- Stiftsgeschichte
- Bestandsgeschichte
Das zu Beginn des 11. Jahrhunderts am Ort einer karolingischen Pfalz gegründete Kollegiatstift Osterhofen (Altenmarkt, Stadt Osterhofen, Lkr. Deggendorf) wurde um 1138 durch Bischof Otto von Bamberg an den jungen Prämonstratenserorden übergeben. Osterhofen kann somit zusammen mit dem tirolischen Wilten als ältestes Kloster (Stift) dieses Ordens in der Zikarie Bayern gelten
Das auch über umfangreichen Besitz in Österreich (Wachau) verfügende Stift wurde 1783 aufgelöst und zur Dotation des Damenstifts München verwendet. Die Klosterkirche wurde Pfarrkirche, während die Klostergebäude in der Mitte des 19. Jahrhunderts von den Englischen Fräulein aufgekauft wurden, die dort bis heute eine Mädchenrealschule betreiben
Der Osterhofener Urkundenbestand im Bayerischen Hauptstaatsarchiv ist relativ schmal. Dies ist darauf zurückzuführen, daß im Jahr 1701 durch Brand große Teile der Urkunden vernichtet wurden; auch nach der Aufhebung des Klosters waren größere Verluste an Urkunden zu verzeichnen. Die vorliegende urkundliche Überlieferung kann freilich insbesondere ergänzt werden durch frühneuzeitliche Drucke sowie durch nur aus Erwähnungen in der älteren Literatur bekannte Stücke.
Der Amtsbuchbestand des Klosters (Klosterliteralien / KL Osterhofen) im Bayerischen Hauptstaatsarchiv umfasst 13 Nummern, worunter sich auch das älteste Urbar aus der Mitte des 14. Jahrhunderts befindet (KL Osterhofen 1). Dieses Urbar sowie die Urkunden bis 1350 wurden von Johann Gruber ediert (Johann Gruber, Die Urkunden und das älteste Urbar des Stiftes Osterhofen, München 1985).
Der Bestand KU Osterhofen umfasst 37 Urkunden, namentlich die Bestellnummern 1 - 26, sowie 11 nach Datum bestellbare Urkunden. Immerhin sechs Urkunden stammen aus dem 12. und elf weitere Urkunden (darunter zwei spätere Abschriften) aus dem 13. Jahrhundert; für das 14. und 15. Jahrhundert sind im Bestand fünfzehn Stücke überliefert (darunter eine inserierte Urkunde).
Die Urkunden wurden im Januar 2008 im Rahmen des DFG-Projekts "Urkundenportal" mittels Kurzregesten erschlossen.
München, 15.1.2008 Dr. Joachim Kemper Archivrat Informationen zum Prämonstratenserstift Osterhofen auf der Seite des Hauses der Bayerischen Geschichte finden Sie <ead:extref xlink:href="http://www.hdbg.de/kloester/kloester_detailansicht_basisdaten.php?id=KS0299&templ=relaunch_vorlage_detail_basisdaten"> hier</ead:extref>