Charter: Urkunden Hochstift (1225-1662) A I 25 [3]
Signature: A I 25 [3]
Add bookmark
Edit charter (old editor)
1562 November 22, Hildesheim
Kopie des Vertrages zwischen Bischof Burkhard (von Oberg) von Hildesheim und Rat und Gemeinde der Stadt, der von den Schiedsleuten Joachim Mynsinger von Frondeck, Doktor der Rechte und braunschweig-lüneburgischem Kanzler, Curd von Schwichelt d. Ä., Dr. iur. Christof Brandes und Bürgermeister Hans Kniphoff vermittelt wurde, um verschiedene Streitigkeiten beizulegen. Material: Papier
Dimensions: 20,2 x 32,3 cm
Copia Vergleichs zwischen den Bischoffen Burcharden und der Stadt Hildesheim Anno 1562 d. 22. November. ||
Zu wißenn unnd kunth sey idermenniglich, nachdem sich eine geraume Zeitt hero zwuschen dem hoichwirdigen in Godt Furstenn unnd Herrn, Hernn Burgkarten erwelten und bestettigtenn Bischovenn zu Hildeßheim an einem unnd eynem erbarenn Rathe unnd gantzer Gemeinde der Stadt Hyldeßheim annders Teils allerhanndt beschwerliche Irrunge, Zwyspaltt unnd Gebrechenn zugetragenn unnd erhaltenn und beide Partheie sich gnediglich unnd unndertheniglich mit einannder beredt unnd vorglichenn habenn, das zu guetlicher Erortterunge, Hinlegunge unnd Vorgleichunge derselbenn ider Teill zwo friedtliebennde Personenn darzu erkiesenn unnd nidersetzenn soltenn, unnd dan wir Nachbenannte alse vonn beidenn Teilenn darzu erkorne unnd gebetene Schiedtsleute unnd Unterhenndelere, mit Namen Joachim Minsinger vonn Frondeck, der Rechtenn Doctor unnd Braunschweigischer Cantzler, Curdt vonn Schwichelt der Elter, Curdt seligernn Sone, alß vonn wegenn hochermeltes Bischovenn, und dann Christoff Brandes, der Rechtenn Doctor, unnd Hans Kniphoff, Burgermeister, alse vonn wegenn eines Raths unnd Gemeinde der Stadt Hildeßheim denn 18. Monatztag Novembris alhie zu Hildeßheim zusamennkomen seindt, das wir demnach im Namen des Almechtigenn erstlich seiner Almechtigkeit zu Lobe unnd Eheren und dann zu Pflantzunge, Anstifftunge unnd Erhaltunge Fried, Ruhe unnd Einigkeit beide Partheie vor unns bescheidenn, derselbenn Klage unnd Widderklagen nach Notrufft angehorett, eingenomen unnd unnsers Vormuegenns erwogen, auch folgenntz allerding (etliche weinig Puncten außgenomen, welche zu weitterer Berattschlagung unnd Vorgleichunge, alß nachstehett, außgesetzt worden) mit Beliebunge beider Teil eines unwidderrueflichen vestenn Vortrags auff nachfolgennde unnderschiedtliche Meynunge abgehanndelt, beigelecht und vortragen habenn, thuen auch das alles wißenntlich hiemit unnd in Krafft dieses Brieffs. ||
Nemblich unnd erstlichen, alß der Her Bischoff sich beclagt, das unangesehenn des Heiligen Romischen Reichs Abschiedt Anno p. der Weinigerzall funffundfunftzig vonn umbedingten Friedtstandt in Religionsachen auffgerichtet die Geistlichenn der altenn catholischen Religionn vorwannt in den hohen unnd nideren Stifften, Closteren, Pfarren unnd anderen bynnen und auß der Stadt Hildeßheim, seiner furstlichen Gnaden Jurisdiction unterworffenn, ohne Besorgunge unnd Umbefartt nit predigenn noch die Divina unnd Gottesdienste nach altem christlichen Gebrauch administrieren, sunder in teglicher Gefhar stehenn musten, das denselbigen allerhand Spott, Vordrieß, ja wol Leibsgefharlicheit widerfharen muchte, und dajegen der Rathe der Stadt Hildeßheim ihres Teils auch gesuchtt, das ihnen in den Pfarkirchenn durch hochermeltenn Bischoffenn unnd seiner f[urstlichen] G[naden] Angehorigenn kein Eintrag noch Sperrunge geschein, auch zu Vorhuetung allerhanndt besorglicher Gefharr des gemeinenn Mans in den niederenn Stifftenn die bepstlichenn Kirchenndienste unnd Ceremonia vorpleiben muchten. ||
Ist dieser Articull dohin gerichtet, demnach obangezogener Reichsabschiedtt außtrucklich vormag, das die alte Religionn unnd der Augspurgischenn Confeßion Vorwandten Religion an Ortterenn unnd Enden, da die beiden bißher im Gange unnd Gebrauch gewest, hinfüro auch also pleiben unnd gehaltenn werdenn und die Burgere und andere Einwonere des Ortts geistlichs unnd weltlichs Standts friedtlich unnd ruhiglich bey- und nebeneinander wonen und kein Teill des anderenn Religion, Kirchengebreuch oder Ceremonienn abzuthuen dringen unterstehenn, sunder ider Teill den anderenn lautt des Friedtstandts bey solcher Religionn, Kirchenngebreuchenn, Ordnungenn und Ceremonien, auch Haab und Gueterenn geruhiglich und friedtlich pleibenn laßenn sollen, das ein Teil jegen dem anderenn sich solchenn wolgeordentenn Reichsabschiedt in alle Wege gemeß hinfüro erzeigenn unnd vorhaltenn, auch gemelter Rathe denn Hernn Bischovenn mit seinen sieben Stifften unnd anderen Cleriseien in seiner f. G. Jurisdiction, soviel in diesem Vortrag in spetie dem Rathe unnd Stadt Hildeßheim nit furbehaltenn ist, umbeeindrechtigt pleiben laßenn soll. Soviel aber die Ceremonien in den niederenn Stifften inn der Stadt Hildeßheim betreffen thuet, dieweil befundenn, das dieselben nun eine geraume Zeit hero ihre Kirchendienste unnd Ceremonien in der Stille gehaltenn, und zu besorgenn ist, da sie die alte Ceremonien in ihren Kirchenn widerumb anrichtenn und exercieren würden, das der gemeine Man dardurch geergertt unnd leichtlich zu einem Uffstandt vorursacht werden müchte, so ist vonn Friedtliebens wegen vonn beidenn Teilen gewilligt, das zu Vorhuetunge allerhandt Gefhare durch die niedernn Stiffte hirinnen mher dann bißdaher unnd wie sie es itziger Zeitt haltenn nit weiters angerichtet noch furgenomen werden, unnd soll der Rathe bey ihrer Burgerschaft, Handtwergksgesellen unnd allen anderen, deren sie moge und mechtig sein, die ernstliche Vorseheunge thuen, das sich hinfüro niemandt jegenn sie oder die ihren, auch ihre Kirchenn, Haab unnd Gueter außerhalb Rechtenns de facto wedder mit Worttenn noch Werckenn vorgreiffen, da aber solchs vonn jemandt uberfharen wurde, sich jegen den- oder dieselbigem dermaßenn erzeigenn, das zu vormerken, das der Rathe darann kein Gefallen habe. Es wil aber auch der Her Bischoff inn den Closterenn unnd bey denn Stifftenn, darein eine geraume Zeit hero allerhanndt Unordnunge, Leichtfertigkeit, rochloß unnd unchristlich Wesen und Leben eingerißenn, guete christliche Ordnunge unnd ein erbar eingezogenn, geistlich, nuchtern unnd meßigs Leben zu stifften unnd anzurichten sich jemandts unvorhindert fürbehaltenn habenn. ||
Zum andernn, alß hochgedachter Bischoff geclagt, das der Rathe ettlichenn Canonicis und Vicariis in dem Stifft Sancti Andrae ihre geistliche Lehene und Heuser eingezogenn unnd umb gebürliche Restitution angesuchtt, dargegenn der Rathe auß allerhandt fürgewendeten Ursachen gebetenn, das die Lehene und Vicareien inn ihrenn Pfarkirchenn zu Erhaltunge des Gottesdiennstes unnd der Predigstuell pleibenn mochten, ist dieserr Punct dohin gemittelt, dieweill es an dem, das gemelte Vicareien unnd Lehene zum Teil vonn hochermeltem Bischoff zu Lehen rürenn mügen, zum Teill dem Decano daßelbst unnd anderenn zu vorleihen zustehenn und dan auch zum Teill durch die vorige Bischoven unnd die anderen Patronen albereit etlichenn vorlihet sein, die dann darann Ius quaesitum habenn, was nun die anderen Patronenn unnd albereitt Belehenete belangen thuett, wil hochgemelten Bischoff nit gebüeren, denselben ihr zustehendt und erlanget Rechtt abzuschneidenn, sunder konnen die vonn Hildeßheim mitt denselbigenn auff leidtliche Wege handelen, sol hochgemeltem Bischovenn nit allein nit zuwidernn sein, sunder wollenn seine f. G. ihne darzu alle gnedige Befürderunge erzeigen, beweisen und daran nit hinderlich sein. Die Vicareien aber unnd Lehene sampt ihren zugehorigenn Heußeren und Gueterenn, so inn gemelter Kirchen de Collatione Episcopi und anderenn nit vorliehenet, sunder durch die Kastenherrn bißhero eingezogenn sein, wollenn seine f. G. auß sonderer Zuneigunge und Gnaden nachgeben, das dieselbigen die Zeit seiner f. G. Lebenndt bey denn Kastenherenn pleiben und gleichwoll vonn seinen f. G. durch den eltistenn Kastenheren empfangen werdenn soll. ||
Zum drittenn, alß auch von beidenn Teilen von wegenn steiffer vester Haltunge unnd Bekrefftigunge ihrer habendenn Rechtenn, Gerechtigkeitenn, Freiheiten, Begnadigungen, Libertetenn, Immuniteten, altenn loblichen unnd wolhergebrachtenn Gebreuchenn und Gewonnheitenn Erinnerung und Anfurderunge geschein, ist beredet unnd vorabschiedet, das hochgedachter Bischoff den Rath der Stadt Hildeßheim unnd deßelben Vorwanten, und hinwider der Rathe seinen f. G. unnd derselbenn hohen unnd niedern Stifften unnd andere Cleriseie, auch anderenn Unterdonen, Angehorigen unnd Vorwanten bey ihren Rechten, Gerechtigkeiten, Privilegien, Liberteten, Immuniteten, wie sie dieselbenn von Kayseren, Khonigen oder Bischoven respective erlanngt oder durch langen Gebrauch erseßenn, geruhiglich unnd friedtlich pleibenn laßenn, auch ein Teill den anderen, wie Recht, dabey schützen, handthaben und vorteidingen, auch einer dem anderenn wie erbar, pillig unnd recht ist, gegebene Brieffe unnd Siegell, soviel derenn unvorlegen, unvorsehrt und ider Teill inn rechtmeßiger Poßession hatt, steiff unnd fest haltenn soll. ||
Nachdem auch zum vierdtenn von dem Hern Bischoff geclagt, das seiner f. G. Voigt zu Hildeßheim, welchenn seine f. G. daselbst iderzeitt zu setzenn habenn, allerhanndt Eingriff begegnet, unnd der Rath dajegen furgewendet, das was deßelbenn gescheen sein muchte, nach Gelegennheitt der Zeitt unnd zu Erhaltunge gueter Zucht und Erbarkeit und domit das ergerlich Lebenn gebeßertt unnd die Straffwürdigen ihren gebürlichenn Lohnn empfangenn also geschehen were, ist abgeredett, das hinfüro hochgedachtem Bischovenn an seiner f. G. habennder Jurisdictionn unnd Gerechtigkeit kein unngepürlicher Eintrag oder Vorhinderunge geschein, und dagegenn seine f. G. die guete Reformationn anrichten sollen, domit Zuchtt und Erbarkeit erhaltenn unnd das Widrige abgewenndet unnd einem iden geburlichs Rechtenns vorhelffenn, domit dem Rathe vormüege gemeiner geschriebener Rechte uff gebürliche Mittele zu gedencken kein Ursache gegeben werden müege. ||
Alß dan zum fünfften von dem Heren Bischoven geclagt, das der Rathe one seiner f. G. Bewilligunge und außerhalb inn Rechte zugelaßener Ursachenn ihres Gefallens die Geistlicheit exactionierte, und dajegen von dem Rathe gesucht wurden, das hochgedachter Bischoff die Cleriseie unnd Geistlicheit dohin haltenn müchte, das sie mit und neben der gemeinen Bürgerschaft der Stadt Hildeßheim zu behueff der Stadt nottwendigenn Gebew und anderer Ehehafft unweigerlichenn auch contribueren muchten, haben seine f. G. sich dohin erclerett, do sich in künfftiger Zeitt dermaßenn nottwenndige Felle zudragen würden, in welchenn kraft gemeiner geistlicher und weltlicher Rechttenn oder altem wolhergebrachtem Gebrauch nach auch die Geistlichenn zu contribuerenn schuldig, das seine f. G. sich iderzeitt unvorweißlich vorhaltenn und by derselbenn nidernn Stifften, Cleriseie unnd geistlichen Personen die Gebuere gnediglich befurderen unnd vorschaffen wolte. Und alß auch itzo der Rathe inn nottwenndiger Erbawung unnd Bevestigung ihrer Stadt stehett, will der Her Bischoff mit seiner f. G. nidernn Stifften und anderen Geistlichenn Handlung pflegenn, das dieselbenn zu solchem Gebew und Bevestigung auff das zukünftige vierundsechtzigste Jar, unnd da im selbenn Jare der Baw nit volnfhüeret würde, nach Befindunge deßelbigenn auch die folgennde Jare eine zimliche Steur nach des Gebewes Gelegennheit und Notturfft, auch seiner f. G. Ermeßennheit steurenn und Folge thuen muegenn. ||
Zum sechstenn, demnach der Rathe gesuchtt, das sie und ihre Burgerschafft bey ihrem wolhergebrachtem Gebrauch der Jacht, Fischereien unnd Vogelfangens, auch Wiesenn, Weiden unnd Holtzungen inn beiden Gerichtenn Sturwoldt unnd Marrienburgk, so sie uber Menschengedencken erseßenn, geruhiglich pleiben und gelaßen werdenn müchtenn, ist dieser Articull dohin gerichtet, was sie vonn alters unnd durch recht vorwerte Zeitt also hergebrachtt unnd erseßenn, das sie dabey umbeeindrechtigt des Hernn Bischoven unnd seiner f. G. Angehorigenn gelaßenn werdenn sollenn. ||
Zum siebendenn, alß der Her Bischoff wegen seiner f. G. Closters Marrienrode anbringen laßen, das des Raths zu Hildeßheim Hirte mit ihrem Vihe in die Marrienrodische Holtzere unnd Veltmarcken uber alten Gebrauch unnd weitter alß sich gebüerett eindringen sollen, deßen ihne der Rath nit durchauß gestenndig gewesenn, auch danebenn vormeldet, das ihrre Bürgerschaft mit ettlichenn benachbarten Dorfferenn in ihrenn Veltmarckenn, dieselben mit ihrem Vihe zu betreibenn die Sampthuete hetten, davonn sie mit Uffschlahunge der Hoerde unnd Pflantzunge etlicher Weiden darann behemmet und behindert würden, ist durch die niedergesetzte Scheidtßfrunde vorabschiedett, dieweil solchs und was dergleichen mher sein mag, nachbarliche Gebrechen seindt, das sich alle Teile zu ihrer Gelegennheit wie gebreuchlich bescheidenn, Kundschafft daruber vonn den Alten einnemenn unnd sich nach genügsamer Erkundigunge der Warheitt nachbarlich unnd freundtlich untereinander beredenn unnd vorgleichenn soltenn. ||
Zum achtenn, dieweill vonn dem Rathe zu Hildeßheim fürgebrachtt, das vonn alters die Bürger auß der Stadt Hildeßheim vonn ihrem Lande, was sie selbst gesehet unnd gepflüegett, kein Dienstgelt gegeben, daßelbe auch nitt gefurdert wordenn, und ferner gebetenn, das es auch derwegenn hinfürter dabey pleiben unnd alle Newerungen, so dawidder eingerißen oder künftig fürfallen kontenn, abgeschafft werden müchten, ist beredt, das hochermelter Bischoff uber altenn Gebrauch, soviel deßen außfündig gemacht unnd bescheindt werden kann, niemandts beschwerenn, sunder es also, wie seiner f. G. lobliche Vorfharenn gehaltenn, hinfüro auch haltenn und im Fall etzliche Newerungen eingerißen, dieselben gnediglich abschaffenn laßenn wollen. ||
Zum neundtenn, demnach vom Rathe auch gesucht, das vielhochgedachter Bischoff zu Erweitterunge irer Stadt Vestungen von der Lendereie an dem Steige hinter den Garttenn gegen Sturwalt etwas außweisen unnd zulegen laßen wolte, und aber der Her Bischoff noch zur Zeitt des Hauses Sturwaldt nith mechtig, auch sein f. G. solchs allein und one Vorwißenn eines erwirdigen Domcapittels nicht zu thuen habenn, ist dieser Articul auff weitter des Raths Ansuechen hiemit vorschobenn. ||
Weitter unnd zum zehendenn, alß von wegen vielhochermelts Hern Bischofs beschwerlichen fürbracht, das nach dem Paßawischenn Vortrag etliche Closter, so nicht gentzlich demoliert gewesen, der Rath zu Hildeßheim ferner in Grundt nidergerißen unnd -gebrochen, unnd das Closter Minorum zu Sanct Marten genant, so bey Zeitten Bischoffs Friederichs loblicher Gedechtnuß inn seiner f. G. Gewalt gewesen sein soll, auch S. Pauls Closter etzlichen vom Adel vorkauft haben und derwegen die pilliche Restitution, auch vor geübeten Gewaltt Lhar, Wandel unnd Abtrag begert wurden, und aber der Rathe, alß das diese Puncten vormüge einer abereins Vortrags zwischen hochgedachtem Bischoff Friederichen und dem Rath zu Hildeßheim vorglichen zu sein angezogen, und auß der fürgebrachtenn Notell obgesetzter Abrede soviel befundenn, das jegen Abtrettunge des Hauses Peyna angeregte Puncten in Vorgeß gestelt und darauff die am Kay[serlichen] Cammergericht durch weilanndt Bischoff Valentin angestelte Rechtfertigunge abgeschaft worden sein soll, so habenn sich obgedachts Bischoffs f. G. dohin erclerett, das sie umb Friedliebens willen, was sieder der angenomenen Vorgleichunge fürgenomen, vor seiner f. G. Personen den Rath deßwegenn ferner nit anlangen wollen, und sich dajegen gegen den Rathe zu Hildeßheim gnediglich vorsehen, das sie seinen f. G. allen gebürlichen Gehorsam unnd Befürderunge erzeigenn unnd beweisen werdenn. ||
Soviell zum eilfftenn das Hauß Peyna anlanngt, ist vorabschiedet, dieweill die beide Partheie sich itzmals sobaldt solchs Puncten halber nit vorgleichenn und die Hernn Unterhendeler ferner der Handlunge nit abwarten konen, das dieser Punct dohin gestelt unnd gesetzt sein, das zu erster Gelegennheitt widerumb diesentwegen ein Tag bestimmet unnd weitter Handlunge fürgenomen werden soll, midtlerweil aber sol die Huldigunge nicht geschein, doch aber gleichwol hochermelter Bischoff sich gnediglich unnd der Rathe untertheniglich jegen einannder vorhaltenn. ||
Alß auch zum letzten von offtgemeltem Rathe embsiglich gebeten wurden, das die Stiffte S. Crucis, S. Godehardi, Sulta, S. Magdalenae, die Chartuß unnd anndere Geistlichenn eine Zulage zu beßerem Unterhalt ihrer Predicanten und nottwendiger Bestellunge der Gottesdienste müchten contribueren, unnd solcher Punct dieser Zeit nit abgehanndelt werden konen, ist derselbe biß auff die negste Zusamenkunfft, davon in negstvorgehenden Artickel Erweinunge geschein, auch vorlegt unnd vorschobenn. So soll auch der Abtt zu S. Michaell zu Zulage, so er bißhero zu Unterhaltunge eines Substitutenn in der Kirchenn zu S. Michell gegebenn, hinfüro des Herrn Bischoffs unvorhindertt erlegenn. ||
Unnd solle hiemit alle obgesetzte Irrun e und Gebrechenn, so sich zwischen beiden Partheien bißdaher erhaltenn, gentzlich vorglichen, vortragen, todt unnd abe sein, auch sunsten aller Groll, Myßvorstanndt und Zweyunge, wie die Namen habenn müegen, zu Grunde auffgehoben unnd ein Teil jegen dem anderenn sich hinfüro gnediglich, unterdeniglich und friedtlich vorhalten, der Her Bischoff dem Rathe und gemeiner Bürgerschaft in gnedigem Schutz unnd Schirm haben, un[nd] mit allenn Gnaden hinfurter vo[rdt]setzen und befurderenn und hin[wid]derumb die vonn Hildeßheim samp[t]lich unnd sunderlich seinen f. G. allen unterdenigen und gebürlichen Willenn ertzeigenn, sich auch jegenn seine f. G. mit Wortten oder Wercken zur Ungebüere nit vorgreiffen. ||
Deß zu mherer, stetter unnd vester Haltunge habenn wir vielhochernanter Bischoff, auch Rathe der Stadt Hildeßheim alse Principalnn unnser fürstlich Secret und Stadttinsiegell unnd wir die vorangezogene Scheidtsleutte unnsere angebornne unnd gewonntliche Pitzschafftenn wißentlich ann diesenn Brieff, deren zwey gleichs Lauts auffgerichtett unnd idem Teil eins zugestalt, hengen laßen, der gebenn ist zu Hildeßheim, sontags nach Elisabetae, der da war der zweyunndzwaintzigste Tag des Monatz Novembris, nach der Geburtt Christi im Fünffzehenhun[de]rtt unnd zweyunndsechtzig[sten] Jare. ||
||
[Vidimus des Kgl. Archivs Hannover, 19. Jh.:] Cum originali, quod in Regio-Electorali Archivo asservatur, hanc copiam verbotenus convenire vidi, Philip Conrad Hugo, Archivarius. ||
||
[Gebührenberechnung auf der letzten Seite:] Das Blat copial. 2 ggr. - 20 ggr. ||
pro videre -1T. 16 ||
pro sigillo-12 ||
[Summa]3 T.
Zu wißenn unnd kunth sey idermenniglich, nachdem sich eine geraume Zeitt hero zwuschen dem hoichwirdigen in Godt Furstenn unnd Herrn, Hernn Burgkarten erwelten und bestettigtenn Bischovenn zu Hildeßheim an einem unnd eynem erbarenn Rathe unnd gantzer Gemeinde der Stadt Hyldeßheim annders Teils allerhanndt beschwerliche Irrunge, Zwyspaltt unnd Gebrechenn zugetragenn unnd erhaltenn und beide Partheie sich gnediglich unnd unndertheniglich mit einannder beredt unnd vorglichenn habenn, das zu guetlicher Erortterunge, Hinlegunge unnd Vorgleichunge derselbenn ider Teill zwo friedtliebennde Personenn darzu erkiesenn unnd nidersetzenn soltenn, unnd dan wir Nachbenannte alse vonn beidenn Teilenn darzu erkorne unnd gebetene Schiedtsleute unnd Unterhenndelere, mit Namen Joachim Minsinger vonn Frondeck, der Rechtenn Doctor unnd Braunschweigischer Cantzler, Curdt vonn Schwichelt der Elter, Curdt seligernn Sone, alß vonn wegenn hochermeltes Bischovenn, und dann Christoff Brandes, der Rechtenn Doctor, unnd Hans Kniphoff, Burgermeister, alse vonn wegenn eines Raths unnd Gemeinde der Stadt Hildeßheim denn 18. Monatztag Novembris alhie zu Hildeßheim zusamennkomen seindt, das wir demnach im Namen des Almechtigenn erstlich seiner Almechtigkeit zu Lobe unnd Eheren und dann zu Pflantzunge, Anstifftunge unnd Erhaltunge Fried, Ruhe unnd Einigkeit beide Partheie vor unns bescheidenn, derselbenn Klage unnd Widderklagen nach Notrufft angehorett, eingenomen unnd unnsers Vormuegenns erwogen, auch folgenntz allerding (etliche weinig Puncten außgenomen, welche zu weitterer Berattschlagung unnd Vorgleichunge, alß nachstehett, außgesetzt worden) mit Beliebunge beider Teil eines unwidderrueflichen vestenn Vortrags auff nachfolgennde unnderschiedtliche Meynunge abgehanndelt, beigelecht und vortragen habenn, thuen auch das alles wißenntlich hiemit unnd in Krafft dieses Brieffs. ||
Nemblich unnd erstlichen, alß der Her Bischoff sich beclagt, das unangesehenn des Heiligen Romischen Reichs Abschiedt Anno p. der Weinigerzall funffundfunftzig vonn umbedingten Friedtstandt in Religionsachen auffgerichtet die Geistlichenn der altenn catholischen Religionn vorwannt in den hohen unnd nideren Stifften, Closteren, Pfarren unnd anderen bynnen und auß der Stadt Hildeßheim, seiner furstlichen Gnaden Jurisdiction unterworffenn, ohne Besorgunge unnd Umbefartt nit predigenn noch die Divina unnd Gottesdienste nach altem christlichen Gebrauch administrieren, sunder in teglicher Gefhar stehenn musten, das denselbigen allerhand Spott, Vordrieß, ja wol Leibsgefharlicheit widerfharen muchte, und dajegen der Rathe der Stadt Hildeßheim ihres Teils auch gesuchtt, das ihnen in den Pfarkirchenn durch hochermeltenn Bischoffenn unnd seiner f[urstlichen] G[naden] Angehorigenn kein Eintrag noch Sperrunge geschein, auch zu Vorhuetung allerhanndt besorglicher Gefharr des gemeinenn Mans in den niederenn Stifftenn die bepstlichenn Kirchenndienste unnd Ceremonia vorpleiben muchten. ||
Ist dieser Articull dohin gerichtet, demnach obangezogener Reichsabschiedtt außtrucklich vormag, das die alte Religionn unnd der Augspurgischenn Confeßion Vorwandten Religion an Ortterenn unnd Enden, da die beiden bißher im Gange unnd Gebrauch gewest, hinfüro auch also pleiben unnd gehaltenn werdenn und die Burgere und andere Einwonere des Ortts geistlichs unnd weltlichs Standts friedtlich unnd ruhiglich bey- und nebeneinander wonen und kein Teill des anderenn Religion, Kirchengebreuch oder Ceremonienn abzuthuen dringen unterstehenn, sunder ider Teill den anderenn lautt des Friedtstandts bey solcher Religionn, Kirchenngebreuchenn, Ordnungenn und Ceremonien, auch Haab und Gueterenn geruhiglich und friedtlich pleibenn laßenn sollen, das ein Teil jegen dem anderenn sich solchenn wolgeordentenn Reichsabschiedt in alle Wege gemeß hinfüro erzeigenn unnd vorhaltenn, auch gemelter Rathe denn Hernn Bischovenn mit seinen sieben Stifften unnd anderen Cleriseien in seiner f. G. Jurisdiction, soviel in diesem Vortrag in spetie dem Rathe unnd Stadt Hildeßheim nit furbehaltenn ist, umbeeindrechtigt pleiben laßenn soll. Soviel aber die Ceremonien in den niederenn Stifften inn der Stadt Hildeßheim betreffen thuet, dieweil befundenn, das dieselben nun eine geraume Zeit hero ihre Kirchendienste unnd Ceremonien in der Stille gehaltenn, und zu besorgenn ist, da sie die alte Ceremonien in ihren Kirchenn widerumb anrichtenn und exercieren würden, das der gemeine Man dardurch geergertt unnd leichtlich zu einem Uffstandt vorursacht werden müchte, so ist vonn Friedtliebens wegen vonn beidenn Teilen gewilligt, das zu Vorhuetunge allerhandt Gefhare durch die niedernn Stiffte hirinnen mher dann bißdaher unnd wie sie es itziger Zeitt haltenn nit weiters angerichtet noch furgenomen werden, unnd soll der Rathe bey ihrer Burgerschaft, Handtwergksgesellen unnd allen anderen, deren sie moge und mechtig sein, die ernstliche Vorseheunge thuen, das sich hinfüro niemandt jegenn sie oder die ihren, auch ihre Kirchenn, Haab unnd Gueter außerhalb Rechtenns de facto wedder mit Worttenn noch Werckenn vorgreiffen, da aber solchs vonn jemandt uberfharen wurde, sich jegen den- oder dieselbigem dermaßenn erzeigenn, das zu vormerken, das der Rathe darann kein Gefallen habe. Es wil aber auch der Her Bischoff inn den Closterenn unnd bey denn Stifftenn, darein eine geraume Zeit hero allerhanndt Unordnunge, Leichtfertigkeit, rochloß unnd unchristlich Wesen und Leben eingerißenn, guete christliche Ordnunge unnd ein erbar eingezogenn, geistlich, nuchtern unnd meßigs Leben zu stifften unnd anzurichten sich jemandts unvorhindert fürbehaltenn habenn. ||
Zum andernn, alß hochgedachter Bischoff geclagt, das der Rathe ettlichenn Canonicis und Vicariis in dem Stifft Sancti Andrae ihre geistliche Lehene und Heuser eingezogenn unnd umb gebürliche Restitution angesuchtt, dargegenn der Rathe auß allerhandt fürgewendeten Ursachen gebetenn, das die Lehene und Vicareien inn ihrenn Pfarkirchenn zu Erhaltunge des Gottesdiennstes unnd der Predigstuell pleibenn mochten, ist dieserr Punct dohin gemittelt, dieweill es an dem, das gemelte Vicareien unnd Lehene zum Teil vonn hochermeltem Bischoff zu Lehen rürenn mügen, zum Teill dem Decano daßelbst unnd anderenn zu vorleihen zustehenn und dan auch zum Teill durch die vorige Bischoven unnd die anderen Patronen albereit etlichenn vorlihet sein, die dann darann Ius quaesitum habenn, was nun die anderen Patronenn unnd albereitt Belehenete belangen thuett, wil hochgemelten Bischoff nit gebüeren, denselben ihr zustehendt und erlanget Rechtt abzuschneidenn, sunder konnen die vonn Hildeßheim mitt denselbigenn auff leidtliche Wege handelen, sol hochgemeltem Bischovenn nit allein nit zuwidernn sein, sunder wollenn seine f. G. ihne darzu alle gnedige Befürderunge erzeigen, beweisen und daran nit hinderlich sein. Die Vicareien aber unnd Lehene sampt ihren zugehorigenn Heußeren und Gueterenn, so inn gemelter Kirchen de Collatione Episcopi und anderenn nit vorliehenet, sunder durch die Kastenherrn bißhero eingezogenn sein, wollenn seine f. G. auß sonderer Zuneigunge und Gnaden nachgeben, das dieselbigen die Zeit seiner f. G. Lebenndt bey denn Kastenherenn pleiben und gleichwoll vonn seinen f. G. durch den eltistenn Kastenheren empfangen werdenn soll. ||
Zum drittenn, alß auch von beidenn Teilen von wegenn steiffer vester Haltunge unnd Bekrefftigunge ihrer habendenn Rechtenn, Gerechtigkeitenn, Freiheiten, Begnadigungen, Libertetenn, Immuniteten, altenn loblichen unnd wolhergebrachtenn Gebreuchenn und Gewonnheitenn Erinnerung und Anfurderunge geschein, ist beredet unnd vorabschiedet, das hochgedachter Bischoff den Rath der Stadt Hildeßheim unnd deßelben Vorwanten, und hinwider der Rathe seinen f. G. unnd derselbenn hohen unnd niedern Stifften unnd andere Cleriseie, auch anderenn Unterdonen, Angehorigen unnd Vorwanten bey ihren Rechten, Gerechtigkeiten, Privilegien, Liberteten, Immuniteten, wie sie dieselbenn von Kayseren, Khonigen oder Bischoven respective erlanngt oder durch langen Gebrauch erseßenn, geruhiglich unnd friedtlich pleibenn laßenn, auch ein Teill den anderen, wie Recht, dabey schützen, handthaben und vorteidingen, auch einer dem anderenn wie erbar, pillig unnd recht ist, gegebene Brieffe unnd Siegell, soviel derenn unvorlegen, unvorsehrt und ider Teill inn rechtmeßiger Poßession hatt, steiff unnd fest haltenn soll. ||
Nachdem auch zum vierdtenn von dem Hern Bischoff geclagt, das seiner f. G. Voigt zu Hildeßheim, welchenn seine f. G. daselbst iderzeitt zu setzenn habenn, allerhanndt Eingriff begegnet, unnd der Rath dajegen furgewendet, das was deßelbenn gescheen sein muchte, nach Gelegennheitt der Zeitt unnd zu Erhaltunge gueter Zucht und Erbarkeit und domit das ergerlich Lebenn gebeßertt unnd die Straffwürdigen ihren gebürlichenn Lohnn empfangenn also geschehen were, ist abgeredett, das hinfüro hochgedachtem Bischovenn an seiner f. G. habennder Jurisdictionn unnd Gerechtigkeit kein unngepürlicher Eintrag oder Vorhinderunge geschein, und dagegenn seine f. G. die guete Reformationn anrichten sollen, domit Zuchtt und Erbarkeit erhaltenn unnd das Widrige abgewenndet unnd einem iden geburlichs Rechtenns vorhelffenn, domit dem Rathe vormüege gemeiner geschriebener Rechte uff gebürliche Mittele zu gedencken kein Ursache gegeben werden müege. ||
Alß dan zum fünfften von dem Heren Bischoven geclagt, das der Rathe one seiner f. G. Bewilligunge und außerhalb inn Rechte zugelaßener Ursachenn ihres Gefallens die Geistlicheit exactionierte, und dajegen von dem Rathe gesucht wurden, das hochgedachter Bischoff die Cleriseie unnd Geistlicheit dohin haltenn müchte, das sie mit und neben der gemeinen Bürgerschaft der Stadt Hildeßheim zu behueff der Stadt nottwendigenn Gebew und anderer Ehehafft unweigerlichenn auch contribueren muchten, haben seine f. G. sich dohin erclerett, do sich in künfftiger Zeitt dermaßenn nottwenndige Felle zudragen würden, in welchenn kraft gemeiner geistlicher und weltlicher Rechttenn oder altem wolhergebrachtem Gebrauch nach auch die Geistlichenn zu contribuerenn schuldig, das seine f. G. sich iderzeitt unvorweißlich vorhaltenn und by derselbenn nidernn Stifften, Cleriseie unnd geistlichen Personen die Gebuere gnediglich befurderen unnd vorschaffen wolte. Und alß auch itzo der Rathe inn nottwenndiger Erbawung unnd Bevestigung ihrer Stadt stehett, will der Her Bischoff mit seiner f. G. nidernn Stifften und anderen Geistlichenn Handlung pflegenn, das dieselbenn zu solchem Gebew und Bevestigung auff das zukünftige vierundsechtzigste Jar, unnd da im selbenn Jare der Baw nit volnfhüeret würde, nach Befindunge deßelbigenn auch die folgennde Jare eine zimliche Steur nach des Gebewes Gelegennheit und Notturfft, auch seiner f. G. Ermeßennheit steurenn und Folge thuen muegenn. ||
Zum sechstenn, demnach der Rathe gesuchtt, das sie und ihre Burgerschafft bey ihrem wolhergebrachtem Gebrauch der Jacht, Fischereien unnd Vogelfangens, auch Wiesenn, Weiden unnd Holtzungen inn beiden Gerichtenn Sturwoldt unnd Marrienburgk, so sie uber Menschengedencken erseßenn, geruhiglich pleiben und gelaßen werdenn müchtenn, ist dieser Articull dohin gerichtet, was sie vonn alters unnd durch recht vorwerte Zeitt also hergebrachtt unnd erseßenn, das sie dabey umbeeindrechtigt des Hernn Bischoven unnd seiner f. G. Angehorigenn gelaßenn werdenn sollenn. ||
Zum siebendenn, alß der Her Bischoff wegen seiner f. G. Closters Marrienrode anbringen laßen, das des Raths zu Hildeßheim Hirte mit ihrem Vihe in die Marrienrodische Holtzere unnd Veltmarcken uber alten Gebrauch unnd weitter alß sich gebüerett eindringen sollen, deßen ihne der Rath nit durchauß gestenndig gewesenn, auch danebenn vormeldet, das ihrre Bürgerschaft mit ettlichenn benachbarten Dorfferenn in ihrenn Veltmarckenn, dieselben mit ihrem Vihe zu betreibenn die Sampthuete hetten, davonn sie mit Uffschlahunge der Hoerde unnd Pflantzunge etlicher Weiden darann behemmet und behindert würden, ist durch die niedergesetzte Scheidtßfrunde vorabschiedett, dieweil solchs und was dergleichen mher sein mag, nachbarliche Gebrechen seindt, das sich alle Teile zu ihrer Gelegennheit wie gebreuchlich bescheidenn, Kundschafft daruber vonn den Alten einnemenn unnd sich nach genügsamer Erkundigunge der Warheitt nachbarlich unnd freundtlich untereinander beredenn unnd vorgleichenn soltenn. ||
Zum achtenn, dieweill vonn dem Rathe zu Hildeßheim fürgebrachtt, das vonn alters die Bürger auß der Stadt Hildeßheim vonn ihrem Lande, was sie selbst gesehet unnd gepflüegett, kein Dienstgelt gegeben, daßelbe auch nitt gefurdert wordenn, und ferner gebetenn, das es auch derwegenn hinfürter dabey pleiben unnd alle Newerungen, so dawidder eingerißen oder künftig fürfallen kontenn, abgeschafft werden müchten, ist beredt, das hochermelter Bischoff uber altenn Gebrauch, soviel deßen außfündig gemacht unnd bescheindt werden kann, niemandts beschwerenn, sunder es also, wie seiner f. G. lobliche Vorfharenn gehaltenn, hinfüro auch haltenn und im Fall etzliche Newerungen eingerißen, dieselben gnediglich abschaffenn laßenn wollen. ||
Zum neundtenn, demnach vom Rathe auch gesucht, das vielhochgedachter Bischoff zu Erweitterunge irer Stadt Vestungen von der Lendereie an dem Steige hinter den Garttenn gegen Sturwalt etwas außweisen unnd zulegen laßen wolte, und aber der Her Bischoff noch zur Zeitt des Hauses Sturwaldt nith mechtig, auch sein f. G. solchs allein und one Vorwißenn eines erwirdigen Domcapittels nicht zu thuen habenn, ist dieser Articul auff weitter des Raths Ansuechen hiemit vorschobenn. ||
Weitter unnd zum zehendenn, alß von wegen vielhochermelts Hern Bischofs beschwerlichen fürbracht, das nach dem Paßawischenn Vortrag etliche Closter, so nicht gentzlich demoliert gewesen, der Rath zu Hildeßheim ferner in Grundt nidergerißen unnd -gebrochen, unnd das Closter Minorum zu Sanct Marten genant, so bey Zeitten Bischoffs Friederichs loblicher Gedechtnuß inn seiner f. G. Gewalt gewesen sein soll, auch S. Pauls Closter etzlichen vom Adel vorkauft haben und derwegen die pilliche Restitution, auch vor geübeten Gewaltt Lhar, Wandel unnd Abtrag begert wurden, und aber der Rathe, alß das diese Puncten vormüge einer abereins Vortrags zwischen hochgedachtem Bischoff Friederichen und dem Rath zu Hildeßheim vorglichen zu sein angezogen, und auß der fürgebrachtenn Notell obgesetzter Abrede soviel befundenn, das jegen Abtrettunge des Hauses Peyna angeregte Puncten in Vorgeß gestelt und darauff die am Kay[serlichen] Cammergericht durch weilanndt Bischoff Valentin angestelte Rechtfertigunge abgeschaft worden sein soll, so habenn sich obgedachts Bischoffs f. G. dohin erclerett, das sie umb Friedliebens willen, was sieder der angenomenen Vorgleichunge fürgenomen, vor seiner f. G. Personen den Rath deßwegenn ferner nit anlangen wollen, und sich dajegen gegen den Rathe zu Hildeßheim gnediglich vorsehen, das sie seinen f. G. allen gebürlichen Gehorsam unnd Befürderunge erzeigenn unnd beweisen werdenn. ||
Soviell zum eilfftenn das Hauß Peyna anlanngt, ist vorabschiedet, dieweill die beide Partheie sich itzmals sobaldt solchs Puncten halber nit vorgleichenn und die Hernn Unterhendeler ferner der Handlunge nit abwarten konen, das dieser Punct dohin gestelt unnd gesetzt sein, das zu erster Gelegennheitt widerumb diesentwegen ein Tag bestimmet unnd weitter Handlunge fürgenomen werden soll, midtlerweil aber sol die Huldigunge nicht geschein, doch aber gleichwol hochermelter Bischoff sich gnediglich unnd der Rathe untertheniglich jegen einannder vorhaltenn. ||
Alß auch zum letzten von offtgemeltem Rathe embsiglich gebeten wurden, das die Stiffte S. Crucis, S. Godehardi, Sulta, S. Magdalenae, die Chartuß unnd anndere Geistlichenn eine Zulage zu beßerem Unterhalt ihrer Predicanten und nottwendiger Bestellunge der Gottesdienste müchten contribueren, unnd solcher Punct dieser Zeit nit abgehanndelt werden konen, ist derselbe biß auff die negste Zusamenkunfft, davon in negstvorgehenden Artickel Erweinunge geschein, auch vorlegt unnd vorschobenn. So soll auch der Abtt zu S. Michaell zu Zulage, so er bißhero zu Unterhaltunge eines Substitutenn in der Kirchenn zu S. Michell gegebenn, hinfüro des Herrn Bischoffs unvorhindertt erlegenn. ||
Unnd solle hiemit alle obgesetzte Irrun e und Gebrechenn, so sich zwischen beiden Partheien bißdaher erhaltenn, gentzlich vorglichen, vortragen, todt unnd abe sein, auch sunsten aller Groll, Myßvorstanndt und Zweyunge, wie die Namen habenn müegen, zu Grunde auffgehoben unnd ein Teil jegen dem anderenn sich hinfüro gnediglich, unterdeniglich und friedtlich vorhalten, der Her Bischoff dem Rathe und gemeiner Bürgerschaft in gnedigem Schutz unnd Schirm haben, un[nd] mit allenn Gnaden hinfurter vo[rdt]setzen und befurderenn und hin[wid]derumb die vonn Hildeßheim samp[t]lich unnd sunderlich seinen f. G. allen unterdenigen und gebürlichen Willenn ertzeigenn, sich auch jegenn seine f. G. mit Wortten oder Wercken zur Ungebüere nit vorgreiffen. ||
Deß zu mherer, stetter unnd vester Haltunge habenn wir vielhochernanter Bischoff, auch Rathe der Stadt Hildeßheim alse Principalnn unnser fürstlich Secret und Stadttinsiegell unnd wir die vorangezogene Scheidtsleutte unnsere angebornne unnd gewonntliche Pitzschafftenn wißentlich ann diesenn Brieff, deren zwey gleichs Lauts auffgerichtett unnd idem Teil eins zugestalt, hengen laßen, der gebenn ist zu Hildeßheim, sontags nach Elisabetae, der da war der zweyunndzwaintzigste Tag des Monatz Novembris, nach der Geburtt Christi im Fünffzehenhun[de]rtt unnd zweyunndsechtzig[sten] Jare. ||
||
[Vidimus des Kgl. Archivs Hannover, 19. Jh.:] Cum originali, quod in Regio-Electorali Archivo asservatur, hanc copiam verbotenus convenire vidi, Philip Conrad Hugo, Archivarius. ||
||
[Gebührenberechnung auf der letzten Seite:] Das Blat copial. 2 ggr. - 20 ggr. ||
pro videre -1T. 16 ||
pro sigillo-12 ||
[Summa]3 T.
Language:
Places
- Hildesheim
Hildesheim, Bistumsarchiv, Urkunden Hochstift (1225-1662) A I 25 [3], in: Monasterium.net, URL </mom/DE-BAH/UrkHS/A_I_25_%5B3%5D/charter>, accessed at 2024-11-18+01:00
A click on the button »Show annotation« displays all annotations on the selected charter image. Afterwards you are able to click on single annotations to display their metadata. A click on »Open Image Editor« opens the paleographical editor of the Image Tool.
You are copying a text frominto your own collection. Please be aware that reusing it might infringe intellectural property rights, so please check individual licences and cite the source of your information when you publish your data
The Charter already exists in the choosen Collection
Please wait copying Charter, dialog will close at success