Codex diplomaticus Brandenburgensis. Sammlung der Urkunden, Chroniken und sonstigen Geschichtsquellen für die Geschichte der Mark Brandenburg und ihrer Regenten, Nr. 309, S. 388
Codex diplomaticus Brandenburgensis. Sammlung der Urkunden, Chroniken und sonstigen Geschichtsquellen für die Geschichte der Mark Brandenburg und ihrer Regenten, Nr. 309, S. 388
I^XII. 1ä80. Markgr. Johanns Schreiben an das Domstift Stendal.
Lieben getrewen ir habt von ewr und ander wegen schrifft an uns lassen gelangen, mit des Cap, pittelS sigel versigelt, heischen wir euch hirher gein Coln mit bißem brive bey vermeybung unser ungnad am Dinßbag nach Barbare zu erscheinen vor uns und unsern Retten wie geburlich ist ußzufhurn und nach zu brin» gen die bestendigkeit und Jnhaldung deß schreibens, under ewrm sigel versigelt und ußgangcn, das wir doch hoffen mit der warheit Jr nymmer nach bringen sollet, und wo ir dem also nicht thun wurdet, als wir In kein Zweivel setzen ir nicht thun mögt, uns solichs nach unser Rete erkentnus zu verbussen deß verlassen wir unS also zu gescheen gentzlich zu euch, Datum Coln an der Sprew am Montag nach Elißabech ^mi« 80.
ILM. 1ä80. Klageschrift des ChurfSrsten wider die altmarkifthen Städte, mit
dem Urtheil.
Die Citacion tzum ersten tzu lesen:
Item darnach dy verkracht tzu losung unsers gnedigen Hern In breyen punckten lantbete tzu geben. Kem tzusagung als unser alter gnediger Her herein In dy land komen ist Im mit leyb und mit? gut tzu helffen.
Item antzururen als sy durch unsem gnedigen Hern gestrafft sind banimb das sy sich vormals der lantbete widersesflg gemacht, das sy solchs nymmermehr thun wollen wider dp Herschafft tzugesagt haben.
Item das Prelaten Hern Mann und Stete der mittellmark und Prignitz, und von Prelaten Rir« ter und Mann der altenmarck, by lantbete ist tzugesagt worden tzu geben und sy deß mynsien teyl sind, ob sy icht von billikeyt und rechts wegen deß und ander stucken obenberurt sich andern Prelaten Herrn Mann lind
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Steten In gebung der lantbete gemeß sogen machen, und also von rechts wegen dp lai,tbete geben, oder waS recht borumb sey mit vorbehaldung Widerrede nachrede und gegenrebe wy unserm gnedigen Hern noltursft sein wirt.
Item zu bewegm ob man by auch an das recht setzen wil damit man nachbringen mag und betzeugen by stuck obenberurt, angesehen das einer nicht richte? und tzeug sein mag.
Item so schuldigt mein gnediger Herr dy Stete gemeinlich In der altenmark das sy Statut und gesetze In den Steten auß Jrem eigen furnehmen, an Jrlawbung der Herschafft tzu schaden und tzu mynerung der Herschafft obrikeit gesetzt haben, das dy Borger und Jnwoner In Steten Jr sach nicht vor der Herschafft, w>) In not wer suchen mögen, und sich Unrechts tzu verklagen, Sunder allein vor dem Rate In den Steten und büß darauss gesetzt haben, wer das thut, der soll dommb gebust werden nach lawt Jrcr uffsatzung, das nicht klein der Herschafft obrikeyt myndert und tzu schaden komet, dm schaden gewalt und frevell, den sy also getan haben, Wider Ire Huldigung gehorsam und eyde der Herschafft besss und fromen tzu werben und schaden tzu wenden, acht unser gnediger Herr uff hundert tausent gülden, by sein gnad liber entperen, dann solchs wy vorberurt leidm hat wollen, und ruffen euch Richter Prelaten Herrn und Mann an durch ewm rcchkspiuch rechtlich tzu erkennen Im solch gelt hundert tausent gülden barumb auß tzu richten, Pfleg und schuldig tzu sein, oder tzu erkennen was borumb recht sey.
Item uff keiserlich gesetz und Jnnhalt der gülden Bullen der pfal burger halben, das kein Stat pfalburger uff soll nehmen, schuldigt mein gnediger Herr dp von Stennball, das sy darüber pfalburger und Bürgerin ussiiehmen, seiner gnaden und der Herschafft tzu schaden dy hergewett und Gerab, das der Herschafft von rechts wegen tzu nehmen geburt, damit abtzubrechen und tzu entwenden, alles wider Jr gelubd und eyde der Herschafft getan, das setzt mein gnediger Herr tzu erkentnus deß rechten, und das In keinen tzweivell, eß sey recht das sy In by puß und pene ufgesatzt und bestimbt In der gülden Bullen der pfalburger halben ge. fallen sein und Im solche pene von rechts wegen billichen betzalen und außrichten mit alle dem, das unser gne« biger Herr und dy herrschafft In der tzeit als sy das getan haben schadcns an dem hergewcch und gerab ent, »fangen haben, und nicht gegeben ist, oder was recht barumb sey.
Item by von Stenn dall halten nicht gerichr tzu rechter Heit, Sundem wenn sy wollen muß der Richter gericht halten, und was da bußwirdiger lewt werden, fordern sy dy fachen für sich In recht, und rich ten dy pntheien tzu schaben unferm gnedigen Heren und der Herschafft.
Item dy von Stendal! haben über den verlaß uff gemein Herrentagen, das man den hamer mit Muntzen rwen soll lassen, gemuntzt und der Müntz abgebrochen den gemeinen landen tzu schaden, und In tzu nutz, und dy anders gemuntzt und muntzen lassen, dann In unser gnediger Herre gesiet fy macht tzu thun haben.
Rete am rechten gesessen am montag nach katherine Im 8HstenJar bye das Hirnach« geschriben urteil und recht einhelliglich gesprochen haben:
Bischove ju Lubus und Brandemburg; Johanns Grave tzu Ruppin, Albrecht Grave tzu Barbi, Meister sank Johanns orbens, Her Peter apt tzu Lehnyn, Her kerstian apt tzu korin, Her Mathias apt zu Marienwald, Schriber uff dem Eigenthum tzu Strußberg, Probst uff der Burch tzu Branndburg er niclaws <ok, Her Hanns von Gliben Comptur tzur Liessen, Her Ludwig Borgstorff probst tzu libenwalb; Jorg von Waldenfels der Elker, Boss von Alvenßleven Hewbtman In der altenmarck. Achim von Bredow, Jost von Segezer, Boss von Bertenß, leven, Cristoff von leyptzk, Sixt von Ehennheym Rittere; Gevert von Alveitßleven, Hennigk von Arnym, Werner von der Schulemburg, Albrecht von Bredow, Curt von Slabemndorff, Hans von Arnym, Hans von Bredow, Berndt von der Schulemburg, Ditrich Nor, Hans Erumenfee, Ditrich von Quitzov der Junger, Balßar Botin, Hennigk Sparr, Dockter Etocker. Von Steten: Claws von Gulen, N. Rock Richter in der alten Stak, Am« brosius Storbeck, Branndenburg; Lorentz Garennkauffer, Claws Schulten, Berlin und Coln; Albrecht Tydenn, Hanns Schultan, franckfurt; Thews Rulow, Pasc« Domeraw, Premtzlow; Jacob Schiller, Monichberg.
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Als hewt montag nach katharine Im 80sien Jar der myndem tzal, unser gnediger Herr, Marggrave Johans by altmerckischen Syben Stete Nemblichen Stenndall, Soltwedell, Garbelege, Tan, germund, osterburg, Sehawßen und Werben hat vor prelaten Herrn Mann und Steten der Marcken tzu Brandburg tzu recht schuldigen lassen/ Nachdem all ander prelaten Herrn Manu und Stete sinen gnaden tzu betzalung der schuld hilff tzugesagt haben nach lawt der freyung den landen durch unsern alten gnedigen Herm gegeben, In welchen stucken sy der Herschafft hilff thun und lantbete geben sollen, auch uff solch tzusagung der Herschafft durch sy und ander getan der Herschafft mit leib und gut tzu hclffen, und auch das sy vormals borumb grpußt sind und gebeten In das gnediglich tzu zugeben, sy wollen sy furder gern als dy gehorsamen halten, und auch nachdem als by Marck tzu Branndburg ein Churfursienthum nach Jnnhalt der gul« den bull uff ein leyb gewibembt ist, und barauff ander prelaten Hern Mann und Steten der Herschafft Jr schuld helffen betzalen, und sy an der tzall dy myndsten barunder sind, ob icht billich und von rechts wcgm, sy sich andern Prelaten Hern Mann und Steten dem mcinstcn und mcrcklichstem teyl mit betzalung der schuld nach Jr antzall gemcß machen sollen oder was recht dorumb sey.
Dorauff haben dy geschickten von der Stete wegen geantwort, das sy In das recht hir nicht willigten und wolten nicht antwortten, und das man sy mocht lassen bleiben bey Iren freiheiten, dy In von unserm alten gnedigen Hern bestettigt wem worden, so aber sein gnad sy ye ansprach und unberccht nicht lassen wolt, wolten sy seinen gnaden vor prelaten Ritter und Mann der altenmarck gern furkomcn und gerecht werben, und Helten Heß furder kein ander macht.
Dargegen mein gnediger Her reden ließ, nachdem <i) peremptone und mit voller macht tzu recht be- schiden und gelabm sein, und ofsintlich vor gericht sieen und absagten, sy nicht wolten antwortten auch deß nicht macht hetten und Hogen sich an In gemeinen flechten wortten fryhcit, der sy doch weder sehen oder hören liessen und also ftevelich In dem ungehorsam und ^ontumacien bliben, hofft mein gnediger Herr, durch Preis» ten Hern Mann und Stete tzurecht tzu erkennen, ob sein gnad icht billich und von rechts wegen In Jr Hab und guter by sy haben und gehaben mögen eingeweißt soll werden biß fo lang das fein gnad folicher antzall der schuld by In geburt tzu betzalen, entricht Mb behalt werd, oder was recht dorumb sey.
Daruff ist urteil und recht erkannt von prelaten Hern Mann und Steten:
Nach allem ergangen furbringen Jm rechten wn das von unsers gnedigen Hern Marggrave Johan, ßen und der Sendboten der Altenmarck Syben Stete wegen, vor prelaten Hern Mann und Steten, dy ytzunt tzu recht gesessen sind, verlawt hat und gescheen, ist durch dieselben Prelaten Hern Mann und Stete recht erkant:
Das unser gnediger Herr Marggrave Johanns von unsers gnedigen Hern Marggraf AlbrechtS Churfursten !c. seins Hern Vaters und seinthalben billich und von rechts wegen In solch guter und habe der altmerckischen Stete, wo er by ankamen und gehaben mag eingeweißt soll werden biß so lang das sein gnad, von seins Hern Vaters und seintwegen, betzalung solcher Schuld, dy sy antrifft nach Jr antzall durch sy außge. richt und behalt ist worden, und sich darJnn andern Prelaten Hern Mann und Steten In betzalung der schuld unsers gnedigen Hern gemeß gemacht haben.
Deß Urteils brive unb urkunt tzu geben, ist durch die Rete am rechten geftssen, uff begerung meinS gne. bigen Hern billich tzu sein und tzu geben erkant.
Furder hat mein gnebiger Herr fragen lassen, wenn und wy sein gnad In solch der altmerckischen Stete Hab und M eingeweisi soll werben.
Iß recht daruff erkant, das solchS uff begerung siner gnaben, durch deß Richters, als meins gnedigen. Hern von Lubus brive und Sigell dy einweißung gescheen soll.
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