Wir Lúpolt¹ von gots gnaden hertzog ze O^ester(rich) ze Steyr ze Ke^arnden vnd ze Krain graf ze Tyral etc. || veriehen vnd tůn kunt offenlich mit disem brief fúr den hochgeborn fúrsten vnsern lieben brůder hertzog Albr.³ || vns vnd vnser erben, daz vns vnser getrewn lieben die burger von Rapreswil³ etlich gebresten, die si heten, || fúrgelegt habent, vnd baten, daz wir si darúber gne^adiklich ger||chten ze versorgen. Das haben wir getan vnd haben in nach rat vnsrer herren vnd vnsers rats vnd ouch durch der getrewn dinst willen, die vns die obgenanten vnser burger dik vnd oft getan habent vnd noch fúrbazzer tůn sullent, so^elich gnad fryheit vnd recht gegeben, als hernach geschriben stat. Des ersten, wer der ist, der gu^eter in vnsrer stat ze Rapreswil hat, si sin ligent oder varent, wenn er die iar vnd tag vnuersprochen hat inngehebt, so sol in dannanthin die gewer darvf vor me^aniklich schirmen, hat er aber gu^eter vsserthalb der stat liggent, die zů dem gericht in die stat geho^erent, wenn er die drew iar vnd sechs wochen hat vnuersprochen inngehebt, so sol in ouch dannanthin ein gewer schirmen. We^ar ouch, daz ein gast fre^auel in der stat te^at an alein vmb totsle^ag, welherlay fre^auel daz su^est we^ar, der sol zwir als vil bezzrung liden als ein burger. Dauon meinen wir, daz die egenanten vnser burger by derselben vnsrer gnad vnd fryheit beliben, vnd emphelhen vnserm lantuogt, wer der ie ze der ziten ist, vnd wellen ernstlich, daz er si by denselben vnsern gnaden vnd fryheiten halte vnd schirme von vnsern wegen, daz in kein irrung noch hindernúzz daran beschehe. Mit vrku^end ditz briefs, geben ze Schafhusen⁴ an samtztag in der osterwoche nach Krists geburt drútzehen hundert iar, darnach in dem sechs vnd sibentzigistem jare.

Source Fulltext: Chartularium Sangallense IX, Nr. 5501, S. 171-172.