Novus Codex diplomaticus Brandenburgensis - Urkundensammlung zur Geschichte der auswärtigen Verhältnisse der Mark Brandenburg und der Beziehungen ihrer Regenten zum Auslande, Nr. 200, S. 457
Novus Codex diplomaticus Brandenburgensis - Urkundensammlung zur Geschichte der auswärtigen Verhältnisse der Mark Brandenburg und der Beziehungen ihrer Regenten zum Auslande, Nr. 200, S. 457







»on Stanbenbitrg, »om 27. 3<m, 1451.
Von gotes genaden Wir Fridrich, Hertzog zu Saehfen, des heiligen Romischen Reichs Ertz-Marlchalck, Lanntgraue in doringen vnd Marggraue zu Meyssen Vnd Fridrich, Marggraue zu Branndemburg, ues heiligen Romischen Reichs Erlzkamerer vnd Burggraue zu Nuremberg, Wilhelm, Hertzog zu Sacbfeu, Lanntgraue In doringen vnd Marggraue zu Meyfl'en, Job aims, Albrecht vnd Fridrich, Gebrudere, |Marggrauen zu Branndemburg vnd Burggrauen zu Nuremberg, Bekennen vnd thun kunt, oifenth'ch mit dieseni briue sur vns, alle vnnser erben vnd nachkomen vor alien den, die lue sehen, horn oder lesen, Ais
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wir von ettlicher sachen wegen, zu vnwillen spennen vud zweytracht vnd vnnser lanndt allenr- halben dadurch zu grolTem schaden vnd verdurbniiszs komen sein, Ala haben wir von aygner bewegnuss vnnsers gemutes betrachtet vnd sulchen gescheen sojiaden angesehen, vnd der darausz hinfuro entsteen, verlauflen vnd gescheen niocht, wo das nicht nottursstiglich vnder- standen wurde, vnd auch dieselben leuffte vnd mancherley vnfertigkeit, die sich leyder dar ausz begeben haben, vnd sich von tag zu tagen mem, vnd begeben uiochten zu hertzen ge- nomen, das furtler zufurkomen, vnd vnnser lannd vnd lewte zu sone friede vnd ewiger rue zu setzen, auch die rechtuertigkeit, dadurch zu hohen, danuub dem almechtigen gote zu lobe, der heiligen Roroischen kirchen vnd dem heiligen Romischen Reiche zu era vnd vmb ge- meynes nntzs vnd zukunfTtigem guts willen vnd sunderlich von angeborner liebe vnd freunt- schafft wegen, Haben wir vns alle miteinander eintrechtiglich vnd vngesundert einer rechten ewigen Erbeynung vertragen, geaynet vnd verpiinden, vertragen, aynen vnd verpinden, vns auch datnit also damit gegenwertiglich zusammen, In crafft diss briefs als hiernachgeschriben stet. Zum ersten das wir vnnser erben vnd nachkomen alle vnnser Iebtag aneinander Bru- derlich fruntlich vnd gutlich meynen, Era, fiirdern, verantwortten vnd vnnser eynen des andern schaden warnen vnd sein beftes mit wortten vnd wercken vngeuerlich vnd getrwiich fume- men sullen vnd wullen, gleicberweyfe, als ob es vnnser iglichen selbs antreffe on geuerde. Wir sullen vnd wollen auch aneinander, mit leybe vnd gute, lannden vnd lewten, getrwiich beholden vnd beraten sein, zu alien vnnser yglichs noten, kriegen vnd gelchefften oh allerley helffrede, ongeuerde. Es sol auch vnnser dheiner des andern veyndt werden vmb nyemands, nach vmb dheinerley sachen willen, noch In beschedigen oder In beschedigen laden, oder vnnl'ern Mannen, dynern vnd vnderthanen, die iu vnnsern oder andern lannden gesessen sein, des nicht geftaten zethunde in dheinerley weifz on geuerde. Gescheen aber daruber eyncher- ley zugriffe oder beschedigung ausz vnnser eyns oder ausz andern lannden von vnnseru man nen, dynern vnd vndersessen in des andern herrn Ianden, So sol vnnser iglicher dem ann- dern getrewlich beystendig vnd beholffen sein, den oder die, die sulche zugriffe vnd besche digung gethan hetten, ernftlich dar zu zebringen, das sulch scheden mit eyden oder wider- teten gekart werden in vier wochen nach dem vnd wir des ermant werden on widerrede vnd on alles geuerde. Es sol auch dheiner vnnser sursten vorgnant dheynen dyener zu dinste nach sunst nymands in versprechnuszs nemen, Er sulle In zuuorn fragen, ab er nicht vehde oder vnwillen zu den andern teyln habe, vnd wurde sich das also erfinden, so sullen fie In dheyneweifz auffnehmen, on der andern willen- ongeuerde. Erfunde sich aber daruber an vnnser sursten vorgnant, eyns oder mer, dienste yemant, der wider den oder die andern, eyn- cherley sprache, vehde oder vnwillen meynte ze haben, So sullen der oder die herrn der dyener der oder die weren, des oder der zuftund zu era vnd recht gancz mechtig sein on geuerde. VVelcher aber das daruber nicht zuuolgen meynte, alfzdann foit sich der herre bey dem er were, des oder der zuftundan eufsern, vnd dem anderntpyl getrewlich vber sie be holffen sein vud beraten on alles geuerde, Vnd auff das sol vnnser keyner dem andern sein dyner vnd vnderthan Inn vnd aulser land gesessen, der er zu ern vnd rechte mechtig were, nicht veigeweltigen noch vergeweltigeh la!sen ongeuerde. Es sol auch vnnser obgoanten
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fursten keyner des andern veynde, Echter vnd revvber lo semen landen, Slossen, Steten vnd gebieten wissentlich vnd rait vorsatze nicht hawsen, hegen, schirmen, noch den eyncherley zulegunge, furdrung, hilff ntfch Rate than, noch durch seiner getzwennge vnd Jandwere nicht komen lassen, heymlich noch offenntlich, oder den seinen gestaten das zethunde In dheioer- weysze, vnd Ine auch keyn gelait geben nach geben lassen ongeuerde. Were aber das vnn- fer eyos manne oder vndersessen eyner oder mer, oder sunst ymand vnder vns in vnnsern lannden dariiber beschediget wurde vnd sulch rawbe vnd name in des andern lannde, Slosse, Stete oder gebiete quemen, vnd das man denselben rawb oder name aud frischer tate nach- volget, oder in viprtzehen tagen darnach, vnd dieselben nachvolger vnnser amptleute, manne, stete oder vndersessen hilchen oder vordertten, So sullen wir ader vnnser Amptleute, manne, Stete oder vndersessen, die also geheischen vnd angeruffen wurden, zu den beschedigern des rechten helffen, das die Name on uiderrede gekart vnd vvidergegeben wurde vnd nach recht oder nach gnaden wandel darumbe ergeen ongeuerde. Auch sullen vnd wollen wir In alien vnnsern lannden, Ampten vnd gebiethen ernstlich bestellen, das man der knechte die eygen pferde haben, nicht hawsen, hegen, enthalden, noch Ine sriede noch gelaite geben, noch ha- ben sullen, sie haben dann herrn In vnnsern lannden gesessen, die fie versprechen oder lrer mechtig find. Wurde es sich auch also machen, das vnnser eyner den andern zu volgen hei- schen oder vordern wurde, welcher das vnder vns were, so sol In der annder der erfordert wirtt, von stundan, nach seinem besten vermogen volgen vnd beholden sein, vnd alszbalde der gefordertte, des hern lannd riiret, der Ine gefordert hat, der sol Im, zymliche notdorBt, an essen, trincken vnd suter geben, so lanng bisz das geendet wirdet, darumb die volge ge- scheen ist vnd alsz lanng die gefordertten In desselben herren lannde sinde ongeuerde. Wol- ten auch vnnser egnanten fursten, eyner oder mer oder vnnser erben, eyncherley eynung oder puntnuszs mit yemand, were der wer, eingeen vnd aussnemen, So sullen sulch aynung vnd puntnuszs, wider diese vnnser ewige erbeynung vns vnnser erben, vnnser aller lannde vnd lewte zethunde nicht sein noch gescheen ongeuerde. Ab fich das auch machen wurde wie das zukome, das vns fursten obgnant yemandt, wer der were, an vnnsern furstenthumen, herschaften, lannden vrid lewten, Innen habenden gutern vnd gerechtigkeiten, wo wir die yet- zund haben oder zukuniltig gewinnen, Irren, enngen, hindern oder sich dorein legen wolten oder wurden, So sullen vnd wollen wir, vorgnanten fursten vnd vnnser erben, an einander getrewlich vnd einmutiglich, oder iglicher besunder, welcher des ermant vnd gefordert wurde, beholffen, beraten vnd beyfrendig sein, derfelben vnnser iglichs lannde gerechtigkeit, freyheit, gewonhait vnd herlichkeit, alfe vorberurt, zu behertten, zu hannthaben, zu schutzen, zu schirmen, zu uerteydingen vnd zu uerantwertten gleich vnnser iglichs felbs furstenthuuib vnd lannde, so ofst vnd dick des not geschicht ongeuerde. Wurde auch yemands, wer der were, vnnser eyns oder mer furslenthumb, herschafft, lannd oder lewt, vbertziehen, beschedigen, angreiffen vnd vervnwilligen, oder Im sein Slosz verlegern oder verpawen, wider denseiben sullen wir andern alle, den man bekriegen wolde, wenn wir dar zu geheischet werden, vn- geuerlich mit aller vnnser iglichs macht on vertzugk von ftund on widerrede 'vnd on er- kentnuszs, getrewlich beholffen sein. Wolte auch yemandt, es wern konig, fursten, Stete oder
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ander In waszeiley stat Vnd wesen fie find, eynen oder mer vnder vns bekriegen, So sullen vnd uolleo wir wider die lhenen, die das teten, dem das vnder vns not ihun vvurde, nach vnnserm besten vermogen beholssen sein vnd zu teglichem kriege* zulegen, Ab vns Herzog fridrichen vnd Hertzog Wilhelmen, oder vns beyde semptlich, das anginge, Sullen wir Marggrauen Fridrich vnd Fridrich ausz der Marck zu Branndenburg Hundert pferde vnd wir Johanns vnd Albrecht, Marggrauen, Hundert pferde auff Irn koften vnd vnn- sern schaden, Desgleichen Ob das vns Marggrauen semptlich, oder in besunder anginge, Sullen wir Hertzog Fridrich Hundert, vnd wir Hertzog Wilhelm Hundert pferde, auff derselben Marggrauen kosten vnd vnnsern schaden zuleggen, vnd ob das nicht verfahen wolt vnd surder hulff not sein wurde, beyzulegen: wann wir andern dann des er Innert werden, sullen wir darumb zufamen fchicken vnd vns darumb miteinander meterer beylegung zestund vertragen angeuerde. Vnd vmb die gebrechen vns Marggrave Albrecht eu, die von Nu remberg, Haideck vnd des mit Ine zethunde han, anfreffende, die dann verrichtet sein vnd auff vnnsern gnedigisten herrn den Romischen konig vertragen als recht ist, Ab nu die von Nuremberg, von Haideck, vnd die des mit lne zethunde haben, vber sulch vertrag mit vns Marggraue Albrechten zu krige komen, so sullen wir die andern surften, vns Marggraue Albrechten beholssen vnd beraten sein, Ab aber wir Marggraue Albrecht selbft mit lne zu vehden vvolten komen, boben sulchen vsztrag, dor Innen solten wir die an dern surften lm keiner hulsf pflichtig sein von dieser eynung wegen, Es were dann sach, das wir Marggraue Albrecht vns vor auff vns surften dieser eynung zurecht erboten het- ten, vnd das von lhener parthey verslagen were worden, Allzdann sullen wir die andern sur ften, vns Marggrauen Albrecht hulffe plichtigk sein zethund on alles geuerde. Es sol auch vnnser keiner des andern lanude vnd lewle, Slofszs, Stete oder Vogtheye wider den andern nicht einnemen oder haben, vorteydingen oder In hulffe noch rate, wider den andern thun In dheineweyfz ongeuerde. Es sol auch vnnser keiner dem andern Sloss, Stete, Lewte oder manne, In welchen wirden, stat oder wesen die sein, In des andern lannden oder vog- theyen gelegen, in keinerley weiszs, In verfprechnuszs oder verleydigung nemen, oder, wider sulchen herren, in des lannde oder vogtheye fie gelegen wern, vorteydingen oder verfprechen, oder in keynerley hulffe, Rate oder beyftant thun, Sundern sich der gennczlich ewsfern vnd mussig geen ongeuerde. Were auch, das vnnser eyns vnderseffen oder lanndsefsen, einer oder mer, Inner oder ausser vnnsern lannden gesessen vns widersefsig vnd vngehorsam wern oder wiirden, So sullen vnd wollen wir einauder getrewlich beholssen sein, den oder dieselben, die also widersefsig wern, gehorsam zemachen, vnd welcher vnder vns surften den andern also vmb hulff gefordertt hette, der sol fich an dye andern surften mit dem oder denselben widersessigen nicht frieden, richten noch siinen, er ziich dann die andern in sulch friede, rich- tigung vnd sune, ongeuerde. Ab auch vnser eyncher surste In des anndern surften lannden, lehen oder fie vnd die lm gelt oder zinfzs hetten, damit man sich halten nach lehens rechte, vnd eynein iglichen auch sein gelt oder zinfzs volgen, vnd auch In sulchen seinen lehen vn- gebindert lassen ongeuerde. Es sullen auch alle vnnser Amptleute In alien vnnsern lannden nyemand kein geleit geben auders dann nach auszweysung dieser vnnser eynung. Wir sullen
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vnd wollen diese obgschriben eynnng In alien vnnsern lannden, Ampten vnd gebieten, offennt- Jich gebieten vnd verkundi^en lassen, das sich ein yederman darnach wide zu richten vnd sich mit vnwilTenhait nicht entschuldigen moge, Wurden aber eynich schelung oder zwey- tracht fortmer zwuschen vns obgnanten fursten oder vnnsern erben auffsteen, vnd vnnser ey- ner zu dem andern, oder vnnser erben gen em a nd er, fchulde oder spriiche gewynnen, wel- cherley weiszs vnd ivo von fich das machte, das got lanng zeit behiiten wolle, So sullen die fursten, die das berurt, oder lr erben, die oder den furften, zu dem fie zu sprechen haben, vmb reclit, In Irn hose nachvolgen, sur Ire prelaten vnd Edel Ret©, doch das er derselben preleten vnd Rete vnder zwolfsen nicht setzen sal, vnd nachdem die clagende partheye das erfordert, sol In von den angesprochnen partheyen In einem Monat rechttag beschaiden, vnd also sur Irn Reten wie vorgeschriben stet zurechte steen, vnd In den nechsten Sechs wochen vnd dreyen tagen, ab annders die Rete sulch Spenn zwischen den partheyen in der gullich- keit, mit der partheyen wissen, nicht hingelegen mogen, dye sachen mit eynem enndlichen vrtail entschaiden lassen, vnd was da fur recht gesprochen wirdet, dabey sol es on verner weigerung pleyben, vnd von beydenteylen auflgenomen, gehalten vnd volfurt werden, vnd sol sulchs daruber nicht vertzogen werden, Es were dann, das sich die sachen mit gerichts or- denung lennger vertzugen ongeuerde, vnd der clagende furste oder sein Anwalt sol mit alien den, die er mit lm bringet, doch das er vber zweyhundert pferde nicht habe, zu aus den rechttag vnd wiederumb an sein gewarsam, des angesprochen fursten, freyes ficher gelait ha ben, vud der furste der angesprochen wirdet, sol darumb seinen hose legen In die nechsten Slofs oder Stete, die er bey des clagenden fursten lannden hat ongeuerlich, Vnd ab vnnser eyns siirsten manne oder dyner, einer oder mer, zu dem andern fursten, zusprechen gewonne, Sol In derselbe furste der angesprochen wirdet fur sein prelaten vnd Edel Rete zu recht komen, vnd Ime In dreyen Mouaten recht widerfarn lassen, on lennger vertziehen, vnd sol zu dem rechten dabey vnd widervmb bisz an sein gewarsam, der angesprochnen fursten sriede vnd geleit haben alles vngeuerlich. Ab auch vnnser eyns manne oder dyener,. In welchem stat oder wesen die sein, zu des andern herrn manne oder dynern zusprechen hetten oder gewonnen, darumb sol sich ein iglicher an recht benugen lassen, vor demfelben herrn vnd seinen Reten des manne oder dyner der antwortter iff. Treffe es aber Burger oder pawern geneinander an, den sol man mit recht von einander helfsen vor den gerichten, dor Inne ein Iglicher antwortter gesessen ist, vnd sol zu alien rechten yederman friede vnd gelait haben ongeuerde, Wolte auch vnnser fursten eyner oder sein erben vnredlich kriege fur sich ne- raen, dor lnnen wir andern Irer zu recht nicht mechtig weren, zu einem sulchen sol vnnser eyn teyl oder sein erben, dem andern oder seinen erben, der sulch krieg surnemen wolte, dieser eynung halbcn hulfse zuthimd nicht pflichtig lein. Wann aber vnnser eyner des an dern zu recht mechtig were, So sol er Im on weygerung helffen Lamassen vorbertirt ist, ge- • trewlicb vnd vngeuerlich. Auff das auch der kauffmann vnd ein iglicher annder mit lrer habe, ausz vnd ein, iglichs vnnsern lannden vnd gebieten sicher sein, Irn kauffmannschatz vnd an dern bandel vngehindert getreyben, vnd wir dieselben vnnser lannde In sulchen friede wider gesetzen vnd brenngen mogen, als sie vortzeiten geweft find, So sullen vnd wollen wir vnd $«uj>tt{). u, & iv. 57
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vnnser erben, vnnsern Amptleuten vnd Steten In Iren eyd geben vnd empfelhen, das sie die straiten durch vnd in denlelben vnnsern furstenthumen vnd landen bestellen vnd reyn balden, Daruber wir lie auch hantittiaben, schutzen vnd verteydingen sullen, wie des not sein wirdet ongeuerde. Gescheen aber daruber encherley zugrisfe oder beschedigunge, aufz oder durch vnnser eyns lannd, In des andern lannde, von vnnsern mannen vnd vndersessen oder yemands annders, So sol vnnser eyner dem andern, dem es not sein wurde, getrevvlich beystendig vnd beholfsen sein vnd mit gantzem ernste darzuthun vnd gedenncken, den oder die sulch vber- grisse hetten getan, dartzu ze bringen, das sulch name wider gekart vnd die beschediger darumb gestraflt vnd gerechtsertigt werden. Wer es dann vmb die beschediger so gewannt, das die vnnser eyns lannden gelegen, wir dabey gesessen vnd doch an dem ortt zu schwach wern, So das vnnser eyner allein fie zu der karung nicht bezwingen mocht, So sullen die andern, wann fie darumb ermant werden, mit gantzer macht oder wie das notdorfft sorderttt auff Ir eygen kost vnd abentewer hulfse vnd volge dorzu thun, das sulch beschediger zu- rechtuertigung bracht, auch zu widerkarung aller zerung vnd kost betzwungen vnd nach red- lichkeit gestraffet werden ongeuerde. Ab auch yemand, wer der were, vnnser eyns sursten dyner, manne oder vndersassen fur des anndern iursten gerichte furladen wurden, Wann - dann dpr fursle, des die geladenen oder gefordertten wern, sie abfordertte vnd begertte Ime die fur sein gerichls zu vveysen, So sol derselb furste, des das gericht ist, die abgefordert- ten weysen vnd der furste, des die verclagten sein, sol furderlich recht den clegern von den verclagten, nach laute dieler eynung widersarn lafsen vngeuerlich. Wir obgnanten sursten sul len vnd wollen auch alien vnnsern Amptleuten, wo wir die In vnnsern furstenthumen, aust vnnsern Slossen, Steten oder anderfzwo haben, gebieten ernstlich vnd vestiglich, diese vnnser bruderlich vnd sruntlich eynunge ausstzunemen vnd zu den heiligen swern lassen, die also vol- komenljch vnd ausfrechtiglich zu hallen, vnd ab vnnser Amptmann einer oder mer abgienge von todeswegen oder von vns entsetzt wurden, welchen wir an derselben stat dann setzen, der oder dieselben Amptleute sullen den andern herrn oder Amptleuten In obgeschribner malse globen vnd swern, als dann die fordern gethan haben In den necliften viertzehentagen, nach dem tag als der oder die gesatzt worden weren ongeuerde. Were auch, das vnnser ob gnanten sursten eyner oder mer von todeswegen abgingen, das got lanng friste, So sol der oder die lebendig pliben wereu, den abgeganngeu kindern vnd erben, dye er hette oder ge- wonne, getrewlich beholfsen vnd beraten sein, das sie bey alien Irn landen, lewten, em vnd wirden bleyben, als aull sie geerbet vnd komet ist vnd were, vnd auff sulchs das diese vnn ser erbeynung von vnnsern erben ewiglich vntzerbrochen gehalten werde, Setzen vnd ordnen wir das hinfur alle vnnser iglichs manlich eelich .ieibslehenferben, so dye an Ir erbe geen vnd viertzeh'en Jare alt werden, diese vnnser erbeynung, mit allem lrem Innhalt, wann er des von den andern alien oder eynteyls vnder In Innert wirdet, globen vnd swern sol, on alien ausztzug vnd behelffe. In dyeser vnnser eynung neinen wir ausz vnnsern allerheiligsten vater den Babst vnd den heilgen cristen glauben, auch vnnsern allergnedigisten herren keyser srid- richen, sein person vnd sein keyserliche wirde. Alle diese obgeschriben stuck, punckt vnd artickel haben wir obgnanten furlten aneinander bey vnnsern furstlichen hanntgebenden trewen
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wirden vnd ern, gelobet, geredet vnd leiplich mit aufgerackten fingern zu den heiligen ge- sworn, stete, vesle vnd vnuerbrochenlich zu halden, Sullen noch wollen die auch nicht artic- kelirn, noch die annders lqgen oder versteen, Sundern der nach lrer schlechten forme, wort- ten vnd Innhalt getrewlich nachkomen on allerley behelsf, eintrag vnd auszzuge vnd sunder alle arglist vnd geuerde. Vnd des alles zu merer vrkunde, ewiger bekenntnufzs vnd steter beuestigung, liaben wir obgnanten Hertzog F rid rich zu Sachsen, F rid rich, Marggraue zu Branndburg, Wilhelm, Hertzog zu Sachsen, Johanns, Albrecht vnd Fridrich, gebruder, Marggrauen zu Branndburg, fur vns vnd vnnser erben, vnnser lnsigele mit gutem wifsen an diesen brief lassen hengen, alles das getrevvlich zu halten, das In diesem briue von vns geschriben fleet ongeuerde. Geben zu Newmbiirg, Noch Cristi vnnsers Herrn gepurt viertzehenhundert vnd In dem eyn vnd sunfftzigisten Jaren, ausf Mittwoch nach Sandt Pauls tag bckerunge.'
SJadj Urn fm Jtonigl. Sadjfif^. ©ef>. ?(r#io in 55re«ien 6efinbli($en Original mit 6 anljongenben ©icgeln.
Urkunden Brandenburg I (Google data) 200, in: Monasterium.net, URL <https://www.monasterium.net/mom/CodexBrandenburgensisI/33ffeeb7-7c89-446f-96e4-4e2146bda1c5/charter>, accessed 2025-04-15+02:00
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