Wir Rudolf von gottes gnaden bischof ze Costentz vnd gemainer phleger an gaistlichen vnd weltlichen sachen des || gotzhus ze sant Gallen¹ vnd wir das . . cappitel gemainlich des selben gotzhus ze sant Gallen tu^egen kund || vnd veriehin offenlich allen den, die disen brief ansehent, lesent oder ho^erent lesen, daz wir dem erbern priester || herr Jacoben dem Sig(re)sten^a) gelihen habin vnd lihin mit disem brief die cappellen ze sant Saluatorn vnd vnserr Frowen cappelle darunder an vnserm múnster ze sant Gallen², vnd habin im darzv^o geben zehen mutte kernen geltes sant Galler mess von dem houe ze Blasenberch³. So hat der frume man Hainrich der O^vme⁴ mit vnserr byschof Rudolfs phlegers des gotzhus ze sant Gallen hand gůtem willen vnd gunst durch siner vnd siner . . vorderen selen willen an die vorgenanten cappellen geben ledeklich den zehenden ze Berg⁵, den er ko^vffte vmb den schulthaissen von Wil⁶, der von vns bischof Růd. phleger des gotzhus ze sant Gallen vnd dem selben vnserm gotzhus ze sant Gallen lehen was, daz der zehende ze Berg eweclich vnd aigenlich an die vorbenemten cappellen geho^eren sol mit allen nútzen rehten vnd gewonhaiten, so zv^o dem selben zehenden geho^erent. Es sol och der egenant herr Jacob oder ain ander priester, welhem nah im die cappellen von dem, der daz closterlehen hat, da der zehende von Blasenberg inho^eret, gelihen werdent, vns dem vorgenanten . . cappitel ia^erlich von dem zehenden ze Berg geben vnd rihten ainen sto^vff wins vnd die selben cappellen besingen vnd besorgen mit der messe, vnd sol och mit vns gebunden sin ze kore ze ga^ende ze allen ziten ane geua^erde. Wir das vorgenant . . cappitel veriehin och vnd binden vns darzv^o mit disem brief, welher vnder vns daz vorgescriben closterlehen hat, der sol die vorgenanten cappellen lihen ainem priester gaistlichem vnsers ordens oder ainem weltlichen vnd im selben nit behaben vnd daz gelt alles noch aintail niemer versetzen noch verko^vffen noch in kaine wise verua^enderren^b). Wir Růd. von gots gnaden bischof ze Costentz phleger des gotzhus ze sant Gallen vnd das . . cappitel gemainlich ze sant Gallen veriehin och,daz wir noch vnser . . nachkomen den herr Jacob, den egenanten niemer, die wil er lebt, von den cappellen versto^vssen noch vertriben solin ane redelich sache vnd schulde. Vnd ist alles dis ding geschehen mit allen worten vnd werchen, so darzv^o von reht oder von gewonhait geho^erent. Vnd ze ainem sta^eten vnwandelberen vrkúnde aller dirre vorgescribenn ding so haben wir Růd. von gots gnaden bischof ze Costentz phleger ze sant Gallen vnserr pfleg ze sant Gallen insigel vnd wir das . . cappitel gemainlich des selben gotzhus ze sant Gallen vnsers cappitels insigel gehenket an disen brief, an den och der vorgenant Hainr. der O^vme sin insigel hat gehenket. Ich Hainrich der O^vme vergih offenlich mit disem brief, daz alles, daz dauor von mir gescriben ist, war ist vnd also geschehen, vnd geloben fúr mich vnd alle min . . erben vnd nahkomenden, dawider niemer ze komende noch ze tu^ende mit geriht noch ane geriht, vnd han och darúber ze ainem sta^eten vrkúnde min insigel gehenket an disen brief. Der geben wart ze Arbon⁷, do man zalt von Cristus geburt druzehenhundert jar, in dem zwai vnd drissigosten jare, an sant Pancratien tag.

Source Fulltext: Chartularium Sangallense VI, Nr. 3493, S. 141-142.