Wir Geo^eri von gottes gnaden abt des gotzhus ze sant Gallen¹, das ân alles mittel zůgeho^ert dem stůl ze Rome, in Costentzer bystum || veriehen vnd tu^en kunt offenlich mit disem brieue allen, die in an sehent lesent oder ho^erent lesen, als wir herr Chůn von || Sto^effeln² probst v´nsers vorbenemten gotzhus nach ra^vt v´nser herren von dem cappitel v´nser vorgedahten gotzhus dienstlút vnser frúnd || vnd och vnser burger ze Wil³ ze ainem pfleger v´ber v´nser gotzhus genomen vnd gesetzt habin, das wir da v´nser vorbenemten burger ze Wil gemainlich gehaissen habin, dem vorbenemten herr Chůn von Stoffeln ze swerrenn gehorsam ze sinne in allen sachen vnd ze wartenn vnd ze tund als ainem pfleger alle wile vnd er von der pfleg nit verstossen noch verkert ist. Bescha^eh aber, das der selb pfleger bi vnserm leben von todes wegen ab gieng oder verstossen wurdi, so sont v´ns v´nser vorbenemt burger ze Wil dann gebunden sin ze wartenn vnd ze tu^end vnd gen v´ns bliben, als sú vormals gesworn hant. Die vorbenemten v´nser burger sont v´ns och nút gebunden sin ze wartenn mit aiden, alle die wile der vorbenemt herr Chůn von Sto^effeln pfleger ist, won als verre als sú v´ns gebunden sint ze tu^ende von v´nsern lehen, vnd sont wir sú och dabi lassen beliben, als sú bis her komen sint bi v´ns vnd v´nsern vordem, ân alle geuerd. Bescha^eh och, das wir abgiengen von todes wegen in dem zit, die wil er pfleger wa^er, so sont v´nser vorbenemt burger ze Wil dânnenhin nah v´nserm tode ainem cappitel gemainlich des gotzhus ze sant Gallen warten vntz an ainen ainweligen abt oder pfleger des vorgeschriben v´nsers gotzhus, als daher von alter sitt vnd gewônlich gewesen ist, ân geuerd. Vnd des vnd hierúber ze ainer warhait aller vorgeschribener ding haben wir abt Geo^eri da vorgenemt v´nser insigel offenlich gehenkt an disen brief. Der geben ist ze Wil in v´nser stat an dem na^ehsten samstag vor v´nser herren frolicham(en) tag in dem jar, do man zalt von gottes gebúrt drúzehenhundert jar, sibentzig jar, darnah in dem fúnften jar.

Source Fulltext: Chartularium Sangallense IX, Nr. 5458, S. 131.