Codex diplomaticus Brandenburgensis. Sammlung der Urkunden, Chroniken und sonstigen Geschichtsquellen für die Geschichte der Mark Brandenburg und ihrer Regenten, Nr. 82, S. 100
Codex diplomaticus Brandenburgensis. Sammlung der Urkunden, Chroniken und sonstigen Geschichtsquellen für die Geschichte der Mark Brandenburg und ihrer Regenten, Nr. 82, S. 100
I^V. 1ä22. Kaiser Sigismund versezt dem Johann von Polenz die Lausitz.
Wir Sigemunt von gotts gnadenn Romischer koningk zu allen tzeiten merer des Reichs und zu ungeren zu behmen dalmacien kroacien kc. koningk, bekennen u. s. w. wan wir dem Gestrengen Hanse von Polentzk unserm lieben getruwen Siben tusent achte hundert und Newen und fünfzig schogk grosschen recht und redlich schuldig sein und gelben füllen, doran so haben wir angesehen solch getrewe und Dinsie, die er uns lange tzeit nutzlich und williglich getan hatt, tegelich tutt und furbaß thun soll und mach in zukunfftige tzyte md dommb Im und seinm erbqi und nachkomen, unser fursicnthum zu lusitz mit allen und iglichen flößen Steten leuten Dorfferen Wesen Wewer Mannm lehnen geistlichen und wertlichen Ritteren knechten und
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allen tzinßen nutzen genießen anfellen und zugehorungen nichts ußgcnohmcn unib die egenantcn 7859 schogk Bemifcher grosschen die gut gange und gebe sein in Pfandes wieße ingegcben und verfaßt, Angeben und vor- fetzen In die in kraft dißes brieffs von königlicher macht zu behmen, Also das sie vor die vorgcnante fumme gelts Annehmen Halden genissen und der gebruchen follen und mögen als wir und unser vorfaren konnnge zu behmen Halden genissen und der gebruchen follen und mögen, als wir und unser Erben unde nachkomen koninge zu Behmen, das egenante furstenthum und landt Stete und lute Widder haben wollen fo follen wir Im zu- voren die egenantcn 7«59 fchogk grosschen mit bereytem gelde bctzalen und in fein gewere und behufunge sicher geleiten und fo wir das getan haben, fo füllen sie uns des egenanten unfes furstenthumbs zu lusitz mit allen Glossen Steten landen und zugehorungen on allen ufflach dheincs fchadens oder gcldes Widder «betreten, one alle fewmeniß und widderrede, Auch füllen die egenanten Slosfe und Stete zu Lusitz, uns und unfcn Ampt- leuten zu unfen noten als offte das notdurfftig fein wirbt, uns und unfen nachkomen offen fein, uns daruff und darinn zu behelffen gen unfen fynden uff unfe kosst, doch on iren fchadcn. Auch fo haben wir dem ee« genanten Hannfen von Polentzk feinen erben und nachkomen beste befunder gnade getan, das er die egenante Sume geltes 7859 fchogf grosschen guter bchmifchcr bn fynen lebetagen oder an feinen todbette uff dem ege nanten unnfen Lande zu Lusitz vorgeben und vorfcheiden mag, einen Erbern, unfcn und der kröne zu behmen Jnwoner, ußgenomen doch fursten und geistlichen luden und dem felbten dem er die egenante fuma gelts alz vorgefchriben sieet geben und befchcide in dissem bricff mit feinen guten Willen innhaben wirdet, der fol die egenante lant lute und Stete mit allen zugehorungen innhabcn und besitzen und uns unfen Erben und nach komen koningen zu behmen in «vermaßen als obengefchriben sieet gehorsam und gctrewlich wartende fein, und auch an den vorgenanten gelde alle rechte haben, alfe fye selber, Also lange biß wir Im und feinen erben die egenante 7859 fchok bchemifcher grosschen gantz und gar gerichr und behalt haben, Doruff sie uns auch dhein ander gelt zuflahen, noch schaden rcchcn füllen in keine wieß, Were auch fache, das den egenanten Hanfe unde feinen erben und nachkomen das egenant unfcr furstenthum lande Sloße und Stete, das fy uns vor tzcitlichen anruffen follen, das wir In das helffen weren, abcgewonnen morde mit gemalt, Sulchs abgewnnnes und scha den wollen wir fy schadlos halten und sulchs fchadcn benehmen on geverde und argelisie und wir gebieten dorumb allen unde itzlichen Mannen, lantlutcn Rittkren knechten burgermcisteren, Reten und gemeynfchefftcn der siete und fußt allen anderen des egenanten unfers landes zu Lusitz undcrtanen und getruwen, in welchen wirden und wefen die sind erensilich und vestlglich mit bissen brief, das sie dem egenanten Hans von Polentzk gehorsam fein und In auch alle tzinße Czolle renthe nütze unde gefelle, Worann die sind folgen laßen follen gentzlich und gar als lange, biß das mir unnfe Erben oder nachkomen koninge zu behmen das egenante unnfer landt zu Lusitz mit feinen Glossen gebieten und zugchorunge als obengefchriben stcet, von Im und fcincn erben, mit der ergenanten summa gelbes zu uns loßen und brengen, als lieb In fcy unsere fwere Ungnade zu ver- myden, Mit orkundt u. f. w. Geben zu Noremberge 1422 am nehsten fontage für unfer lieben frawen tage ostivitatis.
Um 1ä30. Zollrolle der Stadt Wrietzen.
Dyt is die Rechticheit dcs tolles und der Stad to der wrietzen Alle koplude die hirdorch faren odder hir to deme Marckte farcn, die fcholen geven von deme wagcne einen pennig Sunder dy jenne die hir Hoppe dorch faren, die fcholen gcven von deme xerde vir pennige und alle die hir vorkopen einen win- fpel Hoppen, die- fcholen geven von deme winfpel vir pennige, vorkopt he myn wenner einen halven winfpel so schal he gcven von deme schepel ein fcherf, Wie hir wyn dorch faret die geft von dem« perde vir pennige und alle die hir mollensteyne edder Slipsteyne durch faren, die geven von den« sieyne dren pennige von der disiele
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einen pennig Sunbcr die sinn die dorch gehawen is die geft seß pennige Sunder die siein d^e geeyscrt sy die is bnrat und gcft drcy groschen, und alle die hir burat dorch faren die gevcn dry groschen, und alle die hir wagen bringen mit keßbern mit eppeln mit Bern mit kole mit tzybollen und allerlei ovet die geven von dcme wagene einen pennig und alle die hir dorch faren mit körne odder vorhen die geven von deme wage,« einen pennig und alle die jenne die korn her brengen, und hcbben gekost up gewyn und wedder vorkopen und die Jenne die id kopen up gewyn, die geven von deme winspel vir pennigk, Und alle die Jenne die hir Bir yn brengen dat syt vorkopen die geven von der thune einen pennig und von deme wagene einen pennig. Alle die Jenne die hir Bir kopen mit vas bat sy id schengken willen, die geven einen pennig, willen si id sulver drin- cken so geven sy nicht, Und alle die hir perde kopen und vorkopen, die geven twe pennige von deme verde und alle die perde wisseln die geven yßlich von deme perde vir pennige, Und alle die hir kuge kopen und vorkopen, yderman geft einen pennig, dat Swyn kalff Hamel geft einen pennig Czege ein scherf fchapp ein scherf und alle die hir met holtwergke in faren die geven einen pennig von deme wagene, von deme dat he büneden einen fchilling, wie dat holt kopt der geft he von da ein schcrf, kopt he boven einen schilling so geft he einen pcn, nigk, die hir kopt eine Hut die gcft einen pennig, Alle die Jenne die hir gar lcdcr kopen odder vorkopcn die geven von deine dekcre vir penninge edder raw die geft glikc wole und die hir kopen ftl si sind gar edder raw die gewen von deme dekere twe penninge, die dat en fel kopt die geft von dcme felle ein fcherff und von der Hut einen Penning, wie hir vor Rade let borßen und bynden die geft cincn Penning, Stecket he si up sinen wagen so gcft he nicht, kopt he si hir In der Stad so mut he tollen und alle die hir wulle kopen und vor» kopen die geven von deme sieine einen pennig, Die eyn Bedde kopt edder vorkopt die geft twe penninge, Alsus von einen küssen einen Penning ock einen sack federn einen Penning, Wie auch von oldcn kleydern kettln edder olden gropen boven einen fchilling kopt oder vorkopt die gefft einen pennig und alle die honnich kopen edder vorkopen die geven von der thunne dry pennige von deme to verkove einen pennig, welk schepp dat hir an geit bat geft dry groschen bat vorhawen sy, welk kan de gebordet is und gewronget up eime holte die geft vir pennigc, Is id eine ledige fchale die gefft einen Penning und alle die fische die tuschen bat wulfcs holt und kusiryn gefangen wert die is hir to der wrietzen tol plicht und kanefisch, und alle die hir to der pawre hören, wenn si to fryenwalde edder to zelow thyn so mach men si to spreken umb den tol und kanesisch alse ferre alse si oren fisch dar to marckede ftiren und alle die hir fisch mit kanen to marckede füren, die gcvm uth deme kane twe fische nechst deme besten fische, Sunder Hie schulten und die lehnlude die von older hören to desscr herschapp, Alle die Jenne die hir fisch brengen to marckte und vorkopen, die geven von deme schil, linge einen pennig to tolle und alle die hir fisch laden die geven von der perdelast vir penninge, Edder die hir herinck laden ok also und alle die hir sott seilen, die geven von deme perde vir Penning, wie hir gesotten fisch vorkopt by thunnm, die geft von der thunne twe pennig, und die hir Herynck vorkopt die gefft von der thunne einen Penning und alle die von Oderberge odder dar bunede herkomcn mit fischen, die geven von deme punde einen schilling, Alle die talch edder smer vorkopen die geven von deme steyne two Penning und alle die furwegene die komm von zelow oder von monkeberch faren sy to den Dorenbusche up so Hebben sy den tol untfurt, Sünder die von fredeland und von Damekow und die von blisiorb und alle die to der Wrietzen borger und bure fyn die tollen nicht und die Jenne die hir nyge gropen kettle oder kannen vele bringen die geven von deme wagene einen Penning, und «lle die Jegen ein kopen kopen si müner einen fchilling fo geven sy ein fcherff kopen si boven einen fo geven sy einen Penning.
I^VH. Vertrag wegen der Gerichtsbarkeit des ^rckiäiaconus danni
Wir Fridrich von gotts gnaden Marggrave ;c. bekennen !c. dar wy uns mit dem Erwirdigen in gott vater und Herrn Herrn Johanne Vischoppe tho Halberstadt und synen Capittel to deme Dome darsulves dorch sunberliken hulpen und vordchinge willen, dy wy vor uns und unsc ervcn deme siychtc gelavet hebbcn to tonde von eres gesilickes gcrichts wegen bat sy ever de unsen in der olden Marcke in dem balsam banne beseten fruntlick vorkragen Hebben, Also dat de obgenanten Erwerdige here Bischop Johann und die archidiaken des sulven Bannes to Stendal! einen gemeinen Comissarcn ftttcn willen de in und over den sulven ban avcr alle geystlicke und wertliken Personen, in allen saken geschefften und Handelungen, fry und ungehyndert.und one alle weddersprake gaisilick gerichte oven und holden scholl, ungevarliken uthgenomen so-' ban saken den hcyligen Crisiengloven anlangen, und Prester morde, frevel hende In papen gclecht, und darum men eynen Wolde setten von ampte und ordenunge und ock esst ymant geferlicke gcsette und wyse upruckede edder makede dcde weddcr bcschrcven geisilick effte wertlick recht schaden effte smahcit gestlichcs stadcs wcren, Darumme de sulver Comissarius deme edder dp bat gethan hedden vermanen fruntliken anwysen und bydden scholde dat sy dat affdeden und Molden sy edder dy denne sulke gcsctte umme seiner beben und anwysunge willen nichBachkcn noch affdon, do scholde he de mit rechte verfolgen und wölben denne dy das nicht achten, So mochten die obgenanten Erwirdige Herre, fyn nakomelinge edder orc officiale dar over richten alße sich dat von rechte gebort, Vor dem fulven Comissarius fchollen ock alle geistlicke und werlike in dem banne besetten in disscr vorgcschrevcil wyse to rechte stan und esst denne de sulven Comissarius von sulkes genchts wegen nemlich umme pennig schult ymant in den ban brechte so ferne bat en Meynschop der Crisienluden vorbodcu were und he sick denne noch nth den banne nicht losen Wolde, Szo schol doch de Coniissarius darumme den sangk nicht legem he schrive denne irsten oren richtern borgem edder burcn dar de verbannen man wanch dat sy den verbannen man in verteyn nachten von sick wysen, beben sy das nicht So mochte de Comissarius den Verbannen Man und de meynschop met ehm Hebben mit rechte verfolgen wo sick dat gcheret, wen ock geist liche Personen vor deme Comissario komen und rechtes bedorffen den fchall und mach der Commissarius in oren faken one allerlcy Jnfall rechtes helpen und plegen und de obgenante Erwirdige here bischopp Johann syne Nakomelinge syne cdder syner nakomelinge officiale edde richter schollen ock cddcr willen In vorschrcven banne beseten sy syn geistlick edder wertlick umme nenerleye sake von genchts eddcr clage wegen buten de vor- schreven siebe effte anders war hesschen forderen edder laden, ock cfft dat geschege so schollen sy doch nicht schuldich syn vor tokomende yd were denne dhat von denie Comissario geappelliret werde an den obgenanten bischop Johann edder syne nakomelinge denn mochte he syne nakomelinge eddcr er officiale darynne Richten nnd dhon nach gemeinen Rechten uthwifunge, ock fchollcn de paphcydcn na alder Wonheit fuken de hoghcsicn sende to halbersiadk unde Oschcrslcven und« komen ock to gcmcyner Connotacien Wen de geschege und besun- dcre wen de obgenante Erwerdige here Bischop Johann und syne nakomelinge de gemeine papheyt Collect? eder Subsidia geven denne schollen eme und synen Nakomelingen de papheyt darane behorsam Wesen und glyck synm gemeyncn papen ock geven one gcvcrde, were ock dat ymant in dem genanten Banne gcseten dem Comissario yd were von clage edder amptS wegen wedder fette und unhorsam worde so bat he dat gerichte mit Nichte byden Wolde bat bewyslick und openbar were over den mögen de Erwirbige here syne Nakome- linge edder vre overste officiale woll Richten unde vorfolgen alse sick dat gebort, ock so schollen wy Fridrick Marggrave obgenant unse erven und nakomen und de Rathmanne to Stendel den sulven Comissarius und syne Nakommen und vre Dyner beschermen und gelick ben oren vordedingen und vor eyne provisien dem Co missarius to maken Hebben Wy und de unsen ihm betalet anderhalb hundert Reinische gülden und vefftich Mark Stendalischer Werunge, des to erkunde Hebben wy Frederick Marggrave obgenant unse Jngesegel u. s. w. und
wy Borgermeistcr und Rathmanne tho Stendal bekennen openbar in dissem sulven brive vor uns und unse Nakomen dat wy schollen und willen dem obgenanten Comissarius syne Nakomen und vre Dehner befchermcn und glick den unfern vordedingen alse vorgefchreven Js one geverde des to bewyfunge hebbe wy unser Statt Jngesiegel u. s. w. gcgcvcn u. s. w. 1435 am Sonnavende In der heiligen pfingstwoken.
S. Urk. v. 1445 in SHIü Oorp. I. 1.
Urkunden Brandenburg III (Google data) 82, in: Monasterium.net, URL </mom/CodexBrandenburgensisIII/417cfc18-30b5-4abb-8c49-880d7d967f2a/charter>, accessed at 2024-12-27+01:00
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