Wir Hiltpolt von gottes gnaden abt des gotteshus ze sant Gallen¹ kunden allen, die disen brief ansehent oder ho^erent lesen, das die ersamen lute Eglolf der Blarrer, Johans an dem Margt^a) || vnd^b) Herman von Huntwile² burger ze sante Gallen, die da pfleger sint der siechan vnd der armen lut an dem Linsibu^eel³, mit vnserm willen vnd mit vnserm gunst an die cappelle der selban siechan, || du da lit an dem Linsibu^el, disu gu^eter, du hienah geschriben stant, der su getruwe trager waren der selban siechan, du gu^eter ze Tuerremuli⁴, du da geltent nunzehen malter beder korn, vnd || us dem hof vnd von dem zehenden ze Berge in dem frigen dorfe⁵ funf malter beder korn geltes vnsers gewonlichen messes vnd den akker vnd die wise bi sant Fidun⁶, du geltent ain pfunt pfening Kostentzer muns, luterlich vnd ledklich vnd lâire gegeben hant vnd die cappelle mit den selben gu^etern gewidemt hant, also das mit der gulte vnd mit den nutzen der selban gu^eter iemer eweklich ain priester da sie, der den siechen gottes dienst tuege vnd die siechen an ir selan vnd an gaistlichen dingen besorge, vnd swenne der priester stirbet, den su hant, so son die siechen alle gemainlich, die denne an dem Linsibu^el sint, ainen priester sůchen vnd erwellen, der inen wol fu^ege, vnd son wir ald vnser nahkomen von vnsran gnaden vnd dur got dem die cappelle lihen, der die nutze vnd die gulte der selben guter neme vnd das selbe gebunden si ze tu^enne vnd die cappelle besinge vnd die siechen an cristanlichen dingen vnd an gaistlichen dingen besorge, als davor geschriben ist, vnd das du kilche ze sant Laurenzen⁷, dar du cappelle vor hort, vnschadhaft belibe von diser stiftunge, so sol der priester, der denne da ist, ie des jares an sant Gallen tag zehen Schilling pfenning Kostentzer muns geben den lutpriestern ze sant Laurencien fur die nutz vnd das opfer, das die pfaffen von sant Laurencien vormales vnd ê namen ze der vorgenemtun cappelle. Es son o^vch die vorgenanten ersamen lute Eglolf der Blarrer, Johans an dem Margt vnd Herman von Huntwile der selbun cappelle truwe trager sin der selben gu^eter in allem dem reht, als su vormales vnd ê trager waren der siechen der selben vorgeschriben gu^eter. Vnd ze ainer warhait vnd ze ainer offenunge, das es mit vnserm willen vnd gunst geschehen ist, so henken wir vnser insigel an disen brief. Ich o^vch herr Eglolf Rowat kilchherre ze sant Laurencien⁸ vergih, das alles, das davor geschriben ist, mit minem willen vnd gunst beschehen ist vnd das es der kilchun ze sant Laurencien besser getân ist danne nut, vnd han o^vch min insigel an disen brief gehenket ze ainer warhait diser dinge. Wir o^vch die vorgenanten pfleger Eglolf der Blarrer, Johans an dem Margt vnd Herman von Huntwile veriehin o^vch aller der dinge, du davor geschriben sint, ain warhait vnd das wir es getan haigen, als an disem brief vor geschriben ist, vnd henken o^vch darvmb vnsru insigel an disen brief. Dis geschah vnd wart dirre brief geben, do man zalt von gottes geburt druzehenhundert jar vnd zwainzig jar, dar nah in dem sehsten jar, an dem naihsten tag nah vnser vrown airnd.

Source Fulltext: Chartularium Sangallense V, Nr. 3282, S. 514-515.