Codex diplomaticus Brandenburgensis. Sammlung der Urkunden, Chroniken und sonstigen Geschichtsquellen für die Geschichte der Mark Brandenburg und ihrer Regenten, Nr. 77, S. 92
Codex diplomaticus Brandenburgensis. Sammlung der Urkunden, Chroniken und sonstigen Geschichtsquellen für die Geschichte der Mark Brandenburg und ihrer Regenten, Nr. 77, S. 92
XI^V. lälä. Burggraf Friedrichs Mandat wider die Störer des Landfriedens.
Wir Fridrich von gotes gnaden Burggrave zu Nurenberg Oberster Vorweser der Marcke zu Brandenburg «. Bekennm offmtlich mit dissem brive, das wir haben angesehen sulchen manchfalden scha den, dye den landen der Marcke zu Brandenburg ?c. vorgangen tzyeten mit morde mit roube und brande ver derblich sint geschen und zugetzogen, darumb das zu furkomen und zu werm und dye lande mit gotes Hulffe furbaß nach unserm vonnogen in fridelich wezen zu beengen, So haben wir mit rate volworte und wissen Aller und iglicher Herren geistlichen und werltlichen Manne und Stete beyder Marke zu Brandenburg und auch nemlich des Graven von Roppin siner Lande und auch der Preggenitz solche eynunghe gebotten und satzunge gemacht und getan, als hernach geschriben sieet, und gebieten auch vesieklich mit dissem brieve dye einem iglichen Jnwonere der genanten Lande unverbrochenlichen zu Halden, Czume ersten sollen alle unsers gne- digen Herren des Romischen und zu Ungern :c. Koniges und unsre Herren geistliche unde werteliche Manne und Stete unde alle und igliche Jnwoner der gantzen Marke zu Brandenburg und nemlich der lande Reppin und Preggenitz unsern frede Innen und ussen landes stete vesie und unvorbrochenlichen Halden ongeverde, Auch wer unser der Lande ober ymandes der unsern fyendt ist, der solln alle andere Herren Manne Stete und Jn woner der genanten Lande fyende sin und fyendlich nach Im stellen und In wedder huzen noch hegm noch keinerley furdrunge tun mit spisen ttenkm oder andern sachen, noch keinerlei tedinge gemeinschafft ober hand- lunge mit Im haben, heymlich noch offenbar, Auch füllen alle Herren geistliche und werltlicht Mann« befloste
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und unbeslosie und alle Stete iglicher dem andern und nemlich den «ehesten Steten bye Jm belegen und sinen nachburen bye Im besessen, sine roubere, missetere und spende des ortes landes nainhaftig machen und be schrieben geben und zu welchem sulche missetere und roubere komm, da sollen sye uffgehalden angefangen und beHalden werden, und derselbe zu dem sye komm er sye herre Manne oder Etat, oder welches wezms er sye sol das von sich schreiben vorkunden und zu wissen tun deme des fymde sy sin, der sol Venne barzusenden sulche missetere zu fordern, deme sol denne der herre Mann oder dye Stat, do die Missetere begriffen sin, eines unvertzogens rechres über sye helffen, Auch sol nymand unsere noch der lande fymde In noch durch unser land sichern oder geleiten, noch keinen freden mit In uffnemen oder haben one unser kuntlich wissen und vol- wort, Welcher auch der unseren sulche ubeltcter und roubere erfuren, dye füllen sye uns und den unsc.rn one vertzog namhaftig machen und vorkunden, teten sy das nicht, und wir des darnach mit Warheit underwiset und Jnne wurden, So sollen dye selben dye das vorswigm Helten, glich den ubcltetern liden und darumb ge- straffet werden, Auch sol nymand kegen Mortberner vordingen oder vordingnisse geben in keinerleye Wize, wer es auch das unserer Lande herreu Manne oder Stete mit rouben oder mit brande angegriffen und beschediget wurden, Welchen oder wo das not gescl)ege do sol man dye stormglocken lazen luten und geruchte machen So sollen alle dye unscrn dye solche geruchte crfaren und dazu qeheischet werden den fyenden nach folchen und mit gantzen truwen fyentlich nach In stellen dye selben ernstlichen zu hindern und uff zu Halden solche schaden zu keren ongeverde, Wer auch beruchtiget wer und in Handhafftiger warer tat nicht begriffen wurde, den solln wir darumb zu rede setzen und vor uns komm lazen, was er sich denne mit redlichkeyt entschuldigen mag, des sol er bilich genissen, wer sich aber alzo nicht entschuldigen mag, der sol darumb liden, als sich das gebeert, Auch füllen alle Herren geistliche und merkliche Manne besloste und unbesloste und alle Stete Ire knechte dye sye vortedingen wollen und ire Kitechte sein uns und unsern Amptlüten in einem mcmendm nach gebunge Visses brives vorkundigen und namhaftig machen und mit denfelben bestellen, das fy alle, obgefchribm rmfere gebotte stete vcsie und unverbrochenlichen Halden und dawidder tun in keiner wise, welche ab« dawidder' teten und das in der Warheit befunden wurden, fo follen denne dye dye ire Herren sin, felber in der Knechte fchult treten und vor fy antworten. Auch füllen alle Herren Manne und Stete ire wcrltliche gerichte redlich bestellen, Alzo das einen yderman eyn unvertzogenes recht widderfaren möge, und nymand fol dem andern in sin gerichte griffen in keiner Wife, wer auch fulchc obgefchribm unfer gebotte und fatzunge verbreche oder über« trete und der volkomiichen nicht mhilde, zu des leibe und gute wollen wir richten und dm oder dye dye sye vorbrochen und übertreten hetten darumb straffen alz sich das von rechtes wegen geboren wurde. Czu orkunde ist unfer Jngesigel rugkmhalben uff bissen Briff gedrugt der geben ist zu Tangermunde am Din- siage nach letarc ^nno äomim I4l4.
Diese Urk. ist merkwürdig als der Anfang einer förmlichen Landesgesctzgcbung.
Urkunden Brandenburg III (Google data) 77, in: Monasterium.net, URL </mom/CodexBrandenburgensisIII/5e33c273-36cb-459e-8b14-79526b16e83a/charter>, accessed at 2024-12-27+01:00
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