Wir Clara von gottes verhengnúst a^ebtischinne vnd der conuent gemainlich des gotzhus ze Ta^ennikon sant Bernhartz || ordens in Costentzer bystum gelegen veriehen vnd tu^en kunt offenlich mit disem brieue allen, die in an sehent oder ho^erent || lesen, als der frome wolbeschaiden Albreht von Lindenberg schulthais ze Wil min der vorgenanten Claren brůder || vnd Elsbetha sin elichi hûsfrôw v´ns v´nserm conuent vnd allen v´nsern nâchkomen den zehenden ze Niderwille, der ir reht ledig aigen gewesen ist, mit allen rehten nútzzen vnd gewonhaitten mit aller zůgeho^erd wilklich frilich vnd och redlich vnd reht ze rehtem ledigen vnd ewigem aigen geben hant, vnd darumb daz wir sú der gab ergetzzen, so hant wir gemainlich vnd ainhelklich mit gůter vorbetrahtung vnd beschaidenhait den vorgeschriben zehenden ze Niderwille mit allen rehten nútzzen vnd gewônhaitten vnd mit aller zůgeho^erde dem vorgenanten Albr. von Lindenberg vnd Elsbethun siner elichen hûsfrôwen baiden gemainlich vnd vnuerschaidenlich redlichen vnd reht geben vnd gebin inen och mit disem brieue fúr v´ns vnd fúr alle v´nser nâhkômen iren liben ze rehtem lipding vnd in lipdings reht mit solicher beschaidenhait vnd mit den gedingden, das sú gemainlich vnd vnuerschaidenlich den vorgeschriben zehenden mit allen vorgeschriben rehten nútzzen vnd mit aller zůgeho^erd ze rehtem lipdinge haben niessen in nemen besetzzen vnd entsetzzen sont vnd mugent, alle die wile sú lebent, vnd wedres vnder in abstirbet, so sol das ander, das dennoht lebt, den vorgeschriben zehenden ze ende sinem libe gantzlich vnd gar haben vnd niessen in gelicher wise vnd in allen dem rehten, als ob sú bedú lebend wa^erin, vnd so^ellin wir noch v´nser nâhkomen noch nieman andrer von v´nsern wegen sú bedú noch ir entwedres besunder daran niemer gesumen irren noch bekrenken mit ainkainen sachen, vnd wenn sú bedú absterbent, so sol vnd ist v´ns v´nserm conuent vnd v´nsern nâhkomen der vorgeschriben zehend vnd das lipding mit allem reht letklich ledig los vnd genauen ân wider rede, vnd sont dann ainkain ir erben noch nahkomen zů dem vorgeschriben zehenden ainkain reht vordrung noch ansprach niemer gehaben noch gewinnen weder mit reht noch ân reht noch mit enkainen andren sachen. Vnd ist dis alles redlich vnd reht beschehen volfu^ert vnd volbraht mit allen worten werken geba^erden vnd geta^eten vnd mit aller versorgnust, so darzů gehortent vnd ho^eren mochtent von gewônhait vnd nach reht vnd als es kraft vnd maht hat vnd haben sol vnd mag nû vnd hernach. Vnd hierúber ze ainem offenn vnd warem vrkund aller vorgeschribner ding vnd gedingde haben wir Clara a^ebtischinne da vorgenant vnd der conuent gemainlich ze Ta^ennikon v´nsri insigel offenlich gehenkt an disen brieue fúr v´ns vnd fúr alle v´nser nâhkomen. Der geben ist ze Ta^ennikon an dem na^ehsten fritag nach sant Gallen tag, do man zalt von gottes gebúrt drúzehenhundert jar vnd darnah in dem ain vnd sibentzigosten jar.

Source Fulltext: Chartularium Sangallense VIII, Nr. 5294, S. 489-490.