Charter: Chartularium Sangallense 04 (1266-1299) 1284 V 13
Signature: 1284 V 13
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(zu 13. Mai 1284), St. Gallen
Baldebert von Andwil verkauft dem Spital in St. Gallen den Odenhof und stellt Bürgen dafür, dass seine Nichten und die Schwestern in Wil ihre Rechte daran dem Abt von St. Gallen aufgeben.Source Regest:
Chartularium Sangallense IV, Nr. 2122*, S. 271 (UB Zürich V, 1899.).
Chartularium Sangallense IV, Nr. 2122*, S. 271 (UB Zürich V, 1899.).
Abschr.(B), Nachzeichnung des verlorenen Or.(A), Stadtarchiv St. Gallen, Spitalarchiv, C.4.1.
Abschr. (C), um 1432, ebd., Altes Briefurbar, f. 18.
Ina) gottis namen amen. So sie kunt allen dien, die disen brief lesen alde horen lesen, daz herre Balbreht von Anwilllle1 het ze kovfenne gegen dem spitale ze sant Gallen2 vmbe aine vndeb) driseg marche silbirs mit siz brůder gunst herrin || Egilolffis von Tivnrthon3 den Odinhof4 livte vnde gůt, der da waz dez vor genandin herrin Balbrehtis brůdir tohti||ron herrin Rvodolffis saligen von Tivnrthon5. Vnde het der vor genande herre Balbreht gisworn ze den hailigon, daz er dem spitale livte vnde gůt ledich vnde lere machege, swenne der vor genandon tohtiron hern Rvodolffis saligin von Tivnrthon div iungeste tohtir wirt vierzehin iâr âlt. Vnde son die tohtira alle varn ze mime herrin dim abte von sant Gallin vnde son îme abir vf gen livte vnde gůt mit allem rehte6. Vnde sol herre Balbreht Rvodolffin ledigon, swa er in ze burgen gisezit het. Der vor genande herre Balbreht het ovch gegen sehse gisel vivnwe gesworn, herrin Cvonradtinc) din Schenchen7, hern Livtoltin din Homin8, hern Livtoltin von Holinstein9, Baeldin Schoran10 vnde Hugin von Celle11, vnde der sehste ist her Cvonrad dir Homo12, der het die gisilschaft gelobet mit siner trivwe. Vnde swenne der spital dise gisel manot vmbe die virrihtunge livte vnde gůtis, alse mit wortin an disem briewe beschaidin ist, so son siv sich alle antwrtin dir nah an dim ahtodin tage in rehtir gisilschaft, iro drie ze sant Gallin herre Cvonrad dir Schenche, herre C.d) dir Homo vnde Baeldi Schoran, vnde drie ze Bisschofcellee)13 herre Livtolt dir Homo vnde herre Livtolt von Holinstain vnde Hug von Celle, der selbe het ovch daz gedingot, daz er ain andirn erbaerin man in sin hus lege in rehtir gisilschaft an sine stat. Vnde ist daz herre Balbreht stirbit, so sol sin brvodir herre Egilolff) von Tivnrthon die gisil ledigon vnde dez spitaliz were sin livte vnde gůtis, dez het er gisworn ze dien hailigon. Vnde sol herre Balbreht dem spitale gen ainen brief der swesteron, bi dien siz brvodir saligin tohtirong) ainiv ist, daz div selbe tohtir vnde die swestira livte vnde gůtis incigin hain14. Vnde der selbe brief sol besigelt sin ainwedir mit iro insigel alde mit miz herrin diz abtis insigel. Vnde so der spital der swesteron brief het vnde ovch den brief vmbe die virrihtunge livte vnde gůtis gisigiltin mit dem insigil dez vor genandin hern Balbrehtis, so sol der spital gen cehin marche silbirs dem selbin hern Balbreht mit sis brvodir rate hern Egilolffis von Tivnrthon vnde mit hern Hainrich rate von Lindinberc15 vnde mit hern Cvonradtis rate diz Homin, vnde het der spital tag vmbe daz andir silbir vnze ze sant Gallin tult. Vnde swenne denne der tohtiron ainiv ze gaistlichim lebinne kumit alde ainem man wirt gegen, wil denne herre Balbreht dez silbirs êt, so sol er ez dem spitale vor hin sagen zwene manot vnde sol denne dem spitale gen vier gesworne gisel darh) vmbe, swenne div iungeste tohtir vierzehin iar ald wirt, dc denne die drie tohtiran livtei) vnde gůt vf geben mime herrin dim abte dar vmbe, dc er ez denne dem spitale lie. Vnde sol denne der spital hern Balbreht gen ailivf marche silbirs mit siz brudir rate hern Egilolffis von Tivnrthon vnde mit hern Hainriches rate von Lindinberc vnde hern Cvonradis diz Homin. Vnde swenne denne abir ain tohtir ze gaistlichem lebenne kumit alde ainem man wirtt gegen, swenne denne herre Balbreht dc silbir vordirot, so sol er ez dem spitale vor hin sagen zwene manot, vnde sol abir den dem spitale vier gesworne gisel gen dar vmbe, swenne div ivngeste tohtir vierzehin iar alt wirt, dc sich denne die drie son incien livte vnde gůtes, alse mit wortin an disem briewe beschaidin istk). Vnde swaz hern Hainrichen von Lindinberc dunchit vnde her Cvonradtin din Homin vnde Hainrichin din Blarrer notdurftich ze virrihtun vmbe livte vnde gůt, dez ist dir herre Balbrehtl) von Anwille gebundin vnde die gisel ze virrihtinne, vnde swenne dier tohtiron div iungest vierzehin iar ald wirt, dc denne die tohtira alle ze mime herrin dim abte ze sant Gallin koment vnde ime livte vnde gůt vf gebent. Dar nah son die gisel dem spitale gebundin sin vmbe virrihtunge, livton vnde gůtis nah rehte drie tage vnde sehs wivcha vnde en iar. Vnde alle die gelubdem), die her Balbreht gelobet het, vnde die gisel vmbe virrihtunge livte vnde gůtis, die het inphangen ammis hern diz abtis stat Hannes dir Spisern)16 vnde herre VoI. Lesti vnde an dez spitalis stat herre Hainrich dir Blarrer. Diser gisel wrdin vier gegen ze Bischofcelle, here Livtolt dir Homo, herre Livtolt von Holinstain, Baeldi Schoran vnde Hug von Celle, da waz zegegine der von Schoninberc17, herre Cvonrad von Anwille18, herre Rvodolf von Lindinberc19 vnde herre Hainrich von Bunishowen20 dir phaphe vnde der Smit von Hvsen21, Volrich Alwix dir Weser vnde Rvo. von Schonnovwe22, in dez huse geschach ez ovch, VoI. von Mvlinon23, Volki der Nater, Wildrich dir tailer. Vnde zwene gisel wrdin ze sant Gallin gen, dir herreo) Cvonrad dir Schenche von Landegge vnde herre Cvonr. dir Homo, da waz zegegine Hannes dir Spiser, Volki dir Nater, Wernher dir Hunt vnde her Hain, dir Blarrerp) vnde andir livte genvoge. Dise kovf beschach ze sant Gallin, in deme jare, do von gottis geburte waren tusint vnde zwei hundirt vnde ahzich iare, darnah imme vierdin jare. Wir abt Wilhelm von sant Gallin24 durdq) die bette des spitalis vnde hernr) Balbrehtis von Anwille so henken wir vnse insigil an disen brief ze ainenq) statin vrkunde allir der dinge, div an disem briewe gescriben sint.
Source Fulltext: Chartularium Sangallense IV, Nr. 2122*, S. 272-273.
Editions:
- UB St. Gallen III, 1040. - Corpus altdt. Or.urk. II, 628.
Comment
Nach Sprache und Inhalt von Nr. 2123 dürfte B auf eine echte Vorlage (A) zurückgehen, die aber kaum 1284 verfasst worden ist. Übergrosse Initialen finden sich in Urkunden der Jahre 1270-1279 (vgl. Nr. 1876, 1952, 1966, 1992, 2002, 2008, 2033), terminus post quem ist jedoch der 4. Dez. 1281 (Abtwahl Wilhelms). Eine umfangreiche Bürgschaftsurkunde setzt voraus, dass der dadurch gesicherte Rechtsakt erst in späterer Zeit vollzogen werden kann. Durch die in Nr. 2123 beurkundete Resignation der Nichten ist die Bürgschaft hinfällig geworden. Die Bürgschaft dürfte deshalb nicht wenige Wochen vor dem 13. Mai 1284 (Nr. 2123), sondern wesentlich früher bestellt worden sein. Nach der Resignation der Nichten wird das Spital die Urkunde an Baldebert zurückgegeben, sie aber vorher noch abgeschrieben (nachgezeichnet) haben. Die Datumsangabe 1284 bezieht sich deshalb eher auf diese Abschrift als auf die Ausstellung von A. Das abgeänderte Siegel (der Vorname ist nicht ursprünglich) wurde ebenfalls später angehängt (vgl. Text zu Abb. 70).Language:
Notes:
a) Initiale J 17 cm lang. - b) Immer vn mit Kürzungsstrich. - c)d korr. aus t. - d)C. über der Zeile nachgetragen mit Verweisungszeichen. - e) Zweites s aus c korr. - f) Zweites l korr. aus f. - g)tohtiron saligin, dann umgestellt, indem über tohtiron ein a, über saligin ein b geschrieben wurde. - h)d auf radiertem gi. - i) Korr. aus livten. - k)beschaidin i auf Rasur. - l) Es folgt getilgt gebundin. - m)l korr. aus b. - n) Zweimal korr., zweites s aus t. - o)herr auf radiertem seh. - p)Blarer, dann r über der Zeile nachgetragen. - q) B. - r)hern auf Rasur. - 1 Baldebert v. Andwil (Bez. Gossau), 1282-1291. - 2 Heiliggeistspital St. Gallen. - 3 Eglolf v. Dürnten (Bez. Hinwil ZH). - Das Kloster St. Gallen hat also die Herren von Andwil als Meier von Dürnten eingesetzt. - 4 Ödenhof Gem. Wittenbach, Bez. St. Gallen. - 5 Rudolf v. Dürnten, 1259-1268. - 6 Vgl. Nr. 2123. - 7 Konrad I. v. Landegg (Gem. Degersheim, Bez. Untertoggenburg), 1271-1306. - 8 Lütold Om (v. Rätenberg, Gem. Niederbüren, Bez. Wil), 1265-1284. - 9 Lütold v. Hohlenstein (vgl. Nr. 1956, Anm. 16), 1284-1290. - 10 Baldebert Schoran, 1268-1284. - 11 Wohl Zell bei Hofstetten, Stadt St. Gallen. - 12 Konrad Om, 1268-1293. - 13 Bischofszell, Stadt u. Bez. TG. - 14 Die Schwestern von Wil, Stadt u. Bez., stellten keine eigene Urkunde aus, sondern verzichteten in Nr. 2123. - 15 Heinrich v. Lindenberg (Gem. Niederbüren, Bez. Wil), 1282-1284. - 16 Johann Spiser, 1277-1299. - 17 Johann I. v. Schönenberg (Ruine Last, Gem. Schweizersholz, Bez. Bischofszell TG), 1269-1310. - 18 Konrad v. Andwil, 1253-1284*. - 19 Rudolf I. v. Lindenberg, 1261-1284. - 20 Heinrich v. Bünishofen (Gem. u. Bez. Meilen ZH), 1277-1291 Chorherr v. Bischofszell. - 21 Husen, Gem. Niederbüren. - 22 Wohl Schönau, Gem. u. Bez. Gossau. - 23 Name abg., im Gebiet von Chräzeren, Stadt St. Gallen. - 24 Wilhelm v. Montfort, 1281-1301.
Places
- St. Gallen
Chartularium Sangallense 04 (1266-1299) 1284 V 13, in: Monasterium.net, URL </mom/CSGIV/1284_V_13/charter>, accessed at 2024-12-26+01:00
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