Codex diplomaticus Brandenburgensis. Sammlung der Urkunden, Chroniken und sonstigen Geschichtsquellen für die Geschichte der Mark Brandenburg und ihrer Regenten, Nr. 529, S. 621
Codex diplomaticus Brandenburgensis. Sammlung der Urkunden, Chroniken und sonstigen Geschichtsquellen für die Geschichte der Mark Brandenburg und ihrer Regenten, Nr. 529, S. 621
I^XXX. 1535. Gildeattikel der Weingartner zu Brandenburg.
Wir Joachim von gots gnaden Marggraf zu Brandemburg Churfurst zc. Bekcnnen «. Als uns die wirdigen unser liebe andechtigen und getrewen probst, Dechant und gantze Capittell der Thumkirchen, probst, prior und Capittell auf dem berge; Auch Guldenmeister und guldenbruder der geineinen Bruderschaft Sanct Urbani, der weyngerthner gulbe vor und In unser Altenstadt Brandemburg, haben uns berichten lassen« das fve gemeiner gulde zu guthe, und auch zu erhaltung gutter Nachbarschaft fried und guthen willen, zu vorhuttung schaden und Irrung, etlich artickell und Staktut eintrechtiglich In vorgangen Jaren ufgericht und vorordent haben, die auch bnßhere also In wirden erhalten fein, domit aber dieselben Statutt hinfurder desie siatlicher mochten gehalten werden, haben sye uns denmttiglich gebethen und ersucht, Inen biefelben zu confirmiren und zu bestetiigen und lauthen die artickell und Statutt von wortt zu wort also: Erstlich das beide Capittell des siifts und auf dem berge alle und Jgliche bürgere und ander die Weinberge vor der alten- siadt Brandemburg haben und In künftigen Zceitten haben und erlangen werden, sollen bye weyngarthener gulbe haben oder dieselben Im eongangk oder Zutritt gewnnnen mit eynem pfundt wachs zc., Es soll auch eyn yder weyngartner fo vill die weingartten oder derselben zufallende fachen, hendell oder Ursachen delangt die» sen nachvolgenden Statutten untterworffen fein.
Zum andern Sollen bye ubertretter dieser stattut und orbnung nach Inhalt dersclbigen, auch sonst nach gelegenheit und billicher erkentnus der Gutdemaister und Bruder gestrafft werden, daran niemanbs einhält oder einfperrung thun sol.
Zum dritten das der Regierender Bnrgermaister zur Zeit, von wegen eins Erbarn Raths, auf ansuchung der Guldemeister Widder die ubertretters, die sich in der guthe nicht wollen schicken, durch die Stadt- knechte pfänden lassen.
Item baö die Gulde Bruder auf beschicken und erfordern des Gulbemeisters sich allewege sollen per, sonlich vorfugen, an dem ort dahin sie bescheiden werden bei der peen ein pfundt wachs oder weniger nach gelegenheit der fachen und sonderlich gegen die Weinlese, dan von Alters niemanbs nach seinem gefallen den wein abtzulesen gestattet wird, Es ser dan In der Guide beschlossen, was alstan (ungeachtet der abwesenden) beschlossen Wirt, sol stekke und vhcste gehalten werden domit eins yeden schade Vorhut werbe.
Item Es sollen die Guldemeister macht haben, etzlichen Burgern die gegen die Merckte Most machen wollen zwo Amen aufs höhest zu erleuben, beßgleichen sollen die Berge wie von Alters bewachen lassen.
Item wo zwei mit Grenitzen oder gehege sich zancken, sollen die Meister durch besichtigung die pil, lickeit vorsugen, wer aber »emands den endscheidt nicht erhalten wirbt, sol nach gelegenhait gestrafft werben.
Deßgleichcn sol es gehalten werden an den ortern da keine zeune, Befunder alleine steige und welle fein, die die Grenitze halten.
Item In der Gulden ist stets und »he das recht und üblicher gebrauch gewesen, wo ein Weinberge dem andern eben ligt, der Wahl So an bemselbigen obern berge ist, geHort zu bemsclbigen berge, Ist aber der wall zwischen beiden Weinbergen am Erdtboden gleich, haben beide Nachpern macht sich desselben zu gebrauchen.
Item Es sol niemanbs in den Weinbergen schaben thun wider mit ubersteigen oder einbrechen, vil, weniger mit kmen, Netzstellene, Hunden Jagen, klepffen oder schrecken, wie es dan Namen haben muge, zn keiner Zeit, die ubertretters und so darüber betroffen werden, sollen der Gulden nach Jrem Alten gebrauch eine Tonne bernawsch Bier zu bezalen vorfallen fein, doch fol einem Mlichem die Sticknetzen nach dm Raphunem
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in seinem eigen Weinberge oder auch seins Nachbarn mit seinem wissen und erleubnus zu stechen frei, offen und unvorbolten sein.
Item ein Jglicher sol sich in der Gulden kegen die Guldemeisiers und Gemeinen Brüdern'ehrlich und fribsam halten, bei vormeibung der Straff mit einer thonnen Bernawsch Bier.
Item Lctzlich Am tage Corporis Christi und der Octaven, sol der vorordenter Guldemaisier Wachs zur Guide sieppelen, so die Zeit getragen werden, deßgleichen zu den Liechten auf dem Altar und In Zeit wenn einer aus der Guide vorstirbt zum begrebnus und begengnus zc. vorschaffen :c. Mit unsers Guldemaisters piz- schafft besiegelt, des wir uns disinal hiertzu gebrauchen.
Das wir solch Jr zimlich und bitlich bethe angesehen und uf Jr bemutig fleifsigk ersuchen sollich obge- schrieben Artickel und Statut nach Iren Jnhaltungen und die gantze gulde jusampt dem Jure patronatus Jrer beider Geistlichen Lehnen, welch sie über vorwerte Zeit in gebrauch gehabt und noch haben, Confirmiret und besicttigt haben, und chun das hiemit gegenwertiglich In krafft und macht diets Briefs, und wollen in ernst, licher meynungk/ das Niemands macht haben solle dieselbige Guide aufzusagen, Es geschee dan durch vorlassung oder vorkauf der Weingarten oder Berge, und wher sich der Gulde vortzeichet, das dersclbige sich der Weingerten oder Berge auch vortzeichen soll, In sonderheit das dieselbigen Statut und Artickel bei außgedruckter peen, von allen und Jglichen Gulde Brüdern derselben gulde, gewislich und unvorruglich zu Jglicher Zeit sollen gehalten werden, dabei wir sie auch handthaben wollen, Alles getreulich und ungeverlich, Zu urkunt mit unser« Chur, fürstlichen Jngcsicgel besiegelt und Gegeben zu Coln an der Sprew Mitwochs nach Jacob! Avostoli Anno ic. 35.
Urkunden Brandenburg III (Google data) 529, in: Monasterium.net, URL </mom/CodexBrandenburgensisIII/2feab477-ffd4-48cd-b4c4-b040ed1dcaaf/charter>, accessed at 2024-12-27+01:00
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