Codex diplomaticus Brandenburgensis. Sammlung der Urkunden, Chroniken und sonstigen Geschichtsquellen für die Geschichte der Mark Brandenburg und ihrer Regenten, Nr. 87, S. 108
Codex diplomaticus Brandenburgensis. Sammlung der Urkunden, Chroniken und sonstigen Geschichtsquellen für die Geschichte der Mark Brandenburg und ihrer Regenten, Nr. 87, S. 108
I^XII. 1438. Vertrag zwischen der Wittwe des Hans von Quitzow und Ditrich
und Cune von Quitzow.
Wir frederich der Junge von gots gnaden Marggrave zcu Brandenborg unde Borggrav« zcu Noremberg, Bekennen u. f. w. das wir uff Hemke» dato Visses brives zwusschen der Erbarm frowen
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Angnesen Hansen vo» Qwittzows RitterS seligen wettwen uff eynem und unsem lieben getruwm Dyterichen und Cunen gebruderen von Qwittzow uff dem andern teile, beret beteidinget und mit irer tzwier wissen und willen ußgesprochen haben. In allermaße, alse Hirnach geschriben sieit, Zcum ersten alse der obgenante Hans von Qwittzow Ritter seliger, nach seinem tode, ctwe vil gutere, pfantschafft, habe, gelt, erbe und gut, und auch briefe und schulde gelassen hat, Dorumb denne die obgenanten beiden partim zwei« trechtig und bißher nicht eins gewesen sin, Sprechen wir uß mit Crafft disses bricfes, das die obgenant ftowe Angncse den brieff darJnnen ir und den genanten von Qwittzow, drey tausent glilden von dem Rate jcu Lünenburg verschriben sein, jcu irem nutz haben und beHalden und sich desselben briefs unde des gelbes nach irem besten vermugen und jcu irem fromm gebrauchen soll und mag, ane allermeniglichs Widdersprache und ane geverde, Dartzu sol auch die obgenante fraw, zcu Perleberg und zcu kiritz von dm Orbeten, uff Sanndt walpurgen tag schirstkunfftig und uff Sanndt Martins tag darnach achtzig schog an landeswerunge Jnnemen und alle farende habe, die er Hans von Qwittzow obgenant gelassen hat mit irem lipgedinge und der Wa, nunge zcu Clytzk, als ir das von unfern lieben Heren und Vater verschriben ist, gerugclichen beHalden, ane der obgenant Dyterichs und Cunen und irer Erben, und allcrmmiglich widdersprach und die obgenanten Dnterich und Cunen füllen darüber alle lehm erbe gelt bricfe pfandtschafft und gut, was das der obgenante Hans von Qwittzow gelassen hat, beHalden und besittzcn, und auch darvon alle schuldigen und erbnemm ußrichtm und betzalen, So das die obgenante frowe hinfurdcr mehcr umme kcynerleige fchulde aber erbe beteidinget «der genotiget werde, funbem des gentzlichcn entlediget fein und bleiben soll, on argk und ane alles geverde und daruff sollen sy von beiden teilen, gecynct gcricht und gute ftundt fein und bliben und nymandt sol sich des andern habe oder gut weder guten willen nicht underwynden, Sundern iglicher teil fol also gericht, gcscheiden und geteilct syn und bliben, ane arg und ane alles geverde, Hirby und über sin gewest und biß haben helffm handeln und teidingen unser Rete und liben getruwm Hasse von Bredow Ritter unser Hauptmanne, Er Hennyng Wutcnow probest zcu Havelbcrg, Otto von Slywen, Ortel von Czemen, Mal tis von Bredow Heyne pful, und Heine stein, Item Werner von der Schulenburg, HanS Ror, Clawß Nor, Bernt Nor und Pauwel Nor, und Heinrich von Pleße, Geben zcu Tanger, munde 1433 Am freitage nach Sant Sixtus tage.
Ditrich und Cune waren des bekannten Ditrich von Quitzom Söhne.
ILM. 1438. Urtheil in einem Prozeß zwischen Niclas Rathstock und Jacob Tvdeke.
Wir fred^erich der Junge von gots gnaden Marggrave zcu Brandenburg zc. Bekmnen u. f. w. von fullicher zwytracht und fchelinge wegen, So denne etliche ztyt gewesen ist, zwusschen NicclaiK fcn Ratsiock, uff einem Jacoff Tydeke Helsen von dem berge und Andrewsen bylfeld uff dem andern teile von fach wegen der fy denne by uns bliben fein sie Im rechten dorumb zcu entscheiden, Darumb denne dy obgenanten beide partim sich vcrwillet haben, der Scheppfcn vonColcn befchriben beten t- niß vor uns und unfern Rat zcu brmgen, uff das man sich deßen baß Im rechten daran ußzufprechen be« waren mücht, daruff fein diefelben fcheppfen zcu fullichm fachen mit irer bekenmiß vor uns zcukomen verbotet nßzufagen was In von der fach wegen wissentlichen wcre.
Uff fullich fordcmnge sein diefelben Scheppfen vor uns kommen vor uns Ire buch er und beschribme fachen darumb offenbar verlauten und lesen lassen, darJnn geschriben sieet wie das Sigcmund Rathenow se liger vorgetzeiten Nicclausm Ratsiock, vor dem gerichle, umb hundert schogk, ein schogk und acht und vicrtzig grosschen angelanget habe, So lange das der genante Nicclauß derselben schulde zcu eyner ztyt vor gerichte bc- kant hat, das er Im hundert schogk ein schogk und viertzehm grosschen schuldig were. Darnach als sulch be ll 13* )
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kentniß gcschen ist, hat Sigemund Rathenow obgenanter uff dm genanten Nicclawftn Ratsiogk und uff sein gut mit sovil clagen, als Im zcu seinem rechten noit gewesen ist, die obcngeschriben Summa gelbes nemelichen Hundert schogk eyn schogk und acht und tzwentzig grosschen mit rechte vor deme gerichte erclaget und erfor- dert, So lange das der genante Sigemundt den ergenanten Nicclausen darumv pfandm solt, vor sullich Summa gelbes er denne von dem ergenanten Nicclausen nicht Pfand hat mugen bekumcn, da ist Sigemund ergenant an des vorgenant Nicclausen Ratstocks erbe und gut mit rechte gewiset, und Im ist ein fride dar« über gcwarcht, damit zcu thune als mit sinem wolgewonnen gute.
Jtcm Sigemund ergenant hat dp alde Ratstockynn zcu Colen vor gerichte umbe hundert schogk scha- den beclaget und zcu allen rebelichen recht tagen sein recht gcin dy obgcnante frawe gefordert, so lange das er die obengeschriben hundert schogk uff dy obgenante frawe und ihr gut gewonnen hat, dieselbe frawe ist zu derselben zcyt alle' Wege ln der stat gewest nnd hat doch nicht zcu denselben schulden wollen antwerden, das alles der Scheppfen bucher und fchriffte mit macht Jnnehalden und ußwifen, Dorumb ist der genante Sige- mund an der ergenanten frawen Erbe und gut mit rechte gewiset und Im ist auch fride darüber gewarcht damit zcu faren als mit sinen rechten wol gewonnen gute.
Das wir mitsampt unsern Reken uff das erste vor recht sprechen, Sintdemal das Sigemund Rate- now, den ergenanten Nicclausen umbe die genannte summa gelbes mit Rechte angesprochen, In vor gerichte beclaget und der genante Nicclaus der schulde bekennet hat, Js nu der genante Sigemund mit rechte an des genanten Nicclausen erbe und gut gewiset wurden, und Im ist nach ußwisunge des rechten, fride darüber ge warcht, der ergenante Sigemund hat dasselbe gut einem verkaufst der das Jar und tag ane rechtes anspräche besessen, und das Jacoff Tydicken forder recht und rebelichen vorkaufft hat, der das auch Jar und tag an« rechtes anspräche besessen hat, das des guts Jacoff Tydicke neher ist zcu behalden wann Im Nicclauß Rat, siogk aber sine Muter das ist an zcugewynnen als recht ist.
Uff das andere sprechen wir Sintdenmal das Sigemundt Rathenow dy alde Ratstockynn umbe hun dert schogk schaden mit rechte angeclagct hat dieselbe frawe alletzyt zcu rechter zcyt zcum rechten bescheiden und vorbotet, und doch nicht vor recht kommen ist, So hat auch Nicclauß Ratsiock gesprochen, Sigemund Ra kens» habe sich siner mutter gutere underwunden vor der zcyt eher er sie mit rechte erstanden und erclaget habe, So ist doch Sigemundt Rathenow etlich lange zcyt darnach mit sinen erbe und gute hie zcu Colen in dem gerichte zcum Rechten eynen ydermann wol gesessen, hett In Nicclauße Ratstocken oder sine mutter mit rechte wollen beclagen, er hett In Rechtes nicht mögen geweygern, Alse denne darnach der genante Si« gemund der ergenanten frawen erbe und gut mit rechte erstanden und zcu rechten Recht tage erclaget hat, so das mit rechte daran gewiset und Im rechten fride daran gewarcht ist nach rechte und des Landes wise unde gcwonhcit, Das alles der Scheppfen bucher Jnnehalden und ußwifen unde der genante Sigemund dasselbe gut heisen vom Berge und Anbremsen bilfclt verkaufst hat, die das auch Jar und tag ane rechtes anspracht fredeclichen besessen haben, So hat die obgenante frawe mit dem ungehorsam das sie nicht vor recht hat wollen komm, fullich Summa gelbes versewmet, darvor Sigemunde Rathenawer ergenant erbe und gut mit recht Jngegebcn wurden ist borrumb sein die genanten Jacoff Tideken Heyse von dem Berge und Andrewß Bilfelt des gutes neher zcu beHalden, wenne In das Nicclauß Ratsiogk oder sine muter antzugewinncn alse recht ist. Geschehen und Geben zcum Berlin Am Sonnabende nach Valentin! 1438.
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