Charter: Chartularium Sangallense 10 (1382-1389) 1382 VII 17
Signature: 1382 VII 17
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17. Juli 1382, Konstanz
Die Reichsstädte des Bundes um den See fällen im Streit zwischen der Stadt St. Gallen und Abt Kuno einen Schiedsspruch.Source Regest:
Chartularium Sangallense X, Nr. 5911, S. 74 (Vischer, Städtebund, 177. - Eidg. Abschiede I, 308.).
Chartularium Sangallense X, Nr. 5911, S. 74 (Vischer, Städtebund, 177. - Eidg. Abschiede I, 308.).
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Stadtarchiv St. Gallen Tr. VIII.3.
Stadtarchiv St. Gallen Tr. VIII.3.
Siegel wie in Nr. 5846.
Material: Pergament
Dimensions: 52/30,5 cm
- notes extra sigillum:
- Rückvermerk (15. Jh.): Ain spruch zwúschen abt Chůnen saelgen vnd der statt ze sant Gallen; (15. Jh.): Seit och vom val.
Abschr. (B), 14. Jh., ebd., Bd. 538 (Stadtbuch), S. 131. - Abschr. (B), 15. Jh., Stiftsarchiv St. Gallen, Bd. 90, S. 223 (unvollständig, ohne Datum). - Abschr. (B), ebd., Bd. 88, f. 188.
Wira) des hailigen Roemschen richs stett, die die buntnuss haltent vmb den Sew1, tůnt kvnd mit disem gegenwirtigen brief allen den, die in ansehent oder hoerent lesen, von der ansprach vnd klag wegen, || so der erwirdig fúrst v´nser gnaediger herre herr Cvon von gottes gnaden abt des gotzhus ze sant Gallen2 vnd och v´nser lieben aidgenossen die burger von sant Gallen gen anander daher gehebt hant, darumb || kament baid tail fúr v´ns gen Costentz an disem húttigen tag, als dirre brief geben ist, mit vollem gewalt vnd batent v´ns darumb sprechen.Vnd sprachent och die selben v´nser aidgenossen die von sant Gallen, es || waer von manvng wegen darzů komen, daz wir inen von ir klag wegen billich des ersten sprechen soeltent, vnd sprachent also, wie daz waer, daz si ainen gůten besigelten brief3 hettent, den der selb v´nser herre der abt inen mit sinem insigel besigolt geben hett, der selb brief wist vnd sait, daz er iren burgernb) lihen solt die gueter, die ze sant Gallen in den vier crútzen gelegen waerent, des sperti er sich inen ze lihent, wie dz waer, daz si im gern davon ain viertal wins gaebent vnd geben woltent, als es och an dem selben brief verschriben stavt. Daz verantwurt aber v´nser herre der abt vnd sprach, er woelti inen si gern lihen, si woeltent im aber davon nit tůn, daz si im billich davon tůn soltent vnd daz si andern herren sinen voruarent davon getân hettent, daz waer also, im solt von den selben guetern gan zins stúren dienst vnd erschatz. Darumb erkantent wir v´ns ainberlich nach vil redd vnd widerredd, die si fúr v´ns brahtent, vnd sprechent also darumb vss, daz der selb v´nser herre abt Cvon, alle die wil vnd er lebt, den selben burgernb) ze sant Gallen nit verzihen sol, won daz er allú dv´ selben gueter, die in den vier crútzen ze sant Gallen bi der stat von obnendi der berg inheldi ze tal ligent, lihen sol allen den, den die selben gueter zů gehoerent.Vnd als dik der selben gůt iemer dekaines verkoft wirdet, so sol der koffent dem selben v´nsermc) herren dem abt ain viertal des besten lantwins, so man danne ze dem zapffen schenket, davon ze erschatz geben, es sie in der stat oder davor in den selben vier crútzen, vnd sol och er damit daz selb gůt vererschatzet haben, vnd sol im och danne der abt die lehenschaft nit sperren, vnd sol man och den selben von sant Gallen enkainen andern erschatz von den selben guetern fuero zů mvoten, won so ferre daz alle die, die die selben gůt inne hant, dem selben v´nsermc) herren dem abt von denselben guetern richten vnd geben sont die zins vnd die stúren, die daher von alter davon gegangen vnd geben sint vnd die si andern herren davon geben hant, vnd sol die von sant Gallen davor nit schirmen, daz si die selben stúr vnd zins daher etwenne versessen hant, sie sont im och die selben versessen zins vnd stúr richten vnd geben sid dem mal, daz er herre ward. Waer aber, daz si stoessig darum wurdent, was danne der abt mit lúten ald mit briefen wiset, als v´ns die stett vmb den Se benveget, daz im darab stúr ald zins gan sol, daz sont si im geben, vnd sol man och die selben stúr anlegen vngeuarlich, als es daher vntz an den selben abt beschehen ist. Was och dienst von den selben guetern in den vier crútzen von alter gan sont, die sont si im och tůn âne alle geuerde, si wurdent danne stoessig darumb, daz mag v´nser herre der abt aber wisen, als v´ns die stett vmb den Se benveget, mit lúten ald mit briefen, vnd sol im och danne daz volgan âne alle geuerde nach siner bewisvng. Vnd als der selb v´nser herre der abt sprichet, im vnd sinem gotzhus soell erbschaft von den lúten ze sant Gallen vallen vnd werden, als daz von alter herkomen sie, vnd well och daz wisen, daz daz sins gotzhus reht sie vnd daz och daz den obgenanten brief nit angang noch an ruer, den er den von sant Gallen mit sinem insigel besigolt geben hab, dawider aber die selben von sant Gallen sprachent, es rueri den selben iren brief an. Darumb haben wir gesprochen vnd v´ns erkennet, daz daz selb stuk den selben brief an ruer vnd daz die von sant Gallen dem selben v´nsermc) herren abt Cvon nit fuero gebunden sigint erbschaft ze gebent, danne als der obgenant brief wiset, den er den obgenanten von sant Gallen mit sinem insigel besigolt geben havt. Es klegt och der selb v´nser herre der abt, die burger ze sant Gallen legint stúr vff die gueter, die sins gotzhus lút in den obgenanten vier crútzen ligent habent, da von nement si den dritten pfenning ze stúr. Darumb haben wir v´ns och erkennet, daz si die stúr nit anders nemen sont, danne als die von Costentz stúr von den gesten nement. Daz ist also, als dik si stúr nement, weli gest oder gaistlich lút, die der stat ze Costentz nit diensthaft sint vnd zins ald gelt da habent, da legent si vff ain pfunt pfenning geltes drithalben schilling pfenning, vnd vnder ainem pfunt pfenning geltes vnd darob nement si och ze stúr, als es sich gebúrt in der selben mass, es sie pfenning gelt korn gelt ald ander gelt. Es klegt och v´nser herre der abt, daz im vnd sinem gotzhus ab ainer múli statt, die in der stat graben vormals gestanden waer, zins gieng, die zins woltent si im nit geben vnd hettent im doch die selben von sant Gallen vergehen, daz im die zins darab gan soltent mit dem geding, als der rieht brief wiset, den si vormals sinem vorvarenden abt Georyen4 geben hettent. Darumb haben wir och gesprochen vnd v´ns erkennet, was zinses davon gan sol, die selben zins sont si dem selben abt Cvon hinnanhin geben vnd och die zins, die versessen sint, sid er herred) ward. Vnd als der selb v´nser herre der abt von sant Gallen sprichet vnd v´ns och gebetten hât, daz wir im daz stuk entschaiden wellent von der erbschaft der hagstoltzen wegen, da dvnkt v´ns vnd habent och darumb gesprochen, won der selb v´nser herre von sant Gallen sich verschriben havt gen der stat, daz er von allen personen, die nit semper sint noch burgreht nit hant vnd ze sant Gallen sesshaft sint, mit welem rehten si dem gotzhus zů gehoerent, nv´t nemen sol danne sin túrstes lebendis hobt, daz er die von sant Gallen dabi sol lassen beliben vnd ain benvegvng daran haben sol, alle die wil der selb abt Cvon herre da ist, es waer danne, ob ain hagstoltz abgieng, der weder wib noch kind noch vatter noch mvoter mag nit hett, von dem sol im volgen, als der brief fuero wiset, den er den von sant Gallen mit sinem insigel besigolt geben havt. Wir haben v´ns och fuero erkennet vnd gesprochen, was der selb obgenant brief ander stuk vnd artikkel wiset lutbaeret vnd sait, den er inen mit sinem insigel besigolt geben havt, daz sol och alles also fuero bestan vnd beliben âne alle geuerde. Vnd ze warem vnd offem vrku'nd vnd staeter sicherhait aller dirre vorgeschriben ding hant die obgenanten die von Costentz von v´nser aller stett erkantnuss wegen ir stett insigel gehenkt an disen brief. Der ist ze Costentz geben, do man von Cristes gebúrt zalt drúzehenhundert jar, darnach in dem zwai vnd ahtzigosten jar, an dem naehsten dvnstag nach sant Margarethen tag.
Source Fulltext: Chartularium Sangallense X, Nr. 5911, S. 75-76.
Original dating clause: an dem naehsten dvnstag nach sant Margarethen tag
Editions:
- UB St. Gallen IV, 1865. - QSG Chron. VII/6, S.103. - Ruser III, 1622.
Comment
Zur Sache vgl. das nicht urkundliche, viell. mit dem Stadtbuch in Zusammenhang stehende, auf den 5. Dez. 1381 datierte Verzeichnis der Artikel, welche die Stadt St. Gallen Abt Kuno vor den Städten um den See zugestanden hat (UB St. Gallen IV, 1854).Language:
Notes:
a) Verzierte Initiale W 12,7 cm lang. - b)burgrn mit er-Kürzung. - c)vnsrm mit er-Kürzung. - d)h korr. aus anderem Buchstaben. - 1 Bodensee. - 2 Kuno v. Stoffeln, 1379-1411. - 3 Nr. 5740. - 4 Georg v. Wildenstein, 1360-1379.
Places
- Konstanz
Chartularium Sangallense 10 (1382-1389) 1382 VII 17, in: Monasterium.net, URL </mom/CSGX/1382_VII_17/charter>, accessed at 2024-12-27+01:00
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