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Charter: Chartularium Sangallense 08 (1362-1372) 1370 XII 06
Signature: 1370 XII 06
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6. Dezember 1370
Der kaiserliche Hauptmann in Bayern beurkundet anstelle Kaiser Karls IV., dass Graf Ulrich von Helfenstein der ältere und 31 Städte in Ober- und Niederschwaben (u.a.St.Gallen) einen Landfrieden bis zum 23. April 1375 geschlossen haben.
Source Regest: 
Chartularium Sangallense VIII, Nr. 5253, S. 442 (Eidg. Abschiede I, S. 437, Nr. 278. - Reg. Imp. VIII, Reichssachen 518.).
 

cop.
Abschr. (C), um 1800, Hauptstaatsarchiv Stuttgart, J 9 (Sammlung Präl. Schmid), Bü 1, Nr. 50 (nach einem verlorenen Kopialbuch (B) des Stadtarchiv Nördlingen).
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    Wir Boresch von Risenburg1 des allerdurchleuchtigisten fürsten vnd herren herrn Karls Römischen kaisers ze allen zeyten merrer des rychs vnd küngs ze Behem hauptman in Bayrn bekennen vnd thun kunt offenlichen mit disem brieff allen den, die in sehent hörent oder lessent, das wir anstat vnd von wegen des selbn vnsers herrn des keysers, als er vnns des gantz macht vnd vollmacht geben haut in sinen offen keyserlichen brieffen, gott zu lobe dem heyligen reych zu eren vnd allen des reychs getrüwn vnderthanen ze frid und gemache ainen landßfride gemacht haben baiden, herrn vnd stetten, in obern vnd in nidern Schwaben, darinne yetzo sind vnd schweren wellen vnd söllen, den selbn landfrid zehalten, der edell herre grauff Vlrich von Helffenstain der ellter2 vnd die nachgeschriben stett Augspurg Vlm Wörd3 Nördlingen4 Dinckelspihell5 Bopffingen6 Aulin7 Esslingn8 Gmind9 Rytlingn10 Hall11 Hailprunen12 Rotweyll13 Weyll14 Wimpffen15 Winsperg16 Stainhain17 Pfullendorff18 Bibrach19 Buchaw20 Vberlingen21 Buchorn22 sant Gallen Lindaw23 Rauenspurg24 Wangen25 Ysnin26 Ottmemingen27 Kempten28 Kouffbeyren29 vnd Lükirch30, vnd den selbn landfrid setzen vnd gebietten wir zehalltn von vnnsers herrn des keysers macht vnd gewallt vnd mit rechter wissen, der besten sol in aller der maß, alls es her nach geschribn stat. Zu dem ersten so geben vnd setzen wir dem selbn frid ze ainem gemeinen hauptman den egenantn graff Vlrich von Hellffenstain den elltern, dem wir sonderlich dar vmb gelavben vnd getrúwen. Wer nun, das jemant, es weren herrn stät oder ander vnschedliche lüt, wer die wern, geistlich oder welltlich, die das land wandleten oder dar durch fieren oder in dem landfrid sind oder firbas darein kemen oder in den landfride gehörn, vff dem land oder vff wasser geschödiget wurdn an leyb oder an gůt wider recht, es wer mit rob mit brand mit mord mit vnrecht widersagen oder sunst, wie sich das fúgte wider rechts, dauon geschray oder klag vfstinde, wer danne, das es sollich lüt thetn oder gethon hetten, den man nicht wisti nach zekomen noch an in zuzekomen, so söllen der hauptman, ob es an in bracht wirt, vnd die nechsten herrn vnd stött vnd ander, die in disem landfride sind vnd darzu gehörn, als bald sie dz erinndert werden, es wúrd an si bracht mit klag oder nicht oder sunst innan oder gewar wúrdn, zu frischer gethaut nachylen vnd je die nechstn zu in manen vnnd alle ir vermigen darzu thun, das die getat vnd geschicht widerkert vnd widertan werd, als verre sie künnen vnd mogen, one alle geuerd. Wer aber, das söllich geschicht vnnd getat beschechn von söllichn lütn, die heblich vnd sesshafft weren vnd den man vmb söllich getat vnd geschicht zu möcht komen, so söllen vnd mögen die selbenn, die den schaden gellten hetten, es wern herrn oder stött oder ander vnschedlich leut, die selbn getat vnd geschicht mit klag pringn an den hauptman, dünckt in danne, das dar vmb zemanen sey, so soll er herrn vnd stet, in der refier die getat geschehn wer, manen, ist es oberthalb der Albe31, gen Vlm, ist es vnderhalb der Albe, gen Esslingen. Die söllen auch dar zu sendn vssen rätn vngeuerlich bey den aidn, alls sie geschworn habn, vff ainen kurtzen genantn tag, vnd soll auch der hauptman den, die die getat vnd geschicht gethan hetten, verkindn, das er die nechsten herrn vnd stöt also gemant hab vnd ob sie wölln für die komen vnd sich da versprechen, vnd ist, das die alsso für den hauptman vnd für die herrn vnd stet komen wölln, so sollen sie frid vnd gelayt habn zu vnd von in vngeuerlichn, vnd wöllent danne die selbn, die sollich getät vnd geschicht gethon hand, die getat widerkeren vnd widerthon, als sich der hoptman herrn vnd stett oder ir der merer taill vff ir ayde erkennent, das sölln die klagendn vffnemen, one alle geuerde. Vnd wer, das die selben, die sollich getat vnd geschicht gethan hetten, das allso nit widerkerten vnd widerthon wöllten, dücht danne den hauptman vnd die selbn herren und stett oder ire den merer tayll vff ir ayde, das der hauptman vnd die selben herrn vnd stett vnd ouch die klagenden, es seyen herrn oder stöt, das sie die getat vnd geschicht geobrn möchtn, so sollen sie vnuerzogenlichn der getat vnd geschicht nach ziehen nach dem, alls sie sich erkennen vff ir ayde oder der merer taill wider in, bis das söllich getat vnd geschicht gentzlich widerkert vnd widerthon wirt, one alle geuerde. Vnd wenn allso der hauptman die herrn vnd stet vnd die kleger, es weren hern oder stöt, von söllicher geschicht vnd getat ze veld kement, wer danne, das in söllichn sachenn dehain angriff oder zufell bescheche, den der hauptman vnnd die herrn vnd stet vormals, ee sie zu feld kemen, nicht gewist hetten, ist danne, das sich der houptman vnd die selbn herrn vnd stöt mit den räten, die danne da zufeld legen oder mit dem merer taill vff ir ayde erkanten, das von söllicher zufall wegen die getat allain nicht erobern möchtn vnd me hilff zu in bedörfftn, so söllen vnd mögn sie ie der nechsten herrn vnd stet, die zu dem landfrid gehörend, alls vill zu in manen vnd die in auch vnuerzogenlich vff ir ayde dartzu beholffen sollen sein nach ir vermigen, vntz das sollich getat vnd geschicht gentzlich erobert vnd widerkert wirt. Vnd wenn auch das wer, das der hauptman vnd die nechsten herrn vnd stet von sollicher getat vnd geschicht wegen zusamen gemant wúrdn vnd söllich klag vnd getät verhören, dúcht sie oder ir der merer tayll vff ir ayde, das söllich sach vnd getat also geschafft weren vnd söllich mechtig leut angienge, das der houptman vnd sie vnd auch die kleger söllicher geschicht allain nicht geobern möchten, so söllen vnd mögen der hauptman vnd die selbn herrn vnd stet die andern herrn vnd stöt gemainlichen in der rifier, die zu in gehörend, es sey vnder der Alb oder dißhalb der Alb, vff ainen genantn tag manen, ist die geschicht vnderhalb der Alb, gen Esslingen in die statt, ist aber die geschieht hie dißhalb der Alb, gen Vlm in die stat, vnd söllen auch der hawptman vnd die selbn herrn vnd stött in der selben rifier vnuerzogenlich dar zu komen vnd die getat da verhörn vnd sich da vff ir ayde bedencken vnd erkennen vnd hilff schepffen vnuertzogenlich, als den hauptman vnd die selbn herren vnd stet oder ir den merer tayll vff ir aide dünckt, damit der sache geobert vnd widerkert mug werdn. Vnd söllen auch alle herren vnd stött in der selben rifier, die zu dem landfrid gehören, nach irer erkantnus des hauptmans vnd der selben herren vnd stött oder ir des merrer tails vnuerzogenlich, als in vffgeleit vnd zugesprochn wirt, alles vermigen dar zu thon, on alle geuerde, vntz das söllich getat widerkert vnd erobert wirt. Wer auch, dz der hauptman herrn vnd stöt, die disen landtfrid hallten, oder ir ain tayll oder die herrn vnd stöt one den houptman zu feld zúgen oder kernen, von wöllichen sachen das wer, wer dann, das sie sach für köm vnd innan wúrden, die sie dücht die vnredlich weren, was sich danne der houptman vnd die räte herren vnd stöt, die danne zufeld legen, oder ir der merer tayll vmb die selben sach, die in also vff dem veld fürkomen wer, erkanten vnd ze rat wúrdn vff ir ayde, das daran ze lassen vnd zethon sey, des söllen sie danne auch vollen gewallt haben zethon. Wer auch, das dehain sollich sache vnd getat bey den neun stettn vnderthalb der Alb beschech, das danne die herrn vnd stett die selbn getat vnd geschieht mit manung vnd mit andern sachn vnd in der wisse, als dauor steet geschribn, mit dem houptman vnd mit herrn vnd stötten in der rifier one die herren vnd stött oberthalb der Albe erobern vnd vsstragen söllen nach aller ir vermügen one alle geuerd. Wer aber, das dehain söllich gethat vnd geschicht bey den herren vnd stetten oberthalb der Albe beschech, das söllen die selben herren vnd stött mit manung vnd mit andern sachn mit dem hauptman one die herren vnd stött vnderhalb der Albe erobern vnd alle ir vermigen dar zu thon, alls vorgeschribn stat. Geschech aber dehain getat oder angriff also wider rechtz, es wer bey den herrn vnd stettn hie dißhalb der Alb oder ennend der Alb, vnd sich der hauptman herren vnd stett oder ir der merer taill in der rifier, da es beschehen wer, mit dem merern taill vff ir aide erkanten, das sie sollich gethat vnd geschicht one die andern herrn vnd stöt nicht erobern möchten vnd ir dar zu bedörfften, so söllen vnd mögen sie den hauptman vnd die herrn vnd stött alle gemainlichn vff ainen genanten tag gen Vlme in die stat manen vnd die auch vß iren räten vnd vff ir aide vnuertzogenlich dar zu senden söllen vnd die getat vnd geschicht aigentlich verhören vnd in nemen, vnd wes sich dann der houptman die herren vnd stöt gemainlichn oder der merer taill vff ir ayde erkennent, was ain jegklich herr vnd statt, die zu dem landfrid gehörend, zu söllichen sachen vnd geschicht helffen vnd thun sollen, damit söllich sach geobert vnd widerthan möcht werden, das das alle herrn vnd stöt, die in disem landfrid sind oder darinn gehörend oder noch fürbas darinn koment, vff ir aide, die sie zu dem landfrid geschworn hand, vnuerzogenlich nach ir vermigen vollfüren vnd thun solln nach erkantnus des hauptmans der herrn vnd stet oder ir des merern taylls, one alle geuerd. Wer auch, das herrn ritter oder knecht zu den stetten in disen landfrid trettn oder komen wöllten, die söllen vnd mögen das bringen an den houptman vnd an die stet gemainlichn, in der rifier sie danne gesessen wern vnd dor zu gehörten, vnd düchte dann den houptman vnd die herrn vnd stet, das die selbn herrn ritter vnd knecht dem reyche herren steten vnd dem lande nutzlich vnd fiegllich seyen ze nemen in disen landfrid, so söllen vnd mögen sie die wol in disen landfrid nemen, vnd doch also das sie zu den hailigen schweren, disen landfride ze hallten in der weys, als vor vnnd nachgeschriben stet an disem brieff vnd wie man des ze rat wirt, vnd auch selb oder von iren rete zu den herrn vnd stettn zesitzen, alls die herren vnd stett gemainlichen dann mit in ze rat werden vnd vber ain komend oder ir der merer taill, vnd doch allso, das die selbn herren ritter oder knecht, wenn es dar zu kom, das man hilff oder vßzoges bedörfft, mit iren ritern oder knechten steten vnnd merckten zu sollichen sachen helffen vnd dienen sölln nach erkantnus des houptmans der herrn vnd stet oder ir des merern tayls, one alle geuerd. Wer auch, das sich der houptman die herren vnd stöt all gemainlich oder ir der merer tayll, in wölher rifier das wer, vsszoges oder rayssens erkannten vnd vber ain kernen, so söllen die selben herrn vnd stöt, die dar zu gemant ze helffen werden, mit der macht vnd hilff, als in vffgeleyt wirt, also zu feld komen vnd ziehen, das sie da belyben vnd nicht wechselln vnd wider in ziehn, ee das die geschicht, dar vmb sie zu feld komen werenn, gentzlich geobert vnd vssgetragen wirt, es sey danne mit des houptmans vnd der herrn vnd stöt, die dar zu gemant werdn, oder ir der merer tails gemainem rat vnd willen vff die aide, die ain jegklich herre vnd stat zu disem landfrid geschworn hand, one alle geuerd. Wer auch der wer, der kainem herrn oder yemandt anders, vff den die herrn vnd stöt zügen vnd ziehn wöllten, dienen wölltin oder zehilff komen, so söllen die nechsten herren vnd stöt, die disen lantfrid geschworn hand, vff die selbn, den ander sie gewaltigclich helffen wollten, mit all ir vermügend ziehen vnd die beschödigen an leyb an g[ut]a) vnd den dienst wendn vnd niderlegen vnuerzogenlich, vnd düht die selben herren vnd stöt, d[z]a) in das zu stark wöllt sein, so sollen sie der nechsten herrn vnd stöt, die disen landfrid geschworn hand, alls vil zu in manen, als sie dünckt, das sie söllich sache gewenden vnd erobern m[ögen]a), vngeuarlichen. Wer auch, das vnder in den vorgenantn steten ainer oder mer oder zwisch[en]a) burgern oder handtwercks leuwtn in den stetn bruch misshellung oder stöß wüchsen oder vff standn, wie sich das fügte oder von welichen sachen das wer, vnd die selben stöt dar vmb vber ain nicht komen möchten, so sollen vnd mögn die selbn stössigen mit ainander oder yetweder taille sonder dry der nechsten stet in der rifier, darein sie gehörn, darzu manen in der selbn dryer stöt [ainer]a) vnd in die stös vnd sach firlegen vnd zeerkennen gebn, vnd möchtn danne die selben dry stöt die stessigen nicht verrichten vnd vber ain bringn, dúcht danne die selbn stett, das der stös ze hefftig wer, das dar vmb vierb) zemanen, so sollen vnd mügen die selbn, die da stössig sind, oder ir yetweder taill besonder den houptman vnd die selbn stet all gemainlich in der rifier manen vff ainen genantn tag gen Vlm oder gen Esslingn, vnd sölln dann baydtaill dar komen vnd dem hauptman vnd den stettn ir rede vnd ir sache firlegen vnd ze erkennen gebn, vnd was sich danne der hauptman vnd die stet alle gemainlich oder ir der merer tayll dor von erkennent vnd ze rat werdn, das sölln bald tayl gefollig vnd gehorsam sein ze thond, onec) alle widerred, vnnd welcher tayll vnder den stössigen nicht gehorsam wölt sein, so sollen der hauptman vnd stöt all gemamlichen dem gehorsamen tayl zu legen vnd beholffen sein, vntz im sein notturfft von dem vngehorsamen tayll widerfert, alls sich der houptman vnd die stöt erkennet haut, vnschedlich doch vnserm herrn dem kaisser vnd dem reyche an sinem gewallt rechten vnd gerichtn. Wer auch, das der hauptman herren vnd stöt in disem landfrid oder ir der merer taill vff ir aide erkennent, das man von des landfrid[s]a) wegen vssziehens besitzens oder beligens bedörffen, es wer von der herren oder von der stöt wegn, in welicher weyse das beschech, vnd der vsszog vnd beugen oder besitzen von der herrn oder ir diener wegen beschech, so söllen die herren das gellt, das man zebuwn ze wercken oder ander notturfft an der raiß bedörfft, darleyhen vnd geben, den stettn one schaden. Beschech aber der vsszog besitzen oder beligen von der stet oder von gemains rodes wegen kouffleut oder gest oder ander geistlicher oder welltlicher leut, die in den landfrid gehörend, so sollen die stett das gellt, das man zebuwn zewerckn vnd andern nöttn des vsszoges vnd der raise besitzens vnd beligens bedürffend wirt, dargeben vnd lihen den herrn one schadn, doch das samlich gellt die nechsten vier stet dargebenn vnd leyhen söllen, vnd wann dann das geseß zergat, so söllen vnd mögen die selben stöt, die also kost vnd zeug dargelihen vnd gebn hand, wann sie dann die stöt gemainlichn gen Vlm mannen vff ainen genantn tag, vnd da söllen sie all gemainlichen ir botschafft hinsendn vnd die selben kost vnd zeug anlegen nach dem, alls yeglicher stat angepürt nach ir gewonlichn steuwr, die sie dem reych gepundn ist zegeben, vnd was yeglicher stat angezücht vnd angepürt, das soll yegkliche stat vff die ayde, die sie zu dem landfrid geschworn haud, richten vnd bezalln, alls die stött danne ze rat sind worden, vngeuarlichen one firtzog vnd on all widerred. Wer auch, das dar vmb getät beschech in diesem landfrid, vnd wer dann, das jemant, so diser landtfrid vßkem, den houptman oder die hern oder stöt dehein oder jemant, der in disem landfrid ist, dar vm ankomen wöllt, das sie all gemainlichn dem oder den selben, die also dar vmb ankomen weren, darumb zu legen vnd beholffen sölln sein alls volligklichn vnd alls gentzlichn, vntz das der oder die der selben bekümernuß vnd vindschafft gentzlichen entladen werdn, alls ob diser landfrid dannocht were vnd in krefften wer. Auch wellen wir, das der hauptman selber vnd ir yegklich herr vnd stat ir erber potschafft von ir rät aller jerlichn zu zwayenn mallen vngemant gen Vlm vff die aide senden söllen, das ist vff sant Galln tag vnd vff sant Walpurgen tag, mitainander da zu reden vnd zeuersehn alls ir vnd des landfrids notturfft vnd geprechn. Vnd wer, das sich die hern vnd stött gemainlichn oder ir yetweder rifier, alls vor beschaidn ist, mit dem houptman vff ir ayde erkennen, das ainer oder mer, wer die weren, die wider disen landfrid thettn oder gethon hettn oder schedlich leut wern dem reych den herrn den stettn vnd dem land, das sie den oder diselbn schedlich leut den herrn vnd den stettn, die disen landfrid geschworn hand, wol verkündn sollen vnd mügen, vnd wa der dehainer zu den selben köm oder den begriffen oder gehaimmen möchtn, darzu söllen die selben herrn vnd stöt all ir vermigen thon, das der oder dieselben gehaimet vnd vber sie gericht werd in aller der weyse, als ob sie ir selbs schedlich leuwt hiessen vnd weren. Vnd wer auch dehainen schedlichn man husset oder haymet oder essen oder trinckn git mit wissen oder der in für schedlich verkündet wer, der soll in den selbn schuldn ston vnd belibn, alls ob er selb schedlich wer oder sein sollt, ob der begriffen würd. Wer auch, das herren ritter oder knecht oder des rychs stöt ain oder mer, die in dem landfrid yetz sind oder dar nach darein kömen, jeman mit dem rechtn entlipten, wollt jemand dar vm fient sein, das der oder die selben in allen der vrteylen gerichten vnd straffen söllen sein alls der oder die selben, die also m[it]a) dem rechten entlipt wern wordn. Wer auch, das dehain sach oder angriffe beschechen, die den houptman angieng, geschech das vnder halb der Albe, so mag er herren vnd stöt in der rifier manen gen Esslingenn, g[escheche]a) es oberhalb der Albe, so mag er hern vnd stöt in der rifier gen Vlm manen, vnd die söllen auch von [ir]a) räten vnuertzogenlich vff ir ayde dar zu senden vnd die getat vnd die geschieht da vernemen vnd söllich sich da zu den sachen erkennen in aller der weyse, als vorgeschribn stat vnd beschaidn ist, one all geuerde. Wer a[uch]a), das der houptman die herrn vnd stöt, in yetweder rifier das wer, schedlich leut wiestenn, die in söllich länden wern, das man sie für schedlich het vnd han sollt vnd die dz vnschuldig wolltn werdn, die söllen vnd mögen das bringen an den houptman vnd an herren vnd stöt, wenn die zesamen komen all gemainlich oder in welcher rifier das wer, vnd wes sich danne der hauptman vnd die herren vnd stöt oder ir der merer tayll vff ir aide erkennen, was dar vmb zelassen vnd zethond sey, das sod) fürganck han, vnd wer auch, das dem houptman oder herrn oder steten, ainer oder mer, schedlich leut gezaiget wurdn oder westen, es wer in festinen oder in dörffern oder wa das wer, die sollen vnd mögen sie haymen vnd mit den gefaren, alls recht ist, vnd söllen daran nicht ton wider den genantn vnsern herrn den kai[ser]a) noch wider nieman ander dehain in dehainen weg. Wer auch, das dehain appt oder prelat in disen landfrid komen wöllt, der soll in auch schweren zehallten vnd darzu ouch dienen vnd thun, alls sich des herrn vnd stöt erkennen. Wer auch, das man zu feld zúge von des landfrids wegen, das sollen herren vnd stöt des firkomen in guten trúwen one alle geuerd, das dehain kirch vffgeprochen werd. Es soll auch keiner fúttern bey nacht oder bey tag one in offen raissen, wer es dar vber tet, den soll man fir ain schedlichn man halten. Wer auch, das man zefeld züge von des landfrids wegen, so mag man fůter vnd kost nemen vnd des man vff dem veld bedorff one geuerd vnd nicht mer, vnd soll das ouch niemand hinder sich tryben. Wöll[t]a) auch aber jemand dar vmb oder von gelegers raise oder sunst von des landsfrids wegen fient sein, so soll ainer dem andern gemainlichn in dem landfrid beholffen sein als lang, das man sollicher veindschafft entladen wirdet. Vnd wer auch, das der houptman vsserhalb landes wer oder sunst ehafftig nott irret vnd das angriff oder schad bescheche, wer das die beschechen oberthalb der Alb, so mag man damit klag an die von Vlm pringen, vnd die söllen den hern vnd stöt zu in manen, beschech es aber vnderhalb der Alb, so söllen die von Esslingen herren vnd stöt zu in manen, die söllen vnd mögen thon in allen sachen, alls der houptman da selber gegenwirtig wer. Auch wöllen wir vor namlichen von wegen und gewallt vnsers herren des keyssers, das yegklich first graue her fryen riter vnd knecht vnd all ander person gaistlich vnd weltliche vnd auch stet, die disen lanndfrid geschworn habn oder noch schweren wúrdn, in alln iren rechten gerichten fryhaiden güten gewonhaiten vnd ouch brieffen beliben söllen in aller der maß, alls sie von Romischen keyssern vnd küngen vnd von vnserm herren dem kaysser vnd dem reyche herbracht vnd behalltn haben. Vnd diser landfrid soll weren von disem heyligen tag vntz vff sant Jörgen tag vnd firbas vier gantze jar, die schirist nachainder komendt, doch mag vnser herr der kaisser den lantfrid widerruffen, wenn im das gefellt, auch in sollicher beschaidenhait, was mit klag wer begriffen vor dem houptman oder den, die dar vber sitzent, oder andern die stuck, dar vmb der lantfrid gemacht ist, das sin widerruffen daran nicht schade, man vollfür die sache mit gantzm end für vss, alls die erkennt haben oder erkennet, die dar vber gesezt sind. Mitt vrkind des brieffs etc. Datum Niculaj episcopi anno domini M°CCC°LXXmo.
    Source Fulltext: Chartularium Sangallense VIII, Nr. 5253, S. 443-448.

    Original dating clauseNiculaj episcopi

    Editions
    • Ruser II, 1144.


    LanguageDeutsch

    Notes
    a) Am rechten Rand beschädigt. - b) C, statt wer. - c)one in runden Klammern. - d) C, statt sol. - 1 Boresch v. Reisensburg (bayer. Schwaben, ö. Ulm). - 2 Ulrich v. Helfenstein (so. Geislingen BW). - 3 Donauwörth, bayer. Schwaben. - 4 Nördlingen, ebd. - 5 Dinkelsbühl, Mittelfranken. - 6 Bopfmgen, ö. Aalen BW. - 7 Aalen BW. - 8 Esslingen BW. - 9 Schwäbisch Gmünd BW. - 10 Reutlingen BW. - 11 Schwäbisch Hall BW. - 12 Heilbronn BW. - 13 Rottweil BW. - 14 Weil der Stadt, w. Stuttgart. - 15 Wimpfen, n. Heilbronn BW. - 16 Weinsberg, ö. Heilbronn BW. - 17 Steinheim a.d. Murr, nö. Stuttgart. - 18 Pfullendorf BW. - 19 Biberach a. d. Riss BW. - 20 Buchau, nö. Saulgau BW. - 21 Überlingen BW. - 22 Buchhorn, ht. Friedrichshafen BW. - 23 Lindau, bayer. Schwaben. - 24 Ravensburg BW. - 25 Wangen i. Allgäu. - 26 Isny BW. - 27 Memmingen, bayer. Schwaben. - 28 Kempten, Allgäu. - 29 Kaufbeuren, bayer.Schwaben. - 30 Leutkirch BW. - 31 Schwäbische Alb.
     
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