Codex diplomaticus Brandenburgensis. Sammlung der Urkunden, Chroniken und sonstigen Geschichtsquellen für die Geschichte der Mark Brandenburg und ihrer Regenten, Nr. 507, S. 593
Codex diplomaticus Brandenburgensis. Sammlung der Urkunden, Chroniken und sonstigen Geschichtsquellen für die Geschichte der Mark Brandenburg und ihrer Regenten, Nr. 507, S. 593
Wir Joachim vonn gots gnaden Marggraf zu Brandemburgk unnd Churfurst zc. Bekenn« u. f. w. das wir den hochgelarttenn unfern Rath und lieben getrewen Ern Wolffgang ketwig der Rechte Doctorn zu unferm Cantzler aufgenommen, unnd Jme unser Cantzley und dasselb Cantzler ampt, die Zeit seins lebend, auß befonderm gnedigen geneigten gutten willen, gnediglich zugestelt und vorschriebenn habenn, zustelleiin unnd vorschreiben« Jme die, hiemit gegenwertiglich Inn krafft dits brives unnd alfo, das er die Zeit fcins lebenns unser Cantzler fein, der Cantzley unnd desselben Cantzler ampts gttrewlichen und mit fleis auf warten, unfern und unfer herschafft nutz und frommen werben und befurdern, Schaden warnen uimd vorHutten nach feinem Hochstenn vormugen unnd maß fönst uns und unfer herschafft betriefft, In gttrewem bevelch haben unnd fleisiger fursichtigkcit ausrichten, Auch unfer und unfer herschafft geheim und was Jme vonn uns vortrawer wirbt bej Jme bis Inn fein gruben enthalten unnd pleiben lassenn unnd alles das, das feinem Ampt unnd Einem Redlichen frommen mann zustet und geburt thun fol und will, wie Im auch fein Pflicht und aide, So er uns defhalbenn sonderlich gethan uflcgen und er uns des fein Reveröbrief geben hat, Dagegen soll er alle und igliche einkommen, Nutzung unnd gerechtigkeit der Cantzley unnd wie die einen Cantzler hievor und In Zeit unfers Regiments geeigent und gefolgt, von dato an haben und gemessen, daneben wollenn wir Im allwege ubers ander Jar Ein Seiden Ehrkleid, unnd fönst uf zwey pferdt unnd drey Perfon, die er gerust halten soll, futter mall und kleidung, wenn und wie wir gewonlich über hoff kleiden werden geben, auch für jimlichen II. Bd. H 34 ^
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pferdtschaben stehen«/ wie andern unsem Rethen und dienern/ barzu wollen wir Ine Inn unserm geschefften vor leib und gut schadlos halten, wo er aber alters oder unvormuglichkeit halben seins leibs, dasselb unnser Cantzlerampt nicht mher vorstehen oder Verweserin mocht oder wolt/ wollen wir Jme dannoch Jerlichen funffjig gülden auß unser Cammer solds geben, die Zeits seins lebens/ bagegenn er alsdann unser Cantzley frey abtret- ten und sonst unser Rath und vorwantter sein und bleiben sol. Wurde er auch Inn Zeit folchs seins biensis bey unns angegeben oder sonst Inn argkwon oder vordacht fallenn, So sollen« noch wollenn wir nichts gein Im furnemen, Sonder Ine zu seiner Verantwortung kommen unnb unschult gemessen lassen/ So habenn wir auch Im und seinen menlichen leibs lehens erbenn, von« besonderer gunst unnd gnadenn wegenn, und In ansehung das er uns unnd unser herschafft die Zeit seins lebenns dienen sol und wil funffzeheichundert gülden wert gutter zu angefell vorschrieben«. Mitler Zeit und bis Im solch angefelle angehet/ sollen wir Im die funfzehenn hundert florin mit 75 florin jerlichen vorguten und vorpensioniren / die er auch auß unserm Zcol zu Custrin als zu yder quatember 19 florin minus 8 groschen haben und entpfahen sol/ wie er des unser« son derlichen angefels brief darüber hat. Alles getrewlich unnd ungeverlich ic. Datum Coln an der Sprew Montags nach octavas Corporis Christi Anno «. 29.
LVll. 1521. Hanns Graf von Dohna wird Hauptmann zu Cottbus und Peitz.
Wir Joachim von gots gnaden Marggraff zu Brandemburg und kurfurst «. Bekenn« u. s. w. das wir den Edlen unsern Rat und lieben getrewen Hanßen Burggraffen von dohnen/ Her« zum Strawpitz zu unserm Heuptman unserer Herschafften Cotbus und peytz auffgenohmen, und dieselben unser ampt In amptmans weise acht Jar lang, die nechsten nach data eingethan und bevolhen/ auch uns beßhalb mit Im vertragen haben, wir nehmen In auff zw unserm hauprman und bevelhen Im angeheizt unser ampt Cotbus und peytz In Amptmans weyß, acht Jar lang wie obstet und vertragen uns beß, halb mit Im In crafft und macht dits brifs volgender meyhnung und also das er dieselben unser ampte Cot bus und peytz, mit unsern underthanen, vom Adell, Bürgern« und pawernn, dartzu gehorennde, zusampt Iren Rutzungen und gerechtickeytten, von unsern wegen flcyssig vorweßenn, In gelrewem bevehel haben, sie bey gleich und recht schützen und hanthaben, die Strasßen sridsam schirmen« und Verthedingen, auch Jdermann Rechts gestatten und verhelffen, geschenck und gaben uns und den unsern zu schaden nicht nehmen, besunder sich In allewege als einem fromm getrewenn Hauptmann zusteet ertzeigen und finden lassen, wie er Er Hanns uns des Pflicht getan und schuldig Ist, widrumb sollen unser Manschafften, Burger und pawern, Im als unserm Haupt- man und von unsernt wegen, In allen und Jglichen jimlichen fachen und auch In unsern geschefften, wen er sie ermanet und ersuchen wirbt gehorsam gewertigk und gefolgig fein, So haben wir Im zw haußhalttung und bermassen verordent, das er Sloß und Stadt Cotbus, da er fein Wohnung haltten, bartzw peitz und baS Stettlin davor, mit aller eynnahme und zugehomng ann Dorffern, Zinßen, Renkten, Nutzungen und aufborungen außgenohmen das Birgelt oder Zeiß, zufampt den Vorwercken, vchezuchtten, Eckern und wißen, nach feiner notdurfft zu gebrauchen, deßgleich foll er die Rehe und Schwein Jacht, auch allerley sifcherey In beyden Amptten haben, dartzu die notzungen von den Mollen und die Zoll In beyden Amptten, was aber von gerichts fegen« als von uneelichen oder denen, fo on recht erben versterben oder der oder ander gleichen das gerichtsfelle fei« einkomen und gefallen, dartzw die holtznuß, folchs foll uns und unsern erben allein sein und bleyben, was aber von Straffen oder bruchen In den Amptten vom Adel, Burger oder pawern gefallen, an derselben tax und straff, als von Burgern und pawern, foll er den halben teyll haben, die Straff über den Adell behaltten wir uns auch allein vor und ob ein gantzer Rath oder gantz gemein breche
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behaltten wir uns auch vor. Es sollen aber unser Castner und schreyber keyn p»ß noch ftlle one gnantS unsers Heuptmans willen unnd wissen nicht vertragen und was mercklich wert an uns gelangen lassen, er soll auch von seinem gelt hundert und drey und Siebenzigk gülden Jerlich den Rentnern ßo Zinß Im Ampt haben ent, richten» und betzallen, Er soll auch alles geßinde, lantreytter, Torwartter, Wechter und amptknecht becostigen unnd belonen, und ßo offt eS die nottburfft ereyscht, das er die Manschafft forderen oder verschreyben, sol er Inen nach altter gewonheit von dem seinen außrichttung thun, ferner soll er unser Slosser, Mollen und vor, werk In wesentlichem gepew und mit gantzen bechern haltten, was aber von newen gebewtten In den Amptten mit unserm wissen und bevelich geschemn, die sollen wir von unserm barlegen außrichten. Er soll sich auch In solchen Ambtten mit funff gerusten pfferden haltten, und In Botschafften auf unser oder unser erben erfordern«, uberall und allenthalben hyn nach unserm gefallen geprauchen lassen, werden wyr aber Inn weytter ober ausserhalben AmptS gebrauchen, soll auff unsere kosten und zeherung gescheen, und man wir Ine zu uns zu kommen verschreyben, soll er von Cotbuß biß gein Berlin und wibrumb auff seyn zeherung Reytten, aber alhie und bey uns soll man Im futter und mael geben, was dan des Ampts geschefft erfordert umme lanck Inn Ambtten follicher uncosien soll auff sein darlegen zw «der Zeit berurt Jar über gescheen, weytter Ist beredt/ was Ern Hanßen von dhonen In beyden Ampten Cotbus und peytz nach laut eins Jnventariuins uberantwort- ten Wirt, das sollen er oder sein erben dermassen und In solicher wird auch wider ubcreichen, deßgleichen ßoll er die Mollen mit scynen und ander Zutaeth, wie er die Jtzunbt syndt, In follicher gestalt wider antwortten, Er oder fein erben sollen uns oder unsern erben besiumbt Zeit über alle Jar Jerlichm von gebachtten beyden Amptten achthundert guldenn an gutten Merckischenn groschen, alleweg auff Exaltationis Crucis one sewmen und wegerunge geben und zu unsern oder unsers Renthmeysters Händen, reichen lassen, ob nw schab mit branbt In borffem gescheeg, soll uns ober unsern erben, was an Zinßen davon gefallen mocht und dadurch nachbleyben, die helfft follicher Zinß an den Achthundert gülden, auff glaublich antzeygung Jerlich abgeenn, fo lang bis die guttere wider Ire Zinß geben mögen, wir wollen Jin auch In den acht Jaren für pfferd fcheden siem, als nemlich für feinen leyphengst Sechtzick gülden, für des Jungen funsstzick gülden, für ydes knechtes pferd funff und dreyssig guldm Inn unfern geschefften über land auff dem Stall und uberall und zu yder Zeit, wan wir über hoff kleyben auff funff Person gleich andern unsern heuptlewtten, Hoffkleydung geben, bogegen hat sich Er Hans verpflicht und zugefagtt, wie er uns auch des Ein Reverßbriff gegeben, uns oder unsern erben, die acht Jar lang, als unser Rath und Heuptman zu Cotbus und peytz verwant, gehorsam und gewettigk zu sein, getrewlich und vleifsigk zw dienen, unser bestes zu wissen und schaden In allewege zw warnen, Auch Sloß und Stet deö Ampts In gutter verwarung zu haben, alles getrewlich und ungeverlich. Zu urkunt mit unserm anhangenden Jngesiegell besiegelt und geben zw Coln an der Sprew Am Sunnabent nach AssumptioniS Marie Anno «. 21.
Urkunden Brandenburg III (Google data) 507, in: Monasterium.net, URL </mom/CodexBrandenburgensisIII/09a3d413-f0c3-4232-9f60-bcda2129cc78/charter>, accessed at 2024-12-27+01:00
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