Codex diplomaticus Brandenburgensis. Sammlung der Urkunden, Chroniken und sonstigen Geschichtsquellen für die Geschichte der Mark Brandenburg und ihrer Regenten, Nr. 482, S. 468
Wir Joachim, Churftirst etc., Bekennen vnd thun kunt hirmit kegen meniglichen, als sich zwischen vnsern lieben getrewen alien m ittelmerkisch en, vker merkischen, Altmer- kischen Stedten an einem, vnd vnser Stadt Stendal am andern, etliche Irrung vnd gebrechen erhalten, welche dober erwachsen, das die von Stendal lich beclagt, das sie In dem vertrag, der ettwan vor dreyzehn Jaren vngefehrlich zu Brand en biirgk zwischen den mittelmerkischen vnd Irn anhengern an einem, vnd den altmerkischen vnd Priggenitzierischen Stedten am andern, auf- bringung des Schosses halben vfgericht were worden, vberlegt werden, derselb vertrag sich auch auff weilandt vnsers gnedigen lieben herrn vnd vaters seliger vnd hochloblicher gedechtnusz zceit vnd seiner gnaden person ziehen thet; weyl dan sein gnad nach den willen des almechtigen vor- scheiden vnd darumb, nachdem auch die Newmargk sampt dem Weichbilden Crossen, Ztilch, Somerfeldt vnd Cotbus von der hulfFe vnd Schosse vnsers Churfiirstenthumbs vnd landes ko- men, solte sie solcher vertrag weitter nit binden etc., daruff wir dan fernern bericht vnd kegenbe- richt gehort vnd den handel allenthalben nodtturftiglich bewagen. Ob aber vf gemeltem vortrage fast gestanden, So haben wir doch aus hochdringenden vnd beweglichen vrsachen alle vnser Stedte dohin behandelt, das sie gemelts vertrags vnd was mehr vortrag vnd zusagen daraus zwischen Ine erwachsen, abgestanden, daraus wir sie ferner mit Irem gutten widen vnd willen der aufbringung vnd theilung des schosses halb, so sie vns itzo vorwilligt, oder vns, vnsern erben oder nachkommen hinfuro vorwilligen mochten, welchs doch keins weges seyn soil, Es were dan, das der vier arti- ckel einer, so In der vorschreibung des Biergelts vorleibt, vorfiel, alles vermiige vnsers negsten gegeben Reuersals, volgender gestalt vnd masse voreinigt vnd vorgleichen, also, das vnser Mittel- vnd vkermerkische Stett, ausser des so die Ruppinischen sonderlich ausbringen, die belffte des antheils des Schosses, so alle vnsere Stette ausbringen Ibllen, vnd die Altmerkischen sampt den Priggenitzirischen Stedten die ander helffte an sich genomen. Doch haben die Alt merkischen vnd Priggenitzirischen Stedte alle Ire Zubus kegen dene von Sten-dall las- sen fallen vnd semptlich mit den von Stendal, den Mittelmerckischen vnd den Vkermer kische n, Jerlich vf Ides Newntausent gulden ein hundert gulden zubus zu geben, welche zubus den Mittel- vnd Vkermerkischen Stedten an Irer summa gekurtzt vnd den altmerkischen vnd Priggenitzirischen Stedten zugelegt soil werden, zugesagt. Triige sich auch zu, das der obgesatzt teil vnser Stedte eins vormeret vnd mehr landes darzu bracht oder erobert, sol die an- lage desselben theils nach gelegenheit erhohet werden, Also auch ob einem theyl was an Landen abgieng, sol seyn antheyl der hiilffe nach pillicher achtung auch zu vorminderung kommen. Als sich den alle obgemeltte vnser Stedte In Irer vnterredung zweyer artickel nicht vorgleichen haben konnen, Nemblich, ob die bezalung der Itzigen angenomen schulde, wie die aufbringung derselbi- gen sollte getheilet vnd In welcher Stadt die vorordentten der Stedte Jerlichs Ire rechenung thun vnd ansehlage machen sollten, do eins teyls die Stadt Branden burgk, aber die andern die Stadt Rat hen aw vorgeslagen, welche beyde artickel sie zu vnsern mechtigen ausspruche, sie dar aus zu enseheiden, gestalt, haben wir daruff, auff solche mechtige heimstellung gesprochen vnd sprechen hirmit aus beweglichen vrsachen, das gemeltte bezalung der Itzigen angenotnenen sum- men, so itzt gewilligt worden, nicht geteilt, sunder durch alle vnser Stedt In gemein vnd die Zu
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samenkunst der verordenten der Stedte zur rechenung vnd verordnung der bezalung In gemeltten zweien stedten wechsels weise als ein Jar allweg vff Ostern dieselbe Zeit Im XLIIten Jare anzu- fangen In vnser Stadt Brandenburgk vnd das ander Jar In vnser Stadt Rathenow vnd also stetz hinfiiro, Ein Jar In der einen vnd das ander Jar In der andern Stadt, gescheen soil. Hir- durch sollen vnd wollen alle getneltte vnser Stedte aller dieser Irrung gentzlichen Im grunde ent- scheiden vnd vortragen sein, soil auch dieser vortrag stett ewiglich also zwischen Ine bleiben vnd gehalten werden vnd lich kein theil oder stadt aus den oberzaltten alten Brandenburgischen oder andern vertregen oder zusagen, so daraus nochraals eruolgt, welche vertrege vnd zusagen wir hir- mit gentzlich casliren vnd vornichten, zu behelffen oder einiche forderung.zu thun haben, wie fie dan vns, vnsern erben vnd nachkommen diesen ytzigen ewigen vertrag also ewiglich stedte veste zn haltten, durch Ire geschickten zugesagt. Es sollen aber durch diesen vertrag die auslege der dienfte vnd pflichten, welche vns die Stedte fun ft ausser der Schosse zuthun schuldig , hiemit nicht vfFgehaben oder vorjindert sein, fonder In raassen dasselbig alles bishero gescheen, bleiben vnd ge- haltten werden, alles trewlich vnd vngefehrlich. Des zu vrkunth haben wir vnser Insiegel hirvn- den befiegelt anhengen lassen vnd geben zu Coin an der Sprew, freitags nach Inuocauit, Anno etc. XLI.
2n« einem Jangermiinbe'fttyen atten <Stabt6u$«.
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