useridguestuseridguestuseridguestERRORuseridguestuseridguestuseridguestuseridguestuseridguest
FondKloster Frauenzell Urkunden
The charters of this fond will be available soon.
  1. Klostergeschichte
  2. Die Keimzelle von Kloster Frauenzell bildete die Einsiedelei der Laien Gottfried Puchaer aus Straubing und Albert Tu{e}nczlingaer aus Donaustauf, die sich schon vor dem Jahr 1317 am Ort des späteren Klosterbaus niederließen. Die oberhirtliche Bestätigung erfolgte durch den Regensburger Bischof Nikolaus von Ybbs, der am 2. Februar 1324 auf Vermittlung von Reimar IV. von Brennberg die Umwandlung der Einsiedelei in ein Benediktinerkloster vollzog und dieses unter die Obhut von Kloster Oberalteich stellte. Den Einsiedlern wurde der Ort Schopfloch überlassen, der unmittelbar bei der Veste Brennberg im Bayerischen Wald lag. Im Jahr 1325 erfolgte die Weihe der ersten Klosterkirche zu Ehren der Gottesmutter Maria durch den Regensburger Weihbischof Walter. Danach wurde das Kloster als Unser Lieben Frauen Zell oder Marienzell bezeichnet.

    Nachdem das Kloster lediglich mit einer geringen Dotation versehen wurde, konnte es sich nur langsam entwickeln. Im Jahr 1350 wurde Frauenzell durch eine Neudotation von Friedrich Auer von Brennberg zum Priorat erhoben mit der Vorgabe, dass unter einem Prior mindestens fünf Konventualen leben sollten, über die der Abt von Oberalteich die Ordensaufsicht hatte. Der Regensburger Bischof Johann II. von Streitberg erhob das Kloster 1424 zur Abtei und wählte Konrad Pläbl (reg. 1424-1444), einen Professen aus dem Kloster Reichenbach, als ersten Abt aus und bestätigte diesen nach Leistung des Amtseids am Abend des 19. November. Während seiner Amtszeit sorgte Konrad Pläbl durch den Erwerb von Grundbesitz für die wirtschaftliche Konsolidierung des Klosters, vor allem durch den Kauf von Weinbergen in Kruckenberg und Wörth a.d.Donau, und die Erneuerung der Bausubstanz. Nach seinem Tod blieb die Abtwürde acht Jahre unbesetzt, bis das nur noch sieben Konventualen zählende Kloster von Kaspar Wildpart (reg. 1452-1482) weitergeführt wurde.

    Am 31. März 1495 erteilte Papst Alexander VI. den Äbten von Kloster Frauenzell das Privileg des Gebrauchs der Pontifikalien.

    Mit der Amtszeit von Cyriacus Pruckner (reg. 1505-1517) setzte auch der Niedergang des Klosters ein. Im Jahr 1522 wurde der amtierende Abt Vitus Beck (reg. 1517-1522) wegen Verfehlungen und Misswirtschaft durch den Bischof von Regensburg abgesetzt. In Folge der Ereignisse verließ der Konvent das Kloster und die Verwaltung der Klostergüter wurde zunächst durch den noch im Kloster verbliebenen Prior Johann Staudenbacher übernommen und ab 1533 an weltliche Administratoren übergeben.

    Erst im Jahr 1582 konnte auf Initiative von Herzog Philipp Wilhelm von Bayern, Bischof von Regensburg, das Kloster wiedererrichtet und mit Mönchen aus Oberalteich neu besiedelt werden. Melchior Probst (reg. 1590-1609), der ebenfalls aus dem Kloster Oberalteich gekommen war, übernahm zunächst ab 1582 die Administration bis er 1590 als Abt bestätigt wurde. Erst sein Nachfolger Peter Widmann (reg. 1609- 1629) konnte das Kloster zu neuem Wohlstand führen und sorgte für den Wiederaufbau der maroden Klostergebäude. Durch Verwüstungen der schwedischen Truppen während des Dreißigjährigen Krieges wurde die Umsetzung des Bauvorhabens jedoch erschwert.

    Ab dem Jahr 1623 ist eine Verehrung der Statue der Gottesmutter bezeugt, die in den Kriegswirren gerettet wurde und als wundertätig galt. Nach der Bezeugung von Gebetserhörungen traten viele Gläubige die Wallfahrt zur Verehrung des Gnadenbildes an.

    Im 18. Jahrhundert wurden nochmals umfangreiche Baumaßnahmen durchgeführt. Neben dem Neubau der Klosteranlage wurde unter Abt Benedikt II. Cammermayer (reg. 1745-50) die Klosterkirche neu errichtet - es darf davon ausgegangen werden, dass dies nach Plänen der Brüder Asam geschehen ist- und von seinem Nachfolger Heinrich Schneider (reg. 1751-1766) vollendet.

    Als das Kloster am 21. März 1803 säkularisiert wurde, mussten Abt Heinrich II. Mühlbauer (reg. 1788-1803), neun Patres und drei Laienbrüder das Kloster verlassen und die klösterliche Gemeinschaft aufgeben.

    Nadine Wickert

  3. Bestand
  4. Der Urkundenbestand erstreckt sich über die Jahre 1313 bis 1712 und enthält 394 Urkunden, wovon 279 Dokumente im Original, acht als Insert und sieben als Abschrift erhalten sind. Ein im Jahr 1928 von Geheimrat Dr. Glasschröder erstelltes Findbuch bildete die Grundlage der aktuellen Erschließung und Regestierung der Urkunden von Kloster Frauenzell. Eine Aussteller- und Sieglerliste aus den 1960er Jahren wurde ergänzend hinzugezogen, wobei darin lediglich die Jahre 1313-1400, also nur ein kleiner Bestand von 44 Urkunden, erneut bearbeitet worden war.

  5. Literatur
  6.  Bosl, Karl (Hg.): Bayern (Handbuch der Historischen Stätten Deutschlands, Bd. 7), Stuttgart 1974, S. 192-193.

    Hemmerle, Josef: Die Benediktinerklöster in Bayern (Germania Benedictina, Bd. 2), München 1970, S. 102-105.

    Sächerl, Joseph: Chronik des Benediktiner-Klosters Frauenzell, in: Verhandlungen des Historischen Vereins für Oberpfalz und Regensburg 15 (1853), S. 257-409.

    Schindler, Herbert: Frauenzell. Ein Waldkloster und seine Geschichte, in: Unbekanntes Bayern, Bd. 1, München 1955, S. 159-169.