vs ka^em an geverde, so sol ich mich wider zúhen mit miner obgenanten husfrûwen gen Liehtenstaig³ ald war ich von innan inro sta^ete gemant wurde. Wer och, ob ich der stukke ains ald kaines v^ober fu^ere, so wer ich mainaydig des aydes, so ich gesworn han, vnd wer dar zů minem obgenempten herren von Tockenburch vnd sinen erben veruallen zwainzig pfunt gůter Costentzer mu^entze. Vnd dar v^eber ze ainer merern sicherhait diser obgescribenn dinge vnd sachen so han ich minem obgedahten herren von Tockenburch vnd sinen erben zů burgen gesetzzet dise hie nach gescriben erbern lu^et zů ain ander vnuerschaidenlich Chunraten den Wolf minen sweher, Růdolfen den Bůchman den Etter bed burger ze Liehtenstaig vnd Růdolfen den Bůchman von Blaiken⁴ vnd Ja^eckel Erben ab der Lad⁵, mit dem gedinge vnd beschaiden, wer ob ich der stuke ains ald kaines v^eberfu^ere vnd mainaydig wu^erde, so wern ich vnd min obgenempten bu^ergen minem herren von Tockenburg dem obgenanten ald sinen erben veruallen ze geben die obgescriben zwainzig pfunt Costentzer vnuerzogenlich dar nach, so min obgenempten bu^ergen des ermant werden ze hus ze hof ald vnter ougen, vnd dar nach in aht tagen. Ta^eten min obgenanten burgen des nút, so han wir die selben burgen alle vnd vnser ieglicher sunderbar vnserm genedigen herren von Tockenburch vnd sinen erben dar vmb erlobt^a), alliv vnseriv´ phender vnd vns ze phenden fries vrloub gegeben als lang vnd als vil, biz er ald sin erben gewert werdent gar vnd gantzlich der obgescriben zwainzig pfunt Costentzer. Vnd ze ainem waren vnd offeme vrkůnd so gib ich obgenempter Hainr. Rietman vnd wir die búrgen vnserm genedigen herren von Tockenburch vnd sinan erben disen brief versigelten vnter des erbern mannes insigel Růdolfes des Tellers des schulthaissen ze Liehtenstaig, der das durch vnserr bet willen aller an disen brief gehenket hat, vnter das ich Ha^eni Rietman mich verbinde mit dem ayd, so ich gesworn han, vnd mit miner trewe, vnd gehais och da bi vnd da mit min bu^ergen die obgenanten ze lo^esen von der burgschaft an allen iran schaden vnd da von ze wisen. Vnd wir die burgen verbinden vns mit vnsern trewen, wann wir aygenner insigel nút enhaben, wa^er vnd sta^et ze han, was von vns hie vor an disen^b) brief gescriben ist. Der gegeben ist ze Liehtenstaig, da man zalt nach Cristes gebu^ert drivzehen hundert jar, dar nach in dem vierden vnd sehtzigsten jar, des nehsten dunderstags nach sant Angnesen tag der hailigen megde vnd matrerin^c).

Source Fulltext: Chartularium Sangallense VIII, Nr. 4916, S. 113-114.