Charter: Urkunden St. Lambertikirche in der Neustadt B III 3-1
Signature: B III 3-1
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Bischof Johann von Hildesheim bestätigt die Stiftung eines Altars in der Lambertikirche in der Neustadt Hildesheim durch den Domherrn Heinrich Kloth. Kloth stattet den Altar mit den Zinsen von 900 rheinischen Gulden aus, die bei den Räten der Städte Alfeld und Braunschweig belegt sind, und behält das Patronatsrecht für den Altaristen sich, seinem Bruder Bartold, dessen männlichen Erben und nach ihrem Aussterben dem Rat der Neustadt Hildesheim vor; erster Altarist soll der Sohn seines Bruders, ebenfalls Heinrich Kloth genannt, sein. Der Altarist soll wöchentlich vier Messen sowie für Heinrich Kloth, seine Eltern, Geschwister und Freunde vier Memorien jährlich an den Quatembern abhalten. Die Verteilung der Zinsen an die Beteiligten an den Gottesdiensten, die Verwaltung des Kapitals und der Kirchenschätze sowie die zukünftige Besetzung der Altaristenstelle werden geregelt.
Material: Pergament
Dimensions: 38,1 x 56,5
Wy Johannes van goddes gnaden gekorn unde bestedigede des stifftes tho Hildensem, hartoge to Sassen, Engeren unde Westvalen etc., bekennen vor uns, unsen nakomen unde alßweme, dat de werdige here Hinricus Kloth, doctor unde domhere unser kerken tho Hildensem, vor uns erschenen is unde eyne fundacien eynes altares unde geystliken lenes in der parkerken sancti Lamberti up unde in unserer Nigenstadt vor Hildensem van ome in de ere des almechtigen goddes unde umme syner sele salicheyt willen upgerichtet, funderet unde ghestichtet unde genante altar unde leen myt negenhun[der]t Rinschen gulden hovetgeldes ewichliken begifftiget unde begavet, na lude unde inholde dersulvesten fundacien, de he uns getoget, ghewiset unde openbaret unde uns demodigen angefallen unde gebeden hefft, wy genante fundacien in alle oren stucken, puncten unde artikelen umme dat goddesdeynst to vormerende datsulveste altar unde leen myt alle synen ghaven unde tobehoringen, ok allen geystliken fryheyden, de sick in dem rechten eghen unde gheboren, gelick anderen unses stifftes geistliken lenen mochten unde wolden bestedigen unde begnaden, welker fundacien luth unde inholt hyrna beschrevenn steyt aldus ludende:
In deme namen goddes amen. Ick Hinricus Kloth, domhere der kerken to Hildensem, bekenne vor mek, myne testamentarien, erven unde alßweme, dat ik deme almechtigen godde, syner benedieden moder unde maget Marien, sunte Peter, sunte Paul mynenn hilgen apostelen, sunte Ciriaco, allen goddes hilgen to love unde to eren, allen cristen selen to troste unde hulpe umme myner unde myner elderen, ok broderen unde susteren selen salicheyt willen gestichtet, maket unde laten uprichten in der parkerken to sunte Lamberto uppe der Nigenstadt vor Hildensem myt willen unde fulborde des kerckheren, ok der olderlude der sulvesten parren eynen nygen altar gelegen unden in der kerken uppe der syden na deme radhuse, den ik denne begiffte unde begave myt twintich unde dren Rinschen gulden ewiger jarliker renthen, de ik van dem ersamen rade to Alvelde vor viffhundert Rinsche gulden na lude orer segel unde breve gekofft hebbe. Dartho begifftige ik und begave desulvesten commissien, leen unde altar noch myt twintich andern Rinschen gulden ok ewiger jarliker renthe, de ik van dem ersamen rade to Brunswigk vor veerhundert der sulvesten gulden ok na lude unde inholde orer segel unde breve, myk darup van one gegeven, gekofft hebbe, unde wyl, dat dusse negenhundert Rinsche gulden myt oren jarliken renthen schullen to ewigen tiden by genanten leen unde altar blyven, so dat de besitter unde regerer dessulvesten leens unde altares sodan gulde unde jarlike renthe schal unde mach manen, forderen, upboren unde de in syne nuth unde fromen keren. Darvor schal genante besitter des genompten leens unde altars alle weken to veere missen vorplichtiget syn, dere de eyne schal wesen alle sondage van der hilgen Dr[ev]oldicheyt, de ander alle mandage vann allen cristen selen, de dridden alle mytweken van alle goddes hilgen, de [v]erde alle sam[stage van der] juncfruwen Marien der moder goddes. Dusse lesten missen schal he holden van Unser Leven Fruwen alse men de missen holt 'stultum tunc etc.' in deme dome to Hildensem, unde singen de myt deme oppermanne, myt deme parscholeren, den he geven schal eynem juwelken dre Goslersche, unde myt twen scholeren uthe der schole, den he geven schal eynem juwelken eynen Goslerschen penningk. Unde de schullen in deme lesten dersulvesten missen syngen de antiphen 'media vita' myt der collecten 'omnipotens sempiterne deus etc.'. Unde to den andern dren missen schal he in dem lesten eyner juwelken missen lesen dusse viff collecten pro defunctis, alse 'beati Petri apostoli etc., cuius animam famuli tui sacerd[otis]'; de andern 'deus cuius misericordie non est numerus etc.'; de dridde 'inclina domine'; de verde 'deus in cuius miseracione etc.'; de viffte 'fidelium deus etc.'. Ok schal he myk myne, myner eldern unde alle mynes geslechtes unde alle cristen sele laten began in der genanten parkerken sancti La[m]berti des jars veer mal in allen quatuortemperen, des sondagen avendes vor allen quatuortemperen myt vigilien unde des mandages darna myt selemissen, unde schal tho eyner juwelken memorien hebben den kerckhern darsulvest myt synen cappellanen unde darto ses andere prester, den he geven schal van dussen renthen eynem juwelken dre schillinge lutkes geldes Hildensemscher weringe, dem kerckhern ses schillinge, darvor schullen se truwelken helpen syngen in dem myddel der kerken genanten vigilie unde selemissen myt twintich scholern uthe der schole, den he ok geven schal eynem juwelken eynen Goslerschen to der vigilie unde eynen Goslerschen penningk to der selemissen, unde bestellen to dussen memorien veer barlechte, eyn juwelk van eynem punde wasses. Wat denne van den lechten overlopt, mach he beholden to hulpe der andern nygen lechte. Ok so schal de custer dusser genanten kerken mede wesen in alle dussen veer memorien myt deme parscholer unde scholemester, unde dene schal he geven eynem juwelken twene schillinge Hildensemesch lutkes geldes. Ok so schullen de prestere in den genanten begencknissen alle holden missen unde bidden truweliken vor myk unde de myne myt den vorgenanten collecten, unde den schalmen noch geven juwelkem ey[nen] schillinck guter munthe. Ok so schall de kerckhere macht hebben, dusse prester to genanten memorien tho ordinerende unde to bestellende, unde darvor wesen, dat sodan memorien unde missen jo truweliken geholden werden. Ok so schal dusse genante commissie, leen unde altar to ewigen tiden wesen de iure patronatus mynes unde na mynem dotliken vorfalle - dat god schicke na synem gotliken willen - mynes broders Borchart Kloth, borger to Lupke wonhafftich, erst unde darna synen negesten manerven, so dat de eldeste unde negeste syn manerve van ome uthgesproten unde synes namen schal unde mach, so vaken duth genante leen unde altar vorlediget, lenen unde dartho presenteren eynen fromen prester edder eynen anderen clerick, de dar bequeme to sy, dat he in eynem jare prester werde. Wan averst de genante Borchert Kloth unde alle syne manerven van dodes wegen vorfallen weren, so dat dar nemant mer were synes geslechtes van ome geboren unde uthgesproten, alsedenne schal dusse genanten vicarie, leen unde altar de ersame radt van der genanten Nygenstadt vor Hildensem moghen lenen, nomen unde darto tho ewigen tiden na bescrevener wyse den genanten scholemester orer schole denne tor tydt, yn dat erste darna oren stadtscriverus unde in dat leste den parscholer edder den custer genanten kerken, wu se dare bequeme to syn, unde wan sodan vorleninge umme ghegan is, schullen unde mogen de wedder an dem scholemester anheven unde wu vor de anderen myt genanten dussem lene tho ewigen tiden begnaden unde belenen, de dar bequeme to sy, dat he yn eynem jare moge prester werden unde wonen by genanter kerken, deme erwerdigen herrn abbete des closters sancti Godehardi in deme Brule ok vor Hildensem antworden unde presenteren, de one denne sunder alle insage unde wyl unde schal uppe sodan presentacien to deme sulvesten lene unde altare invoren unde institueren, unde offt he des wegheringe dede, so schal jedoch de genante persone alsedenne allene dorch de presentacien institueret und in dat leen gevoret syn. Unde de genante radt schal unde wyl dar truwelick vor wesen myt genanten kerckhern unde olderluden, dat dusse memorien unde missen jo flitich geholden werden, unde dat de hovetbreve dusser genanten negenhundert gulden schullen liggen in edder boven der gherwandeskamern in der gemelten parkerken in eyner bewaringe, dar denne de genante radt unde olderlude der sulvesten kerken schullen eynen slotel unde de genante patrone unde de besitter dusses jegenwordigen leens unde altares ok eynen slotel to hebben unde de truweliken myt kelke unde clenode bewaren unde sampt besluten. Unde vor sodan truwelick beslutent unde bewaringe schal de besitter dusses genanten lenes alle jar uppe Paschen geven lutke genanter Hildensemescher weringe dem genanten rade eyn pundt, den olderluden der gemelten parkerken uppe der Nygenstadt teyn schillinge dersulvesten weringe, de se under sick mogen delen unde hebben. Weret ok sake - dat ik jedoch nicht enhope -, dat desulveste besitter dusses lenes unde altars sumich worde unde de gemelten memorie, missen unde renthe nicht enhelde edder holden lethe, alsedenne schullen velegedachten kerckhern, radt unde olderlude hebben macht, de renthe dusses leens uppe dat mal to manende, unde de memorien, missen unde plicht van to gevende unde holdende unde dat overighe denne noch deme besitter wedder to kerende. Quemet ok, dat dusse negenhundert gulden gans edder eyn deyl worden worden wedder affgegeven, alsedenne schullen genante radt, olderlude myt deme patronen unde besitter dusses lenes sodan golt sampt entfangen unde dat van stundt wedder beleggen unde dar gelike renthe an wissen steden wedder mede kopen, dussem lene, altar unde deme besitter to dem besten. Quemet averst, dat men myt sodann golde so draden genante affgekofften renthe nicht wedder kopen konde, alsedenne schullen genante radt, olderlude, patronen unde de besitter sodan golt in edder uppe genante gherwandeskamern der genanten parkerken in de gemelten gemeynen bewaringe leggen unde dat sampt besluten unde bewaren unde dar truwelik vor wesen unnd so se ilendes unde kortes mogen uppe genante renthe an wisse stede wedder belecht worden, deme genanten lene unde besitter to gude. De genante besitter dusses sulvesten lenes scal deme gemelten kerckhern alle jar up genanten Paschen vor synen dachlikes nadel dusses genanten lenes, efft he des jenigen nadel mochte hebben - so ik my doch nicht vorhope - , teyn schillinge unde der kerken eyn pundt penninghe gemelter weringe, den win unde oblaten genanten missen mede to holdende vorplichtiget wesen. Ik beholde myk ok de macht de wyle ik leve, duth leen unde syne renthe ju myt meren renthen an Unser Leven Fruwen daghe tyde in der sulvesten parkerken offt dat mek so bevelle to leggende. Ok so wyl ik, dat Hinricus Kloth genanten mynes broders Borcherdes sone de erste besitter sy dusses lenes, den ik also nu in macht dusser myner fundacien darto nome unde presentere, unde beholde myk forder de macht, dat ik, so vaken alse duth genante myn leen unde altar vorlediget de wyle ik leve, mach lenen unde dar presenteren watte persone myk dar dunket drechlick to syn unde bequeme. Ok so schal de gemelte besitter dusses lenes unde altares deme genanten kerckhern nerghen inne to na, sunder ome in syner kercken, dar dat goddesdenst belanghet, underdanich unde behorsam unde myt ome in der processien alle sondage umme den kerckhof to gande vorplichtet syn. Alle der stucke unde artikel to enkeder unde warer bekantnisse hebbe ik Hinricus Kloth myn ingesegel witliken vor dusse fundacien gehenget unde de myt mynes sulvest hant undergescreven. Unde wy N. abbet des genanten closters sancti Godehardi, Hinricus Pustman kerckhere, borgermester unde radt der gedachten Nygenstadt, ok olderlude bekennen vor uns unde unsen nakomen alsweme, dat alle dusse vorgescreven stucke, puncte und artikel myt unsem wetten, willen unde fulborde gescheyn syn, unde hebben des to bekantnisse eyn juwelk van uns unse ingesegel vor unde an dusse jegenwordigen fundacien by gemelten heren Hinrici Kloth doctoris ingesegel don unde lathen hengen, an deme jare unses hern Ihesu Christi geborth Dusent viffhundert unde viff jar, an deme Palme avende. Darna denne so wy [du]sse vorgescreven fundacien hebben seyn, horen, lesen unde guder mathe vorstan unde befynden nicht anders, sunder dat goddesdenst dardorch gemeret schal werden, deme wy alle tydt gheneget syn, so denn genante fundacien, bede unde anbringhent des gemelten heren Hinrici Kloth gotlick, billick unde redelick is, syn wy der ok geneghet unde bestedigen, vulborden unde bevestigen darumme genante dusse fundacien in alle oren puncten, stucken unde artikelen unde nomen sodanen goder so boven gheroret is in unse geistlike beschut unde incorporeren desulvesten godere unde leen allen geistliken fryheyden, privilegien unde rechticheyden, willen ok forder, dat dusse godere vor geistlike godere schullen geachtet unde geholden werden, unde bewillen ok unde beholden den genanten heren Hinrico, synem broder Borchart Kloth unde oren manerven unde na orem dotliken vorvalle dem rade der genanten unser Nygenstadt ius patronatus effte presentandi, so boven beroret is. Unde so denne Hinricus Kloth de junger, des genanten Borchardes sone, wu boven tho dussem lene unde altare gepresenteret is, so institueren unde investieren wy one ok dartho in macht dusser unser confirmacien, dat sulveste leen to besittende unde hebbende unde darvan up to nomende allent, dat darvan kumpt unde komen mach, unde hebben nu des to bekantnisse unse ingesegel witliken heten hengen an unde vor dusse confirmacien, ghegeven an deme jare unses herenn Ihesu Christi gebort Dusent viffhundert unde in deme vifften jar, des donnersdages in deme Paschenn.
Language:
Hildesheim, Bistumsarchiv, Urkunden St. Lambertikirche in der Neustadt B III 3-1, in: Monasterium.net, URL </mom/DE-BAH/LambertikircheinderNeustadt/B_III_3-1/charter>, accessed at 2024-12-23+01:00
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