Codex diplomaticus Brandenburgensis. Sammlung der Urkunden, Chroniken und sonstigen Geschichtsquellen für die Geschichte der Mark Brandenburg und ihrer Regenten, Nr. 482, S. 569
Codex diplomaticus Brandenburgensis. Sammlung der Urkunden, Chroniken und sonstigen Geschichtsquellen für die Geschichte der Mark Brandenburg und ihrer Regenten, Nr. 482, S. 569
Von gots gnaden wir Joachim «. kurfurst und Albrecht gebruber Marggraven zu Brandin« turg zc. Bekennen ic. das wir uns aus beweglichen Ursachen unnd In sonberheit gemeinm nutz zum besten mit unnsern liebm getrewen Burgermeistern unnd Ratmannm unnser Stette Berlin und Coln unnser ober» und nybern gericht halben In gemelten unsern Stetten ju «Haltung gehorsam und forcht bep Iren mit« burgern gutlich vereynigt vertragen und die bevolhen haben und wir vereynigen vertragen unns mit Inen und bevelhen yenen unnser ober und nyder gericht gegenwurttiglich vvlgender Weys und masß Inn crafft und macht Kits brives, also das Sy und Jr nachkomen nue Hinsur soliche unsser ober und nybern gerichte, mit alle» und yglichen gerichtsfellen, Bussen, straff und sunst allenn andern Nutzungen und gerechtigkeyten Ju Massen unser Leber Herr und Vater seliger gedechknus und wir bißher gehabt und besessen/ vor unns und unser hcrrschafft ungehindert getrewlich bestellen, gebrauchen und genissen mögen, doch das sie mit fleiS getrewlich Iren pflichten nach bey Iren Mitbürgern In allem Regement eine Rechte pvllicey dem gemeinen nutz zu gut verornen, Rechte gewicht, elle, maß und ander nottdurfft wie sich geburt setzen und erhalten, auch den Goltsmiben und kannengiessern I,! Jr arbeyt sehen und verschassen damit billicher weise gehandelt werde unnd wo ymant In dem ungehorsam befunden, den ober dieselben nach gelegenheit der ubertrcttung, gleich durch onS den Reichen als den Armen straffen und zu gehorsam bringen, auch nyemant noch keynerley daran verschonen/ Es soll auch ein »gliche Etat Nemlich die von Berlin über Jr Mitbürger und die von Coln auch über Ire mit- burger ungehindert ein teill von dem andern die straff nemen und haben, und also In dem arttickell gescheiden sein, sie sollen sich aber von beiden teylen solicher gericht nicht weyter antziehen noch gebrauchen dann so weyt sich die erstrecken, als nemlich In beyben Stetten unnd ausserhalb der Etat, So weit beude feltmarcken Reichen. Der Rath und ir Nachkomen mugen auch Ire Mitbürger und ander umb ubertrettung in diesen gerichtet! als In beyden Stetten oder uff beiden feltmarcken gescheen geleyten und soll Inen wann sie solich glayt unns und unnser herrschafft verkundigen ungeverlich sein, Doch was sonnder wichtige thetten sein und wider die Herr schafft geübt und furgenomen one unnsern wissen und willen nicht geleyten. In diessem verkrag wollen wir vor unns unnd unnfer herrfchaffr volgende artickell ausgenomen und vorbehalden haben, die wir auch hiemit gegenwerttiglich außnemen unnd vorbehalten, Erstlich unser Fürstlich Oberkeyt Auch unnser Richter In beiden Stetten zu setzen und zu entsetzen unnd die Halßgerichten also das sie oder Jr nachkommen niemant peinlich nach der scherff umb hanth äfft ige that one unnfer oder unnser anwslden wo wir nicht In heymisch wem, wissen und willen verhören noch Richten lassen sollen, Es were dann flechte peinliche fachen, als hawßdiebe und dergleichen thetter die der herrschafft nicht fonnder, lich verwant sein, fonnder unns davon antzeigung thun, alßdann wollen wir verschaffen das Jncn uff ir ansuchen geburlichs Rechtens nicht soll geweygert werden, Auch behalten wir unns diese straff über unser wesentlich hoff, gesindt und muntzer, also fo yemant von unferm wesentlichen hoffgesind was ungeburlichs das mercklich straffbar were furnemen morde, Sollen sie macht haben die durch ir diener annehmen und wo es bey tag ist, von stund uims oder unfern amptleuten ubergeben, wehr es aber bej nacht Alßdann In Jrer verwharung hal« ten und des morgens unns oder unnsern amptlewten Antworten, Alsdann wolle» wir uns der billickeit nach mit straff gegen denselben wol wissen zu halten, die Straff unnser Müntz halben über unnsern Mnntzmeisier imd seine niuntzer gesellen, die wir gleich anderm unserm hoffgesind In unsern sonderlichen schütz und schirm uffgenomen, soll uns auch vorbehalten sein. Alle erbfelle von unechten oder frombdcn lewten, die one erben vorßerben soll uns und unser herschafft zustem und volgen, desgleichen alle bruche und felle fo sich von Engerung oder verpawung des freyen Strams uff der Sprew und ander ubertrettung fo sich uff demselben freyen stram begeben mochten, Sollen Inn unfer unnd unser herrschaffc straff bleyben und sunst nymands In dem zu erlawben noch zu geben haben, Aber die so gemulle, mist oder anders in die Sprew schütten, II. Bd. H 3l ^
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mugen Sie unnb Ire nachkomen straffen nach billigkeir, uff Solschen Vertrag wie obstett und barvor sollen und wollen unns und unnser herschafft Burgermeister und Ratman beyder obgnanter unser Stette Berlin und Cola alle Jar ju weynnacht heiligen tagen und itzt uff den negstkomenden weynnacht heiligen tagen anzufhaen und so furo« die weill dieser vertrag stett Newntzig gülden one vertzogemng betzalen unnd unns antwotten lassen« wi« sie unns bann zugesagt haben, doch soll dieser vertrag zu unnser beyder gefallen unnd losßkundigung steen und welichem teyll das gemeint ist, soll dem andern ein virteill Jar vor weynnachten nffschreyben oder sagen lassen, wenn das also gescheen, sollen unns unser ober unnd nyder gerichte, mitsampt den betagtm und hinberstelligeo guldm volgen und sie dieselben dornach forber zu geben nicht mehr schuldig sein Nachdem sie sich auch In unnsern gerichten etlichen gebrauch und zu regirung Jrer Mitbürger und hanthabung Jrer pollicey von unnsern wegen aus altem herkomen anmassen, des wir Inen also nicht gestenbig, soll dieser vertrag So vill der unnser Statt gericht betrifft yberman an seinem Rechten unschedlich sein alleS getrewlich und ungeverlich. Actum Coln an der Sprew am tag Johannis Evangeliste Anno «. octavo. S. Hymmen BeitrLge zur juris!. Litt. Bd. 1, r>. 209.'
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