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Charter: Archivy českých klášterů zrušených za Josefa II. (1115-1760) // ŘC Zl. Koruna 1411 V 17
Signature: 1411 V 17
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17. Mai 1411, Prag
König Wenzel IV. meldet dem Abte und Convente zu Goldenkron, dass er den Ulrich Nodel als Besitzer des stiftischen Hofes im Dorfe Lichteneck von dem auf die Burg Frauenberg mit einer Armbrust zu leistenden Dienste wieder entbunden habe.
Source Regest: 
PANGERL, Stift Goldenkron (=FRA II/37, Wien 1872), S. 361, Nr. 157
 
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Wir Wenczlaw von gotes gnaden Romischer kunig zu allen czeiten merer des reichs und kunig zu Beheim embieten den geistlichen apte und conuente des closter zur Heiligen Cronn unsern liben andechtigen unser gnade und alles gut. Liben andechtigen! Wie wol das sey, das wir Vlrichen Nodel vorweser und besiczer des hofes in dem dorfe Lichtenecke1 unserm liben getrewen vormals zu der czeit als wir zu Wienn waren, denselben hofe zu Lichtenecke gefreyt haben, also das er douon zu unserm huse Froburg nicht mer dann mit einem armbrost dinen solde, als das der brife, den wir im die czeit doruber gaben eigentlich usweiset, ydoch so sein wir eigentlich under weist worden, das der egenant hofe zu Liechtenecke euch und das closter zur Heiligen Cronn, das vnser camer ist, von alders her angehoret, und douon das ir und unser camer an sulchen czinsen und kuniglichen bernen, die ir uns jerlich zu geben pflichtig seit, nicht geswechet werdet, so sagen wir den egenanten Vlreich und seine nachkomen besiczer des egenanten hofes zu Lichtenecke des vorgenanten dinstes, den sie von des egenanten hofes wegen mit einem armbrost als vorgeschriben steet gen Froburg zu tun pflichtig und vorbunden weren, genczlichen ledig und loze, also das sie denselben dinst furbasmer zu tun nicht pflichtig sein, sunder euch dem apte und conuente zur Heiligen Cronn gleich andern seinen undersessen czinse, lozunge und kunigliche berne geben und reichen sollen an alle widerrede. Geben zu Prage, des suntages als man singet ,vocem iocunditatis‘, unserer reiche des Behemischen in dem XLVIII. und des Romischen in dem XXXV. jaren.||
Per dominum Conradum episcopum Olomucensem Johannes de Bamberg.
Source Fulltext: PANGERL, Goldenkron (=FRA II/37, Wien 1872) S. 361-363


Notes
1 Ein Dorf Lichteneck liegt nördlich von Kalsching und im Bezirke dieses Namens, Pfarre Tisch, also allerdings auf ehemals Goldenkronerschem Gebiete. Ob es dort jemals einen herrschaftlichen Maierhof gegeben hat, ist nicht bekannt. Es ist übrigens unwahrscheinlich, dass der zum Waffendienst auf Frauenberg verpflichtete Nodel in einem von dieser Burg so weit entfernten Dorfe sesshaft gewesen sein sollte. Der Zwiefelhof läge allerdings hievon nicht weit entfernt. Liechteneck wird daher in der Nähe von Frauenberg zu suchen sein; wir glauben es aber in der fürstl. Schwarzenbergischen Maierei Swietlik, der böhmischen Benennung für Lichtenek, gelegen kaum eine Wegstunde nördlich von Budweis und dahin eingepfarrt, zu erblicken. Es ist derselbe Hof, welchen Schaller (XIII. 36) als ,Swietliky ein Galthof‘ (Hof für Jungvieh) aufführt. Wie und wann aber dieser Hof an Goldenkron gediehen, liess sich ebenso wenig mehr ermitteln, als wann und wie er demselben wieder entfremdet worden. Dass er diesem Kloster einstens gehörte, bietet jedoch nichts Auffälliges. Denn Goldenkron gehörte so gut zur königl. Kammer wie Frauenberg und dieses hinwiederum nicht blos im Jahre 1411, sondern schon seit den ältesten Zeiten. Wir wollen aber für letztere Behauptung nur einen urkundlichen Beleg beibringen, welcher dem Jahre 1373 angehört und sonst nicht leicht bekannt werden dürfte. In dem genannten Jahre belehnte nämlich bei Fürstenwalde in der Mark Brandenburg am 11. August Kaiser Karl IV. den Jesco Czelistka mit dem Dorfe Prochod (wohl Podhrad = Markt Frauenberg), wie aus folgender Urkunde hervorgeht: ,Carolus quartus divina favente clementia Romanorum imperator semper augustus et Boemiae rex. Notum facimus tenore praesentium universis, quod consideratis fidelibus et studiosis obsequiis fidelis nostri Jesconis dicti Czelistka sibi et haeredibus suis legitimis masculini sexus villam Prochod districtus Froburgk, quam a tutore filiorum olim Jesconis dicti Prasse rite et rationabiliter comparasse dicitur, et quae a nobis, regno et corona Boemiae dependet, in feodum contulimus et tenore praesentium conferimus gratiose, ita quod idem Jesco et haeredes sui villam eandem exnunc inantea habere, tenere et possidere valeant omni eo iure et modo , quemadmodum villa eadem tenta est hactenus et possessa. Volumus tamen, ut idem Jesco et haeredes sui nobis, haeredibus, successoribus nostris, Boemiae regibus, ad castrum Froburgk praedictum talia servitia facere teneantur, qualia hactenus de dictis bonis fieri consueverunt. Praesentium sub imperialis nostrae maiestatis sigillo testimonio litterarum. Datis (sic, Datae) in campis ante Fürstenwalde anno domini millesimo trecentesimo septuagesimo tertio, indictione undecima, tertio Idus Augusti, regnorum nostrorum anno Romanorum vicesimo oetavo, Boemiae vicesimo septimo, imperii vero decimo nono. P(er) d(ominum) Jescone(m) de Cossohora Theodoricus camerario‘ (sic, camerarius).. - (Aus einem Vidimus [auf Papier mit drei aufgedrückten Sigeln in grünem Wachs], welches von Waczlaw ze Zhorze , Beness Dubensky z Chlumu und Jan starssy Sspalecz z Giter am Freitag nach Johann Bapt. [27. Juni] 1539 zu Budweis in böhmischer Sprache ausgegangen und von den Genannten auf Verlangen des Bürgermeisters und Rathes der Stadt Budweis gefertigt worden ist. Wir haben dasselbe am 19. Februar 1869 bei Hrn. Theodor Petter, Zeichner am k. k. Münz- und Antikenkabinete in Wien, nebst einer ansehnlichen Menge anderer Urkunden des Budweiser Stadtarchives kennen gelernt, und obwohl wir um der guten Sache willen sofort Schritte machten, welche die Rückerwerbung dieser Urkunden für das genannte Archiv bezweckten, so sind solche dennoch, sei es aus allzu grosser Sparsamkeit oder aus tadelnswerther Gleichgiltigkeit der damaligen Budweiser Gemeindevertretung oder auch aus einem noch schlimmeren Grunde, ohne Erfolg geblieben. Was als Beispiel dienen mag, wie wenig Sinn und Verständniss noch hie und da in unserem Vaterlande dem Archivwesen entgegen gebracht wird.)
Places
  • Prag
     
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