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Charter: Urkunden Brandenburg III (Google data) 470
Signature: 470

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Codex diplomaticus Brandenburgensis. Sammlung der Urkunden, Chroniken und sonstigen Geschichtsquellen für die Geschichte der Mark Brandenburg und ihrer Regenten, Nr. 470, S. 552
 

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Codex diplomaticus Brandenburgensis. Sammlung der Urkunden, Chroniken und sonstigen Geschichtsquellen für die Geschichte der Mark Brandenburg und ihrer Regenten, Nr. 470, S. 552

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    XVI. 1518. Landtagsschlüsse wegen der Münze, Dienstlohn, Wegziehn der Bauern,

    Büchsenschießen u. s. w.

    Orbenung unnb aussatzung der Müntz, taglones/ binsigeldes, Scheffell, Ellen, gewicht und anders halben«.

    WJr Joachim von gotts gnaden Marggraff zw Branbenbnrg kurfursi zc. Entbitten allen unnb Jglichen unnfern Preisten, Graffen Herrn Ritterschafft Burgermeystern unnd Rathmanncn unnser Stett In allen unser Lannden unser Freuntfchafft gunst unnd grus zuvorn, Erwirdigen In gott, wolgebornen, Edlen, Wirdigen, Gestrengen, Erbar unnd Erßamcn, besunder Freunde und lieben getrewen, Als wir uff dem nechsten gehalten Lanttag Sonntag Erau-di mit ewrm Rath unnser Lande und underthan nottorfft unnd anliggen betrachtet unnd denselben unnd gemeinen nutz zum besten etlich artickell berathslagt unnd entlich beslossen haben, wie volgender dewklich angezaigt Wirt, Sjynnen unnd Begern wir gutlicher unnd ernstlicher meynung Jr wollet soliche artickell wie die beslossen unnd hir unten verzeichent seind, vor euch felbs fo vil euch die betreffen sieet veft unnd unvorbrochen halten, Auch bey den ewrn ernstlich verschaffen das dieselben also unverbrochm gehalten werden, bey vermeydung der straff nach gelegenheit der Übertretung Wo Jr aber euch daran verseimlich erzeigen wordt, werden wir verursacht vor uns selbs als der Landesfurst dem geburet unnser Lande und uniw than gemeinen nutz zu befordern, Also darein zu sehen damit solich artickell stettiglich gehalten unnd die uberlred ter gestrafft werden, euch nach unnser meynung allenthalben zu richten wissen, In gnadenn zu erkennen Dalum mit unser auffgedruckten Secret versigelt Coln an der Sprew Sonntag nach Visitationis Marie Anno ISIS.

    Hirnach volgen die beslossen artickell:

    Erstlich Nachdem etlich umbliggende Fürsten unnd ander Stende unser kurfürstliche Müntzer» redlichen grundt und guten schein verbottcn auch eins teils gefaßt haben, barauß gemeinen unnser L^nnd unnd Sunderlich den hendeleren mercklicher Nachteil und Verderb zuknnffliglichen entsieen mocht, Sind wir bedacht unnd Ist beslossen gemeinen nutz unnd den Landen zu guth, die Hemer und unnser Muntzen ein Zeit lang ruhen zw lassen, dadurch solichcr nachteyl mag verhüll) werden.

    Forder Ist auch deßhzlbcn bedacht worden, damit auch gold unnd ander Müntz In. unser Lmnd gebracht werde, das von den außlendischcn kaufflcwten oder andern Frombden Sunderlich der orttcr bha unnser Muntzen verbotten oder gesatzt synd worden, kein anders dann guth gold oder Jrer Herren Müntz was sie In unnsern Lannden keuffen unnd außg?ben, In Zollen glaiten Zcrungen und andern ßol genommen werden Unnd was dieselben außlendische kaufflewt unnd ander Frembden, Sunderlich der orttcr dho unnser Müntz verbotten ober gesatzt Ist, In unnsern Lannden verkauffen, sollen mit keiner andern Müntz bann mit merckischer Munt; bezalt werden, wie sie In unnsern landen genge und gebe Ist unnd deßhalbenn keinen «uffslag machen alles bey vermeydung unnser ernsten straff und ungnad unnd bey Verlust der wahr so gekaufft oder verkauf Wirt unnd Sunderlich soll man sich mit derselben« straff also gein denselben halten, wie sich Jr herschafft gein den, so unnser Müntz über Jr verbott nemcn, erzaigen.

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    Als auch hyvor durch unns der Müntz halb««/ so In unnsern Landen genge unnb gebe unnb auch welche verbotten sein soll, ordennung gemacht unnd außgeschriben worden, Ist unnser ernstückzer bevelh das soliche ordenung unvorbrochentlich doch mit volgender Veränderung gehalten werden soll, Nemlich das Jr euch der Mansfeldischen pfenningk zu nehmen gantz enthaldet und auch die Mansseldischen groschen nicht annders bann zw Syben pfennigm nemet, bei voriger pene Jil dem außschreiben außgedruckt unnb soll solichs angeen uff nechsten Sannt Michels tag unnd also für unnd für gehalten werden.

    Zum andern der dinstbotten halben wollen wir In ernstlicher meynung, das Im landt zw Lubus aufs den hoen unnd nydern Barnym eynem grossen ackerknccht ein Jahr nicht mehr dann Sechßzehen schilling unnd kein landt, Eynem Mittelknecht oder wagenknecht nicht über »irzehen schilling und einem Jungen nicht über vierzehen schilling zw loen sollen gegeben« werdenn.

    Im Uckerlandt soll es bei alter gewonheit bleiben, Aber uff dem Teltsw sol man einem Acker knecht über drei schock Eynem Mittelknecht über zwe schock Eyüem Jungen über ein schock, Eyner grossen veh« magt über Funff mandell, Einer Mittelmagt über ein schock unnd einer kleinen magt über ein halb schock, ein Jar lang nicht zw loen geben. Im Havelandt und Glin Ist es unnsern Besonndern Frmndr den Bischove von Branbemburg unnd unserm Rath, dem Abt von Lehn»« mit etlichen von Adell, nach gelegenheit unnd Billigkeit Hoch uff unnser gefallen deßhalben ordenung zu machen bcvolhen.

    Deßgleichen JnberAltenmarck unnd PrignitzJst unnsern Heuptlewten mit etlichen vom Adell, auch also ordennung zu machen bevolhen. Aber In unnser newenmarck Ist beslossen einen grossen knecht über vier und zwentzig marck doch kein lanndt, Eynem mittelknecht über brey gülden unnd eynem Jungen dar, uach er ist doch über ein schock unnd Sechs groschen ein I« lang nicht zw loen geben, wo die dinstbotten daö nicht annemen Szonnder austreten werben, Sol man sie zw recht beftettigen so lanng sie gehorßam halten.

    Es sol kein dinstbotte von knechten oder meyden sich vormyten mind zw dinst ergeben, sie haben sich dann den Jhennen darunter sie gesessen unnb geboren sein zuvorn zw dinst angebotten unnd man sie sich also angebotten haben, sol Inen nach zweien oder dreien tagen frey sein, sich an ander ortter zw dinst zu ergeben«.

    Auch soll keiner den andern sein geflnde bieweil sie In seinem dinst sein nicht abmyten noch abzyhen.

    Zum dritten Ist geordent unnd beslossen, das ein Jglicher Schevffel In Jglichem ortt Landes dem andern gleich fein soll. Als nemlich durch die gantze mittel marck soll der Berlinifche scheffel, an allerlei) korn durch auß geen unnb kein ander Scheffel unnd sollen die andern alten scheffel zwischen hir unnd Battholomei abgethan unnd die Scheffel nach der Berlinischen maß angenommen unnd mit den, Berlinischen zeichen gebraut werben, bei Verlust des korns unnb der maß, In ber Newen Marck soll der Solbinisch Scheffel burch außgeen, außgenomen Arnswalb, Schivelbein, Dramburg und Lanbesberg b» sol len Im gewonlichen Scheffel In gleicher maß behalten. Der PrentzlowS Scheffel! sol geen über bas gantze Uckerlandt. In ber Altenmarck soll ber Stendalisch Scheffell durch aus geen, außgenomen Solt- Wedel unnd Gardelege sollen bei Jrem gewonlichen Scheffel In gleicher maß bleiben. In ber Prignitj der Perlebergisch scheffell. Im Landt zw Sternberg der Franckfordisch scheffel unnd In Gle sien und Law sitz soll der Alt gewonlich scheffell In gleicher maß bleiben, alles bei ber pme wie obstett.

    Zum Vierden Ist beslossen unnd geordent das eine gleiche elle durch all unnser Landt unnd Fürsten, thumb gebraucht unnd gehalten soll werden, als Nemlich die Berlinische elle bei Verlust des gewandt Sicks oder der wahr die damit geinessen Wirt.

    Zum Funfften Ist geordent das auch ein gleichmessig gewicht burch all unnser landt gehalten unnd gebraucht soll werben, als Nemlich mit der kleinen wahr specerey wachs unnb anders soll das erfordisch gewicht gebraucht werden, was aber Fleisch, kupfer, Kley, zynn unnd dergleichen grobe wahr Ist, soll nach dem Berlinischen gewicht das Hundert unnd zehen pfundt einen Zentner machen gewagen werden, bei ver, lust ber wahr ßo bamit gewagen Wirt. U.M.

    226

    Zum Sechsien soll ein Jgliche thunne Jr rechte groß unnd maß als Nemlich vier unnd zwantzig siubichen halten, es sey Wein oder Bier nach altem Herkommen bey Verlierung oerßelben Wahr unnd unnser straff.

    Zum Sib enden Ist beslossen das ein ydermann mit seinen Pawern/ scheffern und horten soll ver« schaffen/ das sie sich enthalten fewr uff die Heiden zu tragen unnd die Heiden und holtzung anzuzünden damit der tegliche verderbliche schab der Heiden unnd holtzung so deßhalben entsteet, mag verhut unnd vorkomm «erben, wmd aber yinant von solichen lewten mit Fewr auff der Heyden besichtigt unnd sich barauß ein schab des Fewrs ervolgete, so mag ein Jglicher so denselben betrit uff der Heiden In rauch unnd das Fewr binden, damit er es nicht mehr thue, Entkem er aber von der Heiden unnd wurd uff der Heyden nicht begriffen, so mag doch ein Jglicher benßelben In seinen gerichten In geburlicher straff nemen/ den andern zum schrecken damit solicher schab mag verhuth werden. ^

    Zum Achten Szo die Pawern ein ober mehr Jrer herschafft erbguth bewehrn, Szo mögen sie und Jr kinder unverhinbert Jrer herschafft sich In ander steet oder dorffer wenden und setzen, doch das sie bynnen lands bleiben.

    Zum Newnden, wo Jmands, wer der wer, ein Pawr «brünstig wurb unnd stinen Herrn ober Junckern sein erbguth nicht vorwehret hette, er wende sich wahin er woll, so soll man Im den uff sein ansuchen, nach vermöge des alten Vertrags unnser gemeinen lant schafft ungeweygert volgen lassen, doch also das der Jhenne der den «brünstigen pawern fordern will, die ßeinen dartzw schicke unnd den pawm annhemm lasse.

    Zum Zehenden Sollen die goltSmib In den Stettm das Reinisch golb uff Achzehen grat unnd das hungerisch golb uff zwentzig grat arbeiten, begleichen das feyn sylber zw Sechßehen loeten und Wercksilber zw virtzchen loeten bey pcne des Fewers arbeiten, Doch so sollen sy In feinen golb einen grat unnd In feynm sylber ein quentyn In die fhar habenn, doch geferlicher weiß nicht gebrauchen.

    Zum Elfften Szollen die kannengiefser das Feyne Zynn mit breyen Zeichen stampffen, Als mm, lich Zwe von der Stadt darynnen sie gesessen unnd mit Jrem eygm Zeichen, Was aber gemengt halb Um unnd halb blei Ist, sollen sie mit eynem Zeichen des Raths und Jrem engen Zeichen stempffen, Was aber gantz blei Ist, sollen sie allein mit Jrem Zeichen bei pene des FewreS stempffen.

    Zum Zwelfften, das sich ein ydermann der Buchßen die sich selbst zünden zu fhuren unnd zu tragen, dieweil es ein unerbar unnd unaderliche wehr Ist, In anfehung das es In ander landen auch verbotten Ist, enthalte bey vermeydung unnser straff unnd ungnab.

    So soll auch «in yderman vom Adel, Burger unnd Pawr, des Buchßen schiessens sich enthalten zum Wiltprat unnd gefugell zu schiessen ßo weit unnser Landt und Furstenthumb sein, bey Verlust der Buchßen unnd unnser straff.

    Zum Viertzehenben soll sich yderman von Burgern unnd Pawm enthalten die Eyer der Enten unnd ander gefhugell außzunemen oder zu verderbmn damit der vogell Im Landt nicht verwust w>rd, unnd welcher das ubergeet, sol von seiner obrickeit ernstlich darumb gestrafft werden.

    Es mag auch ein Jglicher teil vonn unnser Lant schafft die Iren, darüber sie obrickeit unnd gericht haben, ob In vorberurten artickelen von den Jrm ubertrettung gescheen, selbs nach vorberurter maß straffen, damit wir als der Landesfurst nicht verursacht selbst zu straffen.

    Was aber In unnsern Stetten In obberurten artickelen ubertrettung gescheen unnd zw Büß unnd Straff gefallet Szoll unns unnd unnser herschafft der halbe taill unnd dem Rath der Stab darynn die ubertret» tung geschieht, der ander Kill unverhinbert zu komm.

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