Allen, die disen brieff sehend oder ho^erent lesen, kúnden wir Johans Wildrich vnd Gerwig der Blarer pfleger vnd Cůnrat Midensun meister des spitals ze sant Gallen¹ vnd verjehen des offenlich an disem brieff fúr v´ns vnd fúr alle v´nser nachkomen, das wir ansehend vnd angesehen habent grosse vnd sta^ete trúw vnd danknem dienst, die der bescheiden knecht Růdolff der Meyer von Bernazelle² burger ze san Gallen dem vorg(enanten) spital ze sant Gallen getan hat vnd noch tůn mag, vnd won wir daz erkent haben, so haben wir dem vorg(enanten) Růdolff Mayer an des vorg(enanten) spitals statt gelopt mit gůten trúwen, wenn er enist von todes wegen, das wir oder v´nser nachkomen, wel denn pfleger vnd meister sind, dannenhin allerjerlich an dem tag, als denn sin jarzit geualt, von dem halben zehenden ze Lenggenwil³, der Růdolffs Suters von Arbon⁴ was, einem lúpriester, wer denn vff dem vorg(enanten) spital lúpriester ist, einen schilling pfenning, den siechen im spital nún schilling pfenning, einem lúpriester am Linsibu^el⁵ ein schilling pfenning vnd den siechen da selbs IIII s.d. alles gůter vnd genger Costentzer múntz geben vnd richten sond a^vn allen fúrzug durch des vorg(enanten) Růdolff Meyers sele nutz vnd heil willen. Vnd des ze einem waren vrkúnd vnd sta^eter sicherheyt aller der vorgeschriben ding vnd geding so haben wir die vorgenanten pfleger v´nseri vnd des vorgeschriben spitals insigel gehenkt an disen brieff. Der geben ist ze sant Gallen am nechsten zingstag nach sant Georien tag, do man zalt von gottes geburt drizehenhundert jare, dar nach in dem zway vnd fúnffzigosten jar.

Source Fulltext: Chartularium Sangallense VII, Nr. 4250, S. 155-156.