Codex diplomaticus Brandenburgensis. Sammlung der Urkunden, Chroniken und sonstigen Geschichtsquellen für die Geschichte der Mark Brandenburg und ihrer Regenten, Nr. 519, S. 609
Codex diplomaticus Brandenburgensis. Sammlung der Urkunden, Chroniken und sonstigen Geschichtsquellen für die Geschichte der Mark Brandenburg und ihrer Regenten, Nr. 519, S. 609
I^XIX. ^529. Heine Döbritz wird Amtmann in Driesen.
Wir Joachim kurfurst «. Bekennen das wir unsern Rath und lieben getrewen heinen Doberitj unser Ampt Sloß unnd Stettichenn Driesen mit allen und Jtzlichen ein und Zugchorungen, Zinsen, Renten, Zollen, holtzungen und orbetten beider unser stedt fredeberch und woldenberge, Mollen, honnigk, pechten, hirssen, Sweinen, Rehen, Jagten, fischereien, Vorwerken, scheffereien, vhejuchten und zehenden, zw sampt dem biergelde zu Driesen und allen Nutzungen und borungen den gerichten und Krochen ausserhalbe des Adels, In namen eines Rechten widerkauffs, In amptmans weise aus sonderlichen gnaden seiner trewen dienst halben die er uns bißhere getan, auch noch alletzeit thun ßoll und will, zu seinem leben eingetan und vor Sie bentzehen hundert und Sechtzig gülden ye 21 ß. gl. auff ein gülden gerechent, zusampt der abtr.tkunge unsers Ampts Saremundt, ßo wir Jme auch die Zeit seins lebens verschrieben und In Massen er das gebraucht eingegeben haben, Eingeben und verschreiben genantem heinen Doberitzen solich unser Sloß und Stetlein Driesen mit aller seiner zu und eingehorung die Zeit seins lebens, vor Siebenjehen hundert und Sechtzig gül den 21 ß. gl. vor ein gülden gerechenet und abtrettunge des Anipks Saremundt alles wie obstett, In kraffc und macht diesses brives, dieselben 1700 und 60 fl. ye 21 ß. gl. vor 1 gülden die er uns woll zu dancke vorgmigt und außgericht, die wir auch Inn unsern nutz und fromm gewandt, solicher betzallunge wir Ine und seine Erben hiemit quidt ledig und loß sagen, demnach ßoll ehr genant unser Sloß und Stettichen Drießen mit bestimp- ter zugehorung auff negstkunfrig Martini diesses Jars einnehmen, dasselbe bye Zeit seines lebcns Innehaben, besitzen, gemessen und gebrauchen, auch nach laut der Jnventarien, der zwiefacht sein, haußgerat, viehe und andern daneben entpfhahen und zu seinem nutz geprauchen, Wir haben auch gnantem Heine Doberitzcn die beson dere gnade und zusage getan, das wir nach seinem todt das Schloß Dricsen mit allen seinen Zubehorungen wie obstet nicht einnehmen wollen, auch nymands das einzunehmmen vergönnen, Es sey dann fache, das seine leibs Erben, menlich und weiplich, derselben 1760 gülden ye 21 ß. gl. vor 1 ff. gcrechent, sampt allcn beweißlichen schaden so er unsern halben empfangen, und ausgegebenen gelts entricht und bezallt sein, Auch haben wir auS besondern gnaden Heine Doberitzen vergunt, so er keine leibs lehens erben hinder sich vorliesße, das einhabere diesscs Brieffes, er sey sein freundt oder feindt, wie er bis nach seiner gelegenheit verschaffen wirdet, doch das er unser Landses und venvanter ist, auch amtsplicht thun soll, unser Sloß Drießen mit aller zugehorunge wie obstet Innehaben, gemessen und gebrauchen mag, so lange derselbe Inhaber bis brieffis und des Slosses der Siebentzchenhundert und Sechtzigk gülden zusampt allen beweißlichen scheden und außgelegten gelbe vorgnugt und betzallet ist, und alsdann pollen, ßo sie oder Jnnehaber bis brieffs uns auch unser Ampt, Sloß und Stettlein Driesen sampt seinen Zugehorungen, und wes Jme laut der Jnventarien uberantwurt ist, Widder abtretten und sampt diesser verschreibung zu Händen stellen, Es ßollen aber genanter Heine Doberitz ober einHaber
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bis brieffs unser Sloß, ampt und Stettlein Driesen, die Zeit über getrewlich und vleissig vorwesen und dss Sloß mit trewen warten, mit wechtem und allem notturfftigem gesinde und fachen, auff Jr eigen kosten und Zerung vorwarten und bestellen, und dem gesinde allen lonen, auch uns einen buchssemeisier doselbst In kost halten, dem wir selbs lonen und kleydmige geben wollen, und Inen verweisen whoe er seine besoldunge entpfba. hen ßolle, Es mag aber gnanter Doberitz, aber Jnnchaber biesses brieffs, dem Buchscmeister so er sich nicht Recht heldet oder nicht docht, erlewben aber one unser wissenn und willenn keinen andern wider aufnehmen, Er ßoll auch unns von solichem unferem Ampt mit vier gerusien Pferden diensts gewerkig sein und sich Ig unsern geschcfften gebrauchen lassen, und sich n>)mant one unser« wissen und willen zu dienst geben und verwasc fein, Doch ßo wir sein nicht bedorffen und er unsem freunklichen lieben vettern Marggraff Albrechten Ja prewssen zc, dienen wolt, ßo ferne er unfer Ampt mit einen edelman und vier gerusien Pferden, feins abwe, sens verfehen wirbt, wollen wir Jme ein Zeit lang gnediglichen Erlewben und wir wollen Jme auff foliche vier pferdt Hoffkleidung geben, und wie andern unsern Amptleuten vor schaden stehen, Er seine Erben und Innehabe? . des Ampts ßollen auch die Strassen In solichem unscrm Ampt friedsam haltenn, zugrieff und beschedigunge nach seinem vormugen vorHutten, und so aber zugrieffe beschehenn, den beschedigern nachvolgen, die namen abJa, gen und uns die thetter Inn seinem Ampt zu Recht stellen, whoe er des schaden empfangen werde, wollen wir Jme gnediglich erstatten, Er ßoll auch unsere undertanen Ihm ampt Driesen, mit ungcwonlichen schatzungen nicht beschweren, sonder einen Jtzuchen bey altem herkomen, frenheiten und gercchtigkeiten pleibcn lassen, Auch unser ampt Driefen mit feinen grenitzen hanthaben und fchutzen, dartzw wir Jme auch auff unsere kosten, auf sein ansuchen gnedige hulffe thun wollen, das Schloß wollen wir mit den gebewden In whercn halten lassen auff unsern kosten, Er ßoll aber die Brucken zum Sloß gehörende, und die Vorwerk den vihehoff mit den gepcw, den In guten weren halten, woe aber Brands halben am Sloß von Vorwerken und vihehoven schade geschch,', das er doch vleissig und getrewlich verWaren und Vorhuten ßolle, wollen wir auff unsern kosten wider pawcn lassen, So wir Inen auch In unsern krigßleufften vor einen obersten oder heuptman ubers sueßvolk gebrauchen, wollen wir Inen die Zeit aus, uns mit vier gerusien Pferden zu dienen erlassen, und woe er von den Vheindenn niedergelegt und gefangen, wollen wir Inen loßen, auch alle beweißliche defhalben erlittenes scha den bezallen, fo fern er von denfelben furstcn nicht fchadloß gehalten worden, woe auch das Glos und Stett, lein Drieffen In unfern kriegen und vhcdcn verloren und abgewonnen wurde von unsern feinden, das er doch nach noturft und mit vleis getrewlich verwaren ßolle, das soll Jme oder seinen erben oder Jimehaber dißs brieffs an solichem Jrem gelbe, der Siebenzehen hundert und 60 fl. obgeschriebcn unschedlich sein, Ob auch In nacheillunge der thetter, feinde oder in andern unfern geschesstcn gefangen und schaden nehmen wurde, den wollen wir Jme gelben wie obstet, und ßo wir Inen zu unfern eigen fachen und geschefften verschicken und gebrauchen, wollen wir Inen der Zerunge und kostunge freyen auch fönst fchadloß halten, wurden wir auch oder unser erben mit Jmants offene vheide haben, dartzu sonderliche besiellunge desselbigcn Sloß und Stetleins von notten sein wurde, Sollen wir oder wiscr Erben solichs mit weiter entsetzunge auff unsern kosten bestellen, Auch wollen wir Jme dasselbige Sloß mit notturftigen gefchutz bley und pulver versorgen, aber Heine Dobcrig oder feine leibs erben oder Jnehaber dieß briefs sollen alfdann nichts dcsternmnder unfer Clos wie obstet mit wechtern, thorwartern und anderm gesinde und notturfften, auf Jr eigen kosienn und lon vormachten und vor« hüten, Skewcr und volge wollen wir uns hicmit vorbehalten haben, Ob auch Heine Doberitz einicherley nutzunge, die bestenvigk oder pleiblich In dem ampt Driefen inachen wurde, wollen wir Jme feinen erben oder Inhabern bis brieffs den Unkosten ßo er darauff gewant, nach crkentnus unser Rete und feiner freuntschafft, nach erkent. nus des ampts gelben und bezallen, wir haben auch genanten Doberitz und seinen menlichen leibs lehens erben oder Inhabern bis brieffs, auff unsern strömen und straffen seine eigen gutere ßo er verschicken wirdt, doch keine erkauffte guter zvllfrey nachgelassen, und als wir gnanten Heine Doberitz«, In unser ampt verschreibung über unser Ambt Saremundt seiner dienst halben und aus gnaden zwey tausent gülden verschrieben haben, bieselbige
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Verschreibunge ßoll In demselben Artigkell bey krasse und macht pleiben In Massen der Jnhelbet und lautet. Aber one das ßolle dieselbe Verschreibunge tobt und kraftloß sein, am abent Martini Episcopi Anno lc. Im Newn und zwanzigsten. Relator Dmn. ThomaS krull dceanus Sccretarius.
I^xx 1535. Dietrich von Flanß wird Amtmann zu Trebbin.
Wir Joachim Churfurst zc. Bekhennen das wir unserm Amptman zw Trebin Rath und lieben getrewcn Dieterichen Flanß und seinen Erben sechs tausent gülden Rcinisch, Als drey tausent gülden an merkischen groschen und dreytausent gülden auch an merckischen groschen Steter muntz, uff einen Rechten wider, kauff wissentlicher Schuldt schuldig worden sein, die wir von Jme an Barem geld In einer Summa empfangen und vemer In unser und unser Erben nutz und frommen gewandt habe», und sagen gnantcn unserm Rath solcher Sechstausent gülden himit quid ledig und loß, und vor solche hauptsumma wie odverurt, haben wir Jme und seinen rechten Erben unser Sloß und Stak Trebin zw sampt dem Zolle, und vier Dorffer, Clestow, Newendorff, Schultendorfs und Thure, mit allen und Jglichen Zinsen, Reuthen, Heiden, Melden, Jagten, Brüchen und andern Iren ein und zugehorungen und gerechtickaiten, wie die In Iren vier grenitzen gelegen, auss einen rechten widerkauff In Amptsweise Jugcthan, vorschrieben und zw unserm Ampt man uffgenohmen, Außgeschlossen Biergelt gerichtsvelle und alle lehen Ware, die sollen uns vol- gen, und wir behalten uns fhur die kauffmans guter, Ochssen und Schwein, so den Zol vorfurn aber vortrne- ben, aber was von korn Flachs und andcrm vorfharcn wirlh, sol dem Amptman zustehen und wir nhemen Ine auff zw unserm Amptman und thun Im und seinen Erben ein genant unser Ampt Sloß und Stab Trebin mit dem Zoll daselbst, mit den vier Dorffem uff ein rechten widerkauff Im Amptsweise, doch außgeschlossen Bier, geldt, gerichtsfelle und die Lehcnwhare, für solche Sechstausent gülden an nnmtz hanptsumm wie obstehet, In Crafft und macht dits brives, Also das er und sein Erben solch unser Ampt, Sloß und Stad, Zoll und vier Dorffer, mit allen Iren zugehorungen ausserhalb des Biergelds, gerichrsvclle und lehcnwarhe In Amptmans weise auff einen Rechten widerkauff Innehaben, besitzen und gebrauchen sollen, vor uns unser Erben und nach, khomen und sunstcn meniglich ungehindert, Dagegen sol er und seine Erben unser Sloß Temmcn, Brugken und anders, sovil Im deßhalben gcpurt, nach gelegenheit mit nornrfft zu bewarung des und derselben Vorsorgen, unS als unserm Amptman gewertig sein, unsern und unser herschafft nutz, fromen und befics nach seiner höchsten vorstendnus und vormugen getrculichm handeln und vornhemcn, und vier pserde gcrust halten und sich gebrauchen lassen, als andere unsere Amptleuthe, Er und sein Erben sollen auch unser underthan und vorwanthen Schützen, handhaben, vortaidingen, sie wider alt herkhomen mit schatzung und unpillikait nicht beschwer« noch bedrangen, auch das nimands änderst zu thun gestaten, Inen und denselben zu nutz, und von denselben kein gcschenck aber gab nhemen, das der herschafft «der den Iren zu schaden gereichen mochte, Sunder was auß solchem zw Nutz gefallen mag, das sol er uns und unser herschaft zuwenden, Er soll auch ein vleisig und getrewlich uffsehcn uff die Strassen haben, Auch so es die notturfft erfordert straffen lassen, und wo Zugriff In unserm Ampt bei Jme ader darumb lang gefcheen, und er das ersure oder angesucht wurde, Alsoan getreulich uachEilen und vlciß nicht Spam, Rauberej und schaden nach seinem höchsten vormugen zw weichen und also hiran erzaigen, damit Plackerei Vorhut, der kauffman und furmsn und ander fo hin und hcrmider unfer Land und Strassen suchen und pawen, nicht beschedigt werden, uff dieselbige vier Raisig pferd und knechte wir Im unser Hoffklei dung geben, und ob die Pferde in solchen Strassen nacheilen und bereitren der Strassen, «der fünften dieweil er unser diner ist, vorterben, und Er aber seine knccht ein aber mher niderlegen, gefangen, aber schadenn empfan, gen werden, auch die Zerung so er In unsern Dinsicn, In dem ausserhalb Ampts, wo sie das nicht erreichen.
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konten, geburlicher und Redlicher weise thun werden, uns solchs schaben Stands, Pferdschaden / und derselben Zerung gegen Jme halten, als gegen andern Amptleuttm, Als Neinlich ein Pferd vor Funffzig, baS ander vor Funff und virtzig, die andern zwen pferdt Jglichs vor dreisig gülden vor schaden stehen und gelten, wo sich auch begebe, das wir zu vorwharung unsers schloß, in unsern krigsgeschefften und vheden mher leuthe uff unser Sloß legen worden, dieselben wollen wir auff unser kosten alba halten, und od sich in mitler Zeit zutrüge, das dasselbige unser Ampt Sloß und Stab fewers halben «begehen und schaden nhemen wurde, das Got gnediglich wende, so sollen und wollen wir nichts desteweniger obbcmrtem unserm Rath «der solche seine ausgelegte Summ der Sechstaufint gülden seinen erben zu bezaln, und widerumb zu vorgnugen schuldig sein, Auch haben wir Im auß Sunder gnaden zugesagt und zusagen Im das In Crafft und macht dits briffs, das wir noch unser Erben Jme die Zeit seins lebens, von solchem unserem Ampt nicht abloßen wollen, sonder so wir oder unser Erben nach seinem Tobt seinen Erben abloßen wollen, des wir uns zw Jglicher Zeit vorbehalten, sollen und wollen wir Inen ein halb Jarn zuvorn vorkunden, und nach außgang des halben Jars, die Sechstausent gülden Haupt« summ, Als dreytausent gülden an merkischen, groschen und dreytausent gülden auch an Merkischen groschen «der Steter muntz, zw Perlin In ainer Summen unbekhommert geistlichs und weltlichs gerichts außrichten und betzaln, wan das gescheen, alsdan und nicht Ehe, sollen sie uns unser Ampt Sloß und Stadt mit dem Zolle, und ander Nutzung und zugehorung Abtreten und volgen lassen, Ob sichs aber begebe, das bemelter unser Ampt- man Alters, kranckhait und schwachait halben so unvormuglich wurde, das wir erkenten, Er solch unser Ampt nicht vorwesen mocht, wollen wir uff sein ansuchen Im die losung verkündigen und thun wie oben von seinen Erben geschrieben Stech/ getrcwlich und ungeverlich tc. Im 35t.
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