Codex diplomaticus Brandenburgensis. Sammlung der Urkunden, Chroniken und sonstigen Geschichtsquellen für die Geschichte der Mark Brandenburg und ihrer Regenten, Nr. 471, S. 555
Codex diplomaticus Brandenburgensis. Sammlung der Urkunden, Chroniken und sonstigen Geschichtsquellen für die Geschichte der Mark Brandenburg und ihrer Regenten, Nr. 471, S. 555
XVII. 1523. Landtagsverhandlungen wegen des Bargeldes, Einigungsrechts des
Adels, Kornausfuhr u. s. w.
Artickell Meins gnedigsten Herrn seiner kurfürstlichen gnaden Preisten geistlich und Manschafft vortzuhalten. Actum am tag Martini Anno 7c. 23.
Nachdem die von der Manschafft sich offt malen beclagen und hören lassen, das unser gnedigstcr Herr der Churfursie handele und vil ansähe one rath der prelaten und manschafft, des sich doch sein kur« fürstlich gnaden dermassen nicht erJnnern möge, sunderlich in d<n Hendelu, die seiner kurfürstlichen gnaden Her« schafft landen und lewtten betreffen, In den fein kurfürstlich gnaden ungern etwaö anshahcn wolt one Iren Rath; Es begibt sich aber offt, das sein kurfürstlich gnaden, In obligenden fachen seiner gnaden Herschafft Landen und Lewtten seiner gnaden Rethe von prelaten und Rittersch^ffc zu sich fordern, fo blepben Jr vill auß, ent» schuldigen sich und komen nicht. Desgleichen fo fein kurfürstlich gnaden einen Landtag ausschreibet auß beweg» liehen Ursachen, komen die von der Ritterschafft nicht halb zur stet, thun auch des eins teils kein cittschuldigung und besiecn also In Jrem ungehorsam und wie woll sein kurfürstlich gnaden des nicht wenig beschwerung und misfallen trcgt so hat sein kurfürstlich gnaden doch bißhere solichs dulden müssen und gescheen lassen, darumb ftinen gnaden solichs unbillicher weißs auffgclegt wirt und begert sei« gnaden das solichs hinfur gebessert werd und sich furder uff feiner gnaden erfordern gehorsamer ertzcigen dan bißher gescheen ist.
Wan auch sein kurfürstlich gnaden die von der manschafft fordert und ordnet zu feiner gnaden Eeren und binstcn fromde Fürsten antzunehmcn und zu gleiten oder funsi In feiner gnaden geschcfften gebrau« chcn will, auch Innerhalb lands, so bleiben etlich bcrftlben aussen und haltten sich ungehorsamlich und sunder« lich die altmerckischen und prignitjirischen. Daruff begert sein gnade« das solichs auch geändert und gebessert werd.
Auch mißbrauchen etlich von den Prelaten geistlich und der «anschafft In allen seiner gnaden Lande» des Bierbrawens wider die aussatjung und Ordnung des Bierzelts. Nemlich es underfieen sich des adcls auch etlich der Prelaten und geistlichen krugcr und pawrn zu brawcn, die vor und sunderlich ju der Zeit als mein gnedigster Herr das Biergelt durchaus genomen nicht gebrawen, dieselben Jr Cruger und pawern verkauffen Jr Bier an frombden orttcrn und dorffern Im Landt an thunnen und vassen, das vor nicht gescheen ist, desgleichen mißbrawchcn die vom «bell auch etliche geistlich Jrer Freyheit des Vrawens, dann sie brawen nicht allein ju Jrer notturfft und vor Jr hawßhaltung, funder thun das Iren Entern und pawern außzu- schcncken, verlegen sie auch mit gelde und auderm, das alles wider die Ordenung und aussaßung des Biergclts ist und Reicht seinenn kurfürstlichen gnaden au feiner gnaden biergelt ju mercklichen nachteÄ und abgang, des« gleichen feiner gnaden Stetten an Jrer narung mercklich vorderb und vorwnstung, das feinen kurfürstlichen gna« den In keinem Wege leidlich fein will und begert daruff mit gantzem ernst, das alles abzustellen und nemlich daS kein kruger noch Bawer der vor und sunderlich ju der Zeit Als fein kurfürstlich gnaden das Biergelt burchauß genomen nicht gebrawen und feinen gnaden biergelt gegeben hat, Das fein kurfürstlich gnaden das keinem anders gefiendig fein will, Item das dicfelben Cruger So von alters stets gebrawen Jr bier an thun« nen und vassen ausserhalb des borsss, dar sie gesessen und kruger sein, nicht verkauffen, auch nicht weitter schcncken, dan Innerhalb dorsfs bcy verliesung des biers uüd seiner gnaden straff, Item das der Adel noch die geistlichen nicht mer bier brawen dan sovil sie vor Jr hawßhaltung bedorsfen, Das nicht verschenken, ver, kauffen noch verschencken noch verkauffen lassen, lassen auch Jr cruger mit Bier noch gelt nicht verlegen,' bey verfallung des biergclts, Es sein auch etlich prelaten und von Adcll, die Iren lewtten und crugern vorbietten In unnsers gnedigsten Herrn Stetten bier zu Hollen, Das auch nich billich noch leidlich ist, sunder es soll «der, man frcy sicen, Innerhalb lands In Stetten unserm gnedigfien Herrn, seiner gnaden prelaten und Ritterschafft znsicndig, bier zu holen. «
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Es nehmen such etlich von den geistlichen und der manschafft weniger Biergelt von den Iren, dan die außsatzung mitbringt, das seiner gnaden Stetten zu Nachteil! reicht/ begert daruff sein kurfürstlich gnaden solichs abgesialt und gleichförmig gehaltten werd.
Wo aber solichs alles wie obstet übergangen und nicht geändert wurd, So wurd unser gnedigster Herr furursacht das biergelt bey den Iren abzuschaffen und zu verbietten, des will sein kurfürstlich gnaden yderman hirmit gewarnet haben.
Es begiebt sich auch offcmals, baß unser gnedigster Herr uff clagen und supliciren etlicher der geistlichen md weltlichen vom Adell, Burger und pawrcn, an etlich von prelaten den vom adell und auch Stetten mit zusendung der suplication schreibe, So mag sein kurfürstlich gnaden deßhalben von denselben kein Anthwvrrh bekomm, thun auch das nicht, das sein gnad Begert, Sunder handeln und thun demselben ye meher und meher entgegen und Bestem In Jrem ungehorsam, unserm gnedigsten Herren und seiner gnaden bricff zu Verachtung das seinen kurfürstlichen gnaden In keinem wege lenger zu dulden leidlich sein will, dan sein kurfürstlich gnaden erkenbt sich alS der gemein landsfurst, dem Arinen als dem Reichen, dem Reichen als dein armen frid haut, habung schütz und schirm zu recht und billigkeit gleich aus schuldig zu sein, Daruff Begert sein kurfürstlich gna° den mit ernst solichs auch zu andern und zu bessern.
Es haben auch die gemurte Stett und Flecken den prelaten und Rytterschafft zustenbig hievor und von Alters zu den Stewern und Landtbeten Jr anpart zu iglicher Zeit gegeben, das itzt ver. bleibt und nicht geschicht, dadurch die andern seiner gnaden underthan hoer den vor beswert werden, dan wo dieselben Jr anzall wie von Alters gescheen gleich den andern auch außgegeben wurd, So were die bürde den andern bester leichter zu tragen und die bewilligte stewr zu iglicher Zeit bester leichtsuriger außzurichten, Daruff Begert Sein kurfürstlich gnaden In dem Alten gebrauch und gewonheit zu halten und gleich Bürden zu tragen.
Furder gelangt seinenn kurfürstlichen gnaden offtmals an, das sich etlich und sunderlich die vom Adell ungeburlicher und unrechtlicher weis, vor seiner gnaden Cammergericht haltten, einer den Andern mit wortten und wercken uberfhar lugen straffe, desgleichen unsers gnedigsten Hern Rethe, So an seiner gnaden Stadt derselben sitzen mit Worten verachte vorsmehe und schimpffurung zufüge, das seinen kurfürstlichen gnaden Auch In keinen wege leidlich sein will, daruff Begern sein kurfürstlich gnaden solichs abzustellen und sich des hinfur zu enthalten bei Verwendung unsers gnedigsten Herrn straff und ungenad.
Es sein auch etliche von der Ritterschafft die sich mit außkendischen vom adell zusammen verschreiben und versammeln und understeen sich hinder und one wissen unsers gnedigsten Hern under sich Bunttnus und eynung zu machen, Das Inen gar nicht zympt noch geburt. Das Begert mein gnedigster Her auch abzm stellen, Will das auch In keinen Wege »erdulden.
Furder zeigt Sein kurfürstlich gnaden an So Sein kurfürstlich gnaden auß gutem bebencken Mißwachs und ander redlich urfach halben, Auch mit Radt Seiner kurfürstlichen gnaden Rethen, von prelaten und «an schafft, dm gemeinen Landen zu gut die auffhur des korns verbewt, des unangesehen fhurcn und wenden dennoch etlich vom Adell Jr korn ausserhalb landts an fromde ende auß eigmem surnehmen heimlich und auch offenbar und so sein kurfürstlich gnaden seiner gnaden verwanten und dicner verordent Daruber zu haltten und solich anffhur zu Wehm, die werden von dem Adell und dm Iren mit wortten und wercken uberfharn gegat und darvon gedrungen, das dan seinen kurfürstlichen gnaden auch nicht leidlich ist In Ansehung das solich »er, bot gemeinen nutz und dem armur zum Besten geschicht, thewrung zuvorkommen. Daruff Begert Sein kurfurst' lich Gnaden solich surnehmen abzustellen und sich seiner gnaden gebots zu haltten Auch seiner gnaden verwants ten und diener So darüber haltten nicht vergewalttigm, dan solt es meher gescheen, wurden sein gnad verur« sacht einen andern weg z» hanthabung seiner kurfürstlichen gnaden Verbots furzunehmm und gewalt mit gewslt zu steweren, sich Jderman darnach haben zu richten.
Es begiebt sich auch under dem Adell In der Altemarck und prignitz vill uffrur und wider
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willen, siechen slahen und pfahen sich unber einander, auch über Unsers gnebigsten Hern fridgebott und wiewoll sein kurfürstlich gnaden dieselben parthien entscheidt und zu Frid stellen, Sie auch globen und zusagen den entscheide zu halten, über das alles sahen sie ein newes dergleichen an und Brechen mit wortten und wercken den entftheidt dadurch «eher uffrur Im lanbt entsteen mach, das dann seinen Churfursilichen gnaden gar nicht leidlich ist und Begeret sein kurfürstlich gnaden mit gantzem ernst, das solich tetlich fhurnehmen gantz und gar abgestalt und sich ein iglicher an gleich und Recht benugen lasse, bey vermeydung seiner kurfürstlichen gnaden straff und ungnad.
Auch gelangt meinem gnebigsten Herrn offtmals clageweiß An von dem kauffman und Ochssen, treiber man sie Jr Ochsen die Landtstrasß treiben lassen und das ungeverlich die Ochssen über dm Wegk tret> ten In das korn, wisch oder wysen, so pfändet und schätzt man sie zehen mall hoer dan der schabt ist, den die Ochssen gethan haben, one alle wirdrung und erkentnus des schadens, daraus Verwüstung der straffen und seinen gnaden abgang an Zollen entstet, das seinen kurfürstlichen gnaden befwerlich, auch nicht vor billich und gleich mag angesehen werden. Daruff Begert sein kurfürstlich gnaden solichs abzustellen, So aber dieselben Ochssen - ymandts schaben In seinem korn oder wysen thetten, mag er «in pfandung thun nach gelegeheit des schadens, loch das Richter und Schelsen In des gericht solichS geschee den schaden besichtigen und nach billickeit wirdigen und was alßdan von denselben Richter und Schepfen zur Billickeit gewirdiget und erkant, sollen die Ochssentrei, ber zu geltm schuldig sein, aber doch damit nicht lang vertzogen noch darüber hoer beswert werden, wurd aber die besichtigung und wirderung nicht von stundt gescheen mögen, soll man die Ochssen zu bürgen geben. Will sich sein kurfürstlich gnaden gentzlich zu gescheen verlassen, bau es soll ye billich keiner sein eigen Richter sei» noch on erkentnus mit der that handeln.
Desgleichen soll es auch mit den Inländischen wan ein nachbur dem andern mit seinem Vit) In das korn an seiner hutung wisch oder wysen zu naht ist und schaden zufügt gehalten werden, damit nymant wider« recht und Billickeit besmerd werd wider willen, getzengk und uffrur zu verhüten.
Es kuinmet auch offt clag an seinen kurfürstlichen gnaden von dem kauffman das die vom Abell so an ber Ader und andern schiffreichen wassern gesessen, den gemeinen kauffman gruntrurung halben od« so Inen Jr guter uff dem wasser befristen Anfechten und befchatzen wollen, des sie doch zur billickait kein ursach haben, auch nicht recht ist, dan woll abzunehmen das solicher unrath on kauffmans oder schiffers willen geschjcht Demnach ist unsers gnebigsten Herrn meynung und Beger das solichs abgestalt und hinfur von nymandt gebraucht werd, Angesehen das sein kurfürstlich gnaden, dem doch wo es recht und billich fein folt Als dem landesfursien solichs billiger geburte ban ymandt Anders, nicht thut noch fhurnympt.
Es wirbt auch unfer gnedigster her der kurfurft offtmals bericht, das ein grosser mißbrauch ber pfan» bung halben uff erlangte recht furgenomen werd, Auch etlich sich understeen ane erlangte recht und on willen der gericht, In feiner gnaden landen zu pfänden hoer und meher dan die schult ist Auch ettlich so mit recht erclagt und erstanden pfandts werung thun, das sein kurfürstlich gnaden nicht vor billich noch gleich ansehen magk, daraus, auch zu zeitten Widerwillen uffrur und groser schabt entstet. Demnach ist seiner kurfursK lichen gnaden bevelh und meynung, bas keiner den andern one erlangte recht und willen des gerichts auch bey« wefen ber gericht diener pfänden sol, auch die Pfändung nicht hoer erstrecken ban die erlangte recht außweystn Auch nymant pfandts Mehrung thun Sünder ein Jgliche pfandung fol gescheen und gedult werden, nach Orbe> nung und außsatzung ethwan unserS gnebigsten Hern Marggraff Johanssen ehurfursten hvchloblicher gebechtnus unser gnebigsten Hern Vater mit Rath prekären, Graben, Hern, Ritterschafften und Stetten beslossen von wort zu wordt also lautende: (siehe Rr«^ 142. p»F. ISl.)
Wurdt aber ymants, wer ber wer nymants ausgenomen wider dieselb Ordenung und anssatzung handeln In ander weise und wege pfänden, mit den pfänden anders gebarn, ban wie obstet oder Auch pfandts weyrung thun, das sol vor ein thetlich und gewaltsam furnehmen gerechent und von unfern gnebigiste« Herrn billicher
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«Lyse gestrafft werben getrewlich und uiigeverlich, sich ydermeniglich bamach entlich wissen zu haltten und zu richtlen.
Und wie woö unser gnebigsier Her der kurfurst der Artickell woll mer antzutzeigen hett, dannoch auß gnedigen willen wil sein kurfürstlich gnaden dieselben dißmals antzutzeigen verhalten und sich ernstlich ver. sehen, es werd sich ein yderman seiner pflichten und verwantnus nach hinfUr gein sein kurfürstlich gnaden und seiner kurfürstlich gnaden Rethen gehorsam billicher weiß zu ertzeigen wiff», bester geneigter sein kurfürstlich gnaden auch sein will Innen gunst und gnedigen willen mit zu teillen.
Hiruff haben die Prelaten, Rytterschafft und Stette geantworth wie volgeth:
Den ungehorsam der prelaten und RiUerschafft so sie zu Rath oder lanbtag vorschriben worden und aussen bleiben, sich auch itzlich nicht entschuldigen belangen, lassen die gestenbe bey der meynung wie In Ire« ersten Artickell hievor sein kurfürstlich gnaden angetragen, uff seiner kurfürstlich gnaden anthworth biebet wer. den, wollen den gantzen zuvorsicht sein, ein Jtzlicher sich seiner Pflicht nach wohl Wirt zu halben wissen.
Das auch den ungehorßam belangt, der Jenen die zu seiner kurfürstlich gnaden eren und dinsten gefordert aussenbleiben und wissen die gestend« nicht wer dieselbigen sein In dem aber so ymanbts von seine» kurfürstlichen gnaden vermerckt und angesprochen, werbt sich mit pillicher Anthwort on jweyffel Horn lassen.
Das Newe Brawstetten oder Brawer wider die Ordenung und aussatzung des Biergeldes und die von alters nicht gebrawen sollen haben, ussgericht weren Ist den prelaten auch der Ritterschafft wie das sein solt nicht wisßlich, ob aber etzlich kruger die von alters gebrawet Auch Jr bier von «Itters andern zugefuret «dn verkaufft sich solchs Jres alten gebrauchs nach haltten Ist Jres bedunckens der Ordnung und außsatzung des Biergeldes nicht zuwider, wan Jrs Versehens es Im selbesten ordnung nicht verbotten.
Das auch etzliche des adels oder geistlichen Bier brawen und Iren krngern außzuschencken geben sol. tm, Ist den des Adels auch den geistlichen nicht mißlich Es were den ab villeicht sein kurfürstlich gnadm solichs etzlichen aus gnaden vergönnet hat.
Ob auch etzliche des adels oder der geistlichen Ire underthanen mit gelbe ober korn vorle. gen, Also In Jrer narrung und berfelbsten gutter unvorwust erhaltten, wollen die des Adels und geistlichen den trostlichen Zuversicht sein, seinen kurfürstlichen gnaden nicht entgegen, wan sie des gantzen Vorlebens sein, sein kurfürstlichen gnaden Jrer underthanen Verderb und Verwüstung nicht belibe noch gefallen haben In ow fchung das es auch In der Ordenung des Bierzelts nicht hegryffen.
Das auch etzlich folden den Iren verbottm haben In seiner kurfürstlichen gnaden sietten Bier nicht zu holen, Ist vom weme das mochte gcscheen fein nymandts mißlich.
Das aber ymanbts anders oder weniger Biergelt von den seinen nemen solt, ban In der aussät, znng außgedruckt, wollen siel) die des Adels und von den geistlichen vorsehen, es were durch einen Wichen der aussatzung nachgelebt und nicht weniger genohmen, Dieweil ein itzlicher des Jenen so Im In dem zurreglich sein mag wol notturffiig, Es were ban, das etzliche auß grofer notturfft und erbarmung seiner undertbanm etwas nachlissen, vcrhossentlich solichs seinen kurfürstlichen gnaben ein foliche wölkst zu eines itzlichen selbst abgang nicht zu wider sein.
So aber ymanbts wider oben angetzeigt und itzt veranthworte arttickell mutwillig und der aussatzung des Biergeldes frevelichcn Entgegen handeln wurde, sich sein kurfürstlich gnaden gegen einen Itzlichen noch derma der sclbsten aussatzung und Ordnung der gebur vn Zweyfell woll zu halten wissen. Das auch etzliche so uff ergangen clagen und Silpplication von feinen kurfürstlichen gnaden Bevelh oder schrieffc enchpfingm die unveranthwort lassen und also ungehorsainlich gegen Jrer kurftu-stlichm gnadm Bevelich «ni schlifft thm, die verachten, und wissen die gestenbe nicht weme oder von weme solichs geschcen, so aber ymanbts In dem von seinen kurfürstlichen gnaden als mutwillig oder ungehorsainlich vermehr, hat fein kurfürstlich gnaden Ks- selbsten Anthwort zu hören sich darJnn der gebur woll zu ertzeigen.
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Was belangt die gemurtten siette So In vorigen Jaren zu den stewern und landbetten Jr anpart gegeben/ aber itzunt vorpleibt und ist wol mißlich das In den gemeinen stewern etwan soliche stekke und flecken auch mögen mit angeslagen sein und gegeben haben, aber sider die Huben schoß angesatzt und gegeben worden, seint dieselbigen stette und flecken nachgelassen Bitten underthcniglich sein kurfürstlich gnaden sie dabei) noch gnedig bleiben zu lassen.
So ymandts vor seinen kurfürstlich gnaden Cammergericht ungeburlicher und unrechtlicher weose sich holte seiner kurfürstlichen gnaden Rethe verachten und were unpillig beswerlich auch unfugelich ju achken, wollen es aber barfur gentzlich halken, Es werden sich alle gesiende und ein Jtzlicher und sonderlich uff diö Jtzige seiner kurfürstlichen gnaden erJnnerung selbst merckcn und sich geburlich zu Haltken wissen, wie aber von ymandts nit geschee, wirbt sein kurfürstlich gnaden mas haben, die des unsugs abzuweisen.
Die vorbuntnus mit den außlendischen von Adell belangen, wissen die der Ritterschafft nicht von weme solichs mochte gescheen sein, Aber wollen «s barfur haltten, So ekwsn ymandts In seinen obliggendcn fachen Rats und hilffe notturfftig sich berhalben mit etzlichen versameln, Rats gebrauchen und so auch von not« tm sein morde, mit «tzlichen verpinden werde, Jdoch In allem sein kurfürstlich gnaden zuvorn verhalttn und aufgenomen, soll on Zweyffel seinen kurfürstlich gnaden nicht zuwider fein noch beswerlich.
Die auffur des korns belangen ist aller gestmde bebencken, So ethwan auß nottursft das kom auß, zufhuren verbotten werden foll, das folichs mit Räch aller gestenbe geschee, werden sich alles den unzweyffell der gemeinen Ordnung Berpots Als die underthcnigen und gehorfamen wol zu haltten wissen. S» aber solichs wiberumb ymants «erlaubt werben solt, das die andern des auch zu thun gefreyet und nicht vorhindert werden.
Was die gemalt fachen des fahens, schelcens, flagens, fridbrechens ?c. betrifft, welichs so geschyer, haben die gestenbe keinen gefallen, achten auch follichs gantz unbillich, Jdoch zu feiner kurfürstlichen gnaden tröstlicher Zuversicht fein kurfürstlich gnaden sich gegen diefelbigen noch verhör eines itzlichen und vermerckung der fachen, sich der gebur wol werde zu haltten wissen.
Die pfandung der Ochffen besichtigung und erkentnuS gescheen schadens, wie In seiner kurfurst, lichen gnaden Artickell außgedruckt Ist den gestenden das der also gehaltten werd wol leidlich Es werden aber vilmalS die selbsten Ochssentreiber befunden, das sie die Zewne zu brechen und das vyhe mutwillig in die gehegten oder vertzeunten wifen treiben. Darüber fo sie vormercken, das man sie anfertigen will, Haussen sie wegk, lassen das vihe steen und klagen «. Ist berhalben der gestenbe underthenig Bitte diesclbsten vyhetrei, ber zu weyfen, das sie die geburlichen sirassen haltten und darneben mutwillig keinen gcwalt thun, wirbt sich als den ein Jtzlicher gegen die der pilligkeit o« Zweyffel wol zu haltten wissen.
Gruntrurung und befristung ber schiff«, belangen, ist der Herrn und der des Adels bedencken nit ethwas In dem, das wider recht und pillickeit were zu suchen. Sie befinden aber in dem nit geringen beschwer und schaden, ber Inen auß solcher befristung ober verhaffken schiffen geschiet so dieselbigen In den schiffen ethwan viel tag ligen bleiben, der holtzung an dem uffer' sich gebrauchen auch fischen mit rewsen «. und anberm gebrauch understen, barfur ein alt herkomen und gebrauch widerumb J,n land ye und alweg gehaltten das sie darfur ein geburlichs nach gestalt ber fchiffart bekomen, Möllens darfur halten, geschee pillig und seinen kurfürstlichen gnaden »erschlich nicht entgegen.
DerMchen In vorsenckten schiffen, bieweil Inen ein Altherkomen und gebrauch In dem bringt, das sie sich mit den Hern der Gutter zu vertragen haben, wie den dergleichen In andern umbligenden furstew thumben und landen üblich, Wollen si« achten Inen nicht weniger begerlich, auch feine kurfürstlichen gnaden nicht zuwider. Es wirbt auch befunden, das die fchiffer über ergangen alde vertrage und vor gescheene bevelh und vorpot sich noch nicht enthaltten In Jrer fchiffart die were mutwillig zu brechen und bergeleichen mer schaben zu thun, Auch fisch garn zu hawen, keinen weg genohmen und ist der Hern und des adels underthenig« Bit sein kurfürstlich gnaden solichs nach vermogenheit gnedig bevelhen und verschaffen mochte z» verbleib«^
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Der Pfändung halben ist aller stenbe meynung und wolgefallen, damit wie In Marggrafs Johanßen hochleblicher gedechtnus ordinung außgedruckt ju geparen So aber ymandts dargegen handeln Wörde, wirbt sein kurfürstlich gnaden nach notturfftiger verhör eins itzlichen der In dem vermerckt, sich der gebur wsl zu halten und den zu weysen haben.
Solcher aller und itlicher artickel Hieroben vermeldet anthwort stellen die siende undertheniglich In sei. ner kurfürstlichen gnaden hochvernehmen gnedig ju betrachte».
Urkunden Brandenburg III (Google data) 471, in: Monasterium.net, URL </mom/CodexBrandenburgensisIII/36d86219-1903-48bb-90c3-6bc81aea346c/charter>, accessed at 2024-12-27+01:00
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