Wir Geori von gottes gnâden abt des gotzhus ze sant Gallen¹ veriehen vnd tu^en kunt mit disem brief allen, die in ansehent lesent oder ho^erent lesen, daz fúr || v´ns kam v´nser lieber getrúwer Růdolf von Múnchwille² vnd sprach, daz er mit gůter vorbetrahtung vnd beschaidenhait mit Johans von Múnchwille³ sines brůders || willen vnd gunst reht vnd redlich versetzen wo^elt Elisabethun siner elichen husfrôwen Růdolfs des Spisers elichen tochter vnd iren erben den hofze Lampre||swille⁴ mit allen rehten, der von v´ns vnd v´nserm gotzhus sin vnd des vorgenemten Johans von Múnchwille sines brůders gemainlich lehen ist, vmb hundert pfunt vnd zwainzig pfunt pfenning gůter Costenzer múns an ir widerlegung ze ainem rehten gewerten pfand, vnd batte v´ns ernstlich, daz wir im des go^endin vnd v´nsern willen vnd gunst darzů ga^ebin, das taten wir durch sin ba^et, vnd versatzt do der vorgenemt Růdolf von Múnchwille mit des vorgenemten Johans von Múnchwille sines brůders willen vnd gunst vnd och mit v´nser hand getat gůten willen gunst vnd verhengd vnd versetzet reht vnd redlich mit disem brief der vorgenemten Elisabethun siner elichen husfrowen vnd iren erben den vorgeschriben hof ze Lampreswille mit allen rehten nútzen vnd gewonhaiten vnd mit aller zůgeho^erd vmb dú vorgeschriben hundert pfunt vnd zwainzig pfunt pfenning der vorgeschriben múns an ir widerlegung ze ainem rehten gewerten pfand mit so^elicher beschaidenhait vnd in dem rehten, das die vorgenemt Elisabeth vnd ir erben den vorgeschriben hof ze Lampreswille mit allen rehten nútzen vnd gewonhaiten vnd mit aller zůgeho^erd haben niessen besetzen vnd entsetzen sol, alle die wil die vorgenemten Růdolf vnd Johans von Múnchwille ald ir erben den vorgeschriben hof ze Lampreswille vmb dú vorgeschriben hundert pfunt vnd zwainzig pfunt pfenning der vorgeschriben múns von der vorgenemten Elisabethun ald von iren erben gantzlich nút hant erlo^est. Wenn oder welhes jares o^vch die vorgenemten Růdolf vnd Johans von Múnchwille ald ir erben den vorgeschriben hof lo^esen wend, daz sont sú tůn vor sant Johans tag des Toffers ze sunnwendi. Ta^etin sú des nút, so ist der nutz des jares von dem vorgeschriben hof der vorgenemten Elisabethun ald iren erben gar vnd gantzlich geuallen. Die vorgenemten Růdolf vnd Johans von Múnchwille hant och gelobt fúr sich vnd fúr alle ir erben, der vorgenemtun Elisabethun vnd iren erben des vorgeschriben Pfandes vnd houes wer ze sinn nâh pfandes reht fúr aller ma^englichs irrung vnd ansprach vff gaistlichem vnd vff weltlichem geriht, wenn sin die vorgenemt Elisabeth ald ir erben bedurfent vnd notdurftig sint, ân geua^erd. Vnd ist dis alles reht vnd redlich beschehen vnd volfu^ert mit allen den worten vnd werken, so nâh gewonhait vnd nâh reht darzů gehorten vnd notdurftig waren vnd als reht sitte vnd gewonlich was. Vnd ze offenem waren vrkúnd vnd sta^eten sicherhait aller diser vorgeschriben ding henken wir abt Geori da vorgenemt v´nser insigel an disen brief. Darnach veriehen wir die vorgenemten Růdolf vnd Johans von Múnchwille ain gantz warhait aller diser vorgeschriben ding vnd daz alles daz war ist, daz der erwirdig v´nser gena^ediger herre abt Geori da vorgenemt von v´ns veriehen hat an disem brief. Vnd ze merer sicherhait der selben ding haben wir o^vch v´nsri insigel fúr v´ns vnd fúr alle v´nser erben gehenket an disen brief. Der geben ist ze Wil⁵ in dem jar, do man zalt von gottes gebúrt drúzehenhundert jar, sechzig iar vnd darnach in dem dritten jare, an dem na^ehsten zinstag vor sant Georien tag.

Source Fulltext: Chartularium Sangallense VIII, Nr. 4870, S. 82-83.