Ich Conrat von Wyßen¹ thun kundt vnd vergich offentlich für mich vnd all mein erben mit disem brieffe allen den, die ihn ansehent lesent oder hörent lesen, das ich mit wolbedachtem mut vnd gutter vorbetrachtung von dem ersammen Vlrichen Spießer vnd Johansen Abbenzeller pfleger vnd meyster der armen veldziechen zu sant Gallen an dem Linsibüel² an derselben armen veldziechen statt das güettli, das man nembt im Willa³ vnd einhalb stosset an den Rodmonten⁴ vnd anderthalb stosset an den Ödenhoff⁵ vnd zu der dritten seiten an Wysen, ihn selber vnd allen ihren nachkommen vnd den armen siechen aussbedingt vnd behalten das waldholtz auf demselben güettlin, als es aussbezachent vnd vndermarchet ist, mit äckern mit wysen mit wasen mit zwi mit wunn mit weyden mit stockh mit stein mit stegen mit wegen mit wasser mit wasserflüssen vnd gengen mit allen rechten nutzen vnd gewohnheiten vnd mit allem dem, so darzu vnd darin gehört, es sey genempts oder vngenembts gesuchts oder vngesuchts wissents oder vnwissents, vntz an das vorgedacht waldholtz, als es vndermarchet ist, recht vnd redlich empfangen han mir vnd allen meinen erben frauwen alss mannen töchteren alss knaben zu einem stäten rechten erbzinsslehen vmb einen stäten zinß, vnd han ihnen darumb willigklich geben vnd gewert acht pfund pfenning gutter Costantzer müntz, mit dem gedinge vnnd in dem rechten, das ich einen stadel auf dasselb güettli ohn allen ihren schaden bauwen vnd setzen sol, derselb stadel auf demselben güttli auch stohn vnd bliben sol. Sy hand mir auch dasselb güetli verlihen mit solcher bescheidenheit vnd in dem rechten dinge vnd gedinge, das ich vnd all mein erben, ob ich enbin, das vorgeschriben güetli genant imm Wila mit allen rechten vnd zugehörden in eran vnd vnwüestigklich haben vnd niessen sont nach erblehens recht, aussgenommen das vorgedacht waldholtz, alss es vndermarchat ist, damit soll ich noch mein erben nicht zeschaffen haben, won das wir es getrüwlich schirmmen sollen ohn geferde, das wir siner vnd die obgenanten pfleger vnd ihr nachkommen vnd die armen siechen nutz haben, vnd sollen denselben obgenanten pflegeren vnd meysteren vnd allen ihren nachkommen zu der armen veldziechen handen von demselben güetlin genant im Wila hinenhin aller jährlich ie zu sant Gallen tag zwey malter bayder korn, ein malter vesen vnd ein malter haber, gutes vnd vngefahrliches kornes sant Galler messes ohne fürzug ohne alle minderung ohn allen den obgenanten pflegeren ihr nachkommen vnd der armen siechen schaden zu rechtem jährlichem zinß geben richten vnd antwurten zu sant Gallen an dem Linsibüel ohn alle gefehrde. Welches jahrs aber ich ald meine erben das nit thätind, so hand die obgenanten pfleger vnd meyster vnnd alle iro nachkommen, welche ie danne daselbs an dem Linsibüel pfleger vnd meyster sind, vnd iro helffer, wer die sind, freyes vrlob vnd vollen gewalt, ie noch sant Gallen tag, wenn sy wollend, mich mein erben vnd nachkommen zepfenden zunöten zuheften vnd anzugriffen an vnserem gut ligendem vnd fahrendem auf dem vorgeschribnen gut vnd anderstwo, wo sy vns ald vnser gut begreiffen vnd erlangen mügent, mit geystlichen vnd mit weltlichem gricht vnd ohn gricht ohn klag vnd ohn zorn, wie vnd wo vnd wohin sie das gethun mügent ald ihnn füglich ist, alß vil vnd als lang, vntz ihnn ie desselben jahrs der vorgeschribnen zinß, der sich dann erloffen hat, vnd auch der schad, in den sy ald ihr nachkommen von desselben pfendens nötens hefftens vnd angreiffens wegen komment, gäntzlich gewert aussgericht vnd entschädiget werdent, welches jahres aber ich ald mein erben ihnen ald ihren nachkommen denselben zinß nicht richti ald gebi ie zu St.Gallen tag gentzlich vnd gar vnd inn den verzugend alß lang, biß das ein zinß den anderen ergreiffen vnd erloffen hetti, wenne das beschach, so ist vnd sol denn dannenhin das vorgeschriben güettli genant im Willa mit aller zugehörde den obgenanten pflegeren vnd meysteren vnd ihro nachkommen, welche ie denn daselbs am Linsibüel pfleger vnd meyster sind, vnd zu derselben armen veltziechen handen recht zinssfellig vnd ihnn schlechtklich gar vnd gäntzlich für recht eigen verfallen vnd ledig vnd loß sein vnd heissen vnd dannenhin von mir vnd allen meinen erben vnansprächig vnbekümmeret vnd vnbekrenckt sein vnd bliben ohn alle widerred vnd ohn alle geferde, vnd soll mich noch mein erben, ob ich enbin, noch dehain vnser gut hievor noch hiewider nit schirmen friden fryen noch gut sein enkeinerley sach behelff noch fürzug, so ieman finden aussziehen ald erdencken kan in dehain wise. Beschach auch, das ich oder mein erben ald die obgenanten pfleger vnd meyster oder ihro nachkommen deweder theil von seinen rechten deß vorgeschribnen güettlis genant im Willa gan vnd die verkauffen wöltind, der soll es dem anderen theil vnder vns deß ersten feil bieten vnd vor menigklichen zukauffen geben fünff schilling pfenning Costantzer müntz näher dann ieman andere, ob sy sie kauffen wölten, wäre aber, das sie sy nit kauffen wöltent ald möchtent, so mag der verkauffent theil dannenhin seine recht wol zukauffen geben, wem er wil, vnd doch dem anderen theil an allen seinen rechten gäntzlich ohnschädlich. Vnd deß alles zu offnem warem vrkund vnd stäter sicherheit aller der vorgeschribnen dinge vnd vergicht so han ich Conrat von Wysen da vorgenant erbetten den wolbescheiden Conrat von Watte⁶ burger ze sant Gallen, das er sein insigel für mich vnd mein erben gehenckt hat an disen brieff, vnder desselben insigel ich mich willigklich gebunden han, won ich eigens insigels nit han, deß auch ich obgenanter Conrat von Watt offentlich vergich an disem brieff, mir vnd allen meinen erben gäntzlich ohnschadlich. Diß beschach vnd ward diser brieff geben zu sant Gallen an dem nächsten donstag vor sant Vitus vnd St.Modestus tag ze mittem brachat, in dem jahr, do man zalt von Christus geburt dreyzehenhundert jar, nüntzig jahr vnd darnach in dem sibenden jahr.