Novus Codex diplomaticus Brandenburgensis - Urkundensammlung zur Geschichte der auswärtigen Verhältnisse der Mark Brandenburg und der Beziehungen ihrer Regenten zum Auslande, Nr. 220, S. 498
am 6. mat 1454.
Wir Lasflaw, von gottes gnaden zu Hungern, zu Behem, Dalmacien, Croa- cien etc. Kunig, Herczog zu Opsterreich vnd zu Luczemburg, Marggraue zu Merhern an einem Vnd wir Johanns vnd Albrecht, gebruder, Marggrauen zu Brandburg vnd Burg- grauen zu Niirenberg, anders tails, Bekennen vnd thun kiint offenlich mit dem brieff, Das wir vns baiderseit miteinander geaynet vnd vertragen haben, Ob wir von beyden taylen icht .^pruch oder fordrung zufamen hetten vmb was sachen das wer, daz wir vns dorumb einer tjfon deui^mdern eins fruntlichen, gleichn, billichen rechten zu nemen vnd zu geben benugen lasfen sulfen vnd wellen vor vnser beyder Reten zu gleicher zal nach alten verschreibung, zwuschen der Crone zu Behem vnd Burggrafthumbs zu Nuremberg on argelist vnd on 'alles geuerde. Des zu Vrkunt haben wir obgenant kiinig Lasslaw vnser Insigel fur vns .vnd vnser Crone zu Behem Vnd wir Marggrasf Albrecht vnser Insigel sur vns vnd dem genanten vnsern lieben Bruder Macggraff Johannsen an diesen briue thun hencken, Des .v/'\t vns Marggraff Johanns obgenant kreftiglich hieran mitgebrauchn. Geben zu Prage^ an Sandt Johanns tag ante portam latinam, nach Cristi gebiirt vierczehen hundert-vnd dar- '♦nach in dem vier vnd fumfczigiste'n Jare, Vnserr Reich des hungrischen im vierczehenden vdcI des Behemischen lm ersten Jaren.
Ad raandatum domini Regis, Procopius de Rabenstein Cancellarius. dlai) ttm im JBcljmifacn Jtron. Slrdjtoe ju <prag 6eftnt>Ii^ea Original.
MDCCL; Raiser ftriebmfi. UI. befhaHgt bem Æurfurjfcit unb SJiarfgrafett Htm Srawbenburg bie ^mulegiett bcS SanbgerttfjtS ju -fturnberg, am 4. (September 1454,
Wir F riedrich, von Gottes Gnaden Romiscber Kaiser, zu alien Zeiten Mehrer des Reichs, Herlzog zu Oesterreich, zu Steyer, zu Karndten und zu Krain, Herr aus der Win
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dischen Marck und Portenaw, Graff zu Habspurg, zu Tyrol, zu Psiirt und zu Kyburg, Marggraff zu Burgaw und Landt-Graff in*Elsass, bekennen und thun kundt offenbar mit die- sem Brieff alien den, die \» sehen oder hdren lesen. Wiewol vvir von der Hoch Kaiser- lichen Wurde, darein wir von Schickung Gottlicher Fiirfichtigkeit, als wir hofl'en, gesetzt, allzeit geneigt seyn aller Unser und des Reichs Underthanen und Getrewen, Frommen, Nutz und Beftes zu beslellen: Jedoeh so ist Unser Kaiserlich Gemuth darzu stetlicher und inson- derheit mehr genai'gt, wie wir Unser und des Heil. Reichs Fiirsten und merckliche Glieder, die Uns die Biirde der Sorgfiiltigkeit, damit wir von des Heil. Reichs wegen beladen seyn, mit ihrem gethreuen Raht, Hilff und Beystandt zu Aiisrichtung des gantzen Reichs Ge- schefften getreulich tragen und ausrichten helffen bey Gnaden, Freyheiten und Rechlen gne- diglichen zu behalten, warm die Vernuusst das rahtet, die Gesetz gebietteu uud all Ordnung der Gerechtigkeit das heiltiglich erfordern.'
Uud wann Uns nun der Hochgeborn Albrecht, Marggraff zu Brandenburg und Burg-Graff zu Niirmberg, Unser lieber Oheim und Fiirst, von wegen der Hochgebohrnen Friedrichs auch Marggraffen zu Brandenburg, des Heil. Reichs Erlz-Cammerer, Joban- fen, sein selbst, und Friedrichs, aller Marg-Grasfen zu Brandenburg und Burg-Graven zu Niirmberg, Gebriidere, Unser lieb Oheimen, Chursursten und Fiirsten, lurbracht hat mit Klag, wiewol dass fie ihren Altsordern Burg-Graven zu Niirmberg manicherley Gnad, Frey-^ heit und Privilegia, und besonder ein Land Gericht zu der Burg - GralTschasst daselbst ztt;'- . Niirmberg gehorende, von Romilchen Kaisern und Kiinigen, Unser Vorsahrn am Re|ch gn^C diglich verliehen und gegeben, und dasselb Land Gericht mit mancherley Freylneit unif/-.. Rechten ausgeselzt, geordnet, gemacht und also gefreyet ley, dass ein Laudtrichter desselben' Landtgerichts an des Kaisers I'tatt, aus demfelben Landt-Gericht fitzet und also richtet, Und ob auch von deuselben Unsern Vorfahren yemandt, wer der wehre, eynicherley Freyheit, Briefs oder Privilegia gegeben wehrn, oder furbass gegeben wiirde'n, durch die, die vorge- • nannten Burg-Graven ihr Erben und Nachkommen oder ihr Herrschafft und Land-Gericht zu Niirmberg in einig Weiss gekrenckt oder bcleidigt seyn mochten: Dass die, als vill ihnen dan die Schiiden bringen, kein Krafft noch Macht haben, und dass die auch vernichtet und . wiederrufft seyn so lien.' Und wiewol alle und yedliche Unser und des Reichs Chursursten zu solcher vorgeschriebnen und andern Rechten, Gnaden und Freyheiten der vorgenannten Fridrichs, .lohansen, Albrechts und Friedrichs Fordern, von den ehegenandten Unsern Vorfahren gegeben, ihr Gunst und Verhengniis gelhon und wir ihnen die auch alle nach Empsahung Unler Kiiiserlicheo Cron gnediglich verneuert und confirmiret haben: Jedoch so werde ye zu Zeiten von etlichen Leuthen understanden und surgenommeu, fie daran zu . iren und zu verhindern, und hat Uns darauf demiitiglich angerufi'en und ernftlich geberlen, dass wir ihnen des gnediglichen vorzuleyn uud ihr yedlichen bey dem vorgenandten Landt- Gericht und andern ihren und desfelben Land - Gerichts Freyheiten, rechten, Herkommen, Brieffen und Privilegien zu handhaben und zu behalten gnediglich geriihten.
Und wann Wir aber in des von des Reichs und Rechtens wegen pflichtig seyn, und auch billich, gleich und recht ist, einem yedlichen bey dem, das er redlich ervvorben, herbracht
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und besessen hat, zu lnssen und zu behalten: Und so yemand Gnad gethon oder ichts gege- ben wurde, dass daritmb andern das Ihr nit gemindert, abgezogen oder abgebrochen werde.
Darumb mit wohlhedachlen Muhte, guteni Rathe Unsewr und des Reichs Fursten, Graven, Edlen und Getreuen, haben Wir gesetzt, gesprochen und geleultert, SetzeD, spre- chen und leuttern mit rechter Wissen in Krafft dieses Brieffs und Roroischer Kayserlicher Macht Vollkommenheit, was Gnad, Brieff, Freyheit und Privilegien yemandt wer der oder die find, es fein Fiirsten, Graven, Edle oder Unedel, geistlich oder weltlich Leuth, Burgerinei- ster, Rathe oder Gemeinde (Jnser und des Reich oder amler Stalte oder Dorffer, von den vorgenandten Unsern Vorsahren, Rcimischen Kayser und Kiiuig, oder Uns bisliero gethon und gegeben find, oder siirbafs gethon und gegeben werden, die wider vorgenandten Fried - richs, Johanfen, Albrechten und Friedrichs und nemblich wider des vorgenandten Landt Gerichts Herrligkeit, Recht, Freyheit, Brieff, Privilegia und redlich Herkommen find oder gesein, oder jn die schwechen oder mindern mochten, Das all und yedlich solch Briesfe und Privilegia den vorgenanten Friedrichen, Johanfen, Albrechten und Fried- richen, ihren Erben und Nachkomtuen an ihren Herrligkeiten, Rechten, Freyheiten, Brief- sen, Privilegien und redlichen Herkommen, und auch dem vorgenannten Land-Gericht und seinen Freyheiten und Rechten keinen Schaden ,fugen oder bringen follen oder mogen in kein Weise. Mit Urkundt dis Brieffs, verfigelt mit Unfer Kaiferlichen Majestat lnsigel. Geben zur Neuftatt, am Mittwoch nach S. Auguftins-Tag, nach Chrifti Geburt Vierze- benhundert Jar und darnach in dem Vier und Funfzigiften Unsers Reichs im Fuiiffzehenden und des Kaiferthuinbs im dritten Jare.
Sunifl'e 8W<$««Hi*i» (93. IX.) Part. spec. Cont IJ, Vst. II, sorts. I, 10. 11.
Urkunden Brandenburg I (Google data) 220, in: Monasterium.net, URL </mom/CodexBrandenburgensisI/981af65c-ccce-4a62-a61d-e02fa4aea3bb/charter>, accessed at 2024-11-21+01:00
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