Wir Růdolf von gottes verhengde abt vnd aller der conuent des gotzhus ze Vischinen¹ sant Benedicten ordens in Costentzer bistůme kunden allen den, die disen brief ansehent oder horent lesen, vnd vergehen offenlich an || disem briefe, das wir mit gemeinem rate lieblich vnd gu^etlich komen sien vberein mit dem erberen manne Cůnrat dem Scho^enower, der vnser^a) gotzhus eigenlich angeho^eret, also das wir von vnsers gotzhus ehafter noturft vnd och || meren vnd bewerten schaden ze versehenne ime zeko^vffenne haben geben reht vnd redlich mit dien gedingen, dv hienach geschriben stant, vf dem kelnhof ze Tegerschen² funf mut kernen geltes, vf dem kelnhof ze dem obern Scho^enowe³ || dri mut kernen geltes vnd ze Dyetzwille⁴ vf dem kelnhof vier mut vnd ein malter habern geltes, vnd haben wir ime dv selben druzehen stuk geltes zeko^vffenne geben vmb vierzig march gu^otes silbers Costentzer gewiht, der wir von ime gewert sin, vnd sol der vorgeschriben Cůnrat dv vorgenanden druzehen stuk geltes haben vnd niessen, die wile er lebt, vnd swenne er enist, so hat er ein ordenunge getan mit vnserm willen, vnd haben och wir gelobt vnd binden vns an disem briefe, das wir vnd alle vnser nachkomen iemer mer nach sinen tode an einem tage in ieglicher wochen, swenne es allerkomlichest ist, ein selmesse singen suln dur siner sele heiles willen. Er hat och geordenet an sines vatter jargezit, swenne er enist, das wir von den vorgenanden druzehen stukken jerglich geben suln zwei viertel kernen zebesserunge zů dien zwein vierteln, die wir och vormales von andern gůte gaben. Er hat och geordenet ze besserunge an siner můter jargezit zwei viertel kernen ane den kernen, den wir vormales daran gaben, vnd sol der selbe kerne jerglichs dienen an vnsers conuentz tisch, vnd sol man darumbe dien herren ir phrůnde niht minren. Der vorgenande Cůnrat hat och geordenet vnd gesetzet von den vorgenanden drizehen stukken, das wir jerglich einen mut kernen geben suln in der wochen, so wir begangen das ampt von dem heiligen vronlichamen, vnd suln den geben zů dem mut kernen, den er vormales von andern gůte in die selben wochen geordenet hat. Er hat och geordenot vnd gesetzet von dem vorgeschribenen gůte einen mut kernen an die grossen kerzan, die gehorent ze vnsers herren vronlichamen, vnd an die andern kerzan, die man bruchet ze vrůger messe vnd ze vron messe in vnserm kloster. Er hat och geordenot vnd gesetzet, das nach sinem tode des vorgenanden gutes gevallen suln an die abtey ze Vischinon dv funf stuk vf dem houe ze Dietzwille vnd dv dru stuk vf dem houe ze Scho^enowe, vnd fur dv selben dru stuk, swenne denne der vorgenande Cůnrat enist, so suln dru stuk geltes vf dem houe ze Waltistal⁵ dem conuent an die vorgeschribenen ordenunge gevallen sin vnd siben Schilling phenning, dv beidv vor diser ordenunge der abtey gevallen werin nach des vorgenanden Cůnratz tode. Dv vorgeschribenen funf stuk ze Tegerschen suln och nach des vorgenanden Cůnratz tode dem conuent gevallen sin. Er hat och geordenet und gesetzet, das des vorgeschribenen geltes funf stuk geltes jerglich komen suln an der herren watschar, das ist an der herren gewant, und sol dien herren darumbe ir gewant nieman minren. Er hat och geordenot, das ein kamrer, swer denne .. der herren kamrer ist, die vorgeschribenen ordenunge allesament vsrihten^b) in alle weg, als vorgeschriben ist. Der selbe camerer sol och die vorgenanden siben Schilling phenning von Waltistal innemen vnd sol jerglich ze des vorgeschribenen Cůnr. jargezit da von geben ieglichem priester in dem closter einen sibenden, vnd swas im daran vberwirt, das sol er han. Were och, das vngewehste in dem lande wurde, so sol der vorgenande Cůnr. an dem cinse lassen, als denne in dem lande zitlich ist. Wir vergehen och offenlich an disem briefe, wan der vorgenande Cůnrat dv vorgeschribenen ding als willeklich getan hat, darumbe haben wir vns entzigen vnd entzihen vns an disem briefe alles des rehtes, so wir von valles wegen oder von erbes wegen hatton oder gehaben mohtin dekeinen weg an allem dem gůte, das er ietz hat oder nach sinem tode lat, also das wir daran niemer enkein ansprache||
io gehaben suln an geislichem noch an weltlichem gerihte noch dekeinen andern weg. Der vorgenande Cůnrat hat och geordenet vnd gesetzet, das .. der priester, der vron messe singet an dem dunstag, so man an vahet began das ampt von dem heiligen vronlichamen, nach der messe gan sol mit den herren, die ze gegin sint, vber sin grab ellu jar mit ir gebette. Wir der vorgenande conuent des gotzhus ze Vischinon haben och gelobt mit gůten truwan, das wir dekeinen abt iemer genemen noch enkeinen man emphahen in vnser closter, wan der swerre ze den heiligon, die vorgeschriben ordenunge alleklich stête ze habenne in allem rehte, als vorgeschriben ist. Wir noch vnser nachkomen svln och dv gůt, dv da vorgeschriben sint, vf dv dv vorgeschriben or-denunge gesetzet ist, niemer verko^vffen noch versetzen noch verkumberen dekeinen||
weg. Vnd haben wir vns darumbe entzigen vnd entzihen vns an disem briefe aller helfe geislichs gerihtes, mit der wir wider dv vorgenanden ding iemer getůn mohtin dekeinen weg. Der vorgenande Cůnrat hat och sin begrebde bi vns erwellet, ob es gottes wille ist. Vnd das dis war si vnd stete belibe, darumbe haben wir dem vorgenanden Cůnrat disen brief besigelten geben mit vnserm des vorgenanden abtes insigel vnd mit vnsers conuentz insigel. Der brief ist geben ze Vischinon an dem fritag vor sant Sixtes tag, do von gottes geburte waren druzehenhundert jar, darnach in dem ein vnd zwentzigosten jare.

Source Fulltext: Chartularium Sangallense V, Nr. 3130, S. 410-411.