Wir Leupolt von gots gnaden herzog ze Osterreich ze Steir ze Kernden vnd ze Kram graf ze Tyrol¹ etc. veriehen vnd tůn kunt offenleich mit disem brief fúr vnsern lieben brůder hertzog Albrechten² vnsselb vnd vnser erben, daz wir vnserm getrewen lieben Růdolffen von Emptz³ vmb den dienst, den er vns ain gantz jar mit acht erbern vnd wol gewappent hie inn dem gepirg oder wo wir sein die weil bedurffen tůn sol, gelten sullen vnd schuldig sein fu^er sold vnd kost tausent vnd zwaihundert gůter vnd gewegner guldein, so sein wir im fu^er die versessen purgkhůt ze Grimmenstain⁴ schuldig beliben vierhundert guldein vnd fu^er Vlreichen von E^amptz seinen brůder auch vierhundert guldein, die demselben ze sold vmb seinen dienst, den er vns ditz jars selb vierdt tůn sol, angepu^erent, vnd von Eglolffen von E^amptz auch seinen brůder vnd Hansen den drugsetzen von Diessenhofen⁵, die vns mit sechs erbern dienent, sechs hundert guldein auch an irm sold, vnd zwaihundert vnd newnvndsibentzig guldein, die wir dem selben Eglolffen von E^ambtz sunderleich gelten solten, wan der egenant Rudolff von E^ambtz dasselb gelt gen seinen bru^edern vnd dem drucksetzen auf sich genomen vnd sy des fu^er v^ens gericht hat, also wirdet der summ aller, der wir dem egenanten Růdolffen von E^ambtz fu^er sich selb sein bruder vnd den drugsetzen schuldig sein, zwai tausent acht hundert vnd newn vnd sibenzig guldein, daran wellen wir im von dem Vinkenerosslein ledigen vnd lo^esen ainen hof vmb hundert vnd funfvndsibenzig marck Perner⁶ Meraner⁷ múnns, die machent fu^enfhundert vnd dreivndachzig guldein, so wellen wir im zwaihundert guldein schaffen auf die leut in dem gericht ze Slannders⁸, die sy im an seiner zerung vnd kost geben su^ellen, dennoch beleiben wir im zwaitausent vnd sechsvndnewnzig guldein, da fu^er haben wir in also versorget, we^ar daz wir im oder seinen erben daz obgenant gelt nicht richten vnd geben auf den ne^achsten vnser frawen tag ze der liechtmesse, so su^ellen wir sy behausen auf vnser vest Jufal⁹ vnd su^ellen sy auch da nicht enthausen, wir richten sy dann vor der egenanten zwair tausent vnd sechsvndnewnzig guldein, vnd darzu haben wir in yetzunt ze rechtem werendem phannd gesatzt vnd setzen auch wissentleich mit disem brief nach rat vnsers rates zwaihundert vnd newn guldein gelts auf dem gericht ze Slannders, daz sy yetz innhabent, mit solher beschaidenhait, was phenning gu^elt da ist, von den sullen sy alle jar an abslag inn nemen vnd niessen zwaihundert vnd newn guldein, als lang vntz daz sy des egenanten irs geltes gentzleich gericht vnd gewert werden, vnd ob icht mer phenning gu^elt da we^ar, damit sullen sy vns wartten vnd vns die ierkleich raichen vnd verraitten mit gůten trewn an alle geue^ar, welichs iars in auch die zwaihundert vnd newn guldein von den phenning gu^elten nicht gar geuallen mugen, was in dann abget, daz su^ellen sy nemen von dem korngelt in solhem anslag, als man korn vmb sannd Marteins tag auf offem markt an Meran verkaufft an geue^ar. Als auch demselben Rudolffen von Embtz vnd seinen erben vor auf dem selben gericht dreissig mark geltes vnd der stab versatzt sind nach seiner phanndbrief sag, sullen wir ainen satz nicht an den andern von in lo^esen, doch sol er vnd sein erben vnserm brůder hertzog Albrechten, vns vnd vnsern erben der losung baider setz, wenn wir sy mit irem gelt, daz sy darauf habent, ermanen, stat tůn vnd der gehorsam sein an alle widerred vnd geue^ard. Auch sullen sy oder wer die vest Juual von iren wegen innehat, vnserm egenanten bruder hertzog Albrechten vns vnd vnsern erben damit wartten vnd gehorsam sein, vns vnd die vnsern darinn vnd daraus zelassen vnd darinne ze enthalten zu allen vnsern notdurfften an iren merckleichen schaden vnd an alles geue^ard. Mit vrkunt ditz briefs. Geben in dem besezz vor den vesten Mattray¹⁰ an erigtag vor sannd Kathreinen tag nach Krists gepu^erd drewzehenhundert iar, darnach in dem acht vnd sechzigisten jare.

Source Fulltext: Chartularium Sangallense VIII, Nr. 5156, S. 326-327.