Ich^a) Albr. von Bussenang ein fryer herre der hochgebornen fúrsten der hertzogen von O^ester. miner gnedigen herren lantrichter in ir grafschaft || ze Thurgew¹ tůn kunt mit disem brief, das ich der erbern vnd wisen lúten des vogtes des rates vnd der burgere gemeinlich ze || Rappraswil² fryheit vnd gnad gesehen han, die in der durchlúchtig fúrst kúng Wentzlaw Ro^emscher kúng von sundern gnaden geben hat, || die also statt, das sú nieman fúrbazzer ewenklich, wer er si oder in welen eren vnd wirden er sye, die obgenanten burgere miteinander oder besunder fúr triben vordern ansprechen beclagen bekúmberen laden vrteilen oder e^achten sulle noch muge vor dekeinem lantgerichte, wie das genant oder wo es gelegen ist, wan wer den vorgesprochen burgern allen ir einem oder me es sijen fro^vwen oder man zů sprechen wil, der sol daz tůn vor dem richter oder dem rate daselbs ze Rappretswill vnd daz recht da nemen vnd niena anderswa, es were denne, das einem kleger oder klegerin kuntlichen daz recht versaget wurde von den egenanten richtern. Dazů hat er in o^vch die sunder gnad getan, das sú offen e^achter husen vnd hofen vnd alle gemeinschaft mit in haben mugent, also were, daz iemant derselben e^achter einen oder me in ir statt anuallet, dem sont sú ein vnuerzogen recht tůn nach ir statt recht vnd gewonheit, vnd als dicke ein e^achter in ir statt kumet vnd wider darvs, das sol in enkeinen schaden bringen. Were aber, das sú ieman darv´ber ze a^vchte te^atte, daz núwet er gentzlich ab vnd vernichtet es in aller wise, als ob es nie beschehen were. Ist o^vch, das ieman, wer der were, wider die vorgeschriben gnad tůt freuenlich, der sol in des heiligen riches vngenad vnd dazů fúnftzig phunt goldes veruallen sin, als dicke er da wider tůt, die halb in sin kamer vnd der ander halbteil den obgenanten burgern ze Rappretswil genauen sont ane alles hindernússe. Vnd do ich dieselben friheit also verhorte, do batt ir der vorgenanten von Rappretswil gewisse bottschaft ze erfarn an einer vrteil, ob die vorgedachten von Rappretswil der friheit vnd gnad icht billich geniessen so^elten, do wart nach miner frage erteilet mit gesamnoter vrteil vff den eid, daz die egenanten von Rappretswil der friheit billich geniessen so^elten vnd ich inen des ein vidimus, daz man nemmet ein abschrift, geben so^elte. Vnd des ze warem vrkúnde so han ich in disen brief besigelten geben mit des lantgerichts in Thurgew anhangendem insigel. Dis beschach vnd wart diser brief geben ze Hafnerren³ vff dem lantag, da ich offenlich ze gerichte sazz, an dem dritten tag abrellen, do von gots geburte waren tusent vnd drúhundert jaren vnd darnach im achtzigosten jare.

Source Fulltext: Chartularium Sangallense IX, Nr. 5776, S. 443-444.